Nach dem vierten Einzelkampf, der Erstklässler war eine halbstündige Pause angesagt und die Eltern der gegnerische Akademie ließen sich haushoch über die schwachen Erstklässler der Leaffall – AMN aus und protzten nur über ihre eigenen Kinder, wie stark und talentiert sie doch waren.
Allerdings wurde nach der Pause der Punktestand herausgegeben.
Im ersten Kampf gewann die Schülerin der Leaffall-Akademie mit einem Punkt Vorsprung.
Im zweiten und dritten Kampf gewannen die Erstklässler aus der Leaffall-Akademie ebenfalls mit ein paar Punkten Vorsprung und der vierte Kampf, durfte sich die andere Akademie dazuzählen. So stand es im Einzelkampf der Erstklässer, 3-1 für Leaffall und natürlich waren die Eltern der gegnerischen Kinder ziemlich wütend.
»Unsere Schüler sind stark!«, freute sich Miriam. »Lan du hattest recht!«
»Mama aber das ist nur ein Wettkampf, der auf Können basiert, allerdings wenn es zu einem richtigen Kampf kommt, haben unsere Schüler keine Chance, denke ich«, sagte Lan. »Da sind die anderen Schüler viel stärker!« Er war sich aber da nicht so sicher. Seine Mutter schaute ihn an und eigentlich war das von Anfang an ihr Gedanke gewesen.
Nun war derjenig, doch etwas überrascht, über die Aussage des Jungen neben ihn.
»Der hat doch etwas Grips!«, dachte er. »Und das ist es, was unsere Akademie zeigen will. Unsere Schüler sind weit aus stärker, als die verwöhnten und verweichlichten ...«
»Meine Damen und Herren ... Wir Beginnen nun mit dem Einzelwettkampf der Zweitklässler ...«, fing die Konrektorin zu sprechen an und alle verstummten.
Hier verhielt es sich fast genauso, nur das diesmal kein Schüler der Leaffall – Akademie einen Sieg erringen konnten und dennoch als Sieger hervorgingen. Wieder war das Geschrei der Gäste laut, aber es half nichts. Nun stand es 7-1.
Wieder war eine halbstündige Pause angesagt und Ralf rieb sich seinen Bauch.
»Miri hast du die Magentabletten mitgenommen!«, fragte er und lächelte verlegen.
»Nein habe ich nicht und das habe ich dir gesagt ... meine Güte ... wenn du jetzt Cavons Kampf verpasst, das sage ich dir, das wird er dir nie verzeihen!«
»Cavon? ... Cavon Talfon ... der als Geheimfavorite der Drittklässler gilt ... Nun, wenn ich mir die Stärke dieser Schule anschaue, dann ist es eh nicht weit her mit ihm«, dachte er, aber was er nicht wusste, was die meisten Eltern nicht wussten, war, dass die Schüler sich extrem zurückhielten und so den Wettkampf bestritten, wie es in den Regeln stand.
Die dritte Runde fing an und man konnte den Unterschied, zwischen den erst -und Zweitklässlern zu den Drittklässlern sehen. Das Niveau war stark angehoben. Außerdem hatten die Gegner eine Kampfmontur an und trug eine Waffe mit sich und die Schüler aus der Leaffall-Akademie nicht. Ab dem dritten Jahrgang war dies erlaubt.
Nun wie es meist üblich wenn nicht sogar klischeehaft war, machte sich der Schüler aus der gegnerischen Mannschaft darüber lustig und ob sie Lebensmüde seien.
Der Kampf begann und Grazia Medina, die damals beim Lauftraining von Professor Obrien mit Cavon bis zum Schluss durchgehalten hatte, hatte die Augen geschlossen und wich sämtlichen Attacken von ihrem Gegner aus. Nicht nur das, sie blockierte die Angriffe und wenn sie eine Öffnung erahnte, schlug sie zurück.
»Na wenn das keine Punkte gibt!«, murmelte Lan. »Allein wie sie sich ihrem Gegner schon gegenüberstellt, sollte das + 3 Punkte geben ...«
Sein Nachbar, der die ganze Zeit über die Unterhaltung der Familie mitverfolgt hatte, erkannte langsam, wie die Leaffall agierte. Die Schüler waren nicht darauf erpicht, ihre komplette Stärke zu zeigen und mit einem großen bum zu gewinnen, nein, sie sammelten für die Akademie Punkte und zum ersten Mal nahm er selbst den Flyer zur Hand.
»Das gibts nicht, das steht wirklich drin und die Leaffall-Schüler halten sich strickt daran ... und wenn ich mir die ganzen Kämpfe in Erinnerung zurückrufe ... Das sind Monster ... Sie haben in kürzester Zeit, die Schwachpunkte herausgefiltert und ...« Der erste Kampf der Drittklässler war vorbei und Grazia ging auf ganzer Linie als Siegerin hervor.
Der zweite Kampf begann und Egan, der genauso ohne Montur und Waffen antrat, gewann ebenfalls. Nun war Cavon dran und Lans Nachbar wurde nervös. Cavon Talfon galt in den sämtlichen Akademien als Geheimwaffe, als Wunder ...
»Wenn er jetzt genauso ... und das bereits im dritten Jahr, dann können sich unsere viert –und Fünftklässler warm anziehen.«
Cavon betrat den Platz und Miriam jubelte, was das Zeug hielt.
»Mama du bist peinlich!«, murrte Beverly.
»Was denn, darf ich meinen Sohn nicht anfeuern? CAV haus sie weg!«, schrie sie und Cavon blickte in ihre Richtung. Kurz lächelte er und winkte ihr zu.
»So ... das ist also die Familie des Jungen ... interessant!«, dachte er und musterte sie eingehend. Dann fiel ihm auf, dass der Junge neben ihn markiert war. Nicht irgendeine Markierung, sondern die des Gefährtenbandes eines Vampirs und die Tochter ... aber es war auf eine Art unterdrückt, als wenn etwas in ihr blockiert wird. Dann sah er, dass die Frau ... ein magisches Wesen war, nicht nur irgendein magisches Wesen, sondern von sehr hoher Herkunft. »Das sind also doch adlige ... aber ich kenne keine Adelsfamilie mit dem Namen Talfon!«, dachte er und nun musterte er den Mann und verzog überraschend die Augen. »Der Mann ist ein normaler Mensch ...«
»Jahuuu Cav ...!«, schrie Miriam, Beverly und Lan wünschten sich, sie würden ein Mäuseloch finden. Doch dann hatte Lan mit ihrer überschwänglichen Freude zu tun und schloss seine Augen.
»Konzentriere dich, blende es aus ... du kannst es ...« Lan atmete ein und aus ... brachte nichts, denn plötzlich überfielen ihm hunderte aufgestaute Emotionen, von Freude, Enttäuschung und Wut ... »Ich schaffe es nicht ... es ist zu viel ... Mom ...«, flehte er, doch sie hörte ihn nicht. »Mom ... Mama!«, erst jetzt wurde sie hellhörig und der Mann neben ihn ebenfalls.
»Lan was ist?«
»Zu viel!«, keuchte er und fasste sich an seine Brust.
»Oh tut mir leid, ich habe mich gehen lassen ...«
»Nicht du ... alle hier ... ich schaffe es nicht!« Dann zuckte er auf ... das Gefühl von Hass drang in ihm ein ... »Ich werde ihn töten ... diesen Bastard ...!« Und diese Gedanken. Lan konnte nicht anders und fokussierte sich auf diesen Hass.
»Ich muss es schaffen!«, dachte er und dann fand er ihn. Es war ein Junge im alter seines Bruders und er hegte einen tiefgründigen Hass gegen Cavon. »Nein!«, dachte er auf ....« Er konnte eindeutig die Gedanken des Jungen lesen. »Jetzt ist es soweit, dieses Arschloch. Jetzt werde ich ihn töten. Jetzt, wo er unaufmerksam und ungeschützt ist! Das bekommst du von mir, meinen Giftpfeil, der dich schön langsam und qualvoll krepieren lässt ...«, noch nicht einmal ausgesprochen, flog der grüne Pfeil in einem Affenzahn auf Cavon zu.
»Cavon ... Vor ...!«, schrie Lan auf und im nächsten Moment zuckte er durch die Wucht des durchbohrenden Pfeils auf und rammte gegen seinen Bruder. Cavon drehte sich erschrocken um und erkannte seinen Bruder, der sich am Bauch hielt. »Vorsicht!«, flüsterte er nur noch und sank zusammen.
»LAN!«, schrie Cavon und fing seinen Bruder auf.
»Lan?! Wie kommt der so schnell da runter?«, fragte Beverly. »Lan? Mama mit Lan stimmt was nicht. LAN!«
»Teleportation?«, fragte sich Lans Sitznachbar überrascht und es blieb nicht bei dieser Überraschung. Ivo teleportierte sich ebenfalls in die Arena und schrie. »Schließt alle Tore – niemand darf die Akademie verlassen! Lan - meine Güte!«
»Was ist mit ihm? Warum blutet er so?«, fragte Cavon, der Lan in seinen Armen hielt.
»Leg ihn hin!«
»AUS DEM WEG!!! VERSCHWINDET!!! SANITÄTER!!!!«, schrie Eckwin, der sich seinen Weg durch die Tribüne bahnte. »Verfluchte scheiße. Wir sind am Arsch ...!« Kaum ausgesprochen zogen sich in ca. 12 km Entfernung dunkle und blitzende Wolken zusammen. »Wir sind so was am Arsch. Er hat´s mitbekommen ... FUCK!«
Ein lautes Geraune ging durch die ganze Arena und die Besucher schauten sich um. Sie konnten nicht glauben, was gerade da passiert war. Ein Junge erschien plötzlich und im selben Augenblick wurde er mit etwas grünen durchbohrt.
»Lasst mich durch ich bin Arzt ...!«, schrie jetzt Ralf, der wie ein junger Hund, die Treppen runterrannte und der Sitznachbar, hob kurz seine Augenbraue über diese plötzliche Agilität.
»Arzt? Ich dachte, er wäre ein Weichei ...«, murmelte er und blickte zu den drohenden Wolken. »Ich kenne diese Art von Wolken ... Das ist Magie eines Dunkelvampirs!«, dachte er und lächelte. »Wie lange habe ich schon keine Magie der Dunkelheit gesehen? Und ja das ist sie, das ist sie wirklich ... Distanza elevata Teleportation. Eine starke und immer noch unbekannte Fähigkeit, nicht zu vergleichen mit der Teleportation, was die Vampire so an den Tag legen, nein, mit dieser Fähigkeit, kannst du dich viele Kilometer weit von einem zum anderen Ort in sekundenschnelle bewegen. Ich kannte nur einen, der diese Fähigkeit bis zur Perfektion gemeistert hat ...«, dachte er und in diesem Moment erschien ein krachender, schwarzer Blitz, der zwei Meter neben den liegenden Lan einschlug und heraus kam, ein in schwarzen Klamotten gekleideter Mann, mit einem Pferdeschwanz, der ihm bis zu Hüfte reichte, seine Augen spien nur so rot vor Zorn auf und seine Zähne waren vollständig ausgefahren. Der Mann erkannte ihn sofort. »Kö .. nig Shay Nightheart ... er lebt ... Mein König ...!«, flüsterte er und spürte, wie ihm die Tränen die Wangen runter liefen.
»REVENGE!«, sprach der Neuankömmling leise, als er Lan blutend am Boden sah und doch dröhnte es bei jedem Anwesenden in die Ohren. Ab da wusste jeder das, dass ein Vampir war. Nur diese magischen Wesen, nahmen sich das Recht, öffentlich Rache für ihre Gefährten zu nehmen.
»Lasst mich zu Lan – geh beiseite Dark und du auch Vize-Dingens!«, schimpfte Ralf und kniete sich zu seinem Sohn.
»Pa ...!«
»Schhhst ... sei still du brauchst jetzt deine ganze Kraft!«
»Dark behh ...Heil ... la ...«
»Sei still ... ich muss mich konzentrieren ...!«, sagte er, aber er dachte an etwas ganz anderes. »Verfluchte Scheiße ...«, weiter kam er nicht, denn eine Hand fasste ihm an die Schulter.
»Lass mich dir helfen, Ralf. Ich beherrsche Heilmagie!«, sagte der Dark Servant und Ralf drehte sich zu ihm um. Ihre Blicke trafen sich, dann nickte Ralf und rutschte auf die Seite.
Ralf untersuchte seinen Sohn weiter und sprach. »Eine Vergiftung ... Grad schätze ich auf 3 ... innere Organe ... Bauchraum ... Magen ... Darm ... Dark ... das ist nicht gut ...!«, sagte er, als er zu den Gebärorganen kam. Wieder trafen sich ihre Blicke ... und Dark, der dabei war, das Gift an einer Stelle zu sammeln, nickte.
»Verstehe ... aber ich kümmere mich erst ums Gift!«
»Was ist mit meinem Sohn?«, fragte Miriam und versuchte sich ihren Weg in die Arena zu bahnen. Es war vergebens. Die Schaulustigen bewegten sich keinen Meter. Einige glotzen in die Arena, die anderen beobachteten die Mitglieder der Bruderschaft. Sie ließen niemanden durch und zwangen alle zurück auf ihre Plätze.
»Mama wir kommen nicht durch ...«
»Bitte entschuldigt, aber ich könnt euch beide runterbringen, wenn ihr es wollt!«
»Wirklich? Mama, der Mann will uns helfen!«, sagte Beverly und Miriam nickte.
»Also gut. Ergreift meine Hand und danach kann es sein, dass es euch kurzzeitig schlecht wird! Wir teleportieren.«
»Das kenn ich von Lan. Er sagt immer, das ist schlimmer wie Achterbahnfahren!«, sagte Beverly und ergriff die Hand. Miriam tat es ebenfalls und schon ...
»Meine Güte ... würg ... alles .... untertrieben!«, würgte Miriam und Beverly hustete, was das Zeug hielt. Doch nicht für lange ... Miriam fing plötzlich hysterisch zu schreien an. »MEIN SOHN NEIN MEIN SOHN LLLAAAANNN!« Als sie zu ihm hinrennen wollte, wurde sie von Cavon zurückgehalten.
»Papa und Dark helfen ihm. Mama beruhige dich!«, versuchte er nicht nur seine Mutter zu beruhigen, sondern sich selbst auch und Beverly war starr vor Schreck.
So viel Blut hatte sie in ihrem Leben noch nie gesehen und dieses Blut gehörte Lan.
»Das Gift ist fast aus seinem Körper heraußen, den Rest muss er schaffen ... ich gehe jetzt zu den lebenswichtigen Organen über ... Ralf ...«, bat der Dark Servant und Ralf leitete ihn.
»Hier diese Arterie muss geschlossen werden ... ich lasse den Druck immer etwas nach ... Dark du musst dich beeilen, sonst sind seine Gebä ...«
»Es dauert solange, wie es dauert, Ralf. Sein Leben ist wichtiger!«, schnitt er ihm das Wort ab. Dark wusste selbst, wenn es zu lange dauerte, Lan keine Kinder mehr gebären konnte und wenn dies eintraf, der Schutz des Königs wohl dann weg wäre ...
Der Vize-Hauptmann hatte den Platz wieder verlassen und gab seinen Männern befehle, den Attentäter zu finden und zu fassen. Er konnte und wollte es sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Lan es nicht überlebte und der Attentäter entkam. Die ganze Familie stand unter dem persönlichen Schutz von König Leaffall.