Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Basilikumpesto. Hungrig machte Lilly sich darüber her. "Deine Sachen sind schon auf deinem Zimmer, Lilly. Du weißt ja, wo es ist.", sagte Emma. Lilly nickte.
Nach dem Essen lief Lilly hoch ihr Zimmer. Es war wie immer das gleiche. Ein kleines Waschbecken, ein Bett, ein Schrank. Das war's. Das Zimmer war nicht besonders groß, aber für Lilly war es das beste Zimmer der Welt. Obwohl ihr Zimmer zu Hause größer war.
Lilly zog sich um und putzte noch die Zähne, dann ging sie ins Bett. Sie schlief sehr schnell ein.
Mitten in der Nacht schreckte Lilly hoch. Mit einem seltsamen Gefühl im Bauch lief sie zum Fenster, schob den Vorhang beiseite und sah hinaus. Nichts. Leises wiehern drang aus dem Stall. Das war immer so. Irgendwer von den Pferden konnte immer nicht schlafen, meistens war es Ramona. Beruhigt legte Lilly sich wieder hin und starrte an die Decke. Aus irgendeinem Grund konnte sie jetzt nicht schlafen.
Irgendwann musste sie es dann doch geschafft haben, denn als sie wieder aufwachte, schien die Sonne. Schnell wusch Lilly sich und zog sich an. Dann ging sie nach unten. Emma hatte schon Frühstück gemacht. Tim saß schon am Tisch und schmierte sich ein Brötchen. Lilly setzte sich dazu. "Guten morgen, Schatz. Und, gut geschlafen?", begrüßte Emma sie. "Es ging, ich bin öfters aufgewacht.", antwortete Lilly und griff sich ein Sesambrötchen. Lecker.
Nach dem Frühstück lief Lilly in den Stall. Sie wollte Avalon holen und mit ihm einen Ausritt um das Gnadenhofgelände machen wie sie es jedes Jahr tat, und ihn danach verwöhnen. Sie liebte es, Avalons glänzend schwarzes Fell zu bürsten. Also lief sie voller Vorfreude in den Stall. Vorbei an den Boxen von Ramona, Milly, Fjalla ... Dann kam sie zu Avalons Box. Und erschrak. Avalon war weg. Und die Box war leer.