»Was soll das heißen, ich soll zur Nasa?!«, donnerte Jan ins Handy und Kendrick musste es von seinem Ohr nehmen. »Weiß du eigentlich, wie oft ich ihr Angebot ausgeschlagen habe? Und jetzt ... jetzt ...«
»Jan mach es einfach ... er will es so!«
»Meine Güte, was für eine bescheuerte Idee und warum überhaupt ... was will er mit der Nasa? Da gibts genügend zum hacken ja ... aber da sind auch Profis und ... und ...« Jan rieb sich kurz die Augen, atmete durch, stopfte sich ein Chip unter die Nase und sagte schließlich. »Okay und genau, was soll ich da machen?«, fragte er und ging in seinen Gedanken seine To do Liste durch, auf dem sein Urlaub gestrichen wurde. Den Flug zum Königreich Leaffall und das Hotel, welches er gebucht hatte, musste er stornieren, seine alte Arbeitsstelle musste er kündigen und, und, und ... doch während er seine Liste durchging, erzählte Kendrick ihm alles und Jan fing zu husten an. Beruhigte sich aber auch gleich und nahm wieder ein Chips in die Hand.
»Okay und er denkt, beim Jupiter tauchen sie auf. Nun wenn er es denkt, dann wird es wohl stimmen ...«
»Komisch, den gleichen Gedanken hatte ich auch. Seine Intuition ist echt gruselig!«
»Nein Kendrick, das ist nicht seine Intuition, es ist sein Verstand. Er malt sich Szenarien aus, die kommen könnten und Jupiter ist nun mal der größte Planet, wo man sich dahinter gut verstecken kann.«
»Verstecken?«, fragte Kendrick zurück und Jan rieb sich wieder die Augen.
»Der zweite Neandertaler in der Gruppe. Von Eckwin weiß ich ja, dass er ein Gehirn wie Stroh besitzt, aber Kendrick ...?«, dachte Jan.
»Wie groß soll dann das Raumschiff sein?«, fragte Kendrick.
»Woher soll ich das wissen, aber ich denke in der Größenordnung vom Todesstern!«, antwortete Jan sarkastisch.
»Bist du dir sicher?« Jetzt gab Jan auf und flehte irgendjemanden an, man möge diesem Vampir doch bitte etwas Gehirn schenken. Eine Gehirnzelle ist bereits genug. Nein wahrscheinlich wäre diese eine Gehirnzelle schon zu viel.
Nach dem Gespräch erledigte er alles, wo er sich gedanklich eine Notiz gemacht hatte. Er wunderte sich, dass das FBI seine Kündigung so einfach hinnahmen. Nun einfach war es nicht, er musste einen Deal aushandeln, wenn das FBI ihn bräuchte, dass er ihnen dann half, und rief danach bei der Nasa an.
Sofort stimmten sie zu und Jan war keine 2 Stunden später auf dem Weg zum Flughafen.
Auch wenn es sein Verstand es sich nicht erklären konnte, war es mathematisch doch realistisch, dass die ›Erdlinge‹ nicht die Einzigen im Universum sein könnten.
Er betrat die Eingangshalle und schon wurde er von sämtlichen Fotomontagen von diversen Astronauten überfallen. Er schüttelte nur den Kopf. Berühmt zu sein, das hatte schon etwas, aber warum wurden immer nur die berühmt, die sagen wir mal, am wenigsten machten? Sicherlich Astronaut zu werden, da musste man sich schon ins Zeug legen, aber warum wurden nie, die Leute, die hinter den Berühmtheiten standen, die die Berühmtheiten erst berühmt gemacht hatten, berühmt? Die Leute, die ihr Können und Wissen darein gesteckt hatten, damit die Astronauten lebend zurückkamen, das die Astronauten einen Anzug bekamen, die ihr Leben schützte, die sich darüber Gedanken gemacht hatten, wie man die Notdurft ... Jan brach mitten in seinen Gedanken ab und schob sie beiseite. Es brachte nichts, sich darüber Gedanken zu machen, die Welt lief nun mal so. Die, die die meiste Arbeit hatten, blieben immer unbekannt. War so und wird auch immer so bleiben.
Sicherlich er war selbst eine ›Berühmtheit‹ in seinem Fachkreis, aber nicht öffentlich bekannt und schon kam jemand auf ihn zu, der sich als der Direktor der Nasa vorstellte.
»Nun denn, Showtime!«, dachte Jan und grinste den Mann vor sich an.
»Wie schön Mr. Jänicke, dass Sie sich doch noch durchgerungen haben, bei uns anzufangen ...«
»Nun die Freude ist auch ganz auf meiner Seite. Nun da stellt sich mir gleich die Frage, weshalb benötigt die Nasa mein Wissen. Außer einfache Programme schreiben und Schlösser knacken, habe ich von Weltraumflug so viel Ahnung wie ein Fisch, der versucht am Land zu laufen ...«, sagte Jan und der Direktor fing herzhaft zu Lachen an.
»Mr. Jänicke, wir kennen Ihren Lebenslauf, wir kennen Ihre Hintergrundgeschichte und wir wissen auch darüber Bescheid, dass ein gewisser Jemand, den wir DS nennen, Sie des Öfteren in Anspruch nimmt ...«
»DS?«, fragte Jan leicht überfordert und der Direktor grinste nun geheimnisvoll auf.
»Ja, wir nennen ihn so, weil schon sein Name Unheil bringt!«, sagte er und winkte Jan näher zu sich ran. »Wir meinen Dark Servant ...!«, flüsterte er und bekreuzigte sich. Zuerst war Jan verdattert, doch dann als er sah, wie sich der Direktor bekreuzigt, tat er so, als ob ihm ein Licht aufging.
»AHHHH ... Dark Servant!«, wiederholte er den Namen mit normaler Stimme und der Direktor erschrak leicht und legte schnell seinen Zeigefinger an seine Lippen und machte »psst«.
»Oh Ja, psst, sorry ... DS ...«, flüsterte Jan nun und verdrehte innerlich seine Augen. »OH MAN, wo bin ich nur hingeraten. Aber lustig ist das schon und er wird sich bestimmt krümmen vor Lachen, wenn er das hört!«, dachte Jan.
Der Direktor nahm sich die Freiheit und führte Jan durch die Nasa. Alles was der Direktor für wichtig und einladend fand, wurde Jan gezeigt und endlich nach gefühlten Stunden, zeigte er ihm sein Arbeitsplatz.
»Nun Mr. Jänicke, warum wir Sie unbedingt in unseren Reihen haben wollen, ist die ... Nun die Sache ist die, auch wir werden ständig von irgendjemand gehackt und mit der Zeit, werden die Hacker immer dreister und wir kommen dem langsam nicht mehr nach. Manchmal weisen die Hacker Spuren auf, von dem noch nie jemand etwas gesehen hast und was das überraschende an der ganzen Sache ist, es wird nichts geklaut und es scheint, das niemand auf die Daten zugreift!«, erklärte der Direktor und Jan nickte.
Es war nicht unüblich, dass Hacker ihre eigene Signatur entwickelten, aber das und obwohl die Einrichtung gehackt wurde, aber keine Spuren hinterlassen worden waren, war verblüffend. Nun so ganz verblüffend wohl nicht, Jan kannte einen, der das schaffte. Er selbst und da er in seinem Leben nur ein einziges Mal die Nasa gehackt hatte, und das war vor vielen Jahren, wusste er, dass er es nicht war. Also wer außer ihn, brachte das noch zustande und seine Neugierde war geweckt.
»Verstehe!«, sagte Jan und blickte sich in seinem neuen Büro um. Sein Herz blühte auf. Solche fortgeschrittene Technik. Monitore, Rechner, Tastaturen, Laptops, Mäuse und vor allem, in dem Raum stand die Hauptzentrale für diese PCs.
»Bitte Mr. Jänicke, das hier ist Ihr Arbeitsbereich ...!«, sagte der Direktor, hielt aber mitten im Satz inne und lächelte, als er Jans Augen, die wie ein Kleinkind funkelten, sah. »Fühlen Sie sich wie zu Hause!«, sagte er nur noch und Jan nickte.
»Ja Danke, bitte besorgen Sie mir ein Bett und sagen Sie mir wo die Kantine und die Dusche ist ...!«, forderte Jan und der Direktor schaute ihn fragend an.
»Bitte?«
»Wenn ich hier alles in Ordnung bringen soll, dann kann ich nicht nach 8 Stunden die Schotten dichtmachen ... das lässt mein Gehirn nicht zu. Und so wie Sie es beschrieben haben, haben Sie sehr, sehr, sehr viele Schlupflöcher, die ich finden und beseitigen muss! Hach und immer Nachschub von Süßigkeiten ... Danke!«, sagte Jan, setzte sich auf einen Drehstuhl, zog die Tastatur an sich heran und schon schaltete der Monitor in einen Bereich um, den der Direktor von einem Rechner noch nie gesehen hatte.
»Was ist das?«, fragte er und Jan wandte sich zu ihm.
»Etwas was jeder PC hat und schon habe ich das erste Loch gefunden ... Bitte ich muss mich konzentrieren!«, log Jan, denn er hatte unbemerkt einen Stick, auf dem ein von ihm selbst geschriebenes Programm drauf war, in den Rechner gesteckt.
Geschockt davon, dass Mr. Jänicke schon so schnell ein Schlupfloch gefunden hatte, machte sich der Direktor auf dem Weg.
Jan atmete tief ein, knackte seine Finger und lächelte vor sich hin. »War leichter als gedacht! Ran an die Arbeit!«, dachte er und tippte los. Nach etwa 2 Minuten wusste Jan, dass die Sicherheitsmaßnahmen der Nasa sehr hoch waren, weil sein selbst geschriebenes Programm auf Schwierigkeiten stieß, aber das schreckte ihn nicht ab und grinste vor sich hin. »Endlich werde ich etwas gefordert ... War doch gut, herzukommen!«
***
»Das ist doch wohl ein Witz, den du da erzählst?!«, polterte Akame los. Ihr Augenlider zuckten, sie wusste nicht, ob sie jetzt laut lachen sollte oder doch lieber weinen.
»Nein Kendrick hat recht. Der Erde steht eine Invasion bevor!«, sagte Yvette und betrachtete ihre Fingernägel.
»Die Invasion der Idioten, das Ja, aber Außerirdische ... ich glaubs ja nicht!«
»Seit wann, denkst du so erwachsen Akilein?«, stichelte Yvette.
»Weil das ... weil das ... einfach unmöglich ist!«
»So ist es aber? Vor knapp 200 Jahren galten wir als Fantasiegestalten. Von uns wurden Mythen und Legenden geschrieben, also warum soll es keine Außerirdische geben, Akame. Selbst du, musst es doch eher verstehen können. Ein Dämon der aus dem Groll von aber und aber tausenden Frauen geboren worden ist und selbst jetzt, wird deine Existenz angezweifelt, weil keiner glauben will, dass es Dämonen gibt!«, sagte Kendrick und wäre Jan jetzt da, würde er, weil Kendrick was Sinnvolles gesagt hatte, vor Überraschung pfeifen.
Akame atmete nur tief ein, blickte auf die Seite und machte einen Schmollmund. In Gedanken stimmte sie Kendrick zu und außerdem, wenn jetzt schon dreimal, von drei verschiedenen Personen die Vorhersage gemacht wurde, dann müsste wohl was Wahres dran sein. Aber wenn sie es auf sich bezog ... fühlte sie sich etwas hintergangen und enttäuscht. An Außerirdische, die erst vor Kurzem auftraten an die Glauben die ja, aber an Dämonen die seit Jahrtausenden auch auf der Erde wandeln, nein. Das war so was von fies!!!