Lilly löste sich von ihrem Lieblingspferd und besah sich die Seile, mit denen die Pferde angebunden waren. Es waren keine normalen Führstricke und Lilly fragte sich, was die Männer wohl mit den echten Führsticken gemacht hatten. Schließlich entdeckte sie sie an einem Haken an der Wand. Lilly löste Avalons Halfter von dem Seil, mit dem er angebunden war, und hakte stattdessen seinen Führstrick ein. Das gleiche tat sie bei Acado. Dann stieg sie auf. Auf Avalon. "Wir müssen gleich ganz schnell sein.", flüsterte sie den beiden zu. Dann drückte sie ihre Beine an Avalons Bauch. Er und Acado trabten über den Hof, der leider verdammt groß war. "Hö? Was? Hey! Du, du... Rück die Gäule wieder raus!", rief der eine Mann ihr hinterher. Aber Lilly dachte gar nicht daran. Sie gab Avalon die Galopphilfen und er galoppierte an. Sobald sie aus dem Hof raus waren, ließ sie ihn einfach laufen. Er wusste, wo es nach Hause ging. Allmählich ging die Sonne auf. Avalon galoppierte ausdauernd weiter nach Hause. Lilly hatte es gerade geschafft, sich zu entspannen, als sie Motorengeräusche hinter sich hörte. Avalon hörte es auch und wurde noch etwas schneller. Jetzt könnte man Memory echt gut gebrauchen, wenn man ihn noch reiten könnte!, dachte Lilly. Das ehemalige Rennpferd war einmal echt gut und schnell gewesen, aber wegen seiner Gelenke konnte man ihn nicht mehr reiten. Avalon war am Ende seiner Kräfte. Er versuchte mit aller Kraft, weiterzulaufen, aber lange würde er das Tempo nicht mehr halten können. "Tauch ab, Avalon! Renn in den Wald, wo sie nicht hinterherkommen!", feuerte Lilly ihn an. Avalon wendete ab und rannte neben Acado zwischen die Bäume. er wurde langsamer, fiel in Trab und schließlich in Schritt. Aber er blieb nicht stehen. Er lief weiter zwischen den Bäumen in Richtung Gnadenhof. Nach einiger Zeit im Schritt trabten die beiden Pferde wieder an. Sie stießen wieder auf die Straße, die sie in flottem Tempo entlangritten.