Jade Andersson
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass meine Schwester wirklich ermordet worden war. Der freundliche Mann, der mir gegenübersaß, fragte gerade, wie das Verhältnis zu ihren Kollegen gewesen war. „Sie... sie war sehr beliebt auf ihrer Arbeit, obwohl sie sehr temperamentvoll war, müssen Sie wissen. Ich bin in derselben Firma angestellt.“
„Sie war wohl sehr erfolgreich“, bemerkte Alyrun.
„Ja, das stimmt. Aber sie war nicht egozentrisch. Alle sagen immer, dass sie nie alleine arbeiten wollte.“
Der Mann ging im Zimmer hin und her, als würde er vor sich hin zu grübeln. „Miss Andersson, Ihre Schwester hatte einen Ring bei sich, ähnlich wie der Ihre, nehme ich an.“
„Woher wissen Sie das?“
„Ist das korrekt?“
„Ja, das stimmt. Nur dass der Edelstein grün und nicht weiß ist.“
„Beide haben einen?“
„Ja, Sir.“
„Sehr gut, Miss, schildern Sie uns doch den Abend, an dem Sie Ihre Schwester das letzte Mal gesehen haben.“
„Ich war um 14.00 Uhr zu Hause. Meine Schwester hatte noch ein Gespräch mit unserem Chef und deshalb war ich eine Stunde früher zu Hause. Ich hatte dann noch was zu essen gemacht, jedoch nicht für mich, sondern für Clare. Ich war vorher mit Tom zusammen in einem Restaurant. Sie kam dann so um 14:50 Uhr nach Hause und wirkte ziemlich angespannt.“
„Hat sie Ihnen gesagt, warum?“
„Ich habe sie gefragt, aber sie sagte nur, dass sie mit ihrem Chef einen Streit hatte.“
„Wissen Sie, was der Grund dafür war?“
„Nein, Sir. Aber ich kannte sie besser als jeder andere und sie würde sich nicht über etwas aufregen, wenn es nicht wichtig gewesen wäre.“
„Gab es einen Zeitraum, wo sie den Ring abgelegt haben?“
„Lassens sie mich überlegen… Eigentlich immer, wenn ich zu Bett gegangen bin. Wieso fragen sie?“
Er rieb sich am Kinn und bedachte seinen Begleiter mit einem vielsagenden Blick. „Gut. Ich weiß jetzt, wo wir der Sache weiter nachgehen können.” Dann sah er mich wieder an. „Keine Sorge, ich versichere Ihnen, dass der Täter nicht davonkommen wird.“
Sein Begleiter stimmte ihm zu. „Ich bin mir sicher, wir werden ihn finden.“
Diese Zuversicht der beiden gab mir einen gewissen Halt. Nach all der Aufregung gestatte ich mir leichtes Aufatmen. „Das hoffe ich...“