Die wichtigsten Perspektiven sind:
- personal: aus Sicht einer bestimmten Person, geschrieben in der 3. Person Singular, also "er/sie/es/xier" oder so
- auktorial/allwissend: wie der Name schon sagt, ist man hier nicht auf eine bestimmte Person festgelegt, sondern kann alles beschreiben, worauf man gerade Lust hat, auch hier 3. Person Singular
- Ich-Perspektive: wie personal, aber statt der 3. Person wird hier die 1. verwendet, also "ich"
So weit die Theorie. Die Ich-Perspektive und die personale Perspektive sind jedoch oft viel zu nah an den Personen, die Leser bekommen ihre Gedanken und Gefühle mit und sind dadurch unendlich verwirrt. Dies kann sogar dazu führen, dass sie sich selbst völlig mit der Hauptfigur identifizieren und dabei wahnsinnig werden. Wie bereits erwähnt, sind Leser schlichte Wesen, die schnell überfordert sind. Auf die Darstellung von Gedanken und Gefühlen sollte deshalb weitgehend verzichtet werden.
Was sich jedoch sehr gut macht, ist, bei den Pronomen zwischen 3. Person und 1. Person zu wechseln, um ein wenig Abwechslung zu bieten.
Beispiel:
Gestern Abend lief sie durch den Wald, doch plötzlich trat aus einem Baum ein Troll. Dann erschrak ich sehr und flüchtete, doch dann kam der Troll mir nach. Dann berichtete ich ihm, dass er verschwinden solle und dass sie ihn hasste. Dann holte der Troll sie jedoch ein und hielt ihr eine Bodylotion vor die Nase. Dann berichtete sie, dass sie ihn töten werde, wenn er sie nicht in Ruhe ließe. Dann berichtete der Troll, dass dies eine sehr gute Bodylotion sei und er sie für nur fünfzig Cent verkaufe. Dann berichtete ich, er solle sich zum Teufel scheren. Dann löste sich der Troll in Luft auf.
In dieser Geschichte kommen nur zwei Personen vor, der Troll und die Protagonistin. Durch die Verwendung von zwei verschiedenen Personalpronomen für die Protagonistin liest sich die Geschichte jedoch trotzdem sehr spannend und abwechslungsreich. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, eine Geschichte, die zu viel Logik beinhaltet, zu verbessern.
In selteneren Fällen gibt es auch noch die Du-Perspektive. Auch diese kann gut mit anderen Perspektiven kombiniert werden. Darüber hinaus darf man hier sehr gerne kreativ sein und auch weitere Perspektiven erfinden.