So weit, so gut. Jetzt beginnt das richtige Drama. Zu Anfang erwähnte ich ja bereits, dass Yannik nicht gerade eine Augenweite darstellte. Was mir noch so alles widerfuhr, erfahrt Ihr jetzt:
Kurz vor meinem Date, vor dem ich sehr sehr große Angst hatte, fing Yannik an, alles sehr zweideutig zu verstehen. Es ist ermüdend, immer aufpassen zu müssen, was genau man schreibt. Von Luke kannte ich etwaige Ambitionen nicht. Aber apropos Luke. Die Kartoffel war über längere Zeiträume häufig auf Skype online. Ich hätte wetten können, dass er eine Neue hatte. Jeder ist ersetzbar, und ich besonders leicht. Ich meine, gewissermaßen war Yannik für mich ja auch ein Ersatz, aber er war einfach nicht derjenige, in den ich mich verliebt hatte. Und wie ich mich verliebt hatte...
Das Positive war, dass mir eine Freundin vor Kurzem riet, einfach loszulassen. Sie selbst hatte sich auch an jemandem festgebissen und als sie erkannte, wie hoffnungslos das Ganze war, entschied sie sich zu gehen und hat es nicht bereut. Ich habe darüber sehr lange nachgedacht, und war zu dem Entschluss gekommen, dass ich ja nun alles gesagt habe, was ich sagen wollte, und jetzt versuche, loszulassen. Ich war so glücklich über unsere Zeit, und klar, hätte ich mir mehr davon gewünscht, aber man kann nicht alles haben. Das Schlimmste war immer noch der Moment, in dem ich realisierte, dass es vorbei war; dass etwas vorbei war, was nur in meinem Kopf existierte. Meine beste Freundin Emma war ja immer noch der Meinung, dass er das alles nicht so meine, und es einfach nur ein großes Missverständnis sei. Das konnte doch aber gar nicht sein. Ich hatte immer das Gefühl, Punkt 756 auf seiner To Do Liste zu sein, während er bei mir ganz oben stand. Doch ich wollte jetzt nicht schon wieder über »was wäre wenn« spekulieren; letzten Endes brachte es mir nichts, und ich musste mich auf die Gegenwart und das, was wirklich war, konzentrieren.
Und was wirklich war, war nunmal Yannik. Ich mochte ihn. Ich mochte ihn wirklich. Er war so anders als ich und ich suchte immer noch den Haken an der Ganzen Sache. Gut, unsere Gesprächsthemen, wenn man es denn so nennen will, waren nie die besten. Aber es war auch nicht in Ordnung, alles und jeden mit Luke zu vergleichen. Ich hatte den Eindruck, niemand sei so perfekt wie er. Mein Luke. Aber wie dem auch sei... Yannik war eben anders, als Leute zu denen ich sonst Kontakt habe. Das Erschreckendste war, als er mir in betrunkenem Zustand schrieb, dass er gern Unterwäschephotos von mir hätte und mich über die Länge eines ganz bestimmten Körperteils in Kenntnis setzte. Wirklich, das wollte ich nicht wissen. Zumal ich dann einen Vergleichspunkt brauchte, und mit Entsetzen feststellte, dass besagtes Körperteil fast so lang wie mein Fuß war. Ganz im Ernst, wie ist es möglich, damit klarzukommen, als Frau und so? Aber egal, ich wollte nicht darüber nachdenken.
Wegen der Photos... ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, dann aber wieder verworfen. Es war moralisch einfach nicht mit meinem Gewissen zu vereinbaren. Was an dem Abend auch noch passierte, war, dass ich vor Lachen anfing zu weinen und dann nicht mehr so recht wusste, weshalb ich überhaupt gelacht hatte, weil die Nachricht eigentlich zum Heulen war. Yannik schreib folgendes:
»Versprichst Du mir, dass ich derjenige bin, mit dem Du deine ersten sexuellen Erfahrungen machst? Sofern unser erstes Date gut verläuft... und wir Sonntag als zweites Date zählen.«
What the fuck, Leute. Offensichtlich spielte er darauf an, dass ich der festen Überzeugung war, nie bei einem ersten Date mit jemandem ins Bett zu gehen. Und schon gar nicht beim Ersten Mal. Jedenfalls meinte ich einfach nur, dass ich nichts verspräche, das ich nicht halten könne, es aber in Betracht zöge. Wieso hatte ich das getan? Nie im Leben wäre mir eingefallen, mit ihm zu schlafen! An dieser Stelle sollte ich wohl erwähnen, dass Yannik quasi noch Jungfrau war. Also ich auch, nur dass er schon Erfahrungen im Bereich Oralsex gemacht hatte, was mir zu diesem Zeitpunkt einfach nur sehr abartig erschien. Die Frage, ob Luke noch Jungfrau sei, stellte sich mir auch. Ich meine, er hatte bereits eine Freundin gehabt, er war 19 Jahre alt, würde mich nicht wundern, wenn er schon hätte. Aber was interessierte es mich, nicht wahr? Also zurück zu Yannik. Es wurde nämlich noch besser. Aber vorher einen kleinen Touch Romantik. Er schrieb eher an besagtem Tag:
»Ich will dir Eines versichern... Solange Du nicht scheiße zu mir bist, gehöre ich dir ;) Und ich bin auch nur dein Held … solange ich dein Einziger bin <3«
Das nenne ich Romantik im 21. Jahrhundert, Leute, wirklich abgefahren. Aber story behind that: Ich weiß gar nicht mehr wieso, aber ich hatte damit angefangen, ihn meinen »Held« zu nennen, einfach als Kosename. Eigentlich war es mehr oder weniger ein Euphemismus für Trottel, aber das sagte ich ihm lieber nicht.
Also, wo war ich? Ach, genau, es wurde noch besser. Wirklich, hätte ich nicht im Bett gelegen, hätte es mich umgehauen. Und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Yannik schrieb (überflüssigerweise):
»Das liegt mir zwar nicht wirklich auf dem Herzen, aber ich hatte noch nie beim Masturbieren so einen guten Orgasmus, bevor ich dabei an dich gedacht habe.«
Erneut stellte sich mir die Frage, wieso um alles in der Welt er mich das wissen ließ. War ja total in Ordnung, vollkommen normal, aber bitte: Das interessierte mich nicht die Bohne. Es schreckte mich eher ab.
Am nächsten Tag haben wir geskyped – mit Video. Ich dachte mir, dass er auf jeden Fall besser aussieht, als auf seinem Profilbild. Eigentlich ganz niedlich, zuweilen stehe ich auf Brillen. Jedenfalls habe ich keine Ahnung, was zur Hölle in mich gefahren war, als ich fragte, ob er mir mein Top auszöge, wenn er jetzt neben mir läge oder nur mit dem Gedanken spielen würde. Warum auch immer mich das interessierte. Die Antwort fiel seltsamerweise mit einem »Ich wäre wohl zu schüchtern« ziemlich nüchtern aus. Zumal ich mir das nicht vorstellen konnte, da er zuweilen wirklich regelrecht versaute Dinge gesagt hat. Und dann soll ich ihm glauben, dass er zu schüchtern ist? Hell, no. Besonders nicht, wenn er mir ein paar Tage zuvor detailliert schilderte, wie er es sich vorstellt, mit mir zu schlafen. Und ganz ehrlich: Der Gedanke daran, dass jemand meine Brüste berührt, während ich nackt bin, gefiel mir ganz und gar nicht, insbesondere der Teil mit dem Nacktsein.
Am Tag vor unserem Date war ich sehr sehr nervös. Ich wusste nicht mal so genau, wie ich ihn begrüßen sollte. Meine Freunde umarmte ich immer, aber eigentlich kannten wir uns ja kaum. Oder? Okay, ich wußte sehr intime Details über ihn, aber so richtig Kennen war vermutlich schon zu viel gesagt. Ich hatte solche Angst, dass irgendetwas schief gehen könnte. Dass ich seinen Geruch nicht mag, oder die ganze Zeit so peinliches Schweigen herrscht, wir nicht wissen, was wir machen sollen, dass er irgendwie versucht, mich ins Bett zu bekommen, dass er irgendwas macht, dass ich nicht möchte, dass er ganz anders ist, als ich dachte... die Liste war schier endlos. Und dann schwang immer der Gedanke mit, dass es eigentlich Luke hätte sein sollen, mit dem ich mein erstes Date habe...
An diesem schicksalhaften Samstag war ich den ganzen Morgen unruhig, konnte kaum essen, hatte kaum geschlafen. Mittags wollte er da sein. Ab circa 10.00 Uhr lief ich nur noch aufgeregt im Wohnzimmer herum. Dann irgendwann eine Nachricht von Yannik:
»Schau mal aus dem Fenster.«
Ich war sehr panisch. Wirklich panisch. Ich habe fast begonnen zu weinen und mich nicht getraut, aus dem Fenster zu schauen. Während ich in meinen hysterischen Gedanken versank, schrieb er mir eine weitere Nachricht, welches Haus denn unseres sei. Eine bessere Erklärung als »Es ist weiß« fiel mir in diesem Moment einfach nicht ein. Ich habe einen Blick riskiert und beobachtet, dass er bei unseren Nachbarn stand. Als er anfing zu wenden, habe ich mich sehr schnell sehr weit vom Fenster entfernt.
Ein paar Minuten später klingelte es an der Tür, und meine erste Reaktion war allen Ernstes »Nein!« zu kreischen. Meine Mutter dachte wirklich, ich bekomme die Krise und fragte noch, ob sie die Tür öffnen soll. Das nächste Nein folgte.
Gefühlte fünf Minuten später trat ich den Weg zu unserer Haustür an. Ein sehr langer und qualvoller Weg, wenn man bedenkt, dass unsere Außentüren verglast sind, und wir uns dadurch schon sehen, bevor die Tür offen ist. Was wiederum den Vorteil hat, zur Not einfach wieder von der Tür wegzugehen und es gleich zu lassen. Ich schweife ab.
Jedenfalls habe ich dann die Tür geöffnet – Oh mein Gott - und nach beidseitigem »Hey« hat er mich einfach umarmt, und es war gar nicht mal so schlecht. Ich mag es, von jemandem umarmt zu werden, der größer und breiter gebaut ist als ich, ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelnd. Ich floh verhältnismäßig schnell aus der Umarmung, obwohl er gerade angefangen hatte, mir über den Rücken zu streicheln, was mir in dem Moment, aber einfach nur zu viel war. Als er dann einen Schritt eintrat, ich sprachlos dastand, begann er, den Reißverschluss seiner Jacke zu öffnen. Ich zeigte ihm, wo er seine Sachen ablegen könnte, und als ich vor ihm die Treppe hinaufstieg, war ich mir sicher, dass er mir auf den Hintern gestarrt hat. Besonders weil ich mir nur für eine Leggings und ein Shirt entschieden hatte. Meine Eltern unterhielten sich kurz mit ihm, um zu checken, ob sie mich mit ihm allein lassen können. Meine Mutter meinte vorher noch zu mir, dass ich ihr einfach ein Zeichen geben soll, wenn sie ihn rausschmeißen soll. Ich bin unendlich dankbar, so eine tolle Mutter zu haben.
Danach haben wir Kekse gebacken, und nur weil ich meine zahlreichen Brandnarben vom Backen erwähnte, hat Yannik mich nicht an den Ofen gelassen. Als ich den Teig auf dem Blech drapierte, umarmte er mich von hinten, und dieses Gefühl war wunderschön. Während je ein Blech im Ofen war, hatten wir genau 08 Minuten und 31 Sekunden Zeit, bis das nächste hineingeschoben werden musste. Diese Zeit nutzen wir relativ sinnvoll, in dem wir redeten, uns umarmten oder Händchen hielten. Oh Mann, für mich war alles so neu und wundervoll.
Anschließend gingen wir spazieren und schauten einen Film in meinem Bett. Die ganze Zeit hatte er seine Hände abwechselnd auf Hüfte, Rücken und Kopf. Innerlich schrie ich ihn bereits an, endlich meinen Hintern zu berühren. Aufgrund unserer Tischreservierung haben wir den Film nicht bis zum Ende geschafft und setzten ihn nach unserem Essen fort. Dann befand sich seine Hand auch oft auf meinem Po. Und ich fand es auch noch gut.
Am Ende des zweiten Filmes lagen wir dann aufeinander und alles war okay, bis er meinte, mir seine Hand in meine Leggings stecken zu müssen, die ich umgehend da herausholte. Danach war wieder alles in Ordnung. Selbstverständlich hat er irgendwann dann auch meine Brüste für sich entdeckt. Das Gute an BHs mit Bügeln ist, dass sie da bleiben, wo sie sind, solange sie ungeöffnet bleiben. Sein Plan, unter meinen BH zu fassen, scheiterte also Gott sei Dank ohne Nachhilfe meinerseits.
Es war dann schon total spät, als er meinte, dass er gehen müsste. Er trug mich zur Tür, und es war ein tolles Gefühl, mal so richtig wie im Film aus dem Bett gehoben zu werden. Vor der Haustür hat er mich geküsst. Mit Zunge. Und es war absolut grauenhaft. Mein Gesicht war gefühlt zur Hälfte mit seinen Speichel bedeckt und außerdem kreiste seine Zunge in meinem Mund wie eine Waschmaschine im Schleudergang. Also darauf konnte ich gut verzichten. Es war aber nun mal mein erster Kuss, und all die Mythen, die sich um ihn ranken, sind absolut nicht wahr. Ich war ja letzten Endes nun doch kein anderer Mensch, nicht erfahrener, reifer, geschweige denn erwachsener. Dann ließ ich ihn gehen und bildete mir ein, ihn schon zu vermissen. Außerdem hätte ich gern Luke von diesem ereignisreichen Tag berichtet, dies wäre jedoch nicht fair gewesen. Für beide Parteien.
Der zweite Tag – oder das zweite Date – war gewissermaßen eine kleine Katastrophe. Erstens hatte Yannik sein Handy bei mir liegen lassen, und ich schrieb ihm diese Tatsache. Dann wurde mir die Unsinnigkeit meiner Tat bewusst, und ich schickte ein »Oh. Das war dumm von mir« hinterher. Als er dann kam, trat er wieder einen Schritt zur Tür herein, und küsste mich erneut wie eine Waschmaschine. Als wir kurz darauf in meinem Bett lagen, hat er sich nicht nur mit meinen Brüsten und meinem Hintern zufrieden gegeben, nein, er musste mir ja auch noch unbedingt zwischen die Beine fassen, was ich absolut nicht gut fand. Also es war auch nicht schlimm, aber es war einfach irgendwie nicht angenehm.
Jedenfalls war er nur eine Stunde bei mir, da es ihm gesundheitstechnisch nicht allzu super ging. Als er am Gehen war, hat er mich kurz geküsst und gesagt, dass er wiederkäme. Wollte ich denn überhaupt, dass er wiederkam? Ich meine, es lief nicht soo schlecht, aber konnte er nicht einfach ein Jahr älter sein, Physik studieren und aus Bayern kommen? Nein, natürlich nicht. Es war und blieb schön, einfach weil es war - nicht wegen ihm als Person.
Als Emma mich fragte, ob wir nun denn zusammen seien, meinte ich nach Nachfrage bei Yannik »Ja«, und auf die darauffolgende Frage, ob ich ihn liebe, schrieb ich nur »Nein«, was ihre Aufregung allerdings nicht im Mindesten dämpfte. Vielleicht war sie einfach nur froh, dass auch ich mal einen Freund abbekam. Auch ein blindes Huhn findet schließlich mal ein Korn. Nur, dass ich mein Korn am liebsten wieder ausgespuckt hätte.
Aber sei's drum. In solchen Momenten fragte ich mich immer, ob Luke das wirklich ernst meinte; das mit dem »Ich liebe dich«. Es hätte so schön sein können, wäre diese Kartoffel nicht so ignorant gewesen. Und ich war auch noch so naiv, zu glauben, dass das alles wahr und ich ihm wichtig sei. Pff. Als ob. Wahrscheinlich war ich einfach die nächstbeste dahergelaufene Frau gewesen, mit der er sich die Zeit vertreiben konnte. Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass man nie einem vier Jahre älteren Studenten seine ganze Lebensgeschichte anvertrauen sollte. Am Ende sagen sie sowieso nur, dass sie dich lieben, was man selbst dann auch wirklich tut, und man wird fallen gelassen wie... wie ein Handtuch oder so. Gott, war ich dämlich.
Mir hätten vielleicht erste Zweifel an der Ernsthaftigkeit meiner Beziehung kommen sollen, als Yannik schrieb, dass wir zwar zusammen seien, »aber nur, wenn das heißt, dass wir nicht mehr telefonieren müssen als sonst schon.«
Okay. Interessant. Es ist wohl unnötig, zu erwähnen, dass ich mir dabei dezent dumm vorkam. Ich weiß ja, was für eine Labertasche ich sein kann, aber wieso um alles in der Welt kam das jetzt so rüber, als nerve ich ihn??? Hätte er sich das nicht überlegen können, BEVOR er mich angefasst hat? Männer! Alle nur hinter dem Körper her. Da soll mal einer eine vernünftige Beziehung führen. Pah.
Kurz darauf fuhren wir – das heißt: Dad, Mum, mein Bruder und ich – in den Skiurlaub nach Österreich. Es ist so interessant, wie viel netter die Menschen zu einem sind, wenn man im Hotel einfach zwei statt einen Knopf an der Bluse öffnet. Und besonders lustig ist dieser flüchtige Blick nach unten, der meist so kurz ausfällt, dass man meinen könnte, derjenige spekuliere darauf, ich sähe es nicht. Männer sind ja so berechenbar.
Davon abgesehen hatte ich ziemlich viel Spaß ohne Yannik (und ohne Luke). Gezwungenermaßen, denn so langsam beschlich mich das Gefühl, dass manche Leute, so wie Yannik, das Interesse verlieren, sobald sie bekommen haben, was sie wollen.
Am Valentinstag habe ich hundertpro fünf Kilo zugenommen, wenn ich so bedenke, was ich so alles zum Frühstück und dann später tagsüber gegessen habe. Aber was kann ich dafür, wenn mir meine Oma extra für diesen Tag eine Schachtel mit 36 kleinen Pralinen mitgibt? Die schrien doch danach, verzehrt zu werden.
Zu allem Überfluss schrieb mir auch noch Luke, dass er nun doch einen Psychologen aufsucht. Warum auch immer ich das wissen sollte. Aber freute mich für ihn. Wenigstens einer, der hier sein Leben im Griff hatte. Als ich davon allerdings Yannik erzählte, meinte dieser nur lapidar, ich solle doch einfach Telefonnummer, Skypekontakt und was ich sonst noch alles habe, löschen. Das war ja wohl ein schlechter Witz. Erstens was das alles, was mir von ihm blieb, und zweitens würde ich es mir nie verzeihen, sollte irgendetwas passieren und er kann mich nicht erreichen. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Luke setzte mich weiterhin in Kenntnis, dass er nun zu einer entsprechenden Stelle geschickt worden sei, die feststellen sollte, was genau ihm fehlte. Ich war sehr stolz auf ihn, auch wenn ich nicht erwartete, dass er mich über den weiteren Verlauf in Kenntnis setzen würde.
Den Rest des Februars verbrachte ich mit allerlei Vorträgen, Wandzeitungen und Lernen. Manchmal bedauerte ich es, Luke nicht schreiben zu wollen, einfach weil er doch Geschichte und Physik mochte und ich wirklich Hilfe hätte gebrauchen können. Glücklicherweise hatte ich für meine Probleme einen Ersatz gefunden, immer getreu dem Motto: »Ätsch, Luke. Ich schaffe das auch ohne dich.«