Davids Büro
Alli trat spontan auf Jack zu, schlang die Arme um seinen Hals und begrüßte ihn mit einem Kuss. Für einen kurzen Augenblick reagierte er überrascht auf ihre unerwartet stürmische Umarmung. Dennoch erwiderte er ihre Zärtlichkeit höchst erfreut, während Dylan sich abwandte und, einen unterdrückten Fluch auf den Lippen, zu seinem Schreibtisch humpelte.
Verflixtes Biest!
Er fragte sich insgeheim, wo sie diese äußerst wirkungsvolle Art von Selbstverteidigung wohl gelernt hatte. Im Grunde war er gar nicht wütend auf sie, sondern eher auf sich selbst, weil er sich so leicht hatte übertölpeln lassen. Er hatte bei dieser zarten Frau eben nicht mit derart gut ausgeprägten Fähigkeiten der Gegenwehr gerechnet. Doch das war ein grober Fehler gewesen, denn gerade er als routinierter Ermittler sollte eigentlich immer und überall auf Überraschungsangriffe vorbereitet sein!
Aber nein, ein Blick in diese schönen Augen und alle Vorsicht war dahin.
Das durfte ihm nicht noch einmal passieren...
„Hallo Jack“, brachte er etwas zerknirscht hervor, während er sich mühsam auf seiner schmerzenden Kehrseite niederließ. „Was suchst du denn so früh schon hier?“
Jack konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Nicht früh genug, wie mir scheint. Eigentlich wollte ich dir nur mitteilen, dass ich Alli gestern in unser kleines Geheimnis eingeweiht habe, und du dich nun nicht mehr zu verstellen brauchst. Aber vermutlich habt ihr beide euch ebenfalls bereits darüber unterhalten. Umso besser.“ Er legte liebevoll den Arm um Allis Taille. „Du kannst dich jedenfalls auf ihre Diskretion verlassen, nicht wahr, Liebling?“
„Natürlich. Voll und ganz“, erwiderte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Doch ihre dunklen Augen blitzten Dylan sekundenlang bedeutungsvoll an und signalisierten ihm eine unmissverständliche Botschaft.
`Quid pro quo- lass mich in Ruhe, dann halte ich den Mund`, lautete der unausgesprochene Deal, den er nur zu gut verstand. Für einen kurzen Moment schien eine geradezu knisternde Spannung zwischen ihnen zu herrschen, dann straffte Alli die Schultern und wandte sich Jack zu.
„In diesem Zusammenhang ist mir auch noch etwas Wichtiges eingefallen, das ich damals nicht zu deuten wusste. Jetzt ergibt es allerdings einen Sinn.“
„Und das wäre?“ fragte Dylan so höflich wie möglich.
Sie vergewisserte sich mit einem Blick, dass die Sprechanlage zum Vorzimmer abgeschalten war und berichtete den beiden Männern von dem Telefongespräch Georges, das sie am Anfang ihrer Tätigkeit in der Firma zufällig mitgehört hatte.
Dylan und Jack sahen einander vielsagend an.
„Also doch“, knurrte Dylan und vergaß für einen Moment die Abfuhr, die er eben erhalten hatte. „Das bestätigt unseren Verdacht! George Carrington ist der Drahtzieher der Entführung.“
Jack nickte grimmig.
„Diesem skrupellosen Kerl ist wirklich jedes Mittel Recht, um seine Interessen durchzusetzen.“
Dylan klopfte siegessicher mit dem Stift auf den Schreibtisch.
„Aber nicht mehr lange! Mit ein wenig Glück und der richtigen Taktik werden wir ihm dieses Mal das Handwerk legen, verlasst euch drauf.“
Oceanside Memorial
„Hallo Jason!“
Carla stand an der Tür zu Eliots Krankenzimmer, das der Medizinstudent soeben verlassen hatte. Sie sah blass und übernächtigt aus, aber sie trug neue Sachen, und ihr blondes Haar glänzte frisch gewaschen.
„Carla!“ Er trat auf sie zu und umfasste ihre Schultern, als könne er gar nicht glauben, dass sie hier vor ihm stand. „Wo um alles in der Welt kommst du denn her? Selina und ich haben uns Sorgen gemacht!“
„Ich... ich war in Los Angeles, in einer von den großen Kliniken. Sie wollten mich nach dem Brand nochmal gründlich durchchecken, und heute Morgen bin ich mit dem Bus zurückgefahren.“
„Geht es dir wirklich gut?“, forschte Jason beunruhigt. „Einen Gesundheitscheck hätten wir doch auch im Destiny Medical Center durchführen können! In welcher Klinik warst du denn?“
„Ich sage doch, ich bin okay“, beharrte Carla, ohne dabei auf seine letzte Frage einzugehen und wich seinem prüfenden Blick aus, während sie sich aus seinem sanften Griff befreite. „Wie geht es Eliot? Kann ich zu ihm?“
„Klar.“ Verunsichert über ihr merkwürdiges Verhalten trat Jason einen Schritt zurück. „Mach dir bitte keine Sorgen, Carla“, meinte er beschwichtigend. „Selina hat inzwischen ein paar interessante Fakten gesammelt, die beweisen, dass der Brand gestern kein Zufall war.“
Carla blickte erschrocken auf.
„Was erzählst du denn da, Jason? Das war keine Brandstiftung!“, widersprach sie hastig. „Ich... ich weiß inzwischen ganz genau, dass es meine Schuld war. Ich bin sicher, ich habe in der Eile vergessen, den Hauptschalter auszumachen. Das ist mir schon des Öfteren passiert.“
„Was?“ Ungläubig starrte Jason sie an. „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Wir wissen beide, dass du viel zu gewissenhaft bist, als dass du so etwas vergisst!“
„Es ist aber so. Ich kann`s nicht ändern“, beharrte sie und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. „Kann ich jetzt endlich zu Eliot?“
„Natürlich.“ Jason trat beiseite und machte den Weg frei. „Wir sehen uns später.“
Sie nickte ihm kurz zu und betrat hastig das Krankenzimmer. Jason starrte nachdenklich auf die Tür, die sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, hinter sich schloss.
Hier stimmte etwas nicht, davon war er überzeugt. Das eben war nicht die energische, selbstbewusste Carla, die er kannte. Ganz und gar nicht.
Carla betrat Eliots Krankenzimmer und atmete tief durch.
Sie wusste, Jason kannte sie zu gut und es fiel ihr unsagbar schwer ihn zu belügen.
In Wirklichkeit hatte sie in irgendeinem billigen Motel übernachtet, nachdem sie für sich und Eliot von einem Teil der beträchtlichen Geldsumme, mit der man ihr Schweigen erkaufen wollte, erst einmal frische Sachen gekauft hatte. Die übrigen Geldscheine hatte sie sorgsam in ihrer neuen Umhängetasche verstaut. Es würde für sie beide ein Neuanfang sein. Irgendwo, weit weg von hier.
Sie hatte es endgültig satt zu kämpfen und immer wieder zu verlieren.
Georges Büro
„Mister Carrington?“
Ohne auf Brenda zu achten, die laut protestierend hinter ihrem Schreibtisch vorgeschossen kam, um die ungebetene Besucherin aufzuhalten, platzte Selina in Georges Büro. Er saß über irgendwelchen Akten und schaute etwas ungehalten auf. Als er Selina erkannte, überzog das charmante Lächeln einer Klapperschlange sein aalglattes Gesicht.
„Miss Wood... Selina, was verschafft mir das unerwartete Vergnügen?“
Er stand auf, um seine Besucherin willkommen zu heißen und bedeutete seiner Sekretärin mit einer unwirschen Handbewegung, sich zu entfernen. Nur widerwillig und mit einem giftigen Blick auf den unangemeldeten Gast folgte Brenda seiner Aufforderung und schloss mit Nachdruck die Tür.
„Verzeihen Sie die Störung, Mister Carrington, aber ich muss unbedingt mit Ihnen reden“, begann Selina sofort, doch er unterbrach sie sogleich.
„Bitte nennen Sie mich George, meine Liebe, jetzt, wo Sie zum Team gehören“, meinte er zuckersüß und deutete lächelnd auf die Besucherecke. „Nehmen Sie Platz. Was kann ich für Sie tun?“
Für einen Augenblick brachte sein unerwartet liebenswürdiges Verhalten Selina fast aus dem Konzept, doch sie hatte sich schnell wieder gefasst.
„Es geht um den Brand in der Nähe des Ferienobjektes.“
Er gab sich unwissend.
„Bitte?“
„Die Armenküche, erinnern Sie sich?“, half sie ihm auf die Sprünge.
„Oh… Ja, natürlich.“ Er hob die Augenbrauen und musterte sie gespannt. „Was ist damit?“
„Es war Brandstiftung.“
George starrte sie einen Augenblick lang mit einem durchdringenden Blick an, den sie nicht definieren konnte.
„Darf ich fragen, wie Sie auf diese... entschuldigen Sie vielmals den Ausdruck, Selina, etwas absurde Idee kommen?“
„Nun“, erwiderte sie ungerührt „das ist weder eine Idee von mir, noch ist sie absurd. Ich habe Beweise für das, was ich sage.“
„So?“ George zog die Stirn in Falten. „Was für Beweise?“
„Ich habe ein Gespräch zwischen zwei Feuerwehrmännern gehört, die sich nach ihrem Einsatz ziemlich sicher zu sein schienen, dass jemand das Feuer in der Armenküche absichtlich gelegt hat.“
George ließ ein ziemlich aufgesetztes Lachen ertönen.
„Selina, ich bitte Sie! Wer sollte denn in einer Armenküche ein Feuer legen? Vielleicht einer, dem das Abendessen schwer im Magen lag?“
„Nein, aber vielleicht jemand, dem die Existenz dieser Institution nicht passte“, erwiderte sie unbeirrt und ließ ihn nicht aus den Augen.
Sein Lächeln verschwand.
„Und wer sollte das sein?“
„Das frage ich Sie!“
„Sie wissen also gar nicht, gegen wen Sie hier derartige Anschuldigungen erheben?“
„Nein, noch nicht.“
„Gut, dann belassen wir es bitte auch dabei“, entschied er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
„Sie wollen nicht, dass ich der Sache nachgehe und weiter recherchiere?“
„Nein“, antwortete er mit Nachdruck und durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick. „Auf keinen Fall. Die Sache ist bereits von höchster Stelle geklärt worden. Der SENTINEL ist keine Klatschzeitung, die irgendwelche dummen Gerüchte abdruckt, die unwissende Feuerwehrmänner leichtsinnig in die Welt gesetzt haben.“
Selina straffte empört die Schultern.
„Mister Carrington... George... das sind keineswegs dumme Gerüchte, das sind Fakten, und wenn Sie mir nur etwas Zeit geben, werde ich Ihnen beweisen, dass…”
„Ich sagte NEIN!“, donnerte er, und seine ungewöhnlich laute Stimme brachte sie augenblicklich zum Schweigen. „Und dabei bleibt es. Sie werden nicht eine einzige Zeile mehr dazu schreiben. Haben wir uns verstanden?“
Selina schluckte.
Wie kam dieser Mann dazu, in so einem Ton mit ihr zu reden?
Ihre erster Gedanke war, ihn wortlos hier sitzen zu lassen und zu gehen, doch dann dachte sie daran, dass sie auf ihn als ihren Arbeitgeber angewiesen war und bestimmt ohne seine Gunst keine Chance haben würde, hier in der Gegend einen neuen Job in der Branche zu finden. Mit größter Mühe beherrschte sie ihren Unmut und stand auf.
„Ganz wie Sie meinen, Sir.“
George betrachtete sie prüfend und erhob sich ebenfalls. Sofort hatte er wieder ein verbindliches Lächeln aufgesetzt, während er auf sie zukam und versöhnlich seine Hand ausstreckte.
„Sehen Sie, Selina, was ich sage, ist nicht böse gemeint, und es geht auch nicht gegen Sie persönlich. Sie arbeiten erst kurze Zeit für meine Zeitung, und ich bin bereits jetzt davon überzeugt, dass Sie eine erstklassige Reporterin sind, die beim SENTINEL eine große Zukunft haben könnte.“
„Wenn ich bereit bin, nach Ihren Spielregeln zu spielen“, entfuhr es Selina.
George stutzte und lachte dann.
„Sie sind sehr offen, meine Liebe. Das schätze ich an Ihnen.“ Er ignorierte ihren abweisenden Gesichtsausdruck und legte vertraulich den Arm auf ihre Schulter, während er sie zur Tür geleitete. „Ja, ich will ehrlich sein, wir spielen hier tatsächlich nach gewissen Spielregeln, und die besagen unter anderem, dass wir eng mit bestimmten Institutionen zusammenarbeiten. In diesem speziellen Falle mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Und wenn diese Herrschaften meinen, das Feuer in der Armenküche sei ein bedauerlicher Unfall gewesen bzw. auf eine Unachtsamkeit zurückzuführen, dann glauben wir das unbesehen und drucken es genauso in unserer Zeitung ab. Ich hoffe, Sie verstehen, was ich damit sagen will?“
Selina atmete tief durch und zwang sich nun ebenfalls zu einem verbindlichen Lächeln.
„Aber natürlich, ich habe Sie sehr gut verstanden, Sir. Bitte entschuldigen Sie die Störung.“
Da war es wieder, das Lächeln der Klapperschlange auf dem Gesicht ihres Arbeitgebers.
„Keine Ursache, meine Liebe. Es war mir ein Vergnügen.“
Lifeguardstation
„Dieser arrogante Mistkerl!“
Wütend knallte Selina ihre Tasche auf den Tisch im Rettungsturm.
Jason, der soeben aus der Klinik gekommen war und sich auf seine zweite Schicht als Lifeguard vorbereitete, wechselte einen erstaunten Blick mit seinem Freund und Kollegen Tom.
„Von wem redest du?“
„Von wem schon... von George Carrington!“
„Ah ja.“ Jason lachte zynisch und goss eine Tasse Tee ein, die er Selina reichte. „Hier, trink das, es beruhigt die Nerven. Wenn du mir verraten hättest, dass du vorhast, mit der Brandsache zu Carrington zu gehen, dann hätte ich dir bereits vorher gesagt, dass du dir den Weg und die Aufregung sparen kannst.“
„Ach ja?“ Sie setzte sich, lehnte sich zurück und verschränkte verärgert die Arme. „Darf ich fragen, wieso?“
„Ganz einfach“, grinste Tom. „Weil Carrington in so ziemlich jedem schmutzigen Geschäft in der Stadt seine Finger mit drin hat.“
Selinas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
„Schmutziges Geschäft? Dann war es also doch Brandstiftung!“
„Mit Sicherheit“, erwiderte Jason trocken. „Aber das wird nie jemand beweisen können.“
„Aber er meinte doch, die Staatsanwaltschaft hätte...“
„Oh ja“, unterbrach er sie sarkastisch. „Der Staatsanwalt ist mit dem Polizeichef befreundet, und nun rate mal, mit wem dieser jedes zweite Wochenende Golf spielt? Nein, meine liebe Selina, so funktioniert das nicht. Da hätte sich schon ein Zeuge melden müssen, der mit seiner Aussage alle vom Gegenteil überzeugt.“
“Carla“, platzte Selina heraus.
“Vergiss sie”, erwiderte Jason traurig und erzählte ihr, was er heute Morgen in der Klinik erlebt hatte. „Sie und Eliot werden weggehen aus Destiny Beach und irgendwo neu anfangen. Ich kann es ihnen nicht verdenken.“
„Dann ist die Sache erledigt?“
„Ja, das sollte sie. Es sei denn, wir handeln uns freiwillig eine Menge Ärger ein.“
Er setzte sich zu Selina an den Tisch und ergriff mit ernster Miene ihre Hand. „Glaub mir, es ist besser, alles so zu belassen. Es nützt keinem, wenn wir hier in irgendein Wespennest stechen. Wir schaden uns nur selbst.“
Sie atmete tief durch und nickte resigniert.
„Ich glaube, du hast recht. Aber es widerstrebt mir zutiefst, die Schuldigen davonkommen zu lassen.“
„Wem sagst du das“, seufzte Jason, beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. „Bleibt nur zu hoffen, dass auch ein Mann wie George Carrington irgendwann einen Fehler macht. Und nun trink deinen Tee, Süße.“
CEC Corporation
Die beiden Assistentinnen der Chefetage waren erst wenige Minuten aus der Mittagspause zurück, als die Wechselsprechanlage auf Brendas Schreibtisch surrte, und Georges Stimme erklang.
„Brenda?“
„Ja bitte, Mister Carrington?“
„Ein wichtiger Kunde ist auf dem Weg nach oben. Bitte stellen Sie ihm keine unnötigen Fragen, sondern bringen Sie ihn ohne Umschweife in mein Büro.“
„Ja natürlich, Sir.“
Brenda schaltete die Anlage aus und zog ein beleidigtes Gesicht.
„Als ob ich schon jemals irgendwem unnötige Fragen gestellt hätte!“
Alli konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, wandte sich jedoch schnell ihrer Arbeit zu. Etwas zu schnell, wie sich herausstellte, denn durch ihre hastige Bewegung riss sie den Behälter mit den Schreibutensilien um. Die Stifte rollten über den Schreibtisch auf den Boden.
„Verdammt“, schimpfte sie und verschwand unter den Tisch, um sie wieder einzusammeln. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür vom Treppenaufgang, und jemand betrat den Raum.
Alli sah für einen Augenblick nur die schwarzen Schuhe des Besuchers und wollte sich soeben wieder erheben, doch seine Stimme ließ sie unter ihrem Schreibtisch in einem Bruchteil von Sekunden zu Eis erstarren.
„Ist er da?“
„Oh ja, Sir, er erwartet Sie bereits“, flötete Brenda liebenswürdig und stöckelte zu Georges Büro hinüber. „Bitte folgen Sie mir!“
Die schwarzen Schuhe gingen ganz dicht an Allis Schreibtisch vorbei, während sie da unten kaum zu atmen wagte.
Da war kein Zweifel... Sie hatte ihn erkannt, ohne ihn zu sehen. Diese Stimme würde sie in ihrem ganzen Leben nicht vergessen und unter tausend anderen heraushören.
William Raves, ihr schlimmster Alptraum!