Gerade habe ich eine kleine Drehpause. Ich steh am Rand des Sets in meiner wundervollen US-Navy Gala Uniform. Wir drehen seit drei Tagen die Szenen des Balls. Alles dreht sich um Beth und ihre Tänze mit den Männern, die sie als mögliche Ehemänner in Betracht gezogen hat. Ich stelle mir vor, dass auch Phil so am Rande des Geschehens steht und seine Eifersucht langsam aber sicher in ihm hoch kocht. Er sich langsam eingesteht, dass er die wundervolle Frau nicht mehr missen möchte. Aber er ringt mit sich. Eine Rolle in ihrem Schatten scheint ihm noch immer unmöglich. Oder doch nicht?
Für mich ist Eifersucht ein Gefühl, dass ich auch zum ersten Mal im Leben verspüre. So wie in New York in dem Club, als unser Regie-Assistent für meinen Geschmack zu eng mit Jess tanzte. Inzwischen versuche ich es lockerer zu sehen. Schließlich sind wir jetzt fest zusammen. Ich bin der Einzige, der abends mit ihr ins Bett geht, der Einzige, der Haut an Haut mit ihr aufwacht.
Und seit gestern Abend weiß ich auch, dass wir in jeder Hinsicht perfekt zusammenpassen. Ich muss unweigerlich lächeln. Der Sex mit Jess….Unglaublich…umwerfend….. Seit jenem Abend nach dem Restaurant-Besuch ist keine Nacht vergangen in der wir uns nicht gegenseitig Vergnügen bereitet hätten. In der Regel beginnt es mit zarten Küssen und endet in einem Orgasmus. Jess ist eine wundervolle Geliebte. Sie gibt viel, fordert aber auch. Und gestern Abend…Ich war in meinem persönlichen Himmel.
Flashback - gestern Abend
Jess und ich haben den Abend über mit den Kollegen verbracht. Es hat sich mittlerweile herum gesprochen, dass wir beide ein Paar sind. Lange Gesichter bei einigen Frauen und böse Kommentare Richtung Jess inklusive.
Nachdem wir Hand in Hand die Bar verlassen haben, suchen wir so schnell als möglich den Weg in unsere Suite.
Ich schließe meine Zimmertüre auf und schneller als ich sehen kann, liegen ihre Lippen wieder auf meinen. „De, kein Blümchensex. Nimm mich. Hart.“
Hey, was ist denn hier los? „Was?“ stammle ich nur. Bisher hat mich das noch keine Frau gebeten. Niemals! Auch Lynn nicht und die weiß genau auf was ich im Bett stehe.
„Ich weiß nicht.“ werfe ich ein. Bisher haben wir unseren Sex auf`s Bett beschränkt und meist eher … na ja…normalen Sex praktiziert. Das Jess es auch anders will, daran habe ich nie gedacht. Es war doch alles gut bisher.
„Deine romantische Ader kannst Du bei Beth rauslassen. ICH WILL DAS DU MICH FICKST. Jetzt Dean BITTE!
Herr im Himmel. Was für eine schöne Überraschung. Mein Mädchen scheint die gleichen Vorlieben zu haben wie ich. Ich fass es nicht.
„Wie Mylady befehlen.“ Ich packe sie. Drehe sie um. Drücke sie gegen die Wand.
„So gut?“
„Mh. Mach weiter.“
Mit meinem Knie spreize ich ihre Beine. Schiebe ihr das Wollkleid bis über die Hüften, ihre blickdichte Strumpfhose mit samt Panty auf ihre Oberschenkel. Sie muss zwangsläufig die Beine schließen. Ich befreie meinen Schwanz aus seinem Gefängnis. Lehne mich ganz nahe an sie. Drücke sie an die Wand. Sehe in den Spiegel. „Dreh Deinen Kopf.“ Sofort folgt sie. Ich küsse ihren Nacken. Lasse meine Zunge über die feine Haut ihres Halses streifen. Meine Hände liegen auf ihren Hüften. Die eine ziehe ich weg. Streiche über die Innenseite ihres Schenkels und nähere mich dem Ort an dem ich sein will. Ich spüre, wie feucht sie schon ist. „Sieh uns zu.“ flüstere ich ihr ins Ohr.
„Dean bitte. Ich….“ ich stoße zu. Sie ist so feucht, das es kein Problem ist. Immer und immer wieder ramme ich mich in sie. Meine Hände beschäftigen sich mit ihren Brüsten. Sie stöhnt, was mich dermaßen anmacht. Und dann….kommt sie mit einer Wucht, die mich mitzieht. Für kurze Zeit glaube ich Sternchen zu sehen.
Gemeinsam gleiten wir zu Boden.
„Das war der Wahnsinn.“ flüstert sie.
„Das war es.“
Erst einige Minuten später sind wir in der Lage uns voneinander zu trennen.
„Lass uns Duschen gehen.“
Flashback Ende
Ich muss in mich hinein lächeln. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass Jess in dieser Hinsicht so ist. Viele Frauen habe ich in den letzten 12 Jahren gefickt und die ein oder andere mochte es auch manchmal ein bisschen härter. Lynn experimentiert auch gerne, aber Jess? Sie ist einfach die Richtige für mich. Wir haben uns die ganze Nacht geliebt. Wahrscheinlich mehr Kamasutra-Stellungen ausprobiert, als in meinem ganzen Leben bisher. Jess ist wirklich unglaublich. Wahnsinnig gelenkig und was mich total anmacht: sie sagt genau, was sie haben will. Hält nicht mit ihren Wünschen zurück und sie fordert mich auf, es auch zu tun. Erst hatte ich Bedenken, aber als ich sie um einen Blowjob bat, hat sie nicht einen Moment gezögert.
Nie im Leben habe ich es mir so geil vorgestellt. Bisher gehörte Oral-Sex, auch meinerseits nicht zu meinem Standard-Programm. Irgendwie war es mir immer zu intim, wenn ich das so sagen kann. Aber mit Jess gibt es keine Grenze. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unser Sex jemals langweilig wird.
So nun muss ich aber. Gleich darf ich mit Jess tanzen. Ich schüttel mich und versuche die Gedanken auf das Hier und jetzt zu konzentrieren.
Tage später drehen wir immer noch im Ballsaal.
SZENE
Philipp: „Nein, nein, nein!!!!!“
Dean: „Beruhige Dich. Wir finden sie.“
CUT
Puh, ich stehe auf. Bis gerade habe ich gekniet und das eine ganze Weile. Die Szene ist aus verschiedenen Perspektiven gedreht, dann ein Patzer von Jasha, zwei Proben wegen Licht und Ton, ein ausgefallenes Mikro. Dann noch die Unruhe wegen der Umbauten im Raum nebenan. Irgendwie ist der Wurm drin.
„Na komm, alter Mann, ich helfe Dir.“ höre ich Jess Stimme neben mir. Sie trägt wieder das wunderschöne Ballkleid. Allerdings ist es ziemlich ramponiert.
Ich trage wieder die Hose zur Navy-Uniform und ein weißes Hemd.
„Alter Mann?“
„Na ja. Gerade …“ Sobald ich stehe, ziehe ich sie in meine Arme.
„Ich werde Dir heute Abend zeigen, wie alt ich bin.“ flüstere ich ihr ins Ohr. Ich spüre, wie sich eine Gänsehaut bei ihr breit macht.
Doch lange hält unsere Zweisamkeit nicht. Jess ist nun an der Reihe.
Während sie die Stellproben hinter sich bringt, gehe ich in die Maske und Garderobe. Wir stehen kurz vor dem Ende der Dreharbeiten. Noch diese Woche und dann ist es vorbei. Dann London. Und… ich mag gar nicht daran denken…eine räumliche Trennung von Jess.
Wieder einmal schweifen meine Gedanken ab. Dabei sollte ich mich auf meine nächste Szene konzentrieren. Ich blättere durch die paar Seiten und versuche mir den kurzen Text einzuprägen. Wieder werde nur ich sprechen und Jasha.
Jasha. Grrrr. Er ist vor vier Tagen hier aufgetaucht. Ich hatte schon fast vergessen, dass er und Jess vier Jahre lang zusammen gearbeitet haben und zwei davon spielten sie ein Liebespaar. Eifersucht ist ein scheiß Gefühl. Allerdings, wenn ich an die Nacht danach denke….
„Na, woran denkst Du?“ höre ich Jamie, der mir gegenüber Platz nimmt.
„Ich lerne gerade meinen Text.“ versuche ich mich heraus zu reden.
„Klar! Muss ein sehr anregender Text sein.“ Sein Blick geht nach unten. Shit. Jetzt verstehe ich ihn. Alleine der Gedanken an Jess läßt mich körperlich reagieren.
Was soll ich da noch sagen?
Da ich jetzt ein bisschen Zeit habe, gehe ich zurück zum Set. Setze mich an einen der Bildschirme und schaue meiner Freundin bei der Arbeit zu.
Der Raum in dem sie sich befindet soll ein finsteres Kellerloch sein. Ein kleines Fenster. Nasse, feuchte Wände. Ein einfaches Eisengestell mit einer schmutzigen Matratze. Darauf sitzt Beth. Ihre aufwendige Frisur für den Ball hat sich in ihre Einzelheiten aufgelöst. Eine kleine Platzwunde an der Stirn, gestocktes Blut. Und obwohl sie so derangiert ist, finde ich sie wunderschön. Das Mieder ihres Kleides drückt ihre schönen Brüste nach oben. Deutlich kann man die Wölbungen sehen. Wie gerne ich jetzt darüber streichen möchte. Sie sind so unheimlich weich.
Mit Jess in dem Raum befindet sich Thomas. Er spielt Maximilian, den Cousin von Beth Vater. Ein Mann der es auf den Thron abgesehen hat und dessen Handlanger bereits den König umgebracht haben und Beth Räume in die Luft gejagt haben.
Warum nur habe ich mich entschieden hier zu stehen? Obwohl ich weiß, dass alles nur gespielt ist, aber zu sehen, wie brutal dieser Kerl mit meiner Jess umgeht, dass ist kaum zu ertragen. Ich hoffe, er versteht was von seinem Job und verletzt mein Mädchen nicht. Ansonsten kann er sich warm anziehen. Jeden blauen Flecken werde ich ihm morgen bei unserem Dreh heimzahlen.
Als wir abends nach der Dusche auf unserem Bett liegen, unterziehe ich Jess einer genauen Ganzkörper-Untersuchung. Jeden Zentimeter überprüfe ich und als sie zuckt, als ich über ihren Rippenbogen streiche kocht die Wut in mir hoch. Aber Jess wäre nicht Jess, wenn sie mich nicht ablenken könnte. Sie kennt mich sehr genau. Weiß genau, wie ich mich gerade fühle.
„Lass ihn leben.“ flüstert sie mir ins Ohr, während sie vor mir auf die Knie geht und sich eingehend mit meinem Besten Stück beschäftigt. Ich stöhne auf. „Versprich es.“
Mit Schwung ziehe ich sie zu mir nach oben und drehe uns um. Jetzt ist sie unter mir. Ich schiebe vorsichtig meinen Penis von hinten in sie. Gott ist dieses Gefühl schön. Ich in ihr. Der Himmel auf Erden. „Ziemlich unfair, Kleines. In Dir drin, würde ich Dir alles versprechen.“ Sie lacht. Wie sehr ich diese Frau liebe. „Ich werde vorsichtig sein.“ verspreche ich ihr mit leiser Stimme.
„Untersteh Dich. Ich will Dich spüren. Hart, tief.“
Gerade will ich so richtig loslegen, als mein Handy geht. Ich versuche es zu ignorieren. Aber so ganz gelingt es mir nicht. Schließlich greift Jess danach, während ich mich aus ihr zurück ziehe und mich neben sie lege.
„Mum.“ meldet sich Jess. Mehr bekommt sie nicht hin, ohne dass Maggie sofort merkt, wobei sie uns gestört hat.
„Es tut mir so leid, dass ich Euch störe, aber…“
„Ist was passiert Maggie?“ frage ich sie.
„Sie hat Ernst gemacht. Die Bilder Deines Vaters werden morgen bei der Sun in England und New York Post veröffentlicht.“
Ich sitze gerade im Bett.
„Kannst Du dafür sorgen, dass Jess und ich hier zwei Leute haben, die uns abschotten? Außerdem werde ich unsere Handys ausstellen. Wenn was ist, schreib eine Nachricht an Jamie. Ich werde ihn sofort morgen früh informieren.“
„Ich kümmere mich. Außerdem werde ich persönlich kommen. Peter kann leider nicht.“
„Das ist gut.“
„Ruf bitte meinen Anwalt an. Er soll sich das genau anschauen. Wenn es Aussicht auf Erfolg gibt, dann werde ich sie verklagen.“
„Es wäre besser, wir würden gar nichts machen. Je weniger wir darauf reagieren, um so schneller ist der Sturm vorbei.“
„Vielleicht. Aber trotzdem, er soll sich das ansehen.“
„Also gut. Ich rufe ihn gleich an.“
Einen Moment ist es still. Komische Situation. Jess und ich liegen nackt auf unserem Bett und telefonieren mit ihrer Mum.
„Geht es Euch Beiden gut?“ fragt Maggie und ich muss lachen.
„Ja, uns geht es gut.“