Danielle wachte auf, als Matts Handy klingelte.
Während er sich knurrend aufrappelte und den Anruf entgegennahm, dachte sie sofort wieder an Marina. War sie am anderen Ende der Leitung?
Gespannt lauschte sie.
Nein, es schien seine Sekretärin zu sein, die ihm etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. Beruhigt legte Danielle den Kopf zurück in die Kissen.
„Sagen Sie ihm, ich bin in einer Stunde da“, beendete Matt das Gespräch und drehte sich zu Danielle um.
„Es tut mir leid... Ich hatte eigentlich vor, den Vormittag mit dir zusammen zu verbringen. Am liebsten gleich hier“, meinte er bedauernd und beugte sich herunter, um sie zu küssen.
Danielle schlang ihre Arme um seinen Hals.
„Musst du ins Büro?“
„Edward ist heute und morgen geschäftlich unterwegs, und Elisabeth sagte mir eben, ein wichtiger Kunde hätte sich kurzfristig angemeldet. Er käme extra aus Sacramento nach Sunset City, um mit mir zu sprechen. Es geht um die Ferienanlage.“
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Matt“, erwiderte Danielle lächelnd. „Dann fahren wir eben sofort zurück.“
Er sah sie an und lächelte bedeutungsvoll.
„Ich hab eine viel bessere Idee. Warum bleibst du nicht hier und machst dir einen schönen Tag? Ich komme am späten Nachmittag wieder her. Dann haben wir noch den ganzen Abend und die ganze Nacht! Wie findest du das?“
„Das hört sich wirklich gut an.“
Nur widerwillig löste sich Matt schließlich aus Danielles Armen.
„Wenn ich jetzt nicht verschwinde, sind alle guten Vorsätze dahin“, lachte er. „Dann werde ich keinen Cent mehr verdienen, die HSE meldet Konkurs an und wir dürfen diese schöne Insel nie wieder betreten!“
„Oh nein... Dann solltest du dich besser beeilen“, schmunzelte Danielle und sah ihm lächelnd nach, wie er eilig im Badezimmer verschwand.
*
Als Caroline die Augen aufschlug, sah sie als erstes das besorgte Gesicht ihrer Mutter.
„Mom“, murmelte sie mit heiserer Stimme.
Sophia entfuhr ein Seufzer der Erleichterung.
„Caroline, Schätzchen“, flüsterte sie und streichelte überglücklich die Wange ihrer Tochter.
„Wo bin ich? Was ist denn passiert?“
Caroline versuchte sich aufzurichten, doch der Sauerstoffschlauch, der noch in ihrer Nase steckte, der Zugang in ihrer Armvene und die grässlichen Kopfschmerzen, die sie verspürte, hinderten sie zunächst daran.
„Bitte bleib ganz ruhig liegen“, bat Sophia eindringlich und drückte sie sanft in die Kissen zurück. „Du hattest einen Unfall und bist im Krankenhaus. Ich werde gleich Dr. O`Malley rufen lassen, damit er weiß, dass du aufgewacht bist.“
Carolines Augen verengten sich ungläubig.
„Einen Unfall?“
Sophia nickte.
„Ja, du hast dir den Kopf verletzt und warst eine Weile bewusstlos. Erinnerst du dich daran, was passiert ist?“
Caroline schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Nein.“ Angestrengt überlegte sie, was geschehen war.
Sie war im Wohnzimmer gewesen und hatte auf jemanden gewartet. Oh ja, natürlich! Brendon hatte sie in der Hotelsuite besucht und...
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zum Krankenzimmer und ein junger Arzt kam herein, gefolgt von einer Krankenschwester, die sich sofort daran machte, die Werte auf Carolines Monitor abzulesen und in eine Tabelle einzutragen.
„Miss Hamilton?“ Der Arzt trat an ihr Bett und reichte ihr die Hand. „Ich bin Doktor O`Malley, Ihr behandelnder Arzt im Huntington Memorial, wo wir Sie nach Ihrem Unfall hingebracht haben. Sie waren einige Zeit ohne Bewusstsein.“ Er zog eine kleine Taschenlampe aus der Brusttasche seines Kittels, kontrollierte die Pupillen seiner Patientin und nickte zufrieden.
„Schön, dass Sie nun wieder unter uns weilen! Wie fühlen Sie sich?“
„Mein Kopf tut höllisch weh“, klagte Caroline. „Was ist denn passiert, Doktor?“
„Ich hatte gehofft, dass könnten Sie mir erzählen“, erwiderte er und warf einen prüfenden Blick auf die Wertetabelle, die ihm die Schwester reichte.
„Ich weiß nicht“, stöhnte Caroline. „In meinem Kopf geht noch alles durcheinander.“ Sie betastete ihre Stirn und entdeckte den Verband. „Ist es schlimm?“
„Sie haben eine Platzwunde am Hinterkopf, die genäht werden musste“, erklärte Dr. O`Malley. „Inzwischen haben wir bereits ein Schädel-CT gemacht, um sicher zu gehen, dass Sie keine inneren Verletzungen davongetragen haben. Glücklicherweise weist alles darauf hin, dass sie sich lediglich eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen haben. Also machen Sie sich keine allzu großen Sorgen, das wird schon wieder.“
Caroline atmete erleichtert auf.
Sie kannte diesen Mediziner zwar noch nicht, aber sie fasste sofort Vertrauen zu ihm. Er war groß, schlank und sah noch sehr jung aus. Sein dunkelblondes Haar war modisch kurz geschnitten. Er hatte ein bemerkenswert freundliches Lächeln und einen beruhigenden Ausdruck in den Augen, der jedem Patienten das Gefühl vermittelte, er befände sich bei ihm in den allerbesten Händen.
„Sind Sie neu hier?“, fragte sie trotz ihrer heftigen Kopfschmerzen neugierig. „Ich habe Sie noch nie gesehen, weder hier noch im Sunset City Memorial.“
John O`Malley nickte.
„Ich bin für eine Weile zur Vertretung hier, um einen Engpass in der Klinik zu überbrücken. Normalerweise arbeite ich am Centinela Hospital in Los Angeles in der...“
„Doktor?“, unterbrach ihn die Schwester und wies auf die Tür. „Draußen wartet ein gewisser Detektiv Cortez, der unbedingt mit der Patientin sprechen möchte.“
Missbilligend schüttelte John O`Malley den Kopf.
„Miss Hamilton ist eben erst erwacht und noch sehr schwach“, erklärte er. „Der Detektiv soll später wiederkommen.“
„Stefano?“, rief Caroline erstaunt und rappelte sich mühsam aus den Kissen hoch. „Bitte, er soll hereinkommen, es macht mir nichts aus.“ Sie bemerkte Dr. O`Malleys besorgten Blick und lächelte trotz ihrer heftigen Kopfschmerzen. „Ich werde mich auch ganz bestimmt nicht aufregen, versprochen.“
„Na gut“, gab O`Malley nach und wandte sich an die Schwester. „Schicken Sie ihn für einen Moment herein.“
*
Danielle stand am Steg und sah Matts Boot nach, bis es hinter der nächsten Bucht verschwunden war.
Sie atmete tief durch.
Allein auf einer Insel... seiner Insel!
Es war noch immer ein merkwürdiges Gefühl für sie, plötzlich in Luxus zu leben und verwöhnt zu werden. Etwas Vergleichbares hatte sie nie kennengelernt. Immerhin war sie auf einer Farm aufgewachsen, und dort musste man sich jeglichen Ansatz von Luxus hart erarbeiten.
Sie dachte mit etwas Wehmut im Herzen an ihr Elternhaus, an den liebevoll gepflegten Gemüsegarten ihrer Mutter, die Pferdekoppeln und die unendliche Weite der Felder, die sie besonders dann liebte, wenn der Wind über Getreideähren und Maispflanzen strich und sie sanft hin und her wiegte. Als Kind hatte sie manchmal einfach dagesessen, die Augen geschlossen und sich vorgestellt, es sei das Rauschen des Meeres, das sie hörte, und das sie damals nur aus Filmen kannte.
Und nun lebte sie tatsächlich am Meer! Zusammen mit dem Mann, den sie liebte.
Ja, sie war unendlich glücklich hier, und trotzdem... in einem Augenblick wie diesem schlich sich manchmal ein leises Gefühl von Heimweh wie ein winziger, bitterer Wermutstropfen in ihr Gemüt.
Oklahoma... Irgendwann würde sie mit Matt hinfliegen und ihm alles zeigen, den Platz ihrer Kindheit und frühesten Jugend. Und er würde ganz sicher verstehen, warum sie so gern daran zurückdachte.
„Guten Morgen, Señorita Danielle!“
Evitas fröhliche Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und sah, wie die Haushälterin mit einem Körbchen im Arm den schmalen Pfad zwischen den Oleanderbüschen entlang gelaufen kam. „Vincent sagt, Señor Matt ist weggefahren?“
Danielle nickte.
„So so“, schnaufte Evita, stellte den Korb ab und stemmte ihre Fäuste in die breiten Hüften. „Und da lässt er seine schöne Señorita hier einfach allein? Eine Schande!“
„Er kommt am Nachmittag zurück.“ erwiderte Danielle und wies auf den Inhalt des Korbes, aus dem es frisch und würzig duftete. „Was haben sie da gesammelt?“
„Nur ein paar frische Blüten, sie verströmen einen tollen Duft im Haus.“ Evita lachte und nahm Danielle kurzentschlossen beim Arm. „Kommen Sie! Ich mache uns eine richtig gute Tasse Tee, wir setzen uns eine Weile auf die Terrasse hinter unserem Haus und Sie erzählen mir ein wenig von sich. Einverstanden?“
„Gerne.“ Bereitwillig folgte Danielle der älteren Dame zu deren kleinem Häuschen am Fuße der Villa.
Hier wirkte alles urgemütlich. Rustikal, bescheiden, aber sehr einladend.
Vor dem in südländischem Stil weiß angestrichenen Haus mit den hellblau bemalten Fensterläden gab es einen alten Brunnen, der zu Danielles Überraschung sogar richtig funktionierte. Das Dach der Holz-Terrasse war mit wildem Wein bewachsen und bot so einen natürlichen Schutz gegen Wind und Sonne.
Evitas Gemüsegarten neben dem Haus weckte sofort Danielles Aufmerksamkeit.
„Kennen Sie sich damit aus?“, fragte die Haushälterin etwas ungläubig, als sie mit dem Teetablett aus der Küche kam und ihren Gast inmitten der Kräuterbeete fand.
Danielle lachte.
„Ein wenig schon. Früher habe ich meiner Mutter oft bei der Gartenarbeit geholfen.“
„Davon müssen Sie mir unbedingt erzählen“, meinte Evita neugierig, während sie den Tee eingoss. Sie setzten sich an den schweren runden Eichentisch, und Evita hörte aufmerksam zu, wie Danielle von ihrer Heimat und ihrem Elternhaus berichtete. Nach einer Weile seufzte die Haushälterin.
„Ich habe mir immer eine Tochter gewünscht, die mir bei der Gartenarbeit hilft. Manchmal zwickt es mir mächtig im Kreuz, dann muss mir Vincent die Arbeit abnehmen, auch wenn er heimlich mault und meint, Gartenarbeit sei nur etwas für Frauen.“
„Haben Sie keine eigenen Kinder?“, fragte Danielle.
„Doch, wir haben einen Sohn. Aber er ist erwachsen und lebt seit Jahren in New York. Er hat dort studiert und arbeitet jetzt in der Forschung“, erklärte Evita nicht ohne Stolz. Dann wurden ihre Augen traurig. „Er hat eine Freundin von der Ostküste, und wir sehen uns nur noch sehr selten. Er fehlt mir.“
Danielle legte ihr mitfühlend die Hand auf den Arm.
„Das kann ich gut verstehen. Meinen Eltern geht es genauso. Sie mussten sich erst ganz allmählich daran gewöhnen, dass ich erwachsen bin und nicht mehr zu Hause lebe. Im Gegensatz zu meiner jüngeren Schwester Robyn. Sie beneidet mich glühend um meine Freiheit, wie sie es nennt. Und ich beneide sie manchmal, dass sie nur das Fenster zu öffnen braucht und alles sieht, was uns von Kindheit an so vertraut ist: die Farm, die Koppeln, die endlosen Felder, unseren Garten.“ Plötzlich lächelte sie. „Wissen Sie was, Evita? Ich habe heute den ganzen Tag über Zeit. Sie leihen mir eine Schürze und dann helfe ich Ihnen ein wenig bei der Gartenarbeit.“
„Oh nein!“ Fast erschrocken sah die Haushälterin Danielle an. „Das geht doch nicht! Sie werden sich Ihre schönen Hände ruinieren! Und was wird Señor Matt dazu sagen?“
Danielle lachte.
„Die Hände kann man nach der Arbeit waschen. Außerdem vergeht die Zeit bis zum Nachmittag auf diese Art viel schneller. Und was Matt betrifft, der hat bestimmt nichts dagegen, wenn ich seiner „Mama Evita“ ein bisschen zur Hand gehe.“
*
„Sie machen gute Fortschritte, Miss Parker. Aber Sie müssen auch etwas Geduld haben und dürfen den Fuß nicht gleich allzu sehr belasten. Nur immer leicht bewegen. Alles braucht seine Zeit“, mahnte die junge Physiotherapeutin und begleitete Anni zur Tür. „Wir sehen uns dann morgen wieder.“
„Ja ja.“, maulte Anni missmutig, als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. „Die ist bestimmt noch nie wochenlang mit so einem Elefantenfuß herumgetrampelt.“
Der Gips war zwar ab, aber so richtig konnte sich Anni noch nicht über ihre wiedergewonnene Beinfreiheit freuen. Alles ging ihr zu langsam voran, und außerdem beschäftigte sie die Sache mit Marinas Schwangerschaft viel zu sehr, als dass sie sich auf andere Dinge zu konzentrieren vermochte.
Ob Matt schon von dem Baby wusste? Und wenn ja, was würde er tun? Vielleicht würde er sich dann endlich von dieser Danielle trennen!
„Oder doch nicht?“ Sie verzog das Gesicht, als hätte sie auf etwas Saures gebissen.
In der derzeitigen Situation würde eine Trennung zwangsläufig bedeuten, dass sich Matt in seiner verdammten Loyalität erneut Marina zuwandte, und das war so ungefähr das Letzte, was Anni wollte.
Dann schon lieber die Stewardess.
Sie musste unbedingt so schnell wie möglich herausfinden, ob Marina bereits mit Matt gesprochen hatte. Also würde sie jetzt dem Wunsch dieser „Physio-Tante“ nachkommen und ihren Fuß leicht bewegen, und zwar in Richtung der HSE, direkt in Matts Büro!
Entschlossen marschierte sie los, doch sie hatte die Rechnung ohne den geschwächten Fuß gemacht.
Oh, das ging noch gar nicht gut...
„Rufen Sie mir ein Taxi!“, befahl sie mit zusammengebissenen Zähnen der Schwester am Empfangstresen und ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen. „Ich warte.“
*
„Kannst du dich erinnern, was gestern Abend passiert ist, Caroline?“, fragte Stefano und sah die junge Frau aufmerksam an. „Du sagst, du hattest Besuch von deinem Freund Brendon.“
Sie nickte.
„Ja, das stimmt. Brendon und ich hatten uns eine Weile nicht gesehen, und als der Sicherheitsdienst ihn anmeldete, habe ich ihn heraufgebeten.“
Stefano nickte.
„Er ist also zu dir hinauf in die Penthouse-Suite gekommen. Und was passierte danach?“
Caroline überlegte angestrengt. Dann warf sie einen kurzen Blick auf ihre Mutter, die gespannt neben dem Bett saß.
„Könnte ich bitte mit Stefano einen Augenblick allein sprechen?“, bat sie.
Sophia wiegte bedenklich den Kopf.
„Fühlen du dich dazu wirklich stark genug?“ Als Caroline nickte, erhob sie sich zögernd. „Okay, aber nur ein paar Minuten.“ Ihr Blick verriet nur allzu deutlich, wie ungern sie ihre Tochter verließ.
Stefano atmete sichtlich auf, als sich die Tür hinter Sophia schloss.
„Du warst also mit Brendon allein im Wohnzimmer“, stellte er fest und setzte sich auf den Stuhl neben Carolines Bett. „Worüber habt Ihr euch unterhalten?“
Carolines Gedanken überschlugen sich.
Sie konnte Brendon jetzt alles heimzahlen, wenn sie wollte. Ein Wort von ihr, und der ganze Schwindel um ihn, Bobby Hughes und den Mord am Strand würde mit einem Riesenknall auffliegen.
Doch wem nützte das jetzt noch?
Bobby war tot, ebenso wie dieser Roger Thorne. Bobbys Handlanger hatten sich garantiert längst nach Mexiko abgesetzt, und sie selbst mochte nicht zu einer feigen Verräterin werden. Das widerstrebte ihr zutiefst.
Stefano deutete ihr Schweigen falsch.
„Hör zu, Caroline, falls Brendon Finley dich angegriffen hat und du ihn jetzt nur schützen willst, muss ich dir sagen, dass wir ihn leider ohne offizielle Anklage und ohne Beweise nach vierundzwanzig Stunden sowieso wieder aus der Haft entlassen müssen.“
„Er ist im Gefängnis?“, rief Caroline erstaunt.
Stefano nickte.
„Ja, aber voraussichtlich nicht mehr lange, wenn du mir nicht sagst, was passiert ist.“
Nervös kaute Caroline auf ihrer Unterlippe herum.
„Okay, ich werde dir erzählen, was passiert ist. Aber ich möchte vorher mit Brendon sprechen. Ist das möglich?“
Erstaunt nickte Stefano.
„Natürlich, ich lasse ihn herbringen. Aber bist du sicher, dass du ihn nach allem, was geschehen ist, wirklich sehen willst?“
„Ja, ganz sicher“, erwiderte Caroline voller Überzeugung.
„Na gut. Wir sind in einer halben Stunde zurück.“
Sie sah Stefano nach, als er das Zimmer verließ. Erschöpft ließ sie sich in die Kissen zurückfallen, und ihre Augen waren dunkel vor verhaltenem Zorn.
„Du hast mit meinen Gefühlen gespielt und mich belogen, Brendon Finley“, sagte sie leise. „Du hast dich einen Dreck darum gekümmert, was mit anderen Leuten passiert. Du bist schuld, dass unser Haus abgebrannt ist und man mir nach dem Leben trachtete. Jetzt werde ich den Spieß umdrehen! Ich werde dafür sorgen, dass du für immer aus meinem Leben und aus dieser Stadt verschwindest!“
*
Als Anni im Vorzimmer zu Matts und Edwards Büroräumen aus dem Lift stieg, saß Elisabeth nicht an ihrem Schreibtisch.
Neugierig trat Anni näher. Als Firmen-Teilhaberin gewährte ihr der Sicherheitsdienst natürlich jeder Zeit ungehinderten Zugang zu den Büros, auch wenn diese nicht besetzt waren.
Sie trat an den Schreibtisch und inspizierte die Notizen der Chefsekretärin.
Ein Mr. Duncan aus Sacramento hatte seinen Termin für den Vormittag auf den Nachmittag verschoben und wollte noch einmal anrufen.
Einige andere Notizen schienen eher uninteressant, doch hier... „11 Uhr Mr. Shelton Treffen zum Lunch im YACHT CLUB mit Misses Shelton“
Anni kniff argwöhnisch die Augen zusammen und sah auf die Uhr. Dann war Matt also jetzt gerade mit Marina zusammen?
Um alles in der Welt… Das würde sie verhindern!
„Was fällt Ihnen ein, hier in meinen Unterlagen herumzuschnüffeln, Miss Parker?“
Elisabeth trat aus dem Lift, die Hände empört in die Hüften gestützt. „Nehmen Sie gefälligst Ihre Finger von meinen Unterlagen!“
Anni fuhr zwar erschrocken herum, hatte sich jedoch schnell wieder im Griff.
„Elisabeth! Wieso sind Sie nicht auf Ihrem Platz?“, herrschte sie die Chefsekretärin nun ihrerseits an. „Eben kam ein überaus wichtiges Gespräch für Mister Shelton, und Sie können von Glück sagen, dass ich gerade hier war und es entgegengenommen habe.“
„Ein Gespräch?“ Elisabeth stutzte verwirrt und vergaß vor Aufregung die bissige Bemerkung, die ihr auf der Zunge gelegen hatte. „Was für ein Gespräch denn? Ich war nur schnell auf der Toilette, und da...“
„Ersparen Sie mir die Einzelheiten über Ihre Notdürfte, meine Liebe“, unterbrach Anni sie herablassend. „Informieren Sie stattdessen Mister Shelton umgehend darüber, dass er sofort ins Büro kommen soll! Ein Mister Duncan aus Sacramento hat soeben angerufen, er sei in einer halben Stunde hier. Es klang sehr wichtig.“
„Mister Duncan?“, rief Elisabeth entsetzt. „Aber ich dachte, der...“
Annis Augen blitzten ungeduldig.
„Werden Sie hier fürs Denken bezahlt oder fürs Arbeiten? Nun rufen Sie Matt schon endlich an! Oder soll ich am Ende selbst mit diesem Mister Duncan verhandeln?“
„Alles, bloß das nicht“, murmelte Elisabeth, griff eiligst nach dem Hörer und tippte mit zitternden Fingern die Kurzwahl-Nummer des YACHT CLUBS ein.
*
Ungeduldig blickte Matt auf die Uhr. Er saß bereits über eine Viertelstunde wartend in Sunset Citys bestem Restaurant, wo er sich mit Marina zum Lunch verabredet hatte.
Als er heute Vormittag im Büro erschienen war, hatte ihn seine Sekretärin voller Bedauern darüber informiert, dass der Kunde aus Sacramento telefonisch darum gebeten hatte, den Termin in der HSE auf den Nachmittag zu verlegen, da er leider in seiner Firma aufgehalten worden sei. Das passte Matt zwar nicht so gut in seinen Zeitplan, aber er stimmte dennoch zu. Schließlich brauchte die Firma dringend Kunden, die sich für die Anmietung von Geschäfts- und Büroräumen im neuen Ferienobjekt interessierten. Also würde er wohl oder übel auf den Herrn warten müssen.
Während er noch diversen Papierkram erledigte, waren ihm irgendwann Marinas Anrufe eingefallen. Was gab es wohl so Dringendes, das sie ihn unbedingt sprechen wollte?
Kurzentschlossen rief er sie an, doch sie weigerte sich beharrlich, am Telefon mit ihm über ihr Anliegen zu reden. Also verabredeten sie sich im YACHT CLUB.
Erneut blickte er zur Uhr und bezweifelte allmählich, dass sie überhaupt noch erscheinen würde, denn er wusste, sie hasste Unpünktlichkeit. Zumindest war das früher so.
Wie auf Stichwort betrat Marina genau in dieser Sekunde das noble Restaurant und wurde vom Chefkellner zu Matts Tisch geleitet.
Sie trug ein zweiteiliges, zart hellblaues Kleid, das ihr hervorragend stand. Für einen kurzen Moment zog sie mit ihrer eleganten Erscheinung zahlreiche bewundernde Blicke der anwesenden Gäste auf sich, als sie selbstbewusst den Raum durchquerte.
`Hellblau hatte ihr schon immer gut gestanden`, schoss es Matt durch den Kopf, während er sich kurz erhob und sie freundlich, aber distanziert begrüßte.
„Hallo Marina, setz dich bitte.“
Lächelnd nahm sie Platz.
„Danke für deinen Rückruf“, sagte sie steif. Eine Fremdheit lag zwischen ihnen, die ihr wehtat. Während sie bei dem herbeieilenden Kellner ihre Getränke bestellten, musterte sie ihn verstohlen. Er sah so gut aus, so glücklich...
„Wie geht es Danielle?“, fragte sie spontan, als ihre Blicke sich begegneten.
„Danke, es geht ihr ausgezeichnet“, erwiderte er und sah sie prüfend an. „Aber du wolltest mich sicherlich nicht so dringend sprechen, um dich nach Danielles Befinden zu erkundigen?“
„Nein... natürlich nicht.“ Marina lächelte verlegen. „Ich wollte... na ja...“ Sie druckste herum und knetete nervös die vornehme weiße Serviette, die fein säuberlich gefaltet neben ihrem Besteck auf dem Tisch lag. „Ich wollte dir sagen, dass es mir leidtut, was mit uns geschehen ist, Matt. Ich würde gerne alle meine dummen Fehler wieder gutmachen.“
„Dazu ist es leider zu spät“, sagte Matt ernst. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich dir nicht mehr nachtragen werde, dass du mich damals verlassen hast. Aber seitdem ist viel geschehen, und unsere Wege haben sich ein für alle Mal getrennt.“
„Nein“, fiel sie ihm energisch ins Wort. „Das glaube ich dir nicht. Immerhin haben wir vor nicht allzu langer Zeit eine Nacht zusammen verbracht. Das hat mir gezeigt, wieviel du in Wirklichkeit noch für mich empfindest, Matthew! Wir sollten das, was wir füreinander fühlen, nicht länger ignorieren!“
„Hier ignoriert nur eine etwas, nämlich du“, antwortete Matt leise, aber bestimmt. „Als du damals mit Mason bei Nacht und Nebel verschwunden bist, war ich zutiefst verletzt und habe dir lange nachgetrauert. Aber spätestens seitdem ich Danielle kennengelernt habe, sind meine Gefühle für dich nicht mehr dieselben wie früher. Und was jene merkwürdige Nacht betrifft, so kann ich mich noch immer an keine Sekunde erinnern. Merkwürdig, oder? Aber egal, was auch immer in dieser Nacht zwischen uns geschehen ist, tut mir leid, mehr nicht. Ich liebe dich nicht mehr.“
Marina senkte den Kopf und biss sich auf die Lippen. Eine Träne rollte über ihre Wange. Matt sah es und berührte in einer mitfühlenden Geste ihre Hand, die nach wie vor die Serviette knetete.
„Du wirst immer ein Teil meines Lebens sein, Marina, aber dieser Lebensabschnitt, der uns miteinander verband, ist für mich abgeschlossen. Und das sollte er für dich auch sein.“
Sie blickte auf und sah ihn trotzig an.
„So einfach ist das aber nicht, Matt!“
Er ignorierte ihre Bemerkung und blickte auf die Uhr.
„Ist das alles, was du mit mir bereden wolltest?“
„Nein.“ Marina zögerte und rührte in ihrem Milchshake, den der Kellner soeben serviert hatte. „Da wäre noch eine wichtige Kleinigkeit.“
In diesem Augenblick klingelte Matts Handy.
Er zog es aus der Tasche seines Sakkos und warf einen Blick aufs Display.
„Entschuldige bitte einen Moment“, sagte er höflich und nahm das Handy ans Ohr. „Elisabeth?... Nein, keine Ursache… ich höre…“ Sein Gesicht hellte sich auf. „Ah ja, natürlich, kein Problem! Ich bin sofort da.“
Er legte auf uns winkte dem Kellner.
„Tut mir leid, Marina“, wandte er sich entschuldigend an seine Exfrau. „Wir müssen unser Gespräch auf ein andermal verschieben. Man erwartet mich dringend in der Firma.“ Er beugte sich etwas vor. „Was wolltest du mir eigentlich so überaus Wichtiges sagen?“
Sie sah ihn verunsichert an.
„Wir… reden später darüber“, erwiderte sie nach kurzem Zögern entschlossen, da er wirklich sehr in Eile zu sein schien. „Ich rufe dich an.“
„In Ordnung“, nickte Matt und wandte sich an den Kellner, der auf seinen Wink hin an den Tisch herangetreten war. „Setzen Sie die Getränke auf meine Rechnung.“ Er stand auf und reichte Marina die Hand. „Nimm es nicht so schwer. Dein Leben geht weiter, auch ohne mich.“
Als er gegangen war, nippte sie an ihrem Shake und lächelte plötzlich.
„Du hast recht, mein Lieber, mein Leben wird weitergehen, aber mit dir und mit unserem Baby.“
*
Etwas außer Atem verließ Matt wenig später den Firmen-Lift und sah Elisabeth erwartungsvoll an.
„Ist Mr. Duncan schon eingetroffen?“
„Nein, Mr. Shelton, noch nicht.“
Er wollte schon erleichtert aufatmen, als er sah, wie die Chefsekretärin bedeutungsvoll die Augenbrauen hob.
„Miss Parker wartet in Ihrem Büro.“
„Die hat mir gerade noch gefehlt“, stöhnte er. „Dann werde ich mal versuchen, sie so schnell wie möglich wieder loszuwerden.“
Anni thronte in seinem Schreibtischsessel und wippte darin gelangweilt hin und her.
„Matt, das wird aber auch Zeit“, grummelte sie ärgerlich, als er den Raum betrat.
„Anni...“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Was verschafft mir die Ehre?“
Sie stand auf und humpelte stolz lächelnd auf ihn zu.
„Sieh mal, der Gips ist ab! Ich kann wieder arbeiten.“
Wider Willen musste er lachen.
„Also nichts für ungut, Anni, aber wann hast du jemals gearbeitet?“
Sie zog einen Schmollmund.
„Das ist nicht nett.“
Matt atmete tief durch.
„Natürlich freut es mich für dich, dass du deinen lästigen Gipsfuß endlich losgeworden bist. Aber deswegen hättest du doch nicht extra herkommen müssen!“
„Zu Hause erreicht man dich ja nicht“, nörgelte sie. „Und wenn, dann nur in Begleitung dieser Person!“
„Fang nicht schon wieder an“, ermahnte er sie mit drohendem Unterton in der Stimme.
Unbeirrt wechselte sie das Thema.
„Hast du eigentlich mal wieder etwas von deiner Ex gehört?“
Er maß sie mit erstauntem Blick.
„Wieso fragst du?“
Anni hob gespielt harmlos die Schultern.
„Na ja, ich dachte nur... Immerhin wissen wir beide, dass sie keine Frau ist, die so leicht aufgibt.“
„Also was das betrifft, liebe Anni, da kann ich dich beruhigen. Ich war soeben mit Marina zum Lunch, und ich versichere dir, dass sie ganz und gar nicht die Absicht hat, sich zwischen mich und Danielle zu stellen! In keiner Weise.“
„Das sind ja wunderbare Nachrichten!“, rief Anni und umarmte Matt spontan.
Nur mit Mühe gelang es ihm seine Überraschung zu verbergen.
„Freut mich, dass dir mein Liebesleben so zu Herzen geht“, grinste er und schob sie sanft von sich. „Aber jetzt musst du mich bitte entschuldigen, ich erwarte einen wichtigen Kunden aus Sacramento, der jeden Moment hier eintreffen müsste.“
Anni nickte voller heimlicher Erleichterung. Sie hatte erfahren, was sie wissen wollte, und sie war zufrieden.
Matt wusste demnach noch nichts von Marinas Schwangerschaft. Vielleicht ließ es sich ja irgendwie arrangieren, dass es vorerst auch so blieb! Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen, wenn sie irgendwie noch verhindern wollte, dass Marina Matt wieder in ihre habgierigen Krallen bekam.
*
Mit zwiespältigen Gefühlen betrat Brendon Carolines Krankenzimmer. Die Handschellen hatte man ihm auf dem Weg hierher abgenommen, um in der Klinik kein unnötiges Aufsehen zu erregen, doch vor der Tür warteten zwei Polizisten, und in Anbetracht der Tatsache, dass Caroline ihn allein sprechen wollte, legte ihm Stefano nun die Fesseln wieder an.
„Wenn du mich brauchst, ich warte draußen“, ließ er die junge Frau wissen und bedachte seinen Gefangenen mit einem warnenden Blick. „Keine Faxen, Freundchen! Ich hoffe, wir haben uns verstanden.“
„Wie geht’s dir?“, fragte Brendon, sobald sie allein waren.
Caroline schnaubte verächtlich und blitzte ihn feindselig an.
„Als ob dich das interessieren würde! Du willst doch nur wissen, ob ich dich an die Bullen verraten habe.“
Brendon sah sie prüfend an.
„Und, hast du?“
Ein paar Sekunden lang kostete sie seine Angst aus, bevor sie langsam den Kopf schüttelte.
„Nein.“
Er atmete sichtbar erleichtert auf, doch fast im gleichen Atemzug fügte sie leise und drohend hinzu: „Noch nicht.“
Nichts Gutes ahnend zwang sich Brendon ihrem Blick Stand zu halten.
„Was soll das heißen, Cary?“
Trotz ihrer heftigen Kopfschmerzen setzte sie sich kerzengerade in ihrem Bett auf.
„Das heißt, dass du ab sofort zwei Möglichkeiten hast, Brendon Finley.“
„Was genau meinst du damit?“
„Entweder ich erzähle Stefano von deinen ganzen Lügen, von dem Deal zwischen dir und Bobby Hughes und was sich wirklich in der Mordnacht abgespielt hat, und du wanderst schnurstracks zurück ins Gefängnis, oder...“
„Oder was?“
„Oder ich erkläre ihm, dass der Vorfall gestern im Hotel ein bedauerlicher Unfall gewesen ist, an dem du keinerlei Schuld hattest.“
„Aber es war doch ein Unfall, und das weißt du! Ich wollte niemals…“
„Schon möglich. Allerdings bin ich diejenige, die in diesem Moment über Schuld und Unschuld zu entscheiden hat.“
„Cary!“
Sie lächelte böse.
„Ich bin bereit, Detektiv Cortez zu sagen, dass alles nur ein dummes Versehen war. Im Gegenzug dazu verschwindest du für immer aus Sunset City und lässt mich und Danielle für alle Zeiten in Ruhe.“
Brendon stutzte und kniff dann wütend die Augen zusammen.
„Das ist Erpressung.“
„Damit kennst du dich ja inzwischen sehr gut aus, mein Lieber“, erwiderte sie ungerührt. „Also, was ist?“
„Was geht dich Danielle eigentlich an?“, fragte er sichtlich irritiert. „Du kennst sie doch gar nicht.“
„Oh doch, ich kenne sie und ich mag sie sehr. Und ich weiß, dass sie hier sehr glücklich ist und bestimmt nicht wieder nach Oklahoma zurück will, weder mit dir, noch mit sonst irgendwem.“
Brendon sah seine Felle davon schwimmen.
„Du bist so hinterhältig wie dein Vater!“, zischte er beleidigt.
Caroline schüttelte scheinbar gelassen den Kopf.
„Oh nein, ich bin nicht wie er, aber ich habe von ihm gelernt. Ich habe endlich erkannt, dass dir meine Gefühle rein gar nichts bedeutet haben. Du hast mir sehr wehgetan, Brendon. Ich meine nicht diesen lächerlichen Unfall, sondern dein Verhalten mir gegenüber. Du spielst leichtfertig mit den Gefühlen der Menschen, die dich lieben. Bei Danielle wird dir das nicht noch einmal gelingen. Nicht, wenn ich es verhindern kann.“ Sie lehnte sich zurück und verschränkte entschlossen die Arme. „Also was ist? Wie lautet deine Entscheidung?“
Mit finsterem Gesicht stand Brendon da und dachte fieberhaft nach, doch im Grunde seines Herzens wusste er, dass er verspielt hatte. Wenn er ihre Forderung nicht erfüllte, würde sie der Polizei alles erzählen, was er ihr unvorsichtigerweise verraten hatte. Allein dafür wären ihm ein paar Jahre Knast und die Rache der beiden von Bobby angeheuerten Ganoven so gut wie sicher. Darüber hinaus wäre es ihr ein Leichtes zu behaupten, er hätte sie gestern Abend absichtlich vor den Kamin gestoßen und verletzt. Dann drohte ihm zu allem Unglück garantiert noch eine Anklage wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Edward Hamilton würde ihm mit Hilfe seines Staranwalt - Bruders vor Gericht mit einem eiskalten Lächeln den Garaus machen.
„Immerhin habe ich sofort den Notdienst gerufen, nachdem du im Hotel gestürzt warst. Ich hätte auch verschwinden können, dann wärst du jetzt vielleicht...“, machte er einen letzten halbherzigen Versuch, Caroline umzustimmen, doch sie lachte nur abfällig.
„Klar mein Lieber, hättest du. Aber du vergisst unseren Sicherheitsdienst. Tyler wusste, wer bei mir war!“
„Okay.“ Ergeben hob er seine mit den silbern glänzenden Handschellen gefesselten Hände. „Okay, du hast gewonnen. Ich vermute, es nützt mir auch nichts mehr, wenn ich dir sage, dass ich dich trotzdem sehr...“
„Verschone mich!“, unterbrach ihn Caroline in eisigem Tonfall. „Das letzte, was ich jetzt von dir hören will, ist irgendeins von deinen scheinheiligen Liebesbekenntnissen.“ Sie wies auf die Tür. „Ruf Stefano herein, damit wir diese Sache mit Anstand beenden können. Und danach...“ Sie sah ihm entschlossen ins Gesicht „Danach will ich dich niemals in meinem Leben wiedersehen!“