Endlich war Cyans Fuß verbunden, auch wenn der Schmerz noch immer gegen die Haut ihres Fußes pochte.
„Hier“, meinte Heath und gab ihr eine Schmerztablette. „Das ist nicht viel, aber ...“ Er zuckte mit den Schultern. „Nun, ich nehme an besser als nichts.“ Damit stand er auf und ging zu der Spüle. Er stellte das Wasser an und wartete eine ganze Weile, ehe er ein Glas mit Wasser füllte und damit zu Cyan zurückkehrte.
„Danke“, murmelte sie. Damit nahm sie das Glas und spülte die Tablette herunter.
„Vielleicht solltest du ein wenig schlafen.“ Heath schenkte ihr einen mitleidigen Blick. „Du siehst sehr blass aus.“
„Ja.“ Sie glaubte nicht, dass sie schlafen konnte. Noch immer saß ihr der Schock in den Gliedern. Das Monster. Der tote Junge, der in Einzelteilen verstreut lag. Allein der Gedanke daran ließ die Übelkeit in ihr hochkommen. Dinge, die sie dort draußen nicht klar gesehen hatte, waren in ihren Erinnerungen auf einmal nur zu deutlich. Da hatten Knochen aus dem Arm des Jungen hervorgesehen. Knochen, weiß, wie gebleichte Koralle. Warum war das der erste Vergleich, der ihr in den Sinn kam?
Und dieses Monster. Es hatte Zähne gehabt, lang und spitz ... Es machte keinen Sinn für ein reales Tier. Nein, viel eher hatte es ausgesehen, wie etwas, das einem Horrorfilm entstiegen war.
Wenn sie die Augen schloss, konnte sie es vor sich sehen.
Ob wohl auch andere Leute, die in den Parks verschwunden waren, von so einem Monster geschnappt worden waren? Sie kannte die Geschichten von den 411. Natürlich kannte sie sie. Jeder im Team hatte davon gehört. Bisher hatte sie diese Geschichten für albern gehalten. Klar verschwanden Leute in den Nationalparks, aber genau so verschwanden Leute auch in Städten und Dörfern und auf hoher See. Statistisch gesehen stachen die Parks nicht heraus auf die Menge von Leuten betrachtet, die sie besuchten.