Am Ende des Tunnels
Müder Blick heißt willkommen den unwillkommenen Tag.
Das Ende der Nacht ist Fluch und Segen – beides auf einen Schlag.
Die Frage des Morgens – jedes Morgens, kaum die Augen auf:
Was tut heut‘ weh? Nur Routine bahnt des Tages Lauf.
Hinaus, hinaus! Freudlos in die immer gleiche Richtung.
Die Hölle wartet mit ihrer 40-Stunden-Zeitvernichtung.
Woche für Woche, Jahr für Jahr – der alte Elan ist völlig verblasst.
Hohles Tun birgt keine Antwort. Wie hat das bloß jemals gepasst?
Strukturen wurden unbewusst ins Denken eingewoben.
Unscharf das Ziel. Der Winkel schon lange gänzlich verschoben.
Von Krisen geschliffen, den Sinn auf stumpf getrimmt.
Die Sinne jedoch auf vollem Empfang, nur irgendwie falsch abgestimmt.
Körper, Geist, Verstand – alles kennt die Ruhe nicht.
Wenn nur endlich Ruhe wär‘, könnt‘ man es hören: Das Licht.
(fools4tress, Juni 2017)