Pinetrees Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. Was war gestern geschehen, das er sich so überrollt fühlte? Mabel würde ihn hundertprozentig auslachen. Moment, Mabel? Wieso dachte er, in diesem Moment, an sie? Mabel gehörte seiner Vergangenheit an. Für sie war er doch nur Abfall gewesen, welchen sie und seine ganze Familie einfach entsorgen konnten. Wieso also, dachte er jetzt über sie nach?
Pinetree fuhr sich seufzend durchs Gesicht. Er musste nun dringend mit Bill sprechen. Der Dämon würde auf jeden Fall wissen was gestern Abend geschehen war.
Langsam und vorsichtig setzte er sich auf und schloss die Augen. Die Welt drehte sich, schneller als sonst um ihn herum und er schaffte es keine Sekunde sich auf einen Punkt zu konzentrieren. Ihm wurde schlecht und schwindelig, erschrocken hielt er sich die Hand vor den Mund. Was war nur geschehen? Wieso fühlte er sich, als würde er sich jeden Moment übergeben wollen?
Mit Mühe und Not schaffte er es in das angrenzende Badezimmer, sank vor der Kloschüssel auf die Knie und beugte sich über diese.
Wie viel Alkohol hatte er gestern getrunken? Hatte er den Alkohol nicht vertragen? Normalerweise konnte er mit Alkohol immer sehr gut umgehen. Er hatte noch nie in seinem Leben einen Kater gehabt oder war am nächsten Morgen in fremden Wohnungen aufgewacht. Er kannte sein Limit, wusste es immer einzuhalten. Wieso also war es ihm dieses Mal nicht gelungen? Was war anders als all die Male zuvor, bei denen er mit Alkohol zu tun hatte?
Nachdem Pinetree sich übergeben hatte ließ er seinen Kopf, welcher sich anfühlte als würde er gleich verbrennen, auf dem kühlen Porzellan nieder und starrte an die Wand. Er seufzte leise. Sein Hals schmerzte, seine Augen brannten von dem ganzen Weinen. Er fühlte sich schrecklich, dreckig, als würde er gleich sterben.
Mühsam und mit zitternden Beinen stolperte er zur Dusche. Vielleicht würde das warme Wasser seine Schmerzen und seinen Kater vertreiben. So war es doch in den meisten Filmen. Nachdem Menschen zu viel getrunken hatten, gingen sie duschen. Half es? Er würde es in wenigen Augenblicken herausfinden.
Es dauert gefühlt eine Ewigkeit bis er aus seinen Kleidern gestiegen war, er machte sich nicht einmal die Mühe sie ordentlich zusammen zu falten, und unter das kühle Nass treten konnte.
Bill saß, währenddessen, auf seinem Thron und starrte hinab auf die anderen Dämonen. Einer nach dem anderen verließ die Fearamid um hinab auf die Erde zu fliegen und die Menschen auf diesem Planten zu terrorisieren. Sie nahmen diese Welt im Namen Bills ein. Nur seine engsten Vertrauten blieben bei ihm. Für sie hatte er einen besonderen Ort im Sinn. Sie würden bei ihm bleiben, während er den Menschen von Gravity Falls alles nahm.
„Nun, es wird Zeit unsere lieben Freunde in Gravity Falls zu besuchen, findet ihr nicht? Und dieses Mal können sie nichts gegen uns ausrichten, denn ihr großer Held, Dipper Pines ist tot. Sie können mich nicht noch ein weiteres Mal besiegen. Das Schild, welches die Welt schützte ist vernichtet. Endlich gehört die Erde uns.“, lachte Bill, warf den Kopf in den Nacken und streckte die Arme von sich. „Wir sind bereits jetzt Götter für diese Ameise, doch sie fürchten uns noch nicht genug. Lasst uns ihnen zeigen, wie mächtig wir sind.“
„Was wird mit Pinetree geschehen? Werden wir ihn nicht mitnehmen?“, fragte Pyronica. „Um ihn kümmere ich mich gleich. Ihr werdet bereits vorgehen und die Menschen schön zusammentreiben. Ich möchte sie alle, und damit meine ich wirklich alle Menschen von Gravity Falls, auf dem Platz vor dem Rathaus haben. Sobald Pinetree und ich kommen, sollen sie vor Angst erzittern.“, sagte Bill und sprang von seinem Thron hinab. Freudig rieb er sich die Hände. „Ich verlasse mich auf euch. Enttäuscht mich nicht.“, lächelte der Blonde und ließ seine Freunde hinter sich zurück.
Als Bill das Schlafzimmer betrat merkte er sofort das etwas nicht stimmte. Den ersten Hinweis fand er, als er bemerkte das Pinetree nicht mehr in seinem Bett lag. „Wo steckt der Junge?“, fragte Bill und sah sich um. Da hörte er das Rauschen des Wassers. „So fit ist er? Respekt an dich, kleiner Mensch. Andere wären tot.“, sagte er und ging zum Badezimmer hinüber. „Pinetree? Ich komme rein.“, rief Bill und öffnete die Tür.
Pinetree lag am Boden, zusammengekrümmt und schluchzend. Sein ganzer Körper schmerzte. Er konnte nicht atmen, seine Lungen fühlten sich, als würden sie jeden Moment zerreißen. Was geschah mit ihm? Wieso schmerzte jede Bewegung? Wieso brannten seinen Lungen? „Pinetree? Was ist los?“, fragte Bill neben ihm. Langsam öffnete er ein Auge und sah den Blonden an. „B-Bill…“, keuchte er, versuchte den Arm nach dem Dämon aus, doch er konnte ihn kaum bewegen ohne vor Schmerzen zu keuchen. „Oh Pinetree, das sind die Nachwirkungen von interdimensionalem Alkohol. Na komm, bringen wir dich zurück ins Bett. Ich kenne ein Heilmittel dagegen.“, murmelte Bill und hob den Jungen auf die Arme. Sofort kniff Pinetree die Augen zusammen und vergrub seinen Kopf an Bills Brust.
Vorsichtig legte der Blonde den Jungen auf das Bett. „Lauf nicht weg. Ich werde gleich zurück kommen.“, sagte Bill, fuhr ihm durch die Haare und stand auf. Mit vernebeltem Blick sah Pinetree Bill hinterher. Er wollte nicht alleine sterben. Wieso ließ Bill ihn alleine?
Nachdem Bill immer noch nicht zurückgekehrt war, schloss Pinetree die Augen. Vielleicht half ihm ein wenig Schlaf.
Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis er eingeschlafen war. Immer wieder hatte er die Augen geöffnet und wieder geschlossen. Sein Körper wurde von leichten Hustenanfällen durchgeschüttelt. Und egal in welcher Position er lag, alles fühlte sich falsch an. Dann war ihm auch noch zu warm. Aber als die Decke verschwunden war, wurde ihm zu kalt.
Aber irgendwann war er doch eingeschlafen und hinab in die Traumwelt gesunken.
In seinem Traum fand er sich in der Fearamid wieder. Er kannte den großen Saal. Dort hatten die Dämonen und Bill die verhängnisvolle Party gefeiert, doch etwas war anders. An der Wand hingen Teppiche, mit menschlichen Gesichtern darauf. Darunter ein Käfig, in welchem zwei Männer stecken. Dies waren die Männer, welche ihn gestern aufhalten wollten. Seine Onkel. Pinetree zuckte zurück. Doch was ihn am meisten beunruhigte war die riesige, rote Pyramide. Zwei Kinder liefen vor dieser weg. „Ihr beiden wartet hier. Es gibt zwei Kinder, welche ich zu Leichen verarbeiten muss.“, brüllte die Pyramiden und rannte hinter den Kindern her. „Wir müssen Bill aufhalten. Ansonsten wird er Dipper und Mabel umbringen.“, sagte der Mann mit der Brille. „Und wie stellst du dir das vor, Ford?“, fragte der andere. „Ich hab’s. Wir sind Zwillinge. Verdammt… nein… das können wir nicht machen.“, schüttelte Ford den Kopf. Pinetree trat näher an den Käfig heran. War dies eine Erinnerung? Damals, als er noch ein Kind war? Wieso aber verfolgte Bill ihn dann? Er hatte doch erzählt, sie waren Freunde und seine Familie hasste ihn dafür. Hatte Bill ihn angelogen? Nein. Das würde Bill niemals im Leben tuen. Oder?
Er schloss die Augen und atmete tief durch. Als er sie wieder öffnete war er nicht mehr in der Fearamid. Stattdessen fand er sich in einem Wohnzimmer wieder. Auf dem Sessel saß Stan. Ford, Mabel und, er war sich nicht sicher, aber dies müsste Dipper sein, standen hinter ihm. Sie alle sahen Stan dabei zu wie er durch ein Fotoalbum schaute. Auch Pinetree warf einen Blick hinein. Die Fotos die er sah, waren erschreckend. Sie zeigten ihn, mit seiner Schwester. Glücklich. Mit den beiden Männern. Mit seinen Eltern. Keuchend sank Dipper zu Boden. Sein Kopf schmerzte. Was war das? All diese Bilder? Waren sie die Wahrheit? Hatte Bill ihn also wirklich angelogen? „Dipper, wir haben gewonnen. Bill ist besiegt. Er kann uns nicht mehr schaden. Und Grunkle Stan wird sein Gedächtnis wieder bekommen. Das verspreche ich dir, als ältere Schwester.“, lachte Mabel. „5 Minuten Mabel!“, beschwerte sich Dipper, drückte seine Schwester dennoch an sich. Sie legte ihre Arme um ihn und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Du bist der beste Bruder den ich mir wünschen konnte. Bitte, ändere dich niemals.“, murmelte sie. Dipper schluchzte. „Wir sind Bill… Wir sind ihn los…“, schluchzte er und klammerte sich an Mabels Pulli. „Waddles jetzt hör endlich auf mein Gesicht abzulecken!“, beschwerte sich Stan. Sofort lösten sich die Kinder voneinander und starrten den alten Mann an. „Was hast du gerade gesagt?“, fragte Mabel und eilte zu ihm. Dipper blieb abseits stehen und sah sich in der zerstörten Shack um. „Wir sind sicher…“, flüsterte er und sah in Pinetrees Richtung. Es war, als würde er ihn direkt ansehen. Pinetree zuckte zurück, doch dann verschwand das Bild und er wurde aus der Traumwelt gezerrt.
Schreiend wachte Pinetree auf. Bill hatte ihn angelogen. Sein Name war auch nicht Pinetree und seine Familie hasste ihn nicht. Oder doch? Er konnte nicht unterscheiden. Was war wahr und was war Lüge? Die Bilder, welche er gerade gesehen hatte waren so realistisch. Aber Bill war für ihn da gewesen. Was war die Realität? Was war der Traum?
Schluchzend vergrub er sein Gesicht in dem Kissen. Neben seinem Körper schmerzte nun auch sein Kopf. Sein Verstand war vernebelt. Er konnte nicht unterscheiden was echt war und was nicht.
„Schön das du wieder wach bist, Pinetree.“, hörte er Bill und sofort zuckte der Junge zusammen. Er richtete sich langsam auf und sah den Blonden an. „Ich… Sag mir die Wahrheit Bill.“, sagte Pinetree. „Welche Wahrheit? Pinetree, ich glaube der Alkohol tat dir wirklich absolut gar nicht gut.“, sagte Bill und stellte den goldenen Becher auf dem kleinen Tisch ab. „Hör auf mich Pinetree zu nennen. Mein Name ist Dipper. Nicht Pinetree!“, schrie er und hustete. Sein Hals schmerzte. „Was sagst du? Ich glaube mich verhört zu haben.“, sagte Bill und kam immer näher. Pinetree krabbelte zurück und landete mit einem leisen Knall auf dem Boden. „Bleib… bleib fern von mir! Wieso hast du mich angelogen? Ich dachte wir wären Freunde!“, rief Pinetree und prallte mit dem Rücken an die Wand. „Aber Pinetree. Was brabbelst du denn da für einen Bockmist?“, lächelte Bill und hockte sich vor ihn. Wann war der Dämon so schnell bei ihm gewesen? „Ich… habe es gesehen… In meinem Traum… Du-Du wolltest mich und Mabel… töten..“, flüsterte er, seine Stimme wurde immer leiser. „Ich wollte dich töten? Oh, mein geliebter Pinetree, nein. Ich würde dich niemals töten wollen. Wie könnte ich dich denn töten? Du wundervolles Wesen. Der einzige der mich versteht. Du musst dich irren.“, sagte der Blonde und nahm das Gesicht des Jungen in beide Hände. „Der Alkohol wird dir wohl einen Streich gespielt haben. Das ist da Problem mit interdimensionalem Alkohol. Er zeigt dir Dinge welche tief in deinem Herzen sitzen. Und dein größtes Ziel war immer, das deine Familie dich liebt. Verstehst du?“, Bill beugte sich vor und küsste seine Stirn. Pinetree wusste nicht ob er ihm glauben konnte. „Verstehst du?“, fragte Bill nachdrücklich. Ängstlich nickte Pinetree. Er musste dem Blonden glauben. Nur er wusste die Wahrheit. Und wenn Bill recht hatte, würden die Menschen ihm Lügen erzählen. Lügen, damit er niemals wieder zu Bill kehrte.
„Leg dich ins Bett, ich habe das Heilmittel. Dann fühlst du dich gleich wieder deutlich lebendiger.“, sagte Bill und hielt dem Jungen die Hand hin. Zitternd legte dieser seine Hand in Bill und ließ sich aufhelfen.
Nachdem der Junge im Bett lag, ging der Blonde zu dem kleinen Tisch. Es durfte nicht passieren das Pinetree sich erinnerte. Dipper Pines musste tot bleiben. Aber er durfte auch nicht zu oft in Pinetrees Erinnerungen und Gedanken herumspielen, ansonsten wäre der Junge bald nur noch ein Klumpen Haut und Knochen.
Seufzend nahm er den goldenen Becher und ging zurück zu Pinetree, welcher im Bett lag und ihn aufmerksam beobachtete. „Trink das. Dann wird es dir besser gehen.“, sagte er und drückte den Jungen den Becher in die Hand. „Was ist das?“, fragte dieser leise und besah sich das grünliche Getränk. „Das möchtest du nicht wissen. Hör auf immer so viele Fragen zu stellen. Neugier ist der Katze Tod oder irre ich mich?“, lachte Bill und ließ sich neben Pinetree auf die Matratze fallen. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und lehnte sich an die Kissen.
Missmutig starrte Pinetree in den Becher und kaute auf seiner Lippe herum. Bill beobachtete ihn und das machte ihn nur noch nervöser.
Dann nahm der Blonde ihm den Becher ab und trank selbst daraus, mit einer schnellen Bewegung lag Pinetree auf dem Rücken und Bill war über ihm. Er schluckte und starrte den Blonden an. Dieser senkte den Kopf und legte seine Lippen auf Pinetrees. Sofort schloss dieser die Augen und genoss den Kuss, bis er einen schrecklich bitteren Geschmack im Mund hatte. Etwas dickflüssiges lief seinen Hals hinab. Brannte sich in seine Sinne.
Grinsend löste Bill sich von ihm. „So schlimm war es nicht. Oder?“, fragte er. Keuchend wischte Pinetree sich über den Mund. Er hustete laut und beugte sich über den Rand des Bettes, aus Angst sich gleich ein weiteres Mal übergeben zu müssen. Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln. Böse sah er den Blonden an. Doch dieser lachte einfach nur. „Nimm es mir doch böse. Aber noch länger und das Getränk wäre lebendig geworden und hätte dich angefallen. Dann wärst du sein Heilmittel geworden. Ich habe dich also nur vor einer sehr… furchtbaren Situation bewahrt.“, grinste er. „Du… hättest mich warnen können…“, murmelte Pinetree. „Du liebst es, wenn ich dich überraschend küsse. Nimm es mir nicht übel. So und jetzt, zieh dich an. Auch wenn ich gerne nackt sehe, meine Zeichen überall auf deinem Körper, so möchte ich, das dieser Ausblick nur mir vergönnt wird.“, sagte Bill und lehnte sich zurück in die Kissen. Pinetree hatte gar nicht mitbekommen das er immer noch nackt war. „Wohin gehen wir denn?“, fragte er und stieg langsam aus dem Bett. „Das wird eine Überraschung.“, grinste Bill.
Wäre Pinetree nicht schon nackt, so würde Bill ihn wahrscheinlich gerade mit seinem Blick ausziehen. Röte machte sich in seinem Gesicht breit.
„Du siehst fantastisch aus, Pinetree. Das sagt man dir nicht oft genug. Und nun lass uns gehen. Wir haben einen großen Auftritt geplant. Nur für dich.“, lächelte Bill, hob Pinetrees Hand und hauchte einen Kuss darauf.
Bill grinste im Geheimen. Er spürte die Veränderung in Pinetree bereits. Die Magie klammerte sich an sein mickriges Herz, würde es verschlingen und durch mächtige Magie ersetzen. Als Dämon brauchte er kein Herz. Sein Körper würde mächtiger werden, sein Geist befreiter. Und die Bindung zwischen ihnen wäre nie wieder zu brechen. Pinetree wäre abhängig von ihm. Selbst wenn der Junge seine Erinnerungen zurück bekommen würde, sobald die Wandlug komplett vollzogen wäre, wäre Pinetree für immer seins. Und würden die Pines eine Möglichkeit finden Seltsamageddon doch zu stoppen, so würden sie auch Pinetree für immer verlieren. Egal wie er es drehte und wendete, er hätte gewonnen. „Bill? Ist alles gut?“, fragte Pinetree besorgt und riss ihn aus seinen Gedanken. „Natürlich, mein Liebling. Natürlich.“, lächelte Bill und fuhr ihm durch die Haare. Sofort strahlte der Junge und klammerte sich fester an seine Hand.
Gemeinsam traten sie in den Thronsaal, welcher komplett leer gefegt war. „Wo sind denn die anderen?“, fragte Pinetree. „Sie warten woanders auf uns. Jetzt möchte ich dir erst einmal etwas anderes zeigen. Komm.“, sagte Bill und stieg hinauf zu seinem Thron. Pinetree folgte ihm.
„Setz dich.“, sagte Bill. „Wohin?“, Pinetree sah ihn an. „Auf den Thron. Du bist immerhin meine Königin. Und Königinnen haben das Recht auf dem Thron zu sitzen. Auch du musst Befehle erteilen können. Wenn ich nicht da bin, musst du unser Königreich regieren.“, erklärte Bill.
Langsam und vorsichtig ließ Pinetree sich auf dem goldenen Thron nieder und starrte zu Bill. Dieser stand vor ihm. „Perfekt.“, lächelte er und küsste ihn.
Es dauerte nicht lange, bis Bill ein Portal hinab auf die Erde öffnete. „Bist du bereit?“, fragte der Blonde. „Ich habe Angst. Wohin bringst du mich?“, Pinetree sah ihn an. „In unser Königreich, wie ich es dir versprochen habe. Und ich halte immer meine Versprechen oder nicht?“, lächelte Bill, führte ihn durch das Portal zur Erde.
Mabel stand gemeinsam mit ihren Onkeln auf dem Platz vor dem Rathaus. Die Dämonen waren wie Heuschrecken über sie hergefallen, hatten sie aus ihren Häusern geholt und auf den Marktplatz getrieben. Und dort warteten sie nun seit fast drei Stunden.
„Was denkst wird Bill vorhaben?“, flüsterte sie Ford zu. „Keine Ahnung. Ich denke aber mal nichts gutes.“, antwortete dieser und sah in den Himmel. „Hoffentlich geht es Dipper gut. Wer weiß was Bill mit ihm angestellt hat.“, murmelte Mabel und klammerte sich an Fords Hand. Stan legte seine Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht. „Deinem Bruder wird es gut gehen. Er hat Bill schon einmal besiegt und wird es ein weiteres Mal tuen. Auch wenn er bei unserem Treffen sehr… merkwürdig war.“, sagte der alte Mann. „Er hat sich nicht an uns erinnert…“, murmelte sie und sah ihre Onkels an. „Wenn es sein muss, prügeln wir ihm seine Erinnerungen wieder ein. Ende der Nummer.“, brummte Stan unzufrieden. Er mochte die Situation, in welcher sie sich momentan befanden nicht. Es war etwas, was er nicht unter Kontrolle hatte.
Sie wusste nicht wie lange sie noch warten mussten, bis Bill die Bühne betreten würde. Wäre Dipper bei ihm? Sie fürchtete das ihr Bruder nicht mehr der seien würde, den sie kannte. Das Bill ihn vernichtete hatte. Er war bei ihrer letzten Begegnung so merkwürdig und das gefiel ihr nicht.
Ein helles Licht zog ihre Aufmerksam hinauf in den Himmel und wenig später kam eine Person auf sie zu. „Ist… das Bill?“, flüsterte Mabel. „Ja. Das ist Bill.“, bestätigte Ford und rückte seine Brille zurecht.
„Meine lieben Einwohner von Gravity Falls. Sixer, Shooting Star, Fez. Schön euch zu sehen. Ich bin Bill, ihr kennt mich ja. Aber wenn ihr mich nicht verärgern wollt, nennt mich bitte euren Gebieter für alle Ewigkeiten.“, lachte Bill. „Das kannst du dir so abschminken, Arschloch.“, murmelte Mabel in ihren Pulli. Doch Bill hatte sie gehört. „Oh, Shooting Star. Oh du liebliche Blume. Wieso musst du dich immer gegen mich wehren? Wieso kannst du nicht so hörig sein wie dein Bruder?“, fragte Bill und hob sie in die Höhe. „Lass mich runter!!“, rief Mabel und versuchte sich gegen die Magie, welche um ihren Körper herumwaberte, zu wehren. „Mabel!“, riefen Stan und Ford. „Na, wir wollen den Spaß doch nicht zu früh beenden.“, grinste Bill und zog Mabel zu sich.
„Sinkt alle auf die Knie. Verbeugt euch vor mir. Schwört mir eure Treue. Wenn nicht, nun dann wird es nicht gut für unsere allseits geliebte Mabel enden. Und das wollen wir doch nicht, oder?“, fragte Bill.
„Bill…was hast du vor…?“, flüsterte Pinetree hinter ihm. „Spaß haben, mein Liebling. Denk daran, was haben sie dir nicht alles angetan.“, sagte Bill und sah den Jungen an. „Aber… sie…“, er biss sich auf die Lippe. „Aber?“, fragte der Blonde. „Sie ist meine Schwester. Tu ihr nicht weh.“, Pinetree sah ihn mit großen Augen an. „Wieso sollte ich es nicht tuen? Nur weil sie deine Schwester ist? Das hat sie doch auch nicht gehindert dir weh zu tun.“, zuckte Bill mit den Schultern. „Was laberst du eigentlich ständig für einen Müll? Wieso sollte ich Dipper weh getan haben? Ist das wirklich dein Ernst? Du verdrehst ihm wirklich nur den Kopf? Cipher, du bist wirklich einfallslos.“, schimpfte Mabel. Pinetree sah sie an. „Shooting Star, bitte halte dich aus unseren… Verdammt! Was war das?!“, schrie Bill plötzlich und ließ Mabel fallen. Die Magie verschwand und sie fiel hinab auf den Boden. Glücklicherweise stand Manly Dan am richtigen Ort und ging sie auf. „Das ist dafür das du meine Familie nicht in Frieden lassen kannst!“, brüllte Ford.
Bill sah die Menschen unter sich an, dann lachte er. „Ihr lehnt euch auf. Natürlich lehnt ihr euch auf. Pyronica, zeig unseren Freunden doch, was mit ihnen passiert, wenn sie gegen uns kämpfen.“, lächelte Bill und klopfte sich den Staub von der Jacke. Ford hatte ihn mit seiner Laser Pistole getroffen. Nun, wenn der alte Mann so spielen wollte, dann würde er diese Herausforderung gerne annehmen. Aber Bill wäre derjenige, der siegreich hervorginge.
Die Menschen fangen zu schreien als Pyronica einen der ihren in Brand steckte. Pinetree schloss die Augen, versuchte alles auszublenden was gerade geschah. Aber die Schreie waren so laut in seinen Ohren. „Bill! Bitte hör auf!“, schrie er und packte den Blonden am Arm. „Bitte! Bitte hör auf! Er leidet!“ Bill sah ihn unbeeindruckt an. Bis auf das leichte Grinsen in seinem Gesicht. Und dieses Grinsen kam ihm so bekannt vor. „Er leidet noch nicht genug, Pinetree. Du hast es deinem wunderbaren Onkel zu verdanken. Wegen ihm leidet dieses… Wesen so.“, sagte Bill und fuhr ihm durch die Haare. „Bitte… lösch die Flammen. Ich flehe dich an.“, schluchzte Pinetree und versteckte sein Gesicht an Bills Brust.
Die Schreie hallten unendlich lange in der Luft. Pinetree wusste nicht ob Bill das Feuer gelöscht hatte oder der Mann einfach nur gestorben war. Er wusste es nicht. Tränen liefen über seine Wangen. Ihm war schlecht. Bill war ein Monster. Bill war ein fleischgewordenes Monster. „Oh mein geliebter Pinetree, bitte weine nicht. Ich kann es nicht ertragen wenn du weinst.“, Bill ob sein Kinn und sah ihm direkt in die Augen. „Ich will nach Hause…“, hauchte Pinetree kraftlos. „Dipper! Geh nicht mit ihm! Kämpf gegen ihn an! Wir brauchen dich!“, schrie Mabel vom Boden aus. „Komm zu Sinnen! Der Dämon vernebelt deine Gedanken!“, schrie Stan. Pinetree sah hinab zu den verängstigten Menschen. Mabel hielt sich an dem riesigen Mann fest, Stan und Ford waren nach vorne getreten. Neben ihnen eine rothaarige Frau. „Komm schon Dipper! Du warst immer der coolste. Lässt du dich von diesen Mistkerl zum Loser machen?“, rief sie. Ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht. Pinetrees Herz schlug schneller. „Wendy…“, hauchte er. Dann drehte er sich wieder zu Bill. „Bitte… lass uns gehen.“ „Was immer du wünscht, mein Geliebter.“