Während es im vollen Galopp auf den nahen Wald zuging, schmiegte sich Gordana eng an Aidans Rücken. Nur der Halbmond, der langsam hinter den Wolken hervorkam, wies ihnen den Pfad, der immer schmaler wurde, je weiter sie in den Wald hineinritten. Das Pferd kannte wohl den Weg, den die beiden Liebenden einschlagen wollten und ließ sich ohne Scheu durch die Dunkelheit lenken.
Endlich erreichten sie die Lichtung, bei der sich die beiden schon so oft heimlich getroffen hatten. Nachts hatten sie das bisher noch nie riskiert. Gordanas Vater hatte einen sehr leichten Schlaf. Die Gefahr von ihm entdeckt zu werden, war viel zu groß. Doch heute war es dringend notwendig, sich nachts zu treffen.
Aidan parierte sein Pferd, damit es zum Stehen kam. Er schwang sich aus dem Sattel und half dann auch Gordana beim absitzen. Weich landete sie in Aidans Armen, der sie sogleich um die Taille fasste und innig küsste.
„Endlich“, seufzte Gordana sehnsüchtig, „Wie sehr habe ich dich vermisst. Könnten wir doch immer zusammen sein.“
„Das wünsche ich mir auch so sehr, aber so … so müssen wir uns vor deinem Vater verbergen als wären wir Gauner, die Böses im Schilde führen“, murrte Aidan. „Aber nun erst einmal zu dir. Mutter richtete mir aus, du müsstest mich unbedingt sprechen“, kam er gleich auf den Grund ihres Zusammenkommens zu ungewohnter Stunde zu sprechen.
„Ja, das stimmt“, ließ nun Gordana hören. „Es gibt etwas Wichtiges zu besprechen. Etwas, was mit uns beiden zu tun hat.“
„Du tust so geheimnisvoll“, lachte Aidan auf. Eine leise Ahnung hatte er schon, was Gordana ihm berichten wollte, doch ganz sicher war er sich nicht. Er hatte sie in der letzten Zeit oft heimlich beobachtet, wenn sie ihre Arbeiten auf dem Hof ihres Vaters verrichtete und dabei die Veränderungen am Körper der jungen Frau bemerkt. Ihre Brüste wurden strammer, was sie selbst noch nicht richtig wahrgenommen hatte. Aidan jedoch kannte seine Liebste zu genau, um auch dieses an den unter ihrer Kleidung verborgenen weiblichen Rundungen zu bemerken.
„Lass uns aber erst einmal setzen. Da redet es sich bequemer“, bot er an und reichte seiner Liebsten die Hand, um sie zu ihrem moosigen Plätzchen zu geleiten, zu der Stelle, an der sie sich zum ersten Mal geliebt hatten.
Gordana musste lächeln, als sie bemerkte, wo Aidan sie hinführte. Das passt zu dem, was ich ihm zu sagen habe, dachte sie sich im Stillen.
Als sie es sich bequem gemacht hatten, begann Gordana zu erzählen:
„Heute Vormittag war ich bei deiner Mutter, um sie um Rat zu fragen. Ich glaube, wir haben eine große Dummheit begangen, die wir nicht wieder rückgängig machen können.“
„Ach, Liebste, es ist nichts so schlimm, wie es manchmal aussieht“, versuchte Aidan sie zu beruhigen.
„Doch, Liebster, ich erwarte ein Kind von dir! Gibt es denn etwas schlimmeres, als unverheiratet ein Kind zu bekommen? Mein Vater wird mich verstoßen“, seufzte Gordana laut auf, nicht wissend, wie es weitergehen sollte.
„Gordana! Liebste! Was sagst du da?“, rief Aidan erfreut auf. „Du bist guter Hoffnung? Das ist doch wunderschön. Nun muss dein Vater mir deine Hand geben, wenn er deine Ehre rein lassen möchte.“
„Dir geht es also nur um die Ehre“, brauste die junge Frau entrüstet auf. „Liebst du mich denn gar nicht? Oder bin ich nur ein Spielball für Dich?“
„Aber Gordana! Natürlich liebe ich dich, sehr viel mehr als jedes andere Wesen auf dieser Welt. Dass du jetzt ein Kind von mir erwartest, ist das Schönste, was du mir je sagen konntest“, erwiderte Aidan vor Freude jubelnd. Am liebsten hätte er die ganze Welt umarmt und es laut hinausposaunt.
„Du weißt doch, Vater hat mich einem anderen versprochen. Den will ich aber nicht als Ehemann. Er ist ein Grobian und dümmer als ein Esel. Er wird mich nie freigeben, und wenn doch, wird er Unsummen an Abfindung von meinem Vater verlangen“, weinte Gordana fast.
„Wir werden eine Lösung finden, das verspreche ich dir. So lange ich lebe, werde ich alles tun, um dich glücklich zu machen“, versprach Aidan aus tiefstem Herzen. „Gordana, ich liebe dich. Bitte werde meine Frau.“
„Oh Aidan, liebend gerne“, weinte nun Gordana vor Freude und fiel ihrem Liebsten um den Hals. Innig küsste sie ihn. Am liebsten wollte sie ihn gar nicht mehr loslassen.
„Nicht so heftig, du erdrückst mich ja fast“, lachte Aidan auf und hielt seine Zukünftige mit ausgestreckten Armen von sich. Beide lachten vor Freude, doch bald kehrte die Sorge um die Zukunft zurück.
„Was sollen wir tun?“, fragte Gordana in die Stille hinein, denn keiner von beiden wusste auf Anhieb, wie es weitergehen sollte.
„Ich werde bei deinem Vater offiziell um deine Hand anhalten“, schlug Aidan vor.
„Du willst was? Bist du verrückt? Er wird dich totschlagen“, rief Gordana erschrocken aus. „Am besten wir fliehen irgendwohin, wo uns niemand finden kann und wir vor meinem Vater sicher sind. Dort heiraten wir dann.“ Gordana gingen mit diesen Worten regelrecht die Pferde durch. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie sofort aufbrechen und alles hinter sich lassen müssen.
„Ich bin nicht verrückt. Ich liebe dich“, erwiderte der junge Mann aufrichtig. Wieder zog er die geliebte Frau an sich und küsste sie innig.
„Aidan“, keuchte Gordana erregt auf, als dieser begann, ihre sprießenden Brüste zu liebkosen. „Aidan, wir sollten das nicht tun“, versuchte sie nun den Liebhaber abzuwehren.
„Aber warum nicht? Wir lieben uns doch“, keuchte der zwischen zwei weiteren Küssen. Seine Hände gingen erneut auf Wanderschaft und streiften über den Körper seiner geliebten Freundin.
Gordana seufzte verzückt auf, als er ihre Brüste liebkoste. Es war zu schön, um damit aufhören zu können. So gab sie sich den Wonnen der Liebe hin und genoss Aidans Zärtlichkeiten, bis beide nackt wie Gott sie schuf auf dem Moos lagen und ihre Körper aneinander rieben.
„Ich liebe dich“, flüsterte Aidan immer wieder zwischen den Küssen, mit denen er Gordanas nackten Körper bedeckte. Besonders deren Bauch, die Stelle die sich bald unter der Leibesfrucht, die sie in sich trug, wölben würde, wurde besonders zärtlich behandelt.
„Ich liebe dich auch“, stöhnte die junge Frau auf, während sie sich für den Geliebten öffnete. Sie wollte mehr, sehr viel mehr als nur noch küssen und liebkosen. „Ich will dich spüren, tief in mir“, flehte sie vor Lust bebend. Einladend öffnete sie ihre Schenkel, um Aidan dazwischen zu lassen. Schon spürte sie, wie sich sein hartes Gemächt an ihren Schoß drängte und um Einlass begehrte.
„Nimm mich“, flüsterte Gordana wieder verlangend und bog sich Aidan fordernd entgegen.
Der legte sich der Länge nach auf seine Liebste, um sie mit dem ganzen Körper spüren zu können. Seine bereite Lanze stand vor dem Eingang des Himmels, um dort voller Kraft einzudringen, so wie sie es so oft vorher getan hatten. Doch dann fiel ihm gerade noch ein, dass inzwischen im Leib seiner Gordana ein neues Menschenkind heranwuchs.
„Wir können doch nicht, wenn du …“, flüsterte Aidan erregt, versucht, sich krampfhaft zu beherrschen, Gordana nicht voller Lust zu nehmen.
„Doch, wir können“, lockte diese weiter. „Nimm mich, ich will dich tief in mir spüren.“
„Aber das Kind …“
„Dem tun wir nicht weh“, verkündete Gordana. „Es wird garantiert nichts dagegen haben, wenn sich seine Eltern lieben.“
Aidan war überzeugt, dass Gordana die Wahrheit sprach. Er sehnte sich doch auch danach, sich mit ihr zu vereinigen und sie zu lieben, bis sie sich lustvoll unter ihm wand und voller Begierde nach ihm seinen Namen rief.
So drang er vorsichtig mir seiner Lanze in ihre verlangende Himmelspforte ein. Langsam bewegte sich Aidan in ihr, doch seine Begierde stieg von Stoß zu Stoß. Auch Gordana fühlte das unbändige Verlangen, Aidan in sich aufzunehmen und seinen Samen zu empfangen. Sie passte sich seinem Rhythmus an, stöhnte lustvoll auf und drängte sich ihm verlangend entgegen. Sie wollte ihm alles geben, doch auch von ihm alles nehmen, was er ihr zu geben bereit war.
Nur der Mond erhellte die Szene der beiden Liebenden, die sich auf der moosbedeckten Stelle voller gegenseitiger Sehnsucht vereinigten. Ihre Lustschreie hallten durch den Wald, das Echo antwortete. So liebten sich die beiden bis Aidan sich in Gordana verströmte und sie die Lust ihrer Ekstase hinausschrie.
Noch lange lagen sie nackt im Mondlicht auf der kleinen Waldlichtung. Nur die Strahlen des Mondes deckten die nackten, erhitzten Körper zu. Eng schmiegte sich Gordana an Aidan und hing ihren Gedanken nach. Sie dachte an die Zeit, die kommen würde, wie sie sein Kind in den Armen halten und Aidan am Abend sehnsuchtsvoll von seiner Arbeit zurückerwarten würde.
„Wie soll es denn nun mit uns weitergehen?“, fragte Gordana in die Stille hinein.
„Ich werde, wie bereits gesagt, bei deinem Vater um deine Hand anhalten“, antwortete Aidan, davon überzeugt, Angus McGregor gäbe ihm seine Tochter freiwillig zur Frau.
„Vater wird nie seine Zustimmung geben, da bin ich mir sicher“, meinte Gordana daraufhin.
„Dann werde ich dich eben einfach entführen“, lachte Aidan auf.
Langsam verschwand der Mond hinter den Wolken. Gordana wäre am liebsten gleich mit Aidan gegangen, doch ihre Vernunft sagte ihr, das wäre nicht gut.
„Ich glaube, wir müssen zurück“, sagte sie traurig. Sie fürchtete, ihren Geliebten bald auf unbestimmte Zeit nicht mehr sehen zu können.
„Ja, es ist besser, ehe dein Vater bemerkt, dass du nicht zu Hause bist“, erwiderte Aidan.
Diesmal ging es im Schritt zurück zu Gordanas Hütte, die zum Glück vollkommen im Dunkeln lag. Der Halbmond hatte sich inzwischen gänzlich hinter den Wolken versteckt. So konnte Gordana, nachdem sie sich von Aidan verabschiedet hatte, ungesehen in ihr Zimmer zurückschleichen. Wann sie sich wiedersehen würden, das wussten sie nicht. Sie wussten nur, in der nächsten Zeit mussten sie sehr vorsichtig sein. Dass Gordana von ihrem Vater beobachtet wurde, als sie durch das Fenster stieg, das hatten sie nicht bemerkt.