In der Box von Indigo stand ein völlig verwahrloser, weißer Araber. Er hatte lange, knotige Narben auf der Kruppe und am Rücken, seine Mähne war verfilzt. "Indigo!", flüsterte Lilly mit tränenerstickter Stimme. "Ja, das ist Indigo. Ein Spinner, wenn du mich fragst.", sagte eine Stimme hinter Lilly. Sie fuhr herum. Hinter ihr stand ein Mann. Er war etwa so groß wie sie selbst und hatte kurze, schwarze Locken. In der Hand hielt er ein Halfter. Er drängelte sich an Lilly vorbei und öffnete die Boxentür. Indigo reagierte nicht. Blitzschnell warf der Mann den Strick über den Hals des Pferdes. Dann packte er Indigos Kopf mit beiden Händen und zog ihm das Halfter an. Den Strick drückte er Lilly in die Hand. "Wenn du es schaffst, ihn eine große Runde über den Hof zu führen, darfst du ihn behalten. Für den kann man kein Geld mehr verlangen.", sagte der Mann. Lilly nahm den Strick und führte Indigo zum Ausgang, wo sie ja Avalon angebunden hatte. Indigo roch seinen Vater sofort und wieherte laut. Lilly hatte Mühe, ihn zu halten. Bei Avalon angekommen, ließ sie Indigo seinen Vater begrüßen. Dann band sie Avalon los und führte ihn mit der anderen Hand. Indigo lief vorbildlich neben ihr her. Schnell waren sie über den Hof gelaufen und Lilly führte Indigo und Avalon zurück zu dem Mann, der vermutlich Indigos Besitzer war. "Also gut. Nimm ihn mit. Ich bin ja froh, wenn ich das Teufelsvieh los bin!", sagte der Mann. Lilly nickte und stieg auf.