Männliche Personen, die sich von männlichen Personen sexuell und/oder romantisch angezogen fühlen
AmunxJames Altes Ägypten Pt 2
Amun folgte James langsam durch dessen Heimatdorf. Hier gab es keine Wüste wie in seiner Heimat. Hier gab es nur grüne Wiesen und Häuser aus etwas das James Holz nannte. Es war weiß und an manchen Stellen auch braun. Überall hingen auch Dinger die James Flaggen nannte, die Flagge stammte aus etwas, dass sich Vereinigte Staaten von Amerika nannte. Ein seltsames Ding, vorallem war es aber ziemlich weit weg von dem, wo er gelebt hatte. Sie hatten eine Ewigkeit in etwas namens Flugzeug gesessen, bis sie da gewesen waren. Jetzt musste er auch noch eine Sprache namens Englisch lernen. Eigentlich kein Problem, er war schon immer so gut in Sprachen gewesen, dass man ihn für einen Gesandten der Götter gehalten hatte.
Wäre er nicht heimlich in einen Mann verliebt gewesen, hätten seine Leute ihn noch Jahre verehrt. Aber es war herausgekommen, dass er sich nicht nur nie in eine Frau verliebte, was den meisten egal war, sondern auch auf Männer stand. Sie waren nun einmal viel hübscher als Frauen! Aber das mochte man nicht. Als er James das gesagt hatte, hatte der nur mit den Schultern gezuckt und ihm erklärt, dass man das Schwul nannte und dass das okay war. Er hatte ihm auch ein komisches Ding namens Handy gegeben. Ein komisches schwarzes Ding, nicht höher als sein kleiner Finger. Er spiegelte sich auf dessen Oberfläche, wie in einer Pfütze. Wenn er auf einen Knopf drückte, begann die spiegelnde Fläche zu leuchten. Es war ein gewöhnungsbedürftiges Ding.
Aber James war ein geduldiger Lehrer, was das Handy anbetraf. Er zeigte ihm jede einzelne Funktion und hatte ihm sogar etwas namens WhatsApp installiert. Damit konnte er mit anderen Leuten chatten und in etwas namens Gruppen auch andere Leute kennenlernen und sein Englisch verbessern. Es war ungewohnt mit etwas namens Buchstaben zu schreiben und nicht nur Bildzeichen zu malen. Aber die verstand in dieser Zeit auch niemand mehr. Die Leute mit denen James arbeitete waren Archäologen, sie erforschten Leute wie ihn, die lange vorher gelebt hatten. Ihnen konnte er die Sprache seines Volkes beibringen, was mit seinem schlechten Englisch manchmal gar nicht so einfach war. Sie waren aufmerksame Lerner zumindest für seine Erfahrungen. Man hatte ihm vorgeschlagen ein Buch darüber zu schreiben.
Aber dazu musste sein Englisch besser werden. Er konnte nur völlig veraltetes Arabisch und ein wenig Englisch. Das machte es eindeutig schwierig und gab ihm das Gefühl, dass er nicht das erste Mal war, dass er in einer fremden Welt aufwachte. Erinnern konnte er sich aber nicht, dass es das schonmal gab. Laut James hatte es auch noch nie eine Aufzeichnung von dergleichen gegeben. Also war das vielleicht auch nur ein dummer Gedanke. Er fühlte sich jedenfalls nicht so wirklich wohl in dieser Zeit. Aber vielleicht wurde das ja noch, sein Alter war auf 28 geschätzt worden hier hatte er wahrscheinlich noch um die 50 Jahre seines Lebens vor sich. Das waren auch ungewohnte Worte, die er gehört hatte, als sie einen Arzt besucht hatten.
Er wischte sich die Hände an seinem hellbraunen T-Shirt ab. Es war nicht so warm wie in seiner Heimat. Ziemlich heiß eher gesagt, wenn auch nicht so heiß wie in seiner Heimat. Es hieß heutzutage Ägypten und gehörte zu einem Kontinent namens Afrika. Er musste aber noch eine Menge lernen. Die heutige Welt war so anders als damals, in jeglichen Aspekten. Die Häuser waren nicht aus Lehm gebaut, sondern aus Holz und Steinen. Die Dächer waren mit roten Ziegeln bedeckt statt mit Stroh. Es war nicht mehr das, was er sein Zuhause einst genannt hatte. Aber den Kontinent war auch nicht der, auf dem er gelebt hatte. Der Kontinent nannte sich Nordamerika und lag deutlich nördlicher als Afrika und vorallem als sein Zuhause, Ägypten.
„Stehst schon wieder hier rum und bewunderst die Landschaft?" James Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu dem dunkelhaarigen Archäologen um, der hinter ihm stand. Er trug ein hellblaues Hemd und eine dunkle Tuchhose. Er hatte die Arme vor der breiten Brust verschränkt. „Ja", er sah ihm in die grünbraunen Augen: „Es ist so anders als das was ich kenne." „Das kann ich verstehen", James trat zu ihm heran: „Aber die Welt verändert sich. Du wirst sehen, eines Tages wirst du diese Welt verstehen und sie mitentwickeln." Er blinzelte seinen bisher einzigen Freund zweifelnd an, der nur seufzte und ihn umarmte. „Das wird schon alles, du wirst sehen. Auch wenn dein Leben medizinisch quasi unerklärlich ist für alle Ärzte der heutigen Zeit."
Er seufzte noch mehr, als sie wenig später zu James Auto liefen. Es war auch ein völlig neues Ding für ihn gewesen, dass sich nun Transportmittel selbst bewegten. Er war es gewöhnt, dass andere oder Tiere es in Bewegung setzen mussten. Das Auto fuhr von selbst, Es wurde von etwas, dass sich Strom nannte angetrieben. Es gab auch noch Autos, die von einer Flüssigkeit angetrieben wurden. James zog das Kabel, dass das Auto auflud aus dem Auto. Er ließ sich vorne auf dem linken Sitz nieder. Amun ließ sich auf den rechten Sitz sinken. James startete die Motor und fuhr von der großen gepflasterten Fläche auf das, was sich Straße nannte. Sie fuhren zu einem Freund von James, der nicht weit entfernt in einer Stadt wohnte.
Durch die Stadt wurden die Häuser höher und damit auch hässlicher. Zumindest fand Amun das, James schien es eher weniger zu stören. Überall hingen die Flaggen der Vereinigten Staaten aus den durchsichtigen Dingern, die sich Fenster nannten. Sie waren wenigstens halbwegs bunt in den grauen Straßen und den riesigen Häusern. Die Menschen hier waren aber auch genauso bunt vorallem gekleidet, sie brachten noch mehr Farbe in die graue Wüste. Eine Wüste aus Beton und Stein, keine aus Sand wie in seiner Heimat. Die Sandwüsten waren ja immerhin noch irgendwo hübsch, mit dem Nil, der sein Zuhause teilte. Das hier war einfach nur abscheulich in seinen Augen. Aber die Landschaft außerhalb der Stadt, die hatte was. Grün und teilweise bunt getupft durch die Blumen.
Aber das größte war immer noch der Schnee. Vor ein paar Wochen, waren sie für vier Tage in die Rocky Mountains gefahren. Die Spitzen der Berge waren über und über mit weißem Sand, der sich Schnee nannte. Es war ein großartiger Anblick gewesen, aber kalt war es außerdem dort. Viel kälter als jetzt hier in der Stadt. Es waren laut dem Thermometer gerade 29 Grad Celsius Außentemperatur. Das war dann wohl ziemlich warm. In seiner Heimat hatte ihm James erklärt wurden es über 40 Grad Celsius, aber 29 Grad Celsius waren auch noch warm. Je kleiner der Wert war, desto kälter war es, aber warm war es trotzdem noch. „Die Stadt ist irgendwie nicht so dein Fall", bemerkte James und er nickte, immerhin wohnte er bei ihm.
James Freund wohnte quasi ganz oben in einem der besonders hohen Gebäude. Er nannte es Penthouse Wohnung und sie war fast größer als James Haus. Aber auch nur fast, das meiste davon war in beige eingerichtet worden. „Weißt du", erklärte ihm James leise: „Eric kriegt sehr viel Geld bei seiner Arbeit, deswegen hat er ein bisschen mehr, als ich dir bieten kann mit meiner Arbeit als Archäologe." Amun zuckte nur mit den Schultern: „Ist doch egal." „Also", Eric, James Freund setzte sich auf einen Stuhl und bot ihnen zwei weitere Stühle an. „Du bist also ein Fund von James aus Ägypten?" Er kniff die blaugrauen Augen zusammen: „Ein ziemlich lebendiger, dafür das James nur an der Vergangenheit forscht. Das ist ja mal was Interessantes."
Während des Essens erfuhr Amun dann auch gleich, dass Eric Genforscher war. Das bedeutete, dass er an dem was die Menschen verschieden machte forschte. Er hatte, wenn er einwilligte angeboten, sich auch mal Amuns Gene anzuschauen. Vielleicht gab es ja eine Erklärung warum er lebendig im Esszimmer einer fortschrittlichen Gesellschaft saß und einem Gespräch über etwas, das sich Fußball nannte lauschte. „Ach der Nachtisch!" Eric sprang auf und lief in die große Küche die an das Esszimmer grenzte. Er kam zurück mit etwas dampfendem und stellte es auf zwei Dinger, die sich Untersetzer nannten. Dann lief er noch einmal in die Küche und kam mit Eis zurück. „Also das ist Apfel Crumble, das ist eine Art Kuchen, nur halt umgekehrt." Er tat Amun und James auf.
Nach dem Essen wurde es dann interessant. Eric kam mit einem dünnen weißem Tuch, einer Nadel und einem großen, runden Gefäß. „Dann streck mal den Arm aus", Amun gehorchte und Eric fuhr mit dem Tuch über die Innenseite seines Ellenbogens. „Ich mache die Stelle damit sauber", erläuterte dieser dann. Dann setzte er die Nadel an und Amun zuckte bei dem Schmerz zurück. James hielt seine Hand fest, während der Genforscher behutsam Blut abnahm. „Danke das wars auch schon", Eric nahm ein weiteres Tuch zusammengefaltetes Tuch heraus, bevor er die Nadel herauszog: „Einmal das Tuch fest auf die Wunde drücken." „Okay", Amun nahm das Tuch von ihm und drückte es mit dem Zeigefinger auf die blutende Wunde. „Ich melde mich bei dir, wenn ich das Ergebnis habe."
Er und James fuhren nach Hause als es schon draußen dunkel war und sie setzten sich auf das Sofa. In den ersten Nächten hatte er darauf geschlafen. Dann hatte James ihm eine zweite Matratze organisieren können, auf der er jetzt schlief. Er lehnte sich leicht gegen James der ihn nur anlächelte und über seine Haare strich. „Weißt du", begann der dann: „Irgendwie habe ich mich in dich verliebt seit wir uns getroffen haben. Du wirkst so intelligent und du lernst sehr schnell neue Dinge und darauf stehe ich um ehrlich zu sein. Das nennt man dann Saptiosexuell, wenn man auf die Intelligenz von Personen stehen. Das ist mir echt unangenehm jetzt, aber da du sowieso auf männliche Personen stehst dachte ich, dass ich das sagen kann."
Amun legte den Kopf schief und musterte ihn nachdenklich. „Das bedeutet, dass wir quasi in einander verliebt sind?" James Kopf drehte sich leicht zu ihm: „Scheint so, wenn du auch in mich verliebt bist." Amun sah ihm in die braungrünen Augen und nickte dann leicht. „Dann würde ich sagen ist das beschlossene Sache." James Lippen legten sich auf seine und er bekam den ersten Kuss seines Lebens, der nicht von seiner Familie kam.