Nach der offiziellen Verlobungsfeier von Mira und Niko begannen die Vorbereitungen. Mira hatte allen gegenüber deutlich gemacht, dass sie eine kleine Feier wollte. Ihr war bewusst, dass sie die Thronfolgerin war, aber dennoch hasste sie riesige Feste, die nur wegen ihr veranstaltet wurden. Sie wusste aber auch, dass sie aufgrund ihrer Position in der magischen Welt nicht im Stillen heiraten konnte. Eine Zwickmühle…
Zusammen mit Lisa, ihrer Freundin vom Vogelschutzbund, war sie gerade auf dem Weg zu einem Brautgeschäft. Lisa war damals dabei gewesen, als sie zusammen mit Niko und Andreas Alec gerettet hatten. Seit es bekannt war, wer Mira wirklich war, hatten sich viele Freunde von ihr abgewandt, fühlten sie sich doch betrogen. Doch Lisa nicht, sie war sogar Mira gefolgt und lebte nun in der gleichen Stadt. Mira war dankbar dafür und ernannte Lisa daher zu ihrer ersten Brautjungfer.
Sie hatte drei weitere. Diese hatte sie aus dem offiziellen Umfeld genommen. Nicht weil Mira politisch zeigen wollte, dass sie die magische Welt einen konnte. Nun, nicht nur. Mira hatte Natascha, Genève und Britney gewählt, weil sie sich mit den Frauen verstand – und diese nicht zu abgedreht waren.
Zu fünft trafen sie sich, um für Mira ein Brautkleid zu finden und auf dem Weg dorthin stand Mira mit Lisa an einer Ampel, als sie den Geistesblitz hatte.
„Ich hab’s“, rief sie.
„Was denn?“, fragte Lisa verwirrt.
Schnell erklärte Mira ihre Zwickmühle. Sie wollte eigentlich lieber nur im kleinen Kreis feiern, aber aufgrund ihrer Bedeutung sollten alle an ihrem Glück teilhaben.
„Und was ist deine Lösung?“, wollte Lisa wissen, ahnend, dass Mira gerade eine Lösung gefunden hatte.
„Wir heiraten standesamtlich im kleinen Kreis, und dann groß für alle“, meinte sie.
„Das klingt nach einer guten Lösung“, stimmte Lisa zu.
Mira nickte, als ihr Blick auf die andere Seite fiel. Dort war neben der Fußgängerampel ein Baum und auf dem Ast… sie blinzelte. Doch dort war nichts. Oder? Grübelnd sah sie zum Himmel auf. War es Einbildung?
Erneut sah sie zu dem Ast – nichts.
Als die Ampel auf grün schaltete und die beiden die Freundinnen die Straße überquerten, meinte Mira einen Schrei zu hören. Doch sie tat ihn als Einbildung ab.