Da steht er also nun, mein Anker. Hätte ich vor zwei Monaten gedacht, dass ich jemals etwas mit so einem gut aussehenden Typen zu tun haben würde? Nein höchstwahrscheinlich nicht. Ach Quatsch was rede ich da. Auf keinen Fall hätte ich mir so etwas vorstellen können. Ich bin jetzt nicht mehr die gleiche Person wie vor zwei Monaten. Deshalb lasse ich mich auch nicht von Gina verunsichern, die mich voller Mitleid und von oben herab anstarrt und dabei noch denkt, ich würde es nicht bemerken. Ich nehme auch nur aus einem Augenwinkel war, dass sie gleichzeitig auch ihn anstarrt. Er sieht wirklich so gut aus. Ich gehe langsam meinen Weg durch das Schultor, ganz ohne Eile. Denn ich habe alle Zeit mit ihm, meinem persönlichen Anker. Zur Begrüßung umarmt er mich liebevoll und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Mein Herz kommt damit immer noch nicht richtig klar. Es kann sich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen weiterzuschlagen, wenn er mich berührt. Jetzt gibt er mir den weißen Helm, den ich mir mit einer mittlerweile vertrauten Bewegung auf den Kopf setzte. Ich schwinge mich hinter ihm auf sein blaues Motorrad und bin glücklich, dass ich es schaffe mich nicht nach Gina umzusehen. Sie ist mir egal. Alle Leute, die aus irgendwelchen Gründen nicht mit mir klarkommen, sind mir jetzt egal. Alles was zählt ist, dass ich selber mit mir klarkomme. Und das tue ich. Voll und ganz. Endlich.