Eine normale romantische Anziehung
KianaxAlayn Star Wars FF Pt 1
Eine Jedi-Padawan in der Pubertät zu sein war nicht besonders einfach, besonders nicht in der alten Republik. Kiana hatte das schon zu spüren bekommen, kleinere Auseinandersetzungen mit ihrer zwanzig Jahre älteren Meisterin standen auf der Tagesordnung. Sie war fast sechzehn, ihre Meisterin war Mitte dreißig, ihre Pubertät war schon länger her und sie hatte die Regeln des Ordens mittlerweile verstanden, statt sie zu hinterfragen, wie die meisten Padawane in Kianas Alter. Das Zusammenleben mit Meisterin Shikaya war nicht unbedingt einfach dadurch, sie hatte schon mehrere Strafen dadurch kassiert, eine davon lief gerade seit gestern, ihr war es nicht gestattet, den nächsten Standardmonat war es ihr nicht gestattet Coruscant oder auch nur den Jedi-Tempel zu verlassen.
Natürlich hatte kein Meister einen Grund sie aus dem Tempel zu lassen, es war eine ruhige Zeit auf Coruscant, wenn auch ein Konflikt in einem Outer-Rim für Unruhe sorgte. Ihre Meisterin war im Moment in diesen Konflikt eingebunden, soweit sie wusste, das gab ihr aber Ruhe. Zeit, um durch die langen Flure des Tempels zu streunen und sich von nichts und niemandem stören zu lassen. Der Rat hatte ihr seit einigen Tagen keine wirklichen Aufgaben zukommen lassen, nur sollte sie heute Yoda bei einer Lektion für Jünglinge helfen. Die kleinen waren gerade einmal sechs Standardjahre alt und sollten eine Lektion über den sicheren Umgang mit dem Laserschwert lernen. Mit Spielzeugwaffen, bevor sie sich mit den normalen Trainingsschwertern noch verbrannten. Sicherheit ging nun einmal im Orden vor.
Die Trainingsschwerter wurden im Moment in einem Raum aufbewahrt, der sich nur über das Archiv im Tempel erreichen ließ. Hieß sie musste an Meisterin Jocasta Nu vorbei, die sie seit einer Auseinandersetzung mit einem Mitschüler hasste. Den Schüler hatte es zwar danach nicht besonders lange im Tempel gehalten, er hatte den Orden und seinen Meister verraten und war rausgeflogen, aber noch kein Grund Kiana nicht mehr zu hassen, laut Meisterin Nu zumindest. Trotzdem musste sie in das Tollhaus nun hinein, aber vielleicht war die Jedi-Archivarin gerade nicht da und nur einer der Droidenassistenten. Mit einem schnellen Griff in ihre Gürteltasche überprüfte sie, ob Yodas Anweisung auch noch ganz sicher da war. Nur damit konnte sie die Trainingsschwerter aus der Kammer abholen, ohne Ärger zu bekommen.
Die Sonne strahlte durch die hohen Fenster des Archiv, es musste fast mittags mittlerweile sein, also fast Zeit für das Training. Das Mittagessen für Kiana fiel wohl heute ins Wasser, sie musste die Schwerter noch Yoda bringen und dann war die Mittagspause für die Jünglinge schon vorbei, sie aßen viel früher. Vielleicht würde sie noch schnell ein Sandwich schaffen, aber mehr war nicht drin als sie zu der Jedi-Meisterin hinüberlief. „Ah Miss Marivan", Meisterin Nu kniff die Augen zusammen: „Solltest du nicht Meister Yoda beim Training helfen?" „Ja Meisterin", Kiana zog den Zettel aus ihrer Tasche: „Ich soll die Trainingsschwerter für das Training abholen." Jocasta Nu schnaubte nur und führte sie rasch in den hinteren Teil des Tempels, wo schon ein ebenfalls menschliches Mädchen auf sie wartete.
Das Mädchen war in etwa in ihrem Alter, vielleicht ein wenig größer als sie, hatte lange pechschwarze Haare und blassgrüne Augen. Sie kannte sie nicht, aber sie absolut hübsch und eindeutig ebenfalls eine Padawan, ihr dunkler Padawanzopf fiel ihr über die linke Schulter bis auf die Brust. Den Rest der Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten, er fiel ihr über die Schulter als sie sich Meisterin Nu zuwandte und sie etwas fragte, das Kiana nicht verstand. „Dann müsstest du eventuell einmal zu einem Droiden laufen", Meisterin Nu klang auf einmal sanft: „Ich muss gerade einmal dieser Padawan helfen, Yoda braucht sie schnell im Training." „Ja, Meisterin Nu", die andere Padawan zog rasch ab Kiana sah sie zu einem Droiden laufen, der nicht weit entfernt war.
„So hier bitteschön", Meisterin Nu reichte ihr einen großen Beutel mit den Trainingsschwertern, den sie sich rasch über die Schulter schob. „Danke Meisterin Nu", sie verneigte sich vor ihr und verschwand dann rasch wieder nach draußen und in den Speisesaal. Es war gerade noch Zeit sich schnell ein Sandwich in den Mund zu schieben und dann zu Yoda zu laufen, um pünktlich zur Vorbereitung zu kommen. Mit dem Brot im Mund rannte sie durch den Tempel zu den Trainingsräumen und stieß fast mit einer Gruppe Jedi-Ritter zusammen, die gerade im Aufbruch waren: „Entschuldigung!" Die Ritter beachteten sie kaum als sie an ihnen vorbeihuschte und in den Trainingsraum eilte, das Sandwich nahm dann doch lieber aus dem Mund als sie eintrat und sich verneigte.
„Erst in Ruhe aufessen du solltest", Yoda betrachtete sie skeptisch: „Zeit wir noch haben, bis das Training beginnt." Er begann die Tasche auszuräumen und die Schwerter in den entsprechenden Ständer zu räumen. Etwas skeptisch ließ sie sich auf einer weichen Bank nieder und aß ihr Sandwich auf, während Yoda leise murmelnd schon einige Matten in die Mitte schweben ließ. Rasch eilte sie dem Meister zur Hilfe, dankbar dafür, dass ihr ihre Machtfähigkeiten beim Matten ausbreiten halfen. „Als Bestrafung du dies siehst", wollte Yoda von ihr wissen und sie schüttelte rasch den Kopf: „Nein Meister, ich habe es mittlerweile akzeptiert." „Gut, gut", krächzte Yoda: „Das der erste Schritt zur Besserung er ist, in Geduld geübt du dich hast junge Padawan, mach weiter so und du wirst sehen, dass es etwas bringt."
Sie verfielen wieder in Schweigen, Kiana zupfte an ihren über die Schultern reichenden Haaren herum, sie musste sie dringend wieder auf Kinnlänge schneiden lassen. Die Jünglinge wurden wenig später von ihrem Meister zum Training gebracht, dicht gefolgt von der Padawan aus der Bibliothek. „Ah, Miss Sakumi", Yoda hob den Kopf: „Schön, dass gekommen bist du." „Guten Tag Meister Yoda", die Padawan neigte den Kopf und begrüßte rasch die Jünglinge, bevor sie sich an Kiana wandte. „Ich bin übrigens Alayn Sakumi", sie neigte wieder den Kopf: „Ich bin im Moment Padawan ohne Meister und helfe Yoda ab und zu beim Training. Wie heißt du?" „Kiana Marivan", sie neigte ebenfalls den Kopf: „Freut mich dich kennenzulernen Alayn, ich hab eine Art Strafe."
Das Training verlief ohne Zwischenfälle, aber Yoda hielt sie danach zurück: „Mit euch sprechen ich möchte Padawane." Er hievte sich auf die Bank und sah ihnen aus seinen eindringlichen grüngoldenen Augen in die Augen. „Bald ein Turnier steht an", erklärte er und die beiden nickten rasch: „Ein Partnerturnier wird es sein, als Partnerinnen antreten ihr sollt." Einen Moment lang sahen sich die beiden Padawan an, dann nickten sie beide, Kiana hatte schon seit sie zwölf war nicht mehr an einem Turnier teilgenommen. Immer wieder waren Missionen mit ihrer Meisterin dazwischengekommen: „Machen wir Meister Yoda." „Sehr gut", der Großmeister hob erfreut die Ohren ein Stück und hüpfte von der Bank und verabschiedete sich. „Lass uns etwas essen gehen", Alayn lief ihr voraus aus dem Raum: „Dann können wir drüber reden."
„Also, was ist deine Hauptkampftechnik", Alayn schob sich einen Löffel Suppe in den Mund: „Ich bin bei Ataru auf Yodas Rat hin am Trainieren." „Makashi", Kiana stocherte ein wenig lustlos in ihrem Fleisch herum: „Ich habe hohe Midichlorianer Werte, mein Machtpotenzial ist halt logischerweise hoch. Aber das scheint im Moment so nebensächlich, weil ich noch mitten in der Pubertät stecke, wenn du meine Meisterin fragst." „Ach nicht nur du", Alayn seufzte: „Mein Meister ist vor ein paar Monaten gestorben, seitdem hat mich Meisterin Nu hier im Tempel in ihren Fittichen, ich helfe ihr ein wenig. Aber ab und zu lege ich mich auch mit ihr an, aber ich glaube insgeheim hofft sie, dass ich ihre Padawan Schülerin werde und im Archiv arbeite."
Sie sprachen noch eine Weile weiter und Kiana erfuhr, dass Alayns Meister plötzlich mitten in der Nacht gestorben war. Sein Herz hatte versagt, ohne wirklichen Grund soweit Alayn wusste er war einfach fort, weggewischt unbemerkt. „Lass uns zu den tausend Quellen gehen", schlug Alayn plötzlich vor, Coruscants Sonne verschwand schon langsam hinter der Stadt und färbte den Himmel rotorange. „Okay", gab Kiana etwas überfordert zurück und folgte ihr aus dem Saal und durch die Tempelflure in den Saal der tausend Quellen. Es war fast niemand im Moment da, nur zwei Mon Calamaris, die in der Nähe des Wasserfalls herumpaddelten. Mit einem Lächeln setzte sich Alayn auf einen Felsen und klopfte neben sich: „Setz dich doch oder so." Kiana setzte sich zögerlich auf ihr Lächeln hin und sah sie an.
Sie schwiegen einfach eine Weile und sahen den Fischen und den Mon Calamari zu, bis Alayn wieder das Wort ergriff. „Ich habe dich vorhin nicht das erste Mal gesehen", Alayn legte die Hände auf ihre Oberschenkel: „Du bist mir schon ein paar Mal über den Weg gelaufen im Archiv." Kiana legte den Kopf schief: „Glaube ich auch, aber ich habe dich noch nie wirklich beachtet glaube ich. Ich dachte eher, dass du einfach nur an deinem Training arbeitest oder so wie alle Padawane oder so." „Denkt eigentlich jeder", Alayn zuckte mit den Schultern: „Der Zopf machts möglich, aber ich war nicht so oft da, bevor mein Meister gestorben ist." „Ja gut", Kiana lehnte sich leicht zu ihr hinüber: „Als Jedi sollte man das ja nicht sagen, aber es ist ein Wunder, dass du nicht auffällst."
Alayn lachte, es war wie Musik in ihren Ohren: „Das sollte man als Jedi wohl wirklich nicht sagen, deswegen hats wohl noch nie jemand gemacht. Aber ich finde es okay, dass du das sagst, ich werde dich nicht dafür umbringen, im Gegensatz zu manchen Meistern." Das brachte Kiana nun auch zum Lachen: „Das ist doch schon wenigstens ein bisschen was schätze ich." „Jap, ich habe mit 12- oder 13-mal einen Meister damit zur Weißglut getrieben", Alayn lachte: „Ich habe mit einer anderen Padawan rumexperimentiert nicht nach dem Codex natürlich." „Das sollte man bei uns wohl akzeptieren, wir werden schon noch erwachsen", Alayn lachte noch mehr: „Ja aber wir sind Jedi, wir müssen drauf hören."
Sie verfielen wieder in Schweigen, bis Alayn etwasnäher an sie heranrückte und sich leicht anlehnte. Es war ein ungewohntes Gefühlfür Kiana den Arm um jemanden zu legen und einfach nur schweigend dazusitzen. Diebeiden Mon Calamari waren inzwischen weg, ohne sie wirklich zu beachten, siehatten auch nicht gegrüßt im Weggehen. Kiana sog Alayns Machtaura in sich ein,ließ sie wirken, wie eine warme Decke.