Du bist Allyster der Sehende.
Rasch sucht ihr alles zusammen, was auch nur halbwegs verwertbar erscheint. Gemeinsam mit Elred bildest du einen großen Stapel an Wertgegenständen in der Mitte der Hütte. Verziertes Geschirr. Werkzeuge, die an der Wand der Hütte hingen. Gestrickte Decken. Die Ersatzkleidung der Kinder.
Karja ist draußen und redet mit dem Hauptmann, während dieser die Ziegen hinaustreiben lässt. Allein der Verlust der Herde dürfte die Familie in den Ruin gestürzt haben. Alles Weitere ist nur noch ein Hieb auf einen am Boden Liegenden.
Schließlich seid ihr fertig. Du hältst dich etwas im Hintergrund, als Karja mit dem Anführer der Steuereintreiber in die Hütte kommt.
„Wie viele Ziegen können wir für das alles behalten?“, fragt sie und weist auf den großen Stapel in der Mitte. Das ist Teil eurer Tarnung. Als Bauern würdet ihr auch versuchen, wenigstens ein paar Tiere zu retten.
Verdutzt betrachtet der Hauptmann den Stapel. Er umkreist den Hausrat und stößt einen Stuhl mit dem Fuß an.
„Echte Handarbeit“, versuchst du es.
Der Hauptmann hat dich schon beim Eintreten mit einem misstrauischen Blick bedacht, jetzt sieht er dich scharf an. „Das ist es euch also wert, dass der Jarl euch auf diesem Land leben lässt und euch beschützt?“, fragt er mit bedrohlichem Unterton. „So sieht eure Dankbarkeit aus?“
„Das … wir haben nicht mehr“, sagt Karja hastig.
„Und das soll auch nur eine Ziege wert sein?“, tobt der Anführer weiter. Dein Herz sinkt. „Scheiße, das ist Schrott. Nicht mal mehr das Feuerholz wert, was man daraus macht!“
Du siehst besorgt zu Elred und Karja. Es wirkt nicht, als könntet ihr die Steuereintreiber damit auszahlen.
„Wir finden mehr“, bietest du an. „Wir werden …“
„Wie viel Aufschub wollt ihr denn noch?“, unterbricht er dich. „Hattet ihr den Jarl nicht schon zweimal vertröstet?“
Ihr habt euch wirklich die schlechtesten Opfer ausgesucht, die ihr hättet finden können! Vielleicht ist das auch der Preis für das Verbrechen, das ihr begangen habt.
„Nein“, sagt der Anführer ernst. „Das war eine Beleidigung zu viel.“ Er wirkt mit einem Mal müde. „Tut mir leid – aber ihr habt euer Leben verwirkt.“
„W-wartet …“
Der Hauptmann gibt seinen Leuten einen Wink und tritt zurück. Die Krieger zücken Speere, Äxte und Kurzschwerter, dann kommen sie auf euch zu. Ihr weicht an die Rückwand der Hütte zurecht. Zwar bewegen sich die Kämpfer langsam – Elred hat das Tigerauge aktiviert – doch du siehst trotzdem keinen Ausweg. Es sind zu viele, sie haben euch umzingelt. Und dir fällt nichts ein, um die Kämpfer zu besänftigen.
Auf einen gebellten Befehl hin springen sie vor. Euer Widerstand wird überwunden, ihr nach draußen auf den Hof gezerrt, wo der Hauptmann einen Dolch zückt. Ihr werdet zum Knien gezwungen, jemand zieht eure Köpfe an den Haaren in den Nacken.
„Wenn ihr für euer Land nicht zahlen könnt, muss euer Blut als Preis herhalten“, spricht der Anführer der Steuereintreiber mit trauriger Stimme. „Ihr … ihr hättet eben früher Geld auftreiben müssen.“
Danach schneidet er euch nacheinander die Kehlen durch. Immerhin geht das schnell. Während du deine letzten Atemzüge machst, klammerst du dich an die Hoffnung, dass sie euch auch nach eurem Tod nicht als Kalynorer identifizieren werden. So hat der Rest eurer Gruppe noch eine Chance.
Aber für euch ist es vorbei. Und wo eure Steine landen werden, ob sie entdeckt werden oder in einem unmarkierten Grab verrotten, wisst ihr auch nicht.
Dies ist kein Canon-Ende, deswegen gibt es hier keine Fortsetzung.
Um das Canon-Ende für Allysters Teil der Geschichte zu erreichen, musst du fliehen.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!