Am nächsten Morgen war alles wie immer. Harry war sehr früh auf den Beinen und das nur wegen diesem einen Buch. In der Dunkelheit hatte er noch etwas gefrühstückt und war dann mithilfe des Flohpulvers in die Winkelgasse verschwunden. Die Läden hatten zwar noch nicht auf, aber er wollte den quälenden Fragen seiner Freunde aus dem Weg gehen. Wenn er Glück hatte, würde er bereits zum Mittag wieder zurück sein.
Der Weg zu dem verlassenen Haus wirkte ziemlich leer. Allgemein war in der Winkelgasse kaum etwas los. Harry betrat das verlassene Haus und blickte sich in der Dunkelheit um. Es war kaum etwas zu erkennen. Harry ging hinein und steuerte auf die Fensterbank zu. Er ließ sich dort nieder.
Durch das Fenster beobachtete er, wie die Sonne langsam aufging. Nach einer Weile war die Luft nicht mehr ganz so kühl. Sie wirkte angenehm warm und Harry streckte der Sonne sein Gesicht entgegen.
„Ich dachte, du bist kein Morgenmensch, Potter!"
Er blinzelte und blickte verwirrt in Richtung der Tür.
„Malfoy ..."
„Ich steh nicht besonders drauf, wenn man mich anlügt."
„Ich habe nicht gelogen. Guck mich doch mal an, ich könnte jede Sekunde einschlafen."
Langsam trat der Slytherin näher und musterte Harry eingehend. „Jetzt wo du es sagst, du siehst echt scheiße aus."
Der Schwarzhaarige tat dies mit einem Schulterzucken ab. Langsam hob er seinen Blick und sah direkt in die grauen Augen von Draco. Er konnte keinerlei Emotionen in ihnen erkennen.
„Was soll ich machen? Ich habe Verpflichtungen, eine rothaarige Hexe, die ständig etwas mit mir unternehmen will, und ganz nebenbei helfe ich meinem Erzfeind. Oh und ich habe Angst alle zu enttäuschen ..."
Draco blinzelte überrascht.
„Du kannst mich nicht enttäuschen, Potter. Komm!"
„Malfoy, ich warte, bis die Läden öffnen."
„Das habe ich mir bereits gedacht. Komm! Hier ist es kalt und du kannst später wiederkommen. Die rothaarige Hexe wird dich nicht abfangen, keine Sorge."
Ein leises Grummeln verließ Harry‘s Lippen, ehe er aufstand und neben Draco trat. Seine Hand umfasste Draco‘s Unterarm. Kurz sah er zu dem Slytherin auf, in deren grauen Augen, schloss dann schnell seine Augen.
Er spürte, wie sein Körper leichter wurde, ein Schwindelgefühl durch seinen Körper kroch, als würde er schweben und kurze Zeit später spürte er wieder festen Boden unter seinen Füßen. Draco legte eine Hand auf Harrys Arm.
„Du kannst schlafen, essen oder was auch immer. Ich werde dich nachher zurückbringen, aber ich kann nicht mit in den Laden kommen."
„Warum tust du das, Malfoy?"
Harrys Blick wurde kritisch und er wusste den Älteren nicht einzuschätzen. Langsam ließ er Draco‘s Arme los und betrat seine Einzimmerwohnung. Schlaf brauchte er tatsächlich dringend.
„Ich will, dass du mir hilfst, deshalb sehe ich zu, wo ich dir helfen kann."
Der Schwarzhaarige ließ sich auf die Couch sinken und sah zu dem Slytherin auf, der noch in der Eingangstür stand. „Woher wusstest du, dass ich in der Winkelgasse bin?"
„Du bist halt nicht sonderlich schwer zu durchschauen. Genauer gesagt bist du ein offenes Buch."
„Du dringst in meinen Kopf ein?!"
Harry sprang wütend auf und trat ärgerlich auf Draco zu. Er kam immer näher, aus Reflex schnellte Draco‘s Hand nach vorne und legte sich an Harrys Brust, um ihn sich so vom Leib zu halten. Überrumpelt verharrte Harry und blickte hinunter auf Draco‘s Hand.
„Wie kannst du in meinen Kopf eindringen, ohne dass ich etwas davon merke? Voldemort tat es auch, aber bei ihm tat es höllisch weh."
„Weil ich nicht in deinen Kopf eindringe. Der dunkle Lord dringt ein, um dir Informationen zu übermitteln und dich zu manipulieren. Aber ich habe lediglich deine Gedanken gelesen. In gewisser Weise dringe ich dabei schon in deinen Kopf, aber keineswegs so weit wie er. Ich weiß nur, was du gerade denkst. Meistens jedenfalls."
„Du weißt immer, was ich denke?!"
„Nein. Ich tu es lediglich, um zu wissen, wann ich dich in dem Haus antreffen kann. Alles was du sonst denkst, weiß ich nicht."
Seine grauen Augen trafen Harrys grüne. Er musterte ihn kritisch und ließ dann seine Hand sinken. Harry wandte sich ab und steuerte zielsicher zu seinem Bett. „Wenn du schlafen willst, dann aber auf der Couch!"
„Ja!"
Er ließ sich auf sein Bett fallen und vergrub sein Gesicht in dem Kissen, in dem bis vor wenigen Stunden noch Draco‘s Kopf gelegen hatte.
Er hörte Schritte hinter sich und anschließend spürte er, wie die Matratze einsank.
„Ich weiß, du hast keine Lust von Fragen durchlöchert zu werden und du hast viele Verpflichtungen ... aber du solltest wirklich zusehen, deinen Schlaf zu bekommen."
„Ich bekomme doch jetzt meinen Schlaf", nuschelte Harry in das Kissen.
„In meinem Bett, du weißt, was ich davon halte!"
Harry hatte bereits eine bissige Antwort auf den Lippen, aber bevor er diese aussprechen konnte, wurde er vom Schlaf eingeholt.
Er trat eilig die Bettdecke beiseite und hielt sich die Stirn. Ein schmerzerfülltes Stöhnen verließ seine Lippen.
„Was ist los, Potter?" Harry blickte zu dem Slytherin, der am Fußende des Bettes stand und ihn besorgt musterte.
„Er tut es wieder!"
„Was? Wer?"
„Voldemort, er will in meinen Kopf eindringen", keuchte Harry auf.
Mit einem Satz war Draco neben Harry und sah ihn eindringlich an. Dabei schien der Slytherin hilflos zu sein. Er versuchte für Harry Stärke zu zeigen.
Draco kniete sich vor Harry und legte seine Hände auf Harry’s Knie.
„Lass es nicht zu! Bau eine Wand auf und lass nicht zu, dass er sie niederreißt."
Er kniete sich vor Harry und legte seine Hände auf seine Knie.
„Sieh mich an", forderte der Slytherin eindringlich und sprach erst weiter, als der Gryffindor ihn anschaute: „Du schaffst das! Ich weiß, dass du stark bist. Überleg mal, wie viel du bereits durchgemacht hast. Du musst nur die Wand aufrechterhalten. Denk an eine Sache, die dir sehr wichtig ist! Lass dich nicht von dem Schmerz ablenken!"
Er verstärkte den Griff an Harrys Knien und beobachtete, wie sich dieser ein wenig entspannte. Kurz darauf legte Harry seine Hände auf Draco‘s und sah ihn genauso eindringlich an. „Woher kannst du das? Und wieso kannst du apparieren?"
„Ich schätze, das ist einer der Nachteile, wenn man bei der dunklen Seite aufwächst. Oder in diesem Sinn wohl eher Vorteil. Und was willst du dir für ein Buch kaufen?"
„Apparate and diasapparate", erwiderte Harry. Ruckartig entzog der Slytherin ihm seine Hände und trat kopfschüttelnd zurück. „Nein!"
„Doch, ich werde mir dieses Buch holen."
„Du willst dir alleine apparieren beibringen? Das lasse ich nicht zu! Weißt du, wie gefährlich das ist? Weißt du, was alles schief gehen kann? Denkst du, ich habe das alleine gelernt? Ich hatte Lehrer, eine Menge, und ich habe Jahre gebraucht, um es hinzubekommen, ganz zu schweigen von den zahlreichen Unfällen."
„Ich will lediglich das theoretische Zeug lernen", rechtfertigte Harry sich.
„Willst du nicht, um das zu Wissen kenne ich dich gut genug, Potter!"
„Du kennst mich nicht, Malfoy!"
„Doch, ich kenne dich. Vielleicht nicht so, aber ich kenne dich gut genug, um zu wissen, was wirklich deine Absichten sind. Und du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich das nicht zulassen werde."
„Malfoy ..."
Harry stand auf und warf dem Slytherin am Fußende des Bettes einen flehenden Blick zu. Draco stand bestimmt auf und griff viel zu schnell nach Harry‘s Handgelenke.
„Nein, verdammt! Ich werde dich nicht dasselbe durchmachen lassen, wie ich es musste. Es war schrecklich und du sollst nicht dieselbe Erfahrung machen. Ich kann dir gerne alles Wichtige beibringen. Aber ich werde es nicht zulassen, dass du das alleine tun wirst und möglicherweise dabei drauf gehen wirst!"
„Ich habe schon weitaus Schlimmeres durch gemacht, Draco. Letztes Schuljahr stand ich zum Beispiel Voldemort höchstpersönlich gegenüber und musste mit ansehen, wie deine Tante meinen Onkel tötete."
„Das ist was anderes! Du kannst beim Apparieren zersplittern. Dann sind Körperteile von dir an einem anderen Ort und du musst sie erst wieder einsammeln. Dabei kannst du drauf gehen, abgesehen davon, darfst du ohne eine abgelegte Prüfung nicht apparieren."
Wütend schnaubte Harry auf und entriss ihm seine Arme. „Du hast doch selbst keine Prüfung!"
Draco überging diese Feststellung und fuhr gereizt fort: „Ich werde dich das nicht tun lassen! Ich kann dir gerne Unterricht geben und dafür sorgen, dass du bereits Erfahrungen gesammelt hast, und dir das Theoretische beibringen. Aber mehr ist nicht drin. Ich würde dein Leben riskieren!"
Draco‘s graue Augen suchten Harry‘s und wirkten erstaunlich sanft, wie der Gryffindor feststellte.
„Du wolltest mich doch immer tot sehen", erwiderte der Gryffindor kühl.
„Das war etwas anderes. Ich war eifersüchtig und musste Frust abbauen, aber ich bin kein Mörder."
„Nein, stimmt! Du bist Todesser", zischte Harry wütend. Augenblicklich wurde er herumgeschleudert und gegen die Wand gedrückt.
„Sag das nicht", zischte Draco gefährlich und drückte seine Schultern schmerzvoll gegen die Wand. Sein fester Griff machte es nicht gerade einfacher.
Harry versuchte sich heraus zu kämpfen, aber Draco verhärtete seinen Griff dadurch nur und setzte all seine Kraft ein, um den Gryffindor festzuhalten.
„Du wirst dir das Apparieren nicht selbst beibringen! Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Ich brauche dich noch, Potter!"
„Lass mich los, Malfoy."
Draco schüttelte entschlossen seinen Kopf und setzte sein siegessicheres Lächeln auf. „Erst, wenn du mir versprichst, dass du es nicht tun wirst!"
„Malfoy", zischte Harry bedrohlich.
„Versprich es mir!"
Innerlich kämpfte Harry mit sich selbst. Er wollte es nicht versprechen, aber er fand Draco‘s Vorschlag gar nicht so schlecht und beschloss, diesen anzunehmen. „Versprochen ...", grummelte er widerwillig und stieß Draco grob zurück. Der Slytherin stolperte ein paar Schritte nach hinten, fand aber sogleich sein Gleichgewicht wieder und musterte ihn wütend.
„Jetzt iss etwas und dann können wir anfangen. Umso eher, umso besser."
„Nein! Das Buch will ich trotzdem haben. Entweder du bringst mich in die Winkelgasse oder ich werde alleine dorthin gehen, das ist mir wirklich egal."
„Potter!"
„Ich bin hier, um dir zu helfen, nicht andersrum!"
Harry ging an dem Slytherin vorbei und verließ mit zügigen Schritten das Schlafzimmer. Er ging in die Küche und ließ sich an den Küchentisch sinken.
Er hatte keine großartige Lust, sich noch weiter mit ihm auseinandersetzen zu müssen. Sein Blick glitt über den reich gedeckten Tisch. Es wäre genügend Essen für fünf Personen da. Er konnte sich nicht annähernd ausmalen, wer das alles essen sollte.
Er griff nach einer kalten Hähnchenkeule und begann zu essen, Draco nahm er gar nicht mehr wahr. Auch nicht wie sich dieser ihm gegenüber setzte und ihn ansah. Schließlich atmete er einmal tief durch.
„Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich Hilfe von dir will. Ich bin nicht in der Position, dir etwas zu verbieten. Aber ich kenne die Risiken und ich will nicht, dass du dasselbe durchmachst."
Überrascht blickte der Gryffindor auf und fand das graue Augenpaar, welches ihn reuevoll anschaute. Er erkannte, dass diese Entschuldigung den Slytherin jegliche Überwindung gekostet hatte.
Während Harry kaute, nickte er. „Ich hoffe für dich, dass diese Risiken wirklich schlimm sein werden!"
„Sind sie, verdammt! Was denkst du, warum ich es dir verbiete?!"
„Ich will nicht mit dir streiten, Malfoy, das nervt!"
Er fuhr sich über seine Stirn und anschließend durch seine schwarzen Haare.
„Wie kann man so lange schlafen und immer noch müde sein?", lenkte er vom Thema ab. Harry zuckte seine Schultern und wollte sich jetzt nicht dem nächsten Punkt zuwenden. „Bitte ... kannst du einfach mal ruhig sein? Das endet doch sowieso nur in einem Streit."
„Streit hat dir doch nie etwas ausgemacht, du hast mich provoziert, wo du nur konntest."
Der Schwarzhaarige ließ seine Hähnchenkeule auf den Teller fallen und funkelte sein Gegenüber wütend an. Er konnte nicht glauben, dass Draco das wirklich glaubte, denn das entsprach eindeutig nicht der Wahrheit. Jeder wusste doch, dass Draco derjenige war, der ständig provozierte, und Harry das Leben schwer machte, wo er nur konnte.
„Du bist derjenige, der ständig auf der Suche nach Streit ist. Aber, Draco, ich habe es satt. Ich will dir helfen, wirklich. Aber entweder ich helfe dir oder wir streiten, entscheide dich endlich!"
Sein Blick blieb eisig an Draco‘s Gesicht hängen und er zeigte keinerlei Gefühle. Er konnte förmlich sehen, wie Draco‘s harte Maskerade bröckelte und er ergeben seinen Kopf sinken ließ.
„Das ist doch kein Streit ...", nuschelte er. „Manchmal brauche ich einfach jemanden, der mir Widerstand gibt und mir widerspricht. Aber das macht niemand. Niemand außer dir! Kennst du nicht diese Momente, in denen man das Bedürfnis nach Streit hat?"
Auf Draco‘s Aussage hin hatte Harry geschwiegen und war in sich gekehrt. Er hing seinen Gedanken nach. Erst später sah er auf und blickte in seine grauen Augen.
„In zwei Wochen wird die Schule wieder beginnen", erwiderte er zusammenhanglos. „Ich bin dafür, dass wir so viel Zeit wie möglich in den zwei Wochen verbringen. Ich könnte wieder hier schlafen ...?"
Er formulierte diese Frage vorsichtig und bedacht und rechnete bereits mit einer Zurückweisung.
„Das klingt nach einem guten Plan, für deine Verhältnisse."
„Was soll das heißen, für meine Verhältnisse?", hakte Harry nach.
„Ist doch egal! Du wirst diese Nacht hierbleiben."
Harry erklärte sich damit einverstanden und musterte das blasse Gesicht seines Gegenübers. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Automatisch musste auch der Gryffindor lächeln. Er war wirklich überrascht von seiner Äußerung. Und wenn er ehrlich war, waren es genau diese kleinen Streitigkeiten, die die beiden miteinander verbanden. Auch Harry brauchte häufig jemanden, der ihn wieder zurück auf den Boden brachte. Genau das hatte Draco immer geschafft. Dadurch dass Draco ihn wütend gemacht hatte, wurde Harry auf den Boden zurückgeholt.
„Draco, jetzt sag schon, was du damit meintest!"
„Seit wann nennst du mich Draco?", fragte dieser und blickte seinem Gegenüber in die grünen Augen.
„Ich glaube, wir sind von diesem Trip runter, dass wir so abfällig übereinander reden. Außerdem klingt Draco einfach besser."
„Was auch immer. Ich werde es dir trotzdem nicht sagen, Harry", erwiderte der Slytherin und lächelte noch breiter.
Harry senkte ein wenig seinen Blick. Er hatte keine Lust, jetzt stundenlang mit ihm zu diskutieren, lieber wollte er den Slytherin doch ein wenig näher kennenlernen.
„Warum hast du uns eigentlich im letzten Schuljahr verraten?"
„Was meinst du, Harry?"
„Das im Raum der Wünsche. Du hast unsere heimlichen Treffen an Umbridge verraten. Warum?"
„Musst ich dir darauf jetzt wirklich eine Antwort geben?"
Draco sah ihn an und runzelte seine Stirn. Der Gryffindor konnte sehen, dass er mit sich kämpfte und nervös seine Hände knetete.
„Sonst würde ich nicht fragen. Sag schon, ich bring dich dafür auch nicht um."
„Können wir das nicht wann anders klären?"
„Nein, Draco, jetzt!"
Ein leises Knurren verließ seine Kehle, aber dennoch begann er zu erzählen.
„Ich war einfach eifersüchtig, dass du mit einer Menge Leute eine Armee gegen den dunklen Lord aufgebaut hast. Ich wusste schon damals, was auf mich zukommen würde. Ich hatte niemanden! Es hat mich einfach eifersüchtig gemacht, dass du so viele Leute hinter dir hattest.“
„Worauf warst du denn eifersüchtig? Du hattest doch alles, was sich jeder Zauberer wünschte", erwiderte Harry verwirrt und blickte in Draco‘s grauen Augen, die plötzlich ziemlich leer und einsam wirkten.
„Außer echten Freunden. Man kann alles haben, was wichtig ist, aber wenn du niemanden hast, der hinter dir steht, ist es echt scheiße."
„Du hattest doch Crabbe und Goyle."
„Die waren doch bloß für den Zweck gut. Ich brauche einfach richtige Freunde. Der einzige Freund, den ich habe, ist Blaise Zabini. Und du? Du bist gefeierter Held in Hufflepuff, Ravenclaw und Gryffindor. Du hast genügend Freunde."
„Draco ... nicht alle Freunde sind wahre Freunde. Meine einzigen richtigen Freunde sind Ron und Hermine."
„Was auch immer. Du wolltest den Grund wissen, das ist er."
Mit einem milden Lächeln nickte Harry.
„Tja und jetzt sind wir hier gelandet. Du brauchst meine Hilfe und ich helfe dir. Ausgerechnet wir beide", murmelte Harry vor sich hin, während er seinen Teller leerte.
„Im Nachhinein bist du gar nicht so übel, wie ich immer dachte."
„Gleichfalls", nuschelte der Gryffindor und lächelte Draco schief an.
Draco beobachtete den Gryffindor beim Essen. Erst danach ließen sich die beiden Jungs auf der modrigen Couch nieder, jeder mit einem Butterbier in der Hand. Sie redeten über die alte Zeit, was beide ein wenig zum Lächeln und zum Schmunzeln brachte.
„Du hast das Butterbier wirklich selbst gemacht?"
Harry sah den Slytherin neugierig an, welcher mit den Schultern zuckte. „Ich war letztes Schuljahr häufig im >Drei Besen< und habe gesehen, wie sie das Butterbier zubereiten."
„Ich finde, es schmeckt noch besser als im >Drei Besen<", erwiderte Harry darauf.
Nachdem beide das Butterbier geleert hatten, wechselten sie zu dem Bett.
Sie unterhielten sich bis in die Nacht hinein über vielerlei Dinge, bis Draco sich unter der Decke einmummelte.
„Du kannst gerne hier schlafen, aber die Decke gehört mir", nuschelte er im Halbschlaf. Harry gab sich damit zufrieden und lehnte sich langsam zurück. Es war ihm egal, dass dieses Bett nur ein Kopfkissen hatte und sie es sich teilten, schließlich hatten sie es sich schon einmal geteilt.