Fasziniert sah Mira zu, wie Niko die Vorrichtung laufen ließ. Es war ein Filter, um zwei Flüssigkeiten voneinander zu trennen.
Wehmütig sah sie zu den getrennten Flüssigkeiten. Und dachte dabei an Alec und die Parallelen. Zuerst hatten sie zueinander gefunden. Hatten sich kennen gelernt und verbunden, waren eins gewesen wie diese Flüssigkeit am Anfang. Nie war sie jemandem so nahe gewesen wie Alec. Dann war der eine Punkt gewesen, der alles andere ausgelöst hatte. Ihr Versuch mit ihm durch die Luft zu gleiten? Sie wusste es bis heute nicht. Doch Alec verschwand, verschwand mit allen Adlern. Dann kam es zu diesem Kampf mit Frederick, wo dieser den Kürzeren zog. Ihr Antritt als Thronfolgerin. Die Trennung von Alec, wie die Trennung der Flüssigkeit.
„Glaubst du wirklich, dass er noch lebt?“, fragte Niko und sah von der Vorrichtung auf und zu Mira.
„Irgendwas lässt es mich glauben“, meinte Mira und setzte sich nieder. „Diese seltsamen Halluzinationen, immer wieder der Schrei.“ Ihr Blick wanderte nach draußen – in den Himmel.
„Was denkst du gerade?“, wollte Niko sanft wissen.
Mira seufzte. „Am Anfang dachte ich wirklich, er sei tot. Ich fühlte diese Leere in mir. Aber jetzt…“
„Was ist jetzt anders?“
Unbewusst legte Mira eine Hand auf ihren Bauch, wie um etwas zu schützen. Dann sah sie fest zu Niko. „Wir haben uns geändert. Wir wachsen mit unseren Aufgaben. Ich als Throngolferin, du als mein Verlobter – der Mann an meiner Seite. Jetzt legt sich die Aufregung nach dem ganzen Trubel. Wir…“
„Wir haben Zeit auf andere Dinge zu achten“, vollendete Niko Miras letzten Satz.
Mira grinste ihren Verlobten verschmitzt an, erwiderte seinen neckischen Blick fest.
„Dann sollten wir die Zeit zu zweit noch nutzen“, meinte Niko, ehe er seine Verlobte entführte.
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Anm. der Autorin:
Ja, der Typo ist Absicht XD