Lilly liebte es, mit Avalon auf diesem Hügel zu stehen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Avalon liebte es auch. So stand er da, Lilly auf dem Rücken, und sie beide genossen den frischen Sommerwind.
Lilly schlug nach einer Weile die Augen auf und nahm die Zügel wieder auf. Avalon trabte flott zurück auf den Gnadenhof von Lillys Großtante Emma. Dort stieg Lilly ab und führte Avalon in den Stall. Dann sattelte und trenste sie ihn ab. Als sie fertig damit war, ließ sie ihn in seine Paddockbox. Dann ging sie zum Mittagessen.
"Emma, du hast wieder einmal wunderbar gekocht!", sagte Tim, einer der Pfleger hier. Es gab Lasagne. Lecker! Lilly setzte sich an den Tisch.
Nach dem Essen holte Lilly den Hengst Memory, um mit ihm spazieren zu gehen. Memory war früher einmal ein sehr gutes Rennpferd gewesen, aber das hatte seine Gelenke so sehr geschädigt, dass er nicht mehr Reitbar war. Also ging immer irgendwer mit ihm spazieren. Lilly mochte es, mit dem Englischen Vollbluthengst über die Felder zu laufen, ihn grasen zu lassen und sich dabei so wunderbar zu entspannen. Memory lief brav mit ihr mit. Er war zwar generell ein schnelles Pferd, aber inzwischen hatte er es satt, so viel durch die Gegend zu rennen. Deshalb ging der 9-jährige Hengst die Sache lieber gemütlich an. Lilly streichelte gedankenverloren seinen Hals, während er graste.
Es wurde immer später. Um Viertel nach sechs drehten sie langsam um. Lilly brachte Memory in seine Paddockbox und holte Avalon für den Vogelfutterexpress.
Gemeinsam mit Tim auf Milly, der Huzulenstute, ritt sie eine halbe Stunde später bepackt mit Vogelfutter ins Aviarium. Lilly machte die rechte Seite. Annelie, die Steinadlerin, zog über Lillys Kopf ihre Kreise. Obwohl sie ein Steinadler war, fraß auch sie das normale Körnerfutter. Erstens waren da nämlich Speckwürfel drin, und zweitens war sie das gewohnt.
Lilly füllte ihre Futterhäuschen auf, danach brachte sie Avalon in den Stall und ging zum Abendessen.