Fünf Könige waren gefallen, und nun der Wächter Sabik Pfeilstern.
https://www.deviantart.com/ifritnox/art/998673854
Doch Sabik wurde selbstverständlich vermisst und zu jener Zeit war auch Plutos Abwesenheit seinem Rudel aufgefallen; Jupiter war es, der merkte, dass etwas nicht stimmte. Nun verstanden Mars' Kämpfer, dass ihr Alpha ebenso vermisst wurde, und dann wurde offenbar, dass Merkur, Neith und Theia fehlten.
Ein schrecklicher Verdacht ergriff die restlichen Könige. Da Neptun in Andromeda weilte, waren es Jupiter, Saturn und Uranus, die sich mit ihren Rudeln zusammentaten und auf die Suche begaben, um ihre Geschwister und Sabik zu finden.
Doch dann stritten Uranus und Saturn, der weiße und der schwarze Wolf, darüber, wessen Rudel das Bessere sei. Jupiter, der die meisten Wölfe hinter sich zählte, hielt sich heraus, doch er wusste, dass er den Neid seiner Brüder nur befeuerte. So mussten sich die drei schließlich im Streit trennen und gingen jeder in eine andere Richtung.
In jener Nacht war Indus bestrebt, Jupiter zu jagen und zu töten, der in der Reihenfolge nach Mars kam. Der graue Wolf bemerkte den Reiter in der Nähe und befahl seinem Rudel, ihn allein zu lassen. Wie schon bei den Wölfen zuvor, ritt Indus auf ihn zu und Jupiter ließ sich von ihm jagen, wich Pfeilen und Speeren und anderen Menschenwaffen aus, floh vor den Hunden Sham und Gliese. Er wusste um das Risiko, dass er ebenso wie seine Geschwister und sogar Sabik Pfeilstern verschwinden könnte, doch er lief weiter, bis er Aurigas Falle erblickte.
Hier hielt er inne und hob den Kopf zum Lied, um seine Brüder und sein Rudel zu rufen. In diesem Moment traf ihn ein Pfeil Indus' und streckte ihn nieder. Doch Jupiters Ruf war erklungen. Der weiße und der schwarze Wolf, Uranus und Saturn, jagten sofort los, und mit ihnen kamen ihre Rudel.
Sie erblickten die Falle und befahlen sofort die Umkehr. Einzig Jupiters Rudel hörte nicht auf den Befehl und stürmte auf die Menschen zu. Ein heftiger Kampf entbrannte, der viele Wölfe das Leben kostete.
Jupiters Rudel kämpfte bis zum Blut. Saturn zögerte, ehe er seine Wölfe in die Schlacht führte, und Uranus wich zurück. Der weiße Wolf lief zu Sol, um ihm zu berichten und seine Macht zu Hilfe zu rufen. Bis der Sonnenwolf und Uranus mit seinem Rudel eintrafen, waren die meisten Wölfe tot. Indus und Auriga trachteten nur noch nach Uranus' Leben, dann würden sie die Finsternis einladen können, denn keine Macht würde sich ihr mehr entgegenstellen können. Die Schatten wuchsen bereits auf Mimosa.
Nun schlugen auch die Wächter Alarm, jedoch viel zu spät, da Indus und Auriga nun nicht mehr im Verborgenen arbeiteten. Das Licht von Mimosa stand kurz vor dem Fall.
Wie Sol dies Schlachtfeld erblickte, rief er die Titanen an. Canis Major selbst hörte auf seinen Ruf und kam in mächtigem Donner vom Himmel. Sol und Uranus sowie dessen Rudel folgten dem mächtigen Titan in die Schlacht. Gemeinsam konnten sie die Schlingen zerreißen und die Menschen niederwerfen. Die Seelen der Könige kamen frei und konnten fliehen, um eines Tages zurückzukehren. Sols Wächter gemeinsam konnten Sham und Gliese töten, die beiden Hunde, und auch sie gingen in die verdunkelten Weiten der Andromeda, in die Sternwiesen.
Gleich darauf wandte sich Sol im Zorn an Uranus, und wie er erfuhr, warum seine Kinder hatten verschwinden können und dass Uranus den Kampf gescheut hatte, streckte er ihn nieder, weil er seinen Brüdern nicht geholfen hatte.
Nun wurde noch einmal Corvus bemüht. Der Rabe trug wieder sein weißes Gefieder, denn nachdem er bei der Rettung maßgeblich mitgewirkt hatte, hatte Lupus ihm verziehen - darum gibt es auch viele Rabenvögel mit hellen Stellen im Gefieder.
Diesmal war klar, dass Indus und Auriga sich schuldig gemacht hatten und im Cepheus-Meer verbrannt werden sollten, das wieder offen war. Doch zuvor wurde untersucht, wie es so weit hatte kommen können, dass Mimosa beinahe gefallen wäre.
Vieles kam dabei ans Licht: Etwa die vielen Tiere, die den Menschen bereits dienten. Sogar in Andromeda gab es Hunde, mächtige, schwarze Bestien mit roten Augen, die die Seelen der toten Menschen zurück zum Licht führten. Diese Hellhounds wurden restlos gejagt, doch manch einer könnte entkommen sein, darunter die Schnellsten von ihnen: Sham und Gliese ...
All diese Diener, auch Kentaur, hatten von der List gewusst. Dies entsetzte Canis Major so sehr, dass er sich von Mimosa abwandte, denn es gab so viel Falschheit in diesem Reich, dass er dafür keine Rettung mehr sah.
Sol hielt es ebenso. Er wandte sich ab, auch von seinen Kindern, wie sie aus dem Vergessen zurückkehrten. Dass sie nicht zusammengehalten und kaum gemerkt hatten, dass viele von ihnen verschwunden waren, hatte Sol schwer enttäuscht. Der Streit zwischen ihnen, selbst in der dunkelsten Stunde, wog als dunkler Verrat auf ihm.
Von nun an, so sagte er, wäre es die Aufgabe der Neun und ihrer Nachfahren, Mimosa zu schützen.
Sol wacht noch über diese Welt, jeden Tag können wir ihn erblicken. Aber sein Blick enthält keine Liebe mehr. Denn er erachtete die Wölfe als nicht würdig, weiterhin die Pracht der Sterne zu erblicken, weil sie dem Wirken der Menschen nicht Einhalt geboten hatten. So verbirgt auch heute noch Sols glühendes Antlitz die Sterne vor dem Blick aller, außer vor den roten Augen seiner Kinder. Die Neun und ihre Rudel können die Sterne selbst am Tage noch erkennen, aber allen anderen kann Sol niemals vergeben.
Um die Gefallenen zu ehren, wurden allerdings zwei Hallen in Andromeda erbaut, an beiden Enden des Pfades Eridanus', der als einziges noch durch die Finsternis führt.
Dies sind Corona Borealis, die Halle der Helden, und Corona Australis, die Halle der Weisen. Wölfe, die sich im Leben hervorgetan haben, können hier nach ihrem Leben auf Mimosa jene Anerkennung erhalten, die ihnen im neuen Reich nun verwehrt war. Die Hallen der Großen sind unsere einzige Hoffnung auf Erlösung seit jenen Tagen, doch man erreicht sie nur, wenn man stets auf dem rechten Pfad bleibt, dem Eridanus, und die Gesetze Sols und der Titanen befolgt.