Sollte einmal ein Dialog nicht vermeidbar sein, sollten die Sätze genau wie im Erzähltext immer nach demselben Muster aufgebaut sein.
An dieser Stelle folgt eine kleine Ausführung zu den verschiedenen Möglichkeiten, wie man wörtliche Rede in einen Text einbringen kann.
Eine Aussage wird durch die wörtliche Rede selbst und den Begleitsatz, auch Inquit genannt, wiedergegeben. Dabei kann der Begleitsatz vor, zwischen oder nach der wörtlichen Rede stehen.
„Ich bin ein Hornochse“, sagte Herbert.
Herbert sagte: „Ich bin ein Hornochse.“
„Ich bin“, sagte Herbert, „ein Hornochse.“
Für eine dieser Varianten sollte man sich entscheiden und diese konsequent verwenden. Sehr wichtig ist, dass immer der Sprecher genannt wird, wirklich immer. Unbedingt zu vermeiden sind Sätze, die Gestik oder Mimik des Sprechenden beschreiben.
„Ich bin so ein Hornochse!“ Herbert schlug sich an die Stirn.
Dass Herbert sich an die Stirn schlägt, ist eine unnötige Information.
Die Inquits lassen sich durch verschiedene Wörter realisieren. Hier eine kleine Liste:
sagen, sprechen, fragen, antworten, entgegnen, erwidern, flüstern, wispern, hauchen, schnauben, fluchen, schimpfen, meinen, erklären, erläutern, ausführen, erzählen, berichten, stöhnen, grummeln, brummen, zwitschern, beschreiben, singen, rufen, schreien, behaupten …
Auch hier gilt: Wenn man sich für eines dieser Wörter entschieden hat, sollte man dabei bleiben. Je nach Kontext kann noch ein zweites hinzukommen, um den Unterschied zwischen Aussage und Frage zu verdeutlichen. Mehr ist jedoch zu viel.
Ein gut geschriebener Dialog sieht zum Beispiel so aus:
„Hallo“, berichtete Herbert.
„Hallo“, berichtete Gerda.
„Wie geht es dir?“, fragte Herbert.
„Mir geht es gut“, berichtete Gerda. „Wie geht es dir?“, fragte Gerda.
„Mir geht es auch gut“, berichtete Herbert.
„Das ist schön“, berichtete Gerda.
Um Platz zu sparen und damit die Leser nicht im Vorhinein durch die hohe Seitenanzahl abzuschrecken, kann man das auch folgendermaßen formatieren:
„Hallo“, berichtete Herbert. „Hallo“, berichtete Gerda. „Wie geht es dir?“, fragte Herbert. „Mir geht es gut“, berichtete Gerda. „Wie geht es dir?“, fragte Gerda. „Mir geht es auch gut“, berichtete Herbert. „Das ist schön“, berichtete Gerda.
Gelegentlich werden hier Binde- oder Gedankenstriche als Trennzeichen verwendet, diese sind jedoch überflüssig. Wer der Sprecher ist, geht schon aus den Inquits hervor.
Indirekte Rede
Besser als die wörtliche Rede ist die indirekte Rede.
Herbert sagte, er sei ein Hornochse.
Herbert sagte, dass er ein Hornochse sei.
Herbert berichtete Gerda, dass hallo. Gerda berichtete Herbert, dass hallo. Herbert fragte Gerda, wie es ihr gehe. Gerda berichtete Herbert, dass es ihr gut gehe. Gerda fragte Herbert, wie es ihm gehe. Herbert berichtete, dass es ihm ebenfalls gut gehe. Gerda berichtete, dass das schön sei.
Das sieht schon sehr schön aus. Nun erinnern wir uns an das Kapitel zum Satzbau und peppen den Text mit dem kleinen, aber feinen Wörtchen „dann“ auf:
Herbert berichtete Gerda, dass hallo. Dann berichtete Gerda Herbert, dass hallo. Dann fragte Herbert Gerda, wie es ihr gehe. Dann berichtete Gerda Herbert, dass es ihr gut gehe. Dann fragte Gerda Herbert, wie es ihm gehe. Dann berichtete Herbert, dass es ihm ebenfalls gut gehe. Dann berichtete Gerda, dass das schön sei.