„Du kannst sie doch nicht weiterhin Flugkatze nennen!“ Ich spitzte meine Ohren, während ich mich weiter schlafend stellte. Was frotzelte Matteo da schon wieder herum? Was störte ihn bitteschön an meinem Namen?
„Ja, Demonia würde besser zu ihr passen“, murrte einer der Bodyguards, den ich wenige Stunden zuvor in die Hand gebissen hatte. Dämonin! Ich gab dem gleich eine Dämonin.
„Principessa passt jedenfalls nicht!“ Matteo wieder, allerdings hatte er recht. Eine Prinzessin war ich wahrlich nicht. Dafür war ich viel zu bodenständig, nicht so ein verwöhntes Stück.
„Felicità, wäre eine Möglichkeit“, meinte mein Italiener und ich lächelte versonnen. Es war ein Glück für ihn, dass ich ihn unter meine Pfoten genommen hatte.
„Destina vielleicht. Du kannst nicht abstreiten, dass es das Schicksal war, was die kleine Teufelin zu uns geführt hat.“ Der Sottocapo gähnte auf dem Sofa sitzend. Die vorherige Besprechung über die Casinos der Familie war in der Tat ermüdend gewesen. Ich war vielleicht ein oder zweimal dabei eingeschlafen. Um ehrlich zu sein, hatte ich den Großteil des Meetings verschlafen. Es betraf mich ja sowieso nicht.
„Dann vielleicht doch eher Diavola“, warf derselbe Bodyguard wie zuvor ein. Ich notierte mir auf meiner imaginären Liste, ihm zwischen die Beine zu laufen, wenn er das nächste Mal die Treppe hinuntergehen wollte.
„Nein, Dormigliona passt am besten. Seht doch nur, wie sie schon wieder pennt.“ Jetzt reichte es mir aber mit Matteo. Ich flatterte hoch und setzte mich auf die Fensterbank. Verletzt starrte ich auf die vielen Sterne am Himmel.
„Ich schätze es sehr, dass ihr meiner Katze einen neuen Namen geben wollt, aber Flugkatze passt nun einmal zu ihr.“ Caliquela stellte sich hinter mich und kraulte mir den Nacken. Zusammen schauten wir uns den Sternenhimmel an. „Aber da ihr so darauf besteht, ist ihr neuer Name Stella.“
Ich schmolz dahin, ich war sein Stern! Oh wie ich diesen Italiener liebte!