Niallan war in Gedanken versunken, nachdem der Dark Servant ihn über die kommende Lage informiert hatte. So richtig glauben konnte er es nicht, dass es Außerirdische geben sollte, aber er glaubte dem Dark Servant und das er bereits dabei war, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Und das der Dark Servant sich die Vorarbeit des Königs zunutze machte, wobei er eigentlich tatkräftig, wenn auch unfreiwillig mitgeholfen hatte, aber im Moment ihm die Hände gebunden waren, weil er erstens, der Gefährte von Lan war und dessen Zeitlimit immer noch nicht herausgefunden worden war und weil er zweitens, der Sklave des Königs war.
»Nun gut, da ich eh seit 300 Jahren ein Freigeist bin, werde ich mich hier auf dem Schloss niederlassen. Außerdem werde ich Ralf und Miriam etwas unter die Arme greifen. Das Krankenhaus ist noch hoffnungslos unterbesetzt und wenn es dann so weit ist, werden viele Hände benötigt. Wissen die Talfons darüber Bescheid?«, fragte Niallan und der Dark Servant schüttelte den Kopf.
»Nur Lan, weil er die Vision hatte!«
»Gut ... so soll es bleiben, bis es in die Nachrichten kommt!«
»Das wird noch etwas dauern. Zuerst werden es die Oberen versuchen, geheimzuhalten, doch dann wenn die Hobbyastronomen, das Schiff entdecken gehts erst richtig los. Ich denke, wir haben noch etwa 1 bis 1 ½ Jahre Zeit, bis es an die Öffentlichkeit kommt«, sagte er und lächelte plötzlich. Sein Blick wanderte zu der zweiten Etage und schon kam ein gähnender Lan die Treppe runter.
»Oh wir haben Besuch«, sagte Lan. »Hallo!«, begrüßte er Niallan und er neigte seinen Kopf.
»Solltest du nicht im Bett liegen bleiben?«, fragte der Dark Servant.
»Hab Hunger! Ich schau mal, was Mama hat ...«, kurz hielt er inne. »... ist die Küche noch immer gesperrt?«
»Denke ja, es sind noch einige von der Adelsgesellschaft da!«, antwortete der Dark Servant und Lan verzog sein Gesicht.
»Können die nicht langsam heimgehen?«, murrte Lan und ging zu seinen Eltern. Niallan kam nicht drumherum und grinste.
»Er ist kein verwöhntes Adelskind!«, stellte Niallan fest.
»Nein ist er nicht!«, antwortete der Dark Servant und verfolgte Lan mit einem wissenden Blick.
»Hmm nach Eurem Blick zu beurteilen, wisst Ihr, dass er nicht nur normales Essen braucht! Er hat ziemlich viel Blut verloren.«
»Er wird bald einen Donar benötigen!« Niallan nickte.
»Seine Blutkonstellation ist ebenfalls ein Wunder!«
»Vor dir kann auch nichts geheim bleiben, oder?«
»Das fasse ich mal als ein Kompliment auf!«, sagte Niallan und stand auf. »Ich werde mich nun verabschieden!« Der Dark Servant nickte und Niallan verließ das Zimmer.
»Was hast du dir dabei gedacht?« Draußen im Gang hörte Niallan eine andere junge Männerstimme. »Bist du wirklich von allen guten Geistern verlassen? Du spinnst echt! Dich einfach ... Lan weißt du überhaupt, welche Sorgen ich mir gemacht habe? Nicht nur ich, Beverly, Mom und Pa! Du lagst da am Boden und überall war dein Blut ...!«
»Cavon jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt ihm Vorwürfe zu machen!«, ging Miriam dazwischen.
»Trotzdem das war leichtsinnig!«
»Jetzt beruhigen wir uns alle. Hier Lan dein Essen!«
»Danke Ma!«
»Ich kann mich nicht beruhigen, denn ich habe den Befehl vom Direktor bekommen, auf Lan aufzupassen und stattdessen ... sag mal, wie bist du überhaupt so schnell in die Arena gekommen?«
»Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist. Ich habe in meinem Gedanken jemanden gehört und dann war ich plötzlich bei dir und hab den Pfeil abbekommen.«
»Jemanden in deinen Gedanken gehört und dann ... Lan deine magische Entwicklung geht viel zu schnell!«, sagte Cavon.
»Was heißt das, du hast den Befehl vom Direktor bekommen, auf mich aufzupassen. Ich bin kein kleines Kind mehr!«
»Nach dieser Aktion bist du es noch!«, sagte Cavon und machte immer noch ein wütendes Gesicht, aber in Wahrheit, war er seinem kleinen Bruder sehr dankbar. »Du weißt doch, was du bist, oder? Ich denke deshalb, aber ich bin mir nicht sicher, ob es der Direktor weiß!«, sagte Cavon und sah, wie Lan grinste.
»Hör auf meine Gefühle zu lesen, du Arsch!«
»Nein das sind nicht deine Gefühle, sondern die von Mama!«
»Was welche Gefühle, Lan Schatz du weißt doch, das ich euch alle abgöttisch liebe!«
»Nein Ma das ist es nicht. Du freust dich für Beverly, weil sie das Gefährtenband mit dem Vize-Hauptmann der Bruderschaft eingegangen ist!«, sagte Lan und Cavon verschluckte sich an der Cola, die er gerade trinken wollte.
»WAS?«, rief Cavon und nun lachte Lan auf. »Womit habe ich das verdient? Du mit dem Dark Servant. Bev mit meinem zukünftigen Boss und ich? Ich gucke in die Röhre. Wahrscheinlich bekomme ich irgendwann so eine kleine Maus, als Gefährtin!«
»Hmm Mäuse sind doch niedlich!«
»Halts Maul!«, hörte Niallan das kurze Gespräch und schmunzelte.
»In dieser Familie herrscht sehr viel Liebe. Mein König, ich verspreche Euch, dass ich dieses Glück beschützen werde!«
***
Beverly die durch das Schloss geisterte, ohne zu wissen, wo sie lang musste, nahm sich vor, dem nächsten den sie sah, nach dem Weg zum Quartier der Bruderschaft zu fragen. Doch dann fand sie eine Tafel, wo alles eingezeichnet war.
»Hmm ich befinde mich wohl im Besucherzentrum. So was hat das Schloss auch. Na ja, schon es gibt ja Touristentouren und Tagesausflüge zum Schloss und so weiter«, dachte sie.
»Hallo!«, wurde sie von hinten angesprochen und sie drehte sich um. Als sie sah, wer es war, verdunkelten sich ihre Augen.
»Oh du bist es!«, sagte sie nur und drehte sich von ihm weg. Da sie den Weg gefunden hatte, der zu der Bruderschaft ging, wollte sie gehen.
»Warte mal, begrüßt man so einen alten Freund?«, fragte Franziskus und sie blieb stehen.
»Freund? Freunde belügen einem nicht oder heucheln Liebe vor!«, sagte sie nur und ging. Doch er ließ sich nicht abwimmeln und ergriff ihren Arm.
»Bev bitte, können wir uns unterhalten?«
»Ich wüsste nicht worüber und würdest du mich loslassen?« Als er sie nicht losließ, riss sie sich von ihm los.
»Bitte nur eine kleine Unterhaltung, mehr will ich nicht!«
»So ... mehr willst du nicht?«, fragte sie zurück. »Soll ich dir was sagen, ich will nicht einmal eine Unterhaltung mit dir führen, geschweige denn dein Gesicht vor meinen Augen sehen!«
»Beverly so kannst du nicht mit mir reden!«
»Was ich kann und was ich nicht kann, das entscheide ich!«
»Franziskus, was ist hier los?«, wurde sie von einem dicken fremden Mann unterbrochen.
»Oh Vater du kommst genau richtig«, sagte Franziskus und lächelte grausam. »Diese Menschenfrau hat mich beleidigt!«
»Ich habe was? Wer hier wen beleidigt hat, das warst ja dann wohl du mich!« Da Beverly Franziskus geduzt hatte und nicht förmlich so, wie es sich gehörte mit Sie oder Ihr, reichte Herzog Cavanaugh als Bestätigung.
»Du Menschenfrau, du weißt wohl nicht, wer vor dir steht! Ich bin Herzog Thomas Cavanaugh und das ist mein Sohn Franziskus Cavanaugh, der zukünftige Herzog und Vasall von eurer Majestät unserem König Ivo Leaffall!«
»Nein sorry ... Franziskus hat mir nie seinen vollen Namen und schon gar nicht seinen Titel gesagt, hätte ich es früher gewusst, hätte ich gleich Nein gesagt!«, log sie und funkelte Franziskus wütend an. »Wieder eine Lüge von dir, du Möchtegern Student von einem irgendwann Arzt!«
Doch plötzlich flog ihr Kopf auf die Seite, sie stolperte, und landetet auf ihrem Hintern. Automatisch fasste sie sich an ihre Wange und rieb sie.
Hastig stand sie auf und schrie. »Was erlauben Sie sich? Das ist Körperverletzung! WACHE!«, schrie sie den Herzog an, der ihr eine gefeuert hatte, doch er lachte nur auf.
»Was glaubst du, wer du bist? Glaubst du wirklich; irgendjemand wird dir gehör schenken. Du bist nur ein Mensch, ein einfaches Dienstmädchen und du wirst heute Nacht mir Gesellschaft leisten!«
»WACHE!!!! IAN!!!«, schrie sie nun aus voller Kehle und Franziskus wollte ihr den Mund zuhalten. Doch sie biss zu. »FASS MICH NICHT AN!«, schrie sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
Plötzlich tauchten eine Gestalt neben Beverly auf und seine Augen leuchteten rötlich auf. Kurz darauf waren rennende schwere Schritte zu hören und die Schlosswache kam an.
»Weib jetzt wirst du sehen, wo dein Platz ist!«, hämte der Herzog. »Wir bitten um Entschuldigung, das wir etwas zu laut waren. Mein Sohn und sein Dienstmädchen können einfach nicht die Finger voneinander lassen und da wollte ich sie nur ermahnen!«
»Ist das so?«, fragte Ian und seine Augen leuchteten gefährlich auf. »Spricht Herzog Cavanaugh die Wahrheit Miss. Talfon!«, fragte er weiter, obwohl er die Antwort bereits kannte. Beverlys Herz schlug bis zum Anschlag und sie verströmte den Geruch von angst.
Als der Herzog den Namen Talfon hörte, schaute er abwechseln zu seinem Sohn und dem Mädchen und fragte sich, warum sie hier auf dem Schloss arbeitete. Aber das war ihm egal. Das Wichtigste war, dass das Menschenweib eine Talfon war und sie ihn näher an Harvey Hammermann alias Ralf Talfon brachte.
»Nein es ist nicht die Wahrheit!«, sagte Beverly.
»Franziskus bring deinem Dienstmädchen etwas Manieren bei. Sie muss doch langsam mal wissen, wann das Liebesspiel vorbei ist. Jetzt geh wieder und beschränke es auf dein Zimmer!«, sagte der Herzog und untermalte es noch mit einer Handbewegung. Franziskus wollte Beverly mit sich ziehen, wurde aber von Ian aufgehalten.
»Ich glaube, Miss Talfon möchte es nicht und ich kann mich nicht erinnern, das Miss Talfon ein Dienstmädchen sein soll!«, sagte Ian.
»Was erlauben Sie sich. Das ist nicht diese Talfon, sondern das Dienstmädchen ...«
»Herzog Cavanaugh ich weiß das Miss Talfon, Miss Talfon ist und nicht Euer Dienstmädchen!«, sagte Ian und er schaute den Herzog an. Kurzzeitig zuckte der Herzog vor Angst zusammen und er fragte sich, warum dieser Mann vor sich, so wütend war und warum er diesem Weibsstück mehr glaubte als ihm.
»Ich will Ihren Vorgesetzten sehen. Sofort! So lasse ich mich nicht behandeln. Nein eure Majestät den König persönlich. Ich sorge dafür, dass Sie Ihren Job verlieren!«, drohte er, um ihn vielleicht zu verängstigen.
»Das könnt Ihr gerne machen, aber seid gewiss, wenn der Bengel meine Gefährtin nicht sofort loslässt, dann kann ich für nichts mehr garantieren!«
»Gefährtin?«, dachte er und erst jetzt betrachtete er die Menschenfrau. »Tatsache das Weibsstück ist gebunden!« Und selbst Franziskus war überrascht, denn eigentlich dürfte es nicht passieren, er hatte alles manipuliert, damit er sie wieder für sich gewinnen konnte und ließ sie los. Sofort stürmte sie auf Ian zu und klammerte sie sich an ihn.
»Nun könnt Ihr Euch beschweren gehen Herzog Cavanaugh!«, sagte Ian. »Rückzug ... Ziel ist gesichert!«
Der Herzog und Franziskus standen immer noch überrascht da, bis das der Herzog sich wieder gesammelt hatte.
»Was zum Geier macht das Menschenweib, auf der du angesetzt worden bist hier im Schloss? Bestimmt nicht weil, ihr Gefährte ein Soldat der Bruderschaft ist. Egal ... bring sie zu mir. Gefährtin hin oder her, ich muss unbedingt die Formel in die Hand bekommen!«, befahl er seinem Sohn und schmiedete Pläne. Zurück in seinem Zimmer überlegte der Herzog weiter, wie er am besten an die besagte Formel kam und nach ein paar Stunden traf er eine Entscheidung.
Sie war ja nur ein Mensch und nur hier auf dem Schloss, weil sie ein Dienstmädchen war. Was könnte es auch anders sein? Auf dem Schloss lebten viele Menschen, die in irgendeiner Anstellung waren, und das war mit dem Weib nichts anderes. Das sie mit einem Soldaten aus der Bruderschaft gebunden war, hatte auch nichts zu sagen. So was kam in den besten Familien vor, also nichts von Bedeutung und von seinem Sohn hatte er auch schon länger nichts mehr gehört, also packte er es selbst an.
Der König saß wieder über einen Berg von Akten, als sein Sekretär durchrief. »Herzog Cavanaugh erbittet Euch sehen zu dürfen!«
»Was will der denn?«, fragte sich der König. »Lass ihn eintreten!« Und schon wurde die Tür geöffnet. Der Herzog trat ein und verbeugte sich überschwänglich.
»Herzog Cavanaugh ich habe doch schon bei der Ratssitzung Euch die 10 Millionen zugesagt!«
»Dafür bin ich Euch sehr zu Dank verpflichtet Eure Majestät, aber diesbezüglich trete ich nicht vor Euch. Ich komme ... nun wie soll ich es sagen in einer delikaten Angelegenheit, welche um eine Menschenfrau geht, die in Eurem Dienst steht!«, erklärte der Herzog.
»Und um was geht es genau? Habt Ihr gefallen an ihr gefunden?«, die letzte Frage kam sarkastisch rüber, weil der König wusste, wie der Herzog zu Menschen stand. Er sah sie als Nutztiere an.
»Nein! Sie hat meinen Sohn und mich beleidigt und das gehört sich von einem Dienstmädchen nicht und schon gar nicht von einem Menschen! Ich will, dass sie entlassen wird und so schnell keine Anstellung mehr bekommt. So eine Frechheit muss bestraft werden«, sagte der Herzog und malte sich aus, wenn das Mädchen das Schloss verließ, er sie sich schnappen würde.
»Kennt Ihr ihren Namen?«
»Bella oder Bevlina Talfon, oder so ähnlich! Ich habe nicht richtig zugehört, als sie sich vorgestellt hat.«
»Beverly Talfon?«, fragte der König, obwohl er bereits darüber Bescheid wusste.
»Ja genau so heißt sie!«, bestätigte der Herzog und der König verzog keine Miene.
»Gut ich werde mich der Sache annehmen!«, sagte er und widmete sich wieder seinen Akten. Für ihn war das Gespräch beendet, aber der Herzog bewegte sich nicht.
»Gibts noch etwas?«
»Ja eine Schlosswache hat sich auch nicht gerade formell gegenüber mir gezeigt. Er müsste wohl auch mal in die Schranken gewiesen werden!«
»Der Name?«
»Den weiß ich nicht, aber er meinte das diese Bella ...«
»Beverly!«
»Nun ja, Beverly seine Gefährtin sein soll. Ein Vampir und ein Mensch. Das soll man glauben ... Eure Majestät das sollte unterbunden werden!«
»Wie Ihr wisst Herzog, kann man das Schicksal nicht unterbinden, aber auch darum werde ich mich kümmern!«
»Ich danke Euch eure Majestät!«, sagte der Herzog und verbeugte sich wieder. Als der Herzog das Arbeitszimmer verließ, nahm der König sein Handy in die Hand.
»Erhöhte Schutzmaßnahme für die Familie Talfon!«, befahl er. »Und ich will über jeden Schritt vom Herzog und seinen Sohn Bescheid wissen!«
»Endlich kommst du aus deinem Schneckenhaus, aber auf dem falschen Terrain Thomas Cavanaugh! Lange genug hats gedauert! Dennoch weißen deine Züge sehr viele Fehler auf. Du hättest dich über mein Personal erkundigen sollen, dann wärst du diesen Schritt nie gegangen. Zumal Beverly Talfon mein Gast ist und kein Dienstmädchen und die Schlosswache, der Vize-Hauptmann der Bruderschaft ist. Nun mal schauen, wie du weiter vorgehst, wenn du bemerkt hast, dass sich auf meiner Seite nichts tut.«
In der nächsten Nacht bekam der Herzog die Nachricht, dass der Aufenthaltsort von Beverly Talfon herausgefunden worden war.
»Meine Männer sind einfach die Besten, wenn es um Spionage geht!«, dachte er. »Dann bringt sie her!«
»Mit Verlaub, da kommen wir nicht rein ... Der Bereich des Schlosses ist abgeriegelt und nur ausgewähltes Personal darf ihn betreten!«
»Was für ein Bereich des Schlosses?«, fragte der Herzog, weil er der Meinung war, dass die Frau entlassen worden war und sie nun verzweifelt irgendwo in ihrem heruntergekommenen Stall saß, was die Menschen Wohnung nannten. Der Anrufer erklärte, wo sich der Flügel befand.
»Der ehemalige VIP-Bereich?«, dachte der Herzog überrascht und sein Sohn kam in sein Zimmer rein. Der Herzog legte auf und Franziskus ließ sich auf die Couch fallen.
»Vater du wirst es nicht glauben, was ich herausgefunden habe!«
»Das deine Liebschaft im ehemaligen VIP-Bereich lebt? Was hast du in letzter Zeit eigentlich so gemacht? Ich dachte, sie frisst dir aus der Hand und jetzt das? Noch dazu ist sie mit einem Vampir gebunden und lebt hier auf dem Schloss. Im VIP-Bereich und nicht bei den Dienstboten, wie gedacht!«, fing der Herzog zu schnattern an und Franziskus blieb gefasst. Er musste jetzt mit der Sprache rausrücken, um so vielleicht noch das Schreckliche abzuwenden.
»Vater dir wird es nicht gefallen, was ich dir zu sagen habe. Ich suche schon seit Wochen nach Beverly und ihrer Familie. Sie war plötzlich vom Erdboden verschluckt. Ich bin zur Siedlung gefahren und sämtliche Anwohner konnten sich nicht erinnern, wo die Familie Talfons jetzt wohnt. Dann habe ich die Birds ausgesandt, weil Bev mal erwähnt hat, dass ihr jüngerer Bruder auf die Mittelschule geht, das war auch ein Fehlschlag, weil die Bruderschaft gerade an diesem Tag in der Stadt unterwegs war. Ralf Talfon und Miriam Talfon haben von einem Tag auf dem anderen im Krankenhaus gekündigt, und dann vor ein paar Tagen habe ich Beverly gesehen, wie sie auf dem hinteren Parkplatz fuhr und tags darauf, wie sie mit noch jemanden in die Schlossküche ging. Allerdings stellte sich mir eine Wache in den Weg und sagte, dass die Küche zur Sperrzone ernannt wurde. Egal wo ich hinkam, alles war plötzlich eine Sperrzone und gestern sah ich sie dann, wie sie durchs Schloss lief und nach irgendetwas suchte. Allerdings schien sie nie alleine zu sein. Immer war eine Wache in ihrer Nähe. Ich habe mir dann die Wache geschnappt und sie außer Gefecht gesetzt. Allerdings hatte ich vergessen sie zu befragen, aber das habe ich dann heute nachgeholt. Vater die ganze Familie Talfon lebt hier im Schloss und das ist noch nicht alles. Die Familie Talfon steht unter dem persönlichen Schutz vom König!«, sagte er und der Herzog wurde blass.
»Die Familie Talfon also auch Ralf Talfon steht unter seinem persönlichen Schutz. Sie sind sozusagen die Ehrengäste, also die Ehrengäste von denen schon so viel gemunkelt wurde! Wie ist das möglich ... ich mein Harvey Hammermann hat ein Durchbruch erzielt, das mag schon sein, aber er ist dennoch ein gewöhnlicher und niederer Mensch.«
»Ja Vater und es ist noch nicht alles!«
»Noch nicht alles?«
»Nein. Der jüngste Sohn Phelan ist mit dem Dark Servant gebunden.«
»WAS? Mit dem Dark Servant?«
»Ja und Beverly ... ihr Gefährte ist der Vize-Hauptmann der Bruderschaft Ian Bhrem.«
Der Herzog sank auf den Sessel und fummelte nach seiner Havanna.
»Ich bin in Ungnade gefallen!«, murmelte der Herzog und schon klopfte es an seiner Tür. Ein Dienstmädchen öffnete die Tür und davor stand niemand anderes als der Vize-Hauptmann der Bruderschaft Ian Bhrem.
»Sie Wünschen?«, fragte das Dienstmädchen.
»Eure Majestät der König möchte umgehend Herzog Thomas Cavanaugh und seinen Sohn Franziskus sprechen!« Als der Herzog dies hörte, versank er noch weiter in den Sessel.
Der Herzog und sein Sohn wurde von der Bruderschaft zum König begleitet und auch wurden die beiden nicht alleine gelassen, als sie vor dem König traten und sich verbeugten.
»Herzog Cavanaugh Ihr könnt Euch vorstellen, warum ich Euch rufen ließ?«, fragte der König und der Herzog nickte.
»Bitte Eure Majestät es tut mir außerordentlich leid! Ich habe nicht gewusst ...«
»Nun Unwissenheit schützt nicht vor Strafen. Schon gar nicht wenn es absichtlich passiert. Herzog Cavanaugh wisst Ihr eigentlich, wie viel Schaden Ihr der Familie zugefügt habt? Nur wegen einem unvollständigen Blog im Internet? Könnt Ihr Euch vorstellen, was Beverly Talfon bevorstand, wenn sie noch weiterhin der Manipulation ausgesetzt worden wäre? Was dann meinem Vize-Hauptmann passiert wäre? Er ist ein Vampir und gerade Ihr als Vampir müsstet es verstehen, was passiert, wenn ein gebundener Vampir nicht zu seinem Recht kommt. Hättet Ihr mir diesen Schaden bezahlt? Und das wäre noch nicht alles. Ich könnte, wenn ich wollte noch viel mehr aufzählen, von Dingen, die Ihr Euch in den letzten Jahren erlaubt habt, aber diesmal seid Ihr zu weit gegangen und die Krönung von allem, Ihr habt Euch, erdreist, mir mitten ins Gesicht zu lügen!«
»Aber Eure Majestät es war zum Wohle der Gesellschaft. Harvey Hammermann hat den Durchbruch bei der Omegaforschung ...«
»Schweig! Das war kein Durchbruch. Ich habe den Blog auserwählten Wissenschaftler zur Auswertung vorgelegt und sie haben alle gesagt, ohne verachtenswerte Experimente an Lebewesen ist diese Forschung erfolglos! Selbst Ralf Talfon hat dies bestätigt und daraufhin den Blog entfernt!«
Der Herzog konnte und wollte es nicht verstehen und widersprach immer wieder dem König, bis der König ein Handzeichen gab und Ian dem Herzog einen Stoß in die Kniekehle gab, sodass er auf die Knie fiel. Franziskus ahnte Schlimmes, denn noch nie wurde ein Adliger vom König so erniedrigend behandelt. Er ging selbst auf die Knie und beugte sein Haupt. Er wusste, dass es vorbei war und das war es.
Sein Vater verlor seinen Titel als Herzog und das Herzogtum blieb, bis ein Nachfolger bestimmt wurde in der Handlungsvollmacht des Königs.
»Deine Firma darfst du weiterführen und ich hoffe, die 10 Millionen, die ich dir zur Leihe gegeben habe, werden diesmal besser angelegt. Und Franziskus, ab dieses Jahr wird auf der Akademie für magisches Naturell, eine Klasse die nur aus Vampiren besteht, eingeführt. Du wirst dich dort anmelden, vielleicht lernst du dort etwas, was du in deinem weiteren Leben gebrauchen kannst! Vize-Hauptmann Bhrem zeige den beiden den Ausgang!«