Lilly machte drei lange Schwimmzüge, dann ließ sie sich wieder treiben. Vergnügt schwamm Avalon hinter ihr her. Lilly grinste und schwamm vor ihm weg. Das ließ der Araber sich nicht bieten. Sofort wurde er schneller und versuchte, Lilly einzuholen. Lilly ging vom Brustschwimmen zum Kraulen über und schwamm bis zur Mitte des kleinen Sees. Avalon holte sie trotzdem ein. Prustend und erschöpft klammerte Lilly sich für einen Moment an seinen Hals, um Luft zu holen. Dann schwamm sie mit ihm langsam und gemütlich zurück zum Ufer. Avalon sprang neben ihr aus dem Wasser, während sie sie sich ein Handtuch um die Schultern legte. Er schüttelte sich. Das Wasser spritzte mitten in Lillys Gesicht. "Bäh! Avalon!", lachte sie. Dann schwang sie sich schnell auf seinen Rücken. Avalon trabte gemütlich nach Hause.
Als Lilly frisch geduscht aus dem Haus kam, war Tim, einer der Tierpfleger, gerade dabei, einen Stapel Brennholz zum kleinen Zugwagen zu schleppen. "Mach dir schnell ein Pferd fertig, Lilly!", rief er ihr zu. Lilly verstand nicht. "Warum?", fragte sie. "Frag nicht, mach einfach! Und Ramona und Milly sind schon besetzt! Avalon sollte heute nicht mehr laufen, nimm am besten Fjalla oder Saphira, Acado geht auch", antwortete er. Lilly schüttelte verständnislos den Kopf und holte Saphira. Als sie mit putzen, satteln und trensen fertig war, stieg sie auf und ließ Ivy, Saphiras Katze, vor sich in den Sattel springen. Dann ritt Lilly aus dem Stall. Emma saß bereits auf Ramona und Tim hatte Milly vor den minikleinen Zugwagen gespannt. Er hielt einen Schal in der Hand. Dabei war es Sommer! "Beug dich runter, Lilly!", grinste er. Als Lilly tat, was er sagte, band er ihr den Schal vor die Augen. Lilly wollte protestieren, aber Tim sagte nur: "Entspann dich, und halt dich am besten im Galopp fest." Dann nahm ihr jemand die Zügel aus der Hand. Lilly hörte, wie jemand auf ein Pferd stieg. Dann setzte Saphira sich in Bewegung. Lilly streichelte Ivy. Plötzlich trabte Saphira an. Mit Ivy im Sattel konnte Lilly nicht Leichttraben, schon gar nicht, wenn sie nichts sah. Also saß sie aus. Irgendwann galoppierte Saphira an. Lilly hielt sich unauffällig am Sattel fest. Es war ihr unheimlich, blind zu galoppieren. Aber irgendwie auch peinlich, sich festzuhalten.
Nach einer Weile fiel Saphira in Trab, dann in Schritt, und schließlich blieb sie stehen. Jemand nahm Lillys Hand und half ihr abzusteigen. Wackelig landete Lilly auf dem Boden. Der mysteriöse Jemand führte Lilly ein paar Schritte. Dann hörte Lilly das Knistern von Feuer. Jemand nahm ihr den Schal von den Augen. Vor Lilly war eine von Steinen umkreiste Feuerstelle, in der ein kleines Feuer prasselte. Um die Feuerstelle lagen Baumstämme herum, die dazu einluden, sich zu setzen. Tim rief so laut "Überraschung!", dass Ramona zusammenzuckte. Und so verbrachten sie einen wunderbaren Grillabend an der Feuerstelle in den Hügeln.