Prompt: Sthenolagnia (Muscle Worship)
Mit hinter dem Kopf verschränkten Händen saß ich am Kopfende meines Hotelbettes und musterte Julian, als er aus der Dusche kam. Jedem Millimeter seines muskelbepackten Körpers schenkte ich für einen Moment meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ihm war anzusehen, dass er darauf achtete, jeden Muskel gleichmäßig zu trainieren. Dann nahm ich eine Hand hinter dem Kopf hervor und winkte ihn zu mir.
Langsam kam er näher, blieb neben dem Bett stehen.
Ich strich mit der Hand über seine Brust, das Schlüsselbein, hin zu seinen Armen. Verschmitzt lächelte ich ihn an. »Magst du mir einen Gefallen tun?«
»Sag nichts. Ich weiß, was du willst.« Er schmunzelte und ließ sich zwischen den Betten auf den Boden sinken. In schnellem Tempo absolvierte er Liegestütze.
Natürlich wusste er, was ich wollte. War ja auch nicht das erste Mal, dass wir uns ein Zimmer teilten. Um ehrlich zu sein war er der einzige Grund, weshalb ich mich doch immer ein wenig auf die langweiligen Lehrgänge und Fortbildungen zur Trainerzertifizierung freute.
Es dauerte nicht lange, da traten bereits die ersten Adern an Julians Armen hervor, schwollen langsam an. Er kam dabei nicht einmal ins Schwitzen.
Nach einer Weile fragte er: »Reicht das?«
»Klar.« Ich hätte ihm zwar gern noch eine Weile zugesehen, weil mir das Muskelspiel gefiel, dass sich auch in der Rückenmuskulatur abzeichnete, aber irgendwann musste auch Schluss sein.
Er setzte sich zu mir ins Bett, bedeckte seine untere Hälfte mit der dünnen Decke und lachte rau, als ich sofort mit den Fingern die hervorstehenden Adern an seinem Arm nachzeichnete. »Ein Wunder, dass du nicht den ganzen Tag selbstverliebt in den Spiegel siehst.«
»Damit ich so aussehe, fehlt mir aber noch ein bisschen was.« Ich war alles andere als nicht-muskulös, aber ich trainierte schon eine Weile nicht mehr auf Muskelmasse. Ich wusste wenigstens eine Person, die etwas dagegen hätte. Roger mahnte mich zurecht schon so oft genug, es nicht zu übertreiben.
Julian strich mir ebenfalls über die Arme, rückte etwas näher an mich, drehte den Kopf in meine Richtung.
Ich küsste ihn leidenschaftlich, drückte meine Mitte gegen seine. Ich hätte zwar gern noch eine Weile einfach nur seine Muskeln bewundert, aber solch innige, lange Körpernähe wurde leider viel zu oft als romantisches Interesse missinterpretiert, wenn kein Sex involviert war. Auf solche Missverständnisse hatte ich keine Lust. Außerdem war er in Letzterem ebenfalls ziemlich gut. Für so einen starken Kerl war er ziemlich empfindsam und fügte sich immer sehr gut.
Noch während des Kusses drückte ich ihn mit dem Rücken auf die Matratze.