Pink, pink, pink, pink, pink.
Wie ich diese Farbe verabscheute!
Sie passte weder zu meiner Augenfarbe noch zu meinen Haaren. Aber SIE fand es überaus reizend an mir.
Reizend, ein überaus passendes Wort. Nur halt nicht im Sinne von entzückend, anziehend. Es brachte mich eher in Rage, ihren Modefimmel zu ertragen. Wenn ich dieses Teil doch nur unauffällig loswürde!
Grummelnd lief ich durch die offenstehende Verandatür nach draußen und setzte mich auf der untersten Treppenstufe in die Sonne. Ich hörte, wie Bruno angeschlichen kam, doch ich ignorierte ihn. Schlimm genug, dass er mich in diesem Zustand sah.
„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, brummte er mit seiner tiefen Stimme. Statt ihm zu antworten, drehte ich mich noch weiter weg. Nachdenklich fixierte ich einen Grashalm, an dem eine Ameise hinaufkletterte. Eine Ameise müsste man sein, dann wurde man nicht mit irgendwelchen Fashion Gadgets verunstaltet.
„Oh, ich glaub‘ ich sehe, was mit dir los ist. Das war sicher Clara, oder?“ Ich drehte mich zu ihm und nickte traurig.
„Moment, das haben wir gleich.“ Er packte die Modesünde und zerrte daran. Ich keuchte auf, schnappte nach Luft, weil er mir dabei den Atem nahm. Erschrocken ließ er los.
„So wird das nichts, aber ich weiß, wer dir helfen kann.“ Bevor ich etwas erwiderte, verschwand er auch schon und rannte um die Ecke der Villa. Gleich darauf hörte ich Schritte.
„Was ist denn mit dir passiert?“, lachte Caliquela leise. Vorwurfsvoll starrte ich ihn aus meinen grünen Augen an, bis er als Erster den Blickkontakt unterbrach. Sanft hob er mich hoch und löste das verhasste Halsband, strich mir beruhigend über mein schwarzes Fell.
„Eine kleine Fledermauskatze sollte kein Pink tragen“, flüsterte er mir ins Ohr, bevor er mich mit in sein Büro nahm, um, nun ja, seinen Mafiageschäften nachzugehen. Zufrieden rollte ich mich dort auf seinem Schreibtisch zusammen und schlief nach einiger Zeit schnurrend ein.