Am nächsten Morgen wache ich auf, als der Wecker mich unsanft weckt. Ohne wäre ich wohl auch nicht wach geworden. Keine Ahnung, wie lange Jess und ich noch gesprochen haben. Ich hab versucht sie zu beruhigen. Und ich habe ihr eines versprochen: Egal wie sich das zwischen uns beiden entwickelt, sie wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.
Ich bin Maggie sehr dankbar, dass sie sich durchgesetzt hat und mich in Jess gesundheitliche Probleme eingeweiht hat. Nichts wäre schlimmer, als wenn Jess wegen mir wieder einen Rückfall erleidet. Jetzt hab ich eine Vorstellung davon, auf was ich achten muss. Und eines weiß ich, die Aktion in Dubai hat sie mehr verletzt als sie zugegeben hat. Als ich sie gefragt habe, meinte sie, alles sei nur halb so wild. Aber in ihren Augen hab ich was anderes gesehen.
„Müssen wir schon aufstehen?“ höre ich Jess Stimme neben mir.
„Leider. Ich würde gerne noch ne Weile hier mit Dir so liegen.“ gebe ich ihr zur Antwort.
Sie dreht sich zu mir. Ich muss tief einatmen. Ihr Anblick ist einfach nur wundervoll. Vorsichtig streiche ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
„Heute müssen wir getrennt drehen, wollen wir am Abend zusammen essen?“ frage ich sie.
„Jamie meinte, er will abends immer alle an einem Tisch haben. Ich denke, wir sollten uns da nicht ausklinken. Nicht in der ersten Woche.“
„Da hast Du natürlich Recht. Aber vielleicht können wir hinterher…“
„Lass uns das kurzfristig entscheiden.“ Mit diesen Worten schwingt sie ihren schönen Hintern aus dem Bett. Heilige Scheiße. Gestern Abend hab ich ihr ein Shirt von mir gegeben, das sie nun einfach über den Kopf streift und sich ins Bad zurück zieht. Sie ist so herrlich unbefangen in meiner Nähe. Das gefällt mir und zeigt, dass sie mir vertraut.
„Ich werde bei mir Duschen, dann hast Du hier freie Bahn.“
„Wir könnten auch üben, für die Duschszene.“ rufe ich ihr hinterher. Ein breites Grinsen auf meinem Gesicht.
„Ein andermal De.“ Ich kann das Lächeln in ihrer Stimme hören. Sicher werden wir irgendwann „üben“ aber nicht heute und ganz bestimmt nicht diese Szene. Es sei denn, Sam, unsere Regisseurin will großartige Proben.
Eine Stunde später sitze ich im Restaurant beim Frühstück. Ich habe noch dreißig Minuten, dann muss ich in der Maske sein. Ich trinke gerade meinen Orangensaft als ich im Augenwinkel Maggie und Jess hereinkommen sehe. Die beiden greifen sich auch ein Glas und kommen auf mich zu. Jess hat eine Jogginghose und einen Hoodie an. Sie wird gleich gestylt, da ist dieser Aufzug nichts ungewöhnliches. Ich sehe auch nicht anders aus.
„Morgen Dean.“ begrüßt mich Maggie. Sie sieht heute im Gegensatz zu gestern sehr leger aus. Das heißt wohl, dass sie noch heute zurück in die Staaten fliegen wird.
„Sobald ich zu Hause bin, werde ich mir Deine Mutter vornehmen Dean. Ein PI ist schon beauftragt, der herausfinden wird, ob sie mit dieser Frau in Dubai eine Verbindung hat. Wenn ja, dann kann sie sich auf was gefasst machen.“
Ich nicke und dann fällt mir wieder was ein, was ich schon längst mit ihr besprechen wollte: „Maggie, ich habe zwei Werbedeals. Die Verträge dazu hat Mum. Ich habe keine Ahnung, was ich dafür bekomme oder wie lange sie noch dauern. Meinst Du, Du kannst Dir die Papiere besorgen?“
„Das mache ich. Wenn irgendwas damit nicht in Ordnung ist, was soll ich dann machen?“
„Mein Nachbar in Venice, er ist Anwalt und er hat schon wegen des Aufhebungsvertrages mit ihrem Anwalt verhandelt. Gib ihm die Infos. Bald müsste wieder ein Shooting anstehen. Ich hab keine Ahnung, welche Ansprechpartner und so. Das hat alles immer sie geregelt. Ich bin einfach nur pünktlich dort erschienen, wo man mich sehen wollte.“
„Das wird mit mir nicht so laufen. Ich will auch, dass Du alle Verträge in Deinem Büro parat hast. Wenn Du willst, helfe ich Dir bei der Organisation. Zukünftig denke ich auch, dass Du Dir pro Jahr ein paar Wochen Auszeit gönnen solltest. Zeit für Dich alleine, …oder so.“ Maggie grinste ihre Tochter an.
„Ist das nicht hinderlich? Ich meine, was, wenn ein Angebot rein kommt?“
„Ich spreche nicht von festen Daten. Aber Jamie zum Beispiel hat diese 2 Wochen Regel. Nie ist er länger von seiner Familie getrennt. Danach immer eine Woche mindestens zu Hause. Sollte ein Projekt anderes verlangen, muss die Familie berücksichtigt werden. Deshalb hat er sie bisher immer mit genommen. Von solchen Regeln spreche ich und einer maximalen Wochenanzahl, die Du arbeiten willst. Legst Du Wert darauf, auf den roten Teppichen aufzutauchen, ja oder nein? Solche Fragen sollten wir klären.“
„Ab September werde ich sicher auf einige Festivals sein. Der neue Film soll in Toronto Premiere haben.“
„Darum kümmere ich mich. Auch, welche weiteren Verpflichtungen Du für diesen Film hast. Spätestens Ende des Monats habe ich Dir eine vollständigen Jahresplan vorbereitet. Das mach ich immer so. So haben wir beiden den Überblick und ich kann schon vorab Angebot aussortieren, die nicht in den Zeitplan passen.“
„Aussortieren? Ich reagiere im Moment etwas empfindlich auf dieses Verb.“
„Du bekommst eh immer alles vorgelegt. Aber ich mache entsprechende Vermerke. Du bist der, der entscheidet, ich werde nichts über Deinen Kopf hinweg machen. Das verspreche ich Dir.“
„Du kannst ihr vertrauen, De. Sie hat ihre Grundsätze. Aber Du bist Herr über Dein Leben und Deine Karriere. Sie wird, egal wie Du Dich entscheidest, immer hinter Dir stehen.“ mischte sich Jess in das Gespräch ein.
„Ich vertraue ihr. Ich vertraue Dir, Maggie.“ Er nahm die Hand seiner neuen Agentin und drückte sie. Bei ihr fühlte er sich gut aufgehoben. Dabei fiel sein Blick auf die neue Armbanduhr an seinem Handgelenk. „Oh, ich muss. Die Maske wartet auf mich.“
Ich schiebe mir noch den letzten Bissen meines Brotes in den Mund. Schlucke alles hastig runter und im Aufstehen küsse ich Jess noch kurz auf ihre Schläfe. Atme ihren Duft ein und streichle nochmal kurz ihre Hand. Sie lächelt mich an und deutet mit ihren Lippen einen Kuss an. Jetzt geht es also los.
Es dauert eine Stunde bis ich endlich aus Maske und Garderobe raus bin. Jess hab ich nur kurz gesehen, als ich den Stuhl für sie frei gemacht habe.
Meine Haare sind nun ziemlich kurz, gegelt und ich trage schwarze Jeans, schwarze Boots, Rollkragenpulli und Lederjacken, natürlich auch in Schwarz. Dazu habe ich einen Seesack bekommen. Ich verkörpere in diesem Film einen US Navy Seal, also einen Elite-Soldaten. Da wäre ein klassischer Koffer wirklich nicht passend.
Mit einem Team von drei Leuten fahre ich kurze Zeit später zum kleinen Flughafen von Baden-Baden. Obwohl, so klein ist er gar nicht. Das Gelände war einmal ein Militärflughafen und das kann man an einigen Stellen auch noch sehen. Die Oldtimer Limousine mit einer Standarte eines fiktiven Landes lenkt der Fahrer direkt auf das Flugfeld. Dort steht ein Learjet mit der Aufschrift „Royal Aragonesia Airline.“ Daneben ein fiktives Wappen eines Königshauses.
Nachdem ich die alte Mercedes 500er Limousine verlassen habe, werde ich gebeten in den Jet zu gehen. Dort werden wir die ersten Aufnahmen machen. Danach Szenen, wie ich den Jet verlasse und vom Privatsekretär des Königs begrüßt werde. Auf der Fahrt zurück zum Schloss werden wir dann auch noch ein paar Aufnahmen machen. Unter anderem eine, wo ich den Fahrer bitte, einen Abstecher zu einer bestimmten Adresse zu machen. Was es damit auf sich hat, werden die Zuschauer im Laufe des Filmes erfahren.
Es ist schon fast Abend, als wir diese Szene drehen. Kurz halten wir vor der von mir angegebenen Adresse und ich steige aus. Schaue kurz auf das Haus und dann fahren wir weiter.
Für wahrscheinlich nicht mal 5 Minuten im Film haben wir fast einen ganzen Tag gedreht. Manchmal ist unser Job wirklich sehr langatmig.
Wie von Jamie angekündigt werden wir alle am Abend wieder gemeinsam im Restaurant des ehemaligen Schlosshotels gebeten. Noch ist die Stimmung sehr unruhig. Einige müssen sich erst kennenlernen. Es wird viel und laut geredet und sicher auch ein bisschen Alkohol getrunken.
Grundsätzlich mag ich es auf diese Art einen Drehtag zu beenden. Es ist schöner, als wenn wir alle in unserem Trailern verschwinden und dann macht jeder seins. Erst am nächsten Drehtag sieht man sich wieder.
Als ich das Restaurant betrete sehe ich Jess, die an einem Tisch sitzt mit Jamie und David James Elliot. Die beiden haben heute eine Reihe Szenen gedreht. Bis wir unsere erste gemeinsame Szene haben, werden noch ein paar Tage vergehen.
Vorne, im Foyer des Restaurants liegen auf einem Tisch die Skripts für den nächsten Tag. Sam und ihr Team haben entschieden, was wir morgen drehen werden. Ich bin sehr gespannt. Auf dem Weg nachher in mein Bett werde ich mir mein Exemplar greifen.
Ob ich diese Nacht alleine schlafen muss? Dieser Gedanke schießt mir unwillkürlich durch den Kopf. Ich werde Jess sicher nicht drängen. Sie gibt die Geschwindigkeit vor, in der wir uns annähern. Wenn sie will, kann sie jede Nacht an meiner Seite einschlafen, wenn nicht, dann werde ich damit umgehen können. Aber ich muss schon zugeben, dass es mit ihr viel angenehmer ist.
Ich gehe zielsicher auf den Tisch von Jess zu. Sie scheint zu spüren, dass ich da bin. Anders kann ich es mir nicht vorstellen, warum sie sich ausgerechnet jetzt zu mir umdreht. Ihre Haare hat sie auch ein bisschen anders wie noch heute morgen. Ich denke, man hat ihr ein paar Extensions gesetzt und die Farbe leicht intensiviert. Mir scheint als würden sie wie Gold im Glanz der großen Deckenleuchten schimmern. Wie gerne würde ich ihr jetzt durch ihre Haare fahren. Sie sind so wunderschön weich.
Sie lächelt mich an und deutet mir, den Platz neben ihr einzunehmen. Ohne zu zögern gehe ich auf sie zu und hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Hallo Kleines.“
„Hallo De. Wie war Dein Tag?“ fragt sie mich.
„Ich denke, ganz gut. Und bei Dir?“
„Auch ganz ok. Hast Du Deine Mails schon gecheckt?“
„Nein, hatte noch keine Zeit.“ antworte ich Jess.
„Mum hat Dir ein paar Artikel geschickt. Deine kleine Eskapade in Dubai ist ein zweites Mal auf allen Titelseiten.“
„Warum das denn?“
„Die Dame behauptet, sie habe schon lange eine Affäre mit Dir und ist Öffentlichkeitswirksam auf Claire los gegangen in einem Club in LA.“
„Oh Nein, ehrlich?“ Ich schließe die Augen und schüttle den Kopf. Hört dieser Mist auch irgendwann mal wieder auf?
„Ja, oder Claire ist auf sie los. So genau läßt sich das wohl nicht mehr sagen.“
„Ich fass es nicht.“ Verzweifelt nehme ich den Kopf in den Nacken und lege einen Unterarm auf meine Augen. Diese Weiber töten mir echt den letzten Nerv.
„Das ganze wird langsam ziemlich lästig, meinst Du nicht auch.“ Ihre Stimme hat etwas an Schärfe zugenommen.
„Ich weiß und es tut mir wirklich leid, Jess. Aber was soll ich tun?“
„Nichts. Aber…“
„Was?“ Ich bin gerade ziemlich geladen. Daher springe ich auf und renne aus dem Restaurant. Auf Essen hab ich keinen Bock. Ich greife mir mein Skript und gehe auf meine Suite.
Dort schmeiße ich mich aufs Bett. Ich bin richtig wütend. Besser, wenn ich die Email gar nicht ansehen. Frustriert und sauer ziehe ich mich um. Schlüpfe in Sportklamotten und mache mich auf den Weg in den Fitnessraum. Das brauche ich jetzt.
Nachdem ich mich völlig ausgepowert habe, mache ich mich wieder auf den Weg zu meiner Suite. Oder soll ich? Nein, lieber nicht. Jess ist bestimmt sauer auf mich, dass ich sie einfach so hab da sitzen lassen. Außerdem wird sie mir die fehlende Höflichkeit Jamie und den anderen gegenüber übel nehmen. Ich habe mich wie ein überhebliches Arschloch aus der Gruppe ausgeklinkt. Das muss ich auf jeden Fall wieder gut machen.
Zu meinem großen Erstaunen ist es sehr ruhig auf den Gängen, als ich so durchs Haus streife. Sind denn alle schon zu Bett? Ein Blick auf meine Uhr und ich erschrecke: Himmel, ich habe gar nicht gemerkt, wieviel Zeit ich dort im Fitnessraum verbracht habe.
Nicht nur auf den Gängen herrscht eine unheimliche Stille, auch in meiner Suite. Allerdings schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich das Schlafzimmer betrete und Jess in meinem Bett liegen sehe. Sie hat sich frei gestrampelt und liegt da wie ein wahr gewordener Männertraum. Sie liegt auf dem Rücken, die Beine leicht angewinkelt, die Arme über dem Kopf. Ihre Haare haben sich wirr um ihren Kopf herum verteilt und ihr Shirt ist gefährlich weit nach oben gerutscht. Es fehlt nicht viel und ich habe freien Blick auf ihre wunderschönen Brüste.
„Du gaffst, Harper.“ holt sie mich aus meinen Gedanken.
„Sorry, aber der Anblick ist einfach unwiderstehlich.“ sage ich und grinse dabei übers ganze Gesicht.
„Geh duschen und dann komm ins Bett. Ich bin müde und muss morgen früh raus.“
Ist sie mir gar nicht böse? Damit hätte ich nun nicht gerechnet.
„Ich mach schnell. Schlaf schon mal.“ flüstere ich ihr ins Ohr während ich mich kurz über sie beuge und ihr einen Kuss auf die Stirn hauche.
10 Minuten später lege ich mich vorsichtig neben sie. Aber noch bin ich nicht müde genug zum schlafen und über meinen Drehplan für morgen sollte ich wohl auch noch mal schauen.
Enttäuscht seufze ich leicht. Wieder werden wir nicht eine Szene zusammen drehen. Erst drehe ich eine Szene mit David:
SZENE:
Ort: Büro des Königs.
Personen: Stephan, Privatsekretär des Königs
König William
Philip Dempsey
Stephan: betritt den Raum, bleibt vor dem Schreibtisch des Königs stehen
„Majestät, Mr. Dempsey ist gerade angekommen.“
William: „Danke, Stephan. Bringen Sie ihn bitte herein und dann möchte ich für zwei Stunden nicht gestört werden. Auch nicht von meiner Tochter.“
Stephan: „Sehr wohl, Majestät. Die Prinzessin ist außer Haus bei einer Kindergarten-Eröffnung.“ Er dreht sich weg und öffnet für die Türe
„Mr. Dempsey, treten sie ein.“
William: Steht auf und kommt strahlend auf seinen Besucher zu. Er zieht Philip in eine Umarmung „Schön, dass Du da bist mein Junge.“
Philip: „Nachdem mein Vater mir Ihr Problem geschildert hat, hatte ich wohl keine Wahl mehr. Und sie haben dafür gesorgt, dass meine Vorgesetzten wohl auch der Meinung sind, dass ich hier helfen kann.“
William: „Niemandem außer Dir kann ich die Sicherheit meiner Tochter anvertrauen.“
In der zweiten Szene, die aus einer anderen Perspektive gedreht wird, klärt der König Philip auf, warum er die Sicherheit seiner Tochter gefährdet sieht. Dann folgt eine weitere Szene am Konferenztisch des Königs und die vierte Szene schließlich ist die Verabschiedung der beiden Männer.
Je nachdem wie es der Zeitplan zuläßt werde ich noch ein paar Szene alleine drehen. Vor allem aber auch meine erste Szene mit Bea. Stephan stellt uns beide vor und dann zeigt sie mir meine Gemächer.
Ich bin gespannt, wie weit wir kommen morgen.
Während ich mit David die Szenen drehen, wird Jess außer Haus drehen. Einige Szenen außerhalb des Hauses, aber auch eine in der Stadt. Wahrscheinlich werden wir uns wieder den ganzen Tag nicht sehen.
Hoffen wir also auf Drehtag 3 um endlich mal zusammen vor der Kamera zu stehen.
Da im Skript wenig Text vorgegeben ist, müssen wir Gott sei dank auch nicht ewig Text lernen. Mir ist das auch ganz recht. Das viele Lernen ist nicht so mein Ding. Aber manche Autoren und Regisseure bestehen darauf. Da muss schon mal eine Szene neu gedreht werden, die eigentlich perfekt ist nur weil man ein Wort falsch gesagt hat.
Irgendwie wirkt sich Jess Nähe auf meine Unruhe aus. Sie ist fast verschwunden. Ich bin ihr dankbar, dass sie bei mir ist, obwohl ich mich nicht wirklich gut benommen habe. Bei Jamie werde ich mich morgen auch noch entschuldigen. Und Maggie schreibe ich auch morgen. Sie soll mal schauen, ob wir irgendwas gegen diese Schlagzeilen machen können. Ich kann ja nicht schon wieder in eine Talkshow gehen.
Es ist schon fast Mitternacht, als ich mich an Jess kuschle und ihr einen zarten Kuss auf den Nacken hauche. Ich atme tief ihren Duft ein. Dieser Hauch von Sommer und Erdbeeren. Danach werde ich langsam süchtig. Das ist wunderschön und macht mir doch auch etwas Angst. Noch immer weiß ich nicht, wie Jess dazu steht. Einzig der Gedanke an Silvester lässt mich die ganze Sache positiv sehen. Doch nach allem was ich gestern erfahren habe, werde ich auf jeden Fall noch einen Gang in dieser Hinsicht zurückschalten. Jess zu enttäuschen ist keine Alternative.