Was im Eis man einst verschloss,
Königspaares jüngster Spross,
Rächt sich ohne Schwert und Ross,
Da Öl ins blaue Feuer floss.
Der Mantel fein aus Reif gewebt,
Vom frostverklebten Haar umweht,
Streift das Gras, wo er auch steht,
Blüte, Knospe leis vergeht.
Die Bäche werden weiß und starr,
Wie Glas zerspringt die Vogelschar,
Schnee so rein und wunderbar,
Erstickt das Leben ganz und gar.
„Von Norden her, ein Wintersturm!",
Brüllt die Wache, hoch vom Turm.
„Der Prinz, er wurde neu gebor'n...
Und seine Macht, die ist enorm!"
In die Hörner wird geblasen,
Alle Kirchenglocken schlagen,
Dem König muss man es noch sagen,
Nach Befehl und Rat ihn fragen.
„Zieht Brücken hoch, lasst Gitter fallen!
Lasst Pauken und Kanonen knallen!
Zur Schlacht lasst alle Fahnen wallen!
Lasst Fäuste ballen, Rufe schallen!"
Der kalte Sohn, er kommt nun heim,
Ketten klirren, Ritter schreien,
Kurbeln, Gitter frieren ein,
Eis dringt schnell durch Mark und Bein.
Feuerpfeile fliegen fort,
Der Blizzard hört für ihn aufs Wort,
Er stürmt die Stadt, jeden Ort,
Eiseskälte dient dem Lord.
Ein Frostfigurenkabinett,
Alle sind sie frisch, adrett,
Tanzen unbewegt Ballett,
Zieren nun die Straßen nett.
Auch das Schloss ist eingeschneit,
Soldaten starren weit und breit.
Die Thronsaaltüren sind entzweit,
Dahinter Tote aufgereiht.
Auf großen Zapfen aufgespießt,
Was der Frostfürst sehr genießt,
Seine Brüder und das Königsbiest.
Ihr Blut daran herunter fließt.
Seine Mutter weint nur laut,
Während er sie trüb anschaut,
Sie nun eine Brücke baut,
Er sich in ihre Arme traut.
Ein Funke, hell wie Sonnenlicht,
Mutter und Sohn, dicht an dicht,
Schmilzt die tiefgefrorene Schicht,
Und sein Gletscherherz zerbricht.