Logik darf natürlich in keiner Geschichte fehlen. Logik ist für ein Buch das, was das Salz für die Suppe ist. Genauso sollte sie auch verwendet werden: nur in Maßen. Zu viel Logik macht eine Geschichte ungenießbar. Wo bleibt die Spannung, wenn man sich an Logik hält? Es gibt nur eine begrenzte Anzahl möglicher Geschichtsverläufe, hält man sich an Logik. Denkt der Leser angestrengt nach, kann er so bereits das Ende im Voraus erahnen. Genau das gilt es zu vermeiden. Lässt man Logik aus der Geschichte, so muss der Leser jederzeit mit allem rechnen, die Spannung bleibt durchgehend erhalten. Nehmen wir folgendes Beispiel.
Magarethe war ein vierzehnjähriges Mädchen und ärgerte sich, weil ihre Eltern sie nie Auto fahren ließen, weil sie keinen Führerschein hatte. Dann beschimpfte sie ihre Eltern. Dann erteilten ihre Eltern ihr Hausarrest. Dann berichtete sie ihren Eltern, dass sie sie hasste. Dann ging sie in ihr Zimmer und warf Gegenstände an die Wand. Dann kletterte sie aus dem Fenster. Dann stahl sie ein Auto und fuhr damit los. Dann kam die Polizei und erwischte sie.
Wäre die Geschichte an Logik gebunden, so wäre nun ziemlich klar, wie es weiterginge. Die Polizei würde Margarethe heimbringen, sie bekäme vielleicht irgendeine Strafe für Fahren ohne Führerschein und Autodiebstahl und ihre Eltern würden sie noch mal ausschimpfen. So aber geht die Geschichte ohne Logik weiter:
Dann flog sie davon, weil sie nämlich gerade Flügel bekommen hatte. Dann lief sie zurück zu ihren Eltern.
Dann freuten sich ihre Eltern.
Dann machte sich Margarethe einen Kaffee.
Dann kam aus der Kaffeemaschine Margarethes Führerschein.
Dann bügelte Margarethes Mutter den Führerschein.
Die Geschichte ist nun nicht mehr übermäßig logisch, allerdings sind immer noch einzelne logische Elemente vorhanden: Margarethe nutzt zum Kaffeemachen nicht etwa den Fernseher, sondern tatsächlich die Kaffeemaschine. Genau darauf kommt es an.