❆ One Shot
❆ Pairing: Farmer (Reader) x Emily
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10. Dezember
Winterkleidung
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Deine Freundin Emily hat dich zu sich gerufen. Es ist Winter, also steht deine Farm still, abgesehen von der täglichen Tierpflege natürlich. Deine Hühner sind versorgt, gefüttert und haben es kuschlig warm in dem Hühnerstall, den Robin vor einigen Monaten für dich gebaut hat. Du hast also den ganzen Tag für deine Freundin Zeit, was dich mit großer Vorfreude erfüllt.
Du stapfst durch den Schnee, der auf dem Feldweg Richtung Stadt liegt, dir ist bereits jetzt bis auf die Knochen kalt. Deine ausgetragenen Stiefel, die du vor einigen Jahren in Zuzu City gekauft hast, haben ihre besten Tage hinter sich, doch dir fehlt für solche Luxusanschaffungen einfach das nötige Kleingeld. All deine Ersparnisse und beinahe dein gesamtes Einkommen fließen zurück in die Farm, den Lebenstraum deines Großvaters, der nun auch dein Lebenstraum ist. Seit du nach Pelican Town gezogen bist, um dein Erbe anzutreten, haben sich deine Prioritäten geändert. Dein Leben hat sich um 180 Grad gedreht und deine Lebensqualität hat sich sichtlich verbessert. Trotz der harten Arbeit bist du so glücklich wie noch nie.
In der Stadt angekommen, weht dir ein kalter Hauch entgegen. Einzelne verwehte Schneeflocken schmelzen auf deinem gefühlt eingefrorenen Gesicht. Es ist einfach viel zu kalt…
Endlich an deinem Ziel angekommen, klopfst du mit eisigen Fingern an die Tür des großen, gepflegten Hauses. Emily und ihre Schwester Haley passen auf das Haus ihrer Eltern auf, die beiden sind auf einer Weltreise, die vermutlich noch einige Jahre dauern wird. Die beiden verbringen den Winter vermutlich in einer wärmeren, angenehmeren Gegend, so würdest zumindest du es machen.
Als dir die Tür geöffnet wird, freust nicht nur du dich, auch dein Herz hämmert überglücklich an deine Brust. Dein kalter Körper freut sich ebenfalls darauf, sich aufwärmen zu dürfen.
„Du bist ja halb erfroren, komm schnell rein“, begrüßt Emily dich sanft. Kaum trittst du über die Schwelle, bekommst du einen eifrigen Kuss. „Ich habe eine Überraschung für dich.“
„Ich hoffe, dass es eine kuschelige Decke und heißer Tee ist“, gibst du scherzhaft von dir, was deine Freundin zum Kichern bringt.
„Unter anderem, ja.“
Auch Haley kommt auf euch zu. Die hübsche Blondine ist wie immer top gestylt. Ihre Fellstiefel und der stylische Wintermantel sehen viel wärmer und kuscheliger aus, als deine abgetragenen Klamotten.
„Hi und bye. Ich mache ein paar Fotos“, spricht sie gleichgültig, wobei dich ihr Blick streift. Du weißt ganz genau, was sie jetzt denkt. Sie würde dir am liebsten raten, dass du deine Klamotten verbrennst, denn die Altkleidersammlung will sie bestimmt nicht mehr haben. Außerdem solltest du dich zurecht machen, denn obwohl du auf einer Farm arbeitest, ist das keine Entschuldigung dafür, dass du so schmuddelig aussiehst. Ihr hattet diese Diskussion mehr als einmal in dem knappen Jahr, das du bereits in Pelican Town wohnst. Während du deinen Mantel ausziehst, legt Haley einen Schal um, sie streift sich Handschuhe über ihre zarten, gepflegten Hände, nimmt ihre Kamera und verlässt ohne weitere Worte das Haus.
„Haley hasst mich, richtig?“, fragst du geschlagen nach.
„Nein, Liebling, ganz und gar nicht… Sie ist nur… du weißt ja. Sie hat einen guten Kern. Du wirst sie bestimmt bald so sehen, wie ich sie sehe.“
„Ja… kann schon sein.“
„So, jetzt ist die Zeit der miesen Laune aber abgelaufen, es wird Zeit für deine Überraschung.“
Du schlüpfst aus deinen Schuhen, dass deine Socken nass sind, ist dir ein wenig peinlich, doch Emily hat ein Gespür dafür. Als hätte sie es geahnt, reicht sie dir ein Paar Wollsocken. „Die sollten deine Füße wieder aufwärmen“, erklärt sie lächelnd.
„Danke, du bist immer so gut zu mir.“
„Ich liebe dich einfach.“
„Ich liebe dich auch, Emily, danke.“
Du nimmst auf der Couch Platz, deine Freundin reicht dir eine Wolldecke, verschwindet dann schnell in der Küche. Deine geröteten, kalten Finger streichen über den Stoff, es wird wohl noch ein wenig dauern, bis du wieder Gespür in deinen Fingern hast. Du legst die Decke um dich, um dich aufzuwärmen. Der Winter ist immer noch viel zu kalt. Du kannst den Frühling kaum erwarten, auch wenn es dann wieder heißt, dass deine Arbeit sich mindestens verdreifacht.
Emily serviert Tee und Kekse, verschwindet dann erneut. Mit einem Lächeln auf den Lippen greifst du sofort zu, die Kekse sind mit bunter Glasur überzogen, mit vielen Zuckerperlen und Streuseln in verschiedenen Farben verziert. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken außerdem noch hervorragen, wie du es gewohnt bist.
„Bist du bereit? Ich weiß, dass du bereit bist“, freut Emily sich aufgeregt. „Nimm es einfach an, okay? Ich weiß, dass dir das schwer fällt, aber es ist ein Geschenk und es kommt vom Herzen.“
Du hast noch nicht einmal etwas gesagt und Emily weiß genau, was du denkst. Diese Frau fasziniert dich. Ihre fröhliche Ausstrahlung, ihre strahlenden blauen Haare und das ehrliche Lächeln in ihrem Gesicht faszinieren dich seit dem ersten Tag. Deine Freundin reicht dir einen großen Karton. Ein wenig unsicher siehst du sie an.
„Das ist wirklich für mich?“
„Ja, aber sicher doch.“
„Du bist so süß, danke“, freust du dich, ehe du nervös den Karton öffnest. Was du siehst, übermannt dich mit noch mehr Unsicherheit. Emily macht sich Sorgen, das tut sie immer. Sie hat ein gutes Gespür und weiß immer genau, was die Menschen in ihrem Umfeld brauchen, als wäre sie ein übersinnliches Wesen. „Emily… Jetzt fühle ich mich wie ein Sozialfall.“
Deine Freundin kichert. „Aber du bist mein Sozialfall.“
Ganz oben auf liegen Schal und Mütze, beides bestimmt selbst gemacht. Regenbogenfarben. Man kann nie genug Farbe in seinem Leben haben, vor allem nicht in dem grauen, trostlosen Winter.
Darunter befindet sich ein Pullover mit festlichem Muster, der Typ Pullover, den man von seinen Großeltern geschenkt bekommt oder ihn aus Ironie trägt, aber du liebst ihn auf den ersten Blick. Außerdem findest du in deiner Geschenkbox noch eine Winterjacke, ein Paar dunkelblaue Handschuhe und zwei weitere Paare dicke Wollsocken. Vor Rührung schleicht sich eine Träne auf deine Wange, die du vor Verlegenheit schnell wegwischst.
„Oh Liebling, nicht weinen.“
„Es sind Freudentränen“, gibst du betroffen von dir. „Vielen Dank, Emily.“ Deine Freundin verwickelt dich in eine liebevolle Umarmung, du lädst sie schnell zu dir unter die Decke ein, um mit ihr kuscheln zu können. „Vielen, vielen Dank.“
„Nichts zu danken“, gibt Emily sanft von sich, als sie dir einen Kuss auf die immer noch kalte Wange drückt.
Glücklich und wissend, dass du diesen Winter definitiv nicht erfrieren wirst, kuschelt ihr beide unter der Wolldecke. Du warst noch nie in deinem Leben so zufrieden, wie in diesem Moment. Zusammen mit Emily an deiner Seite, taust du deinen kalten Körper auf, du genießt jede Sekunde, in der du deine Freundin im Arm halten kannst. Die sanften Streicheleinheiten versorgen deine Seele mit Wärme und Wohlbehagen.
Stillschweigend genießt ihr den Nachmittag auf der Couch, ihr beide braucht keine Worte, um euch zu zeigen, wie sehr ihr aneinander hängt. Ihr spürt es einfach, Emily hat dir eine ganz neue Welt eröffnet und du bist glücklich, in dieser Welt leben zu dürfen.
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