Du bist Aji.
Mit hastigen Schwimmzügen drehst du dich. Dein Atem geht pfeifend und schwer durch das Pikun. Die Maske entlässt einen Schwarm winziger Bläschen, die dir die Sicht versperren. So brauchst du einen Moment, bis du Arthrax vor dir erkennen kannst. Gemeinsam mit Siwa schwimmt der Krieger in den Tunnel hinein, wobei er sich an den Kanten und Wänden abstützt, sich an winzigen Vorsprüngen vorwärts zieht.
Ob Allyster mithalten kann? Dein Mentor tut sich schwer mit dem Schwimmen, aber du kannst nicht auf ihn warten. Panik triebt sich vorwärts. Mit den Fingernägeln zerrst du dich über das Gestein, tiefer in den Gang, dem ihr hergefolgt seid. Die Lampe mit den Quallen hast du fallen gelassen. Als du doch über die Schulter blickst, um zu sehen, wie weit du bereits bist – nicht halb so weit, wie du dachtest – siehst du die leuchtenden Wesen aus den Scherben der Kugel aufsteigen. Über ihnen schwimmt dein Mentor, die dunkle Haut vom blauen Schein der Quallen beleuchtet.
Dann explodiert der Felsen in schwarze Splitter. Große, blaue Schuppen kommen in Sicht. Die riesige Seeschlange bricht durch den Stein, als wäre dieser nichts als brüchiges Pergament. Die Windungen ihrer Seite befinden sich keine Armlänge hinter dir, obwohl du weitaus tiefer im Tunnel warst.
Allyster ist fort.
Du wendest dich wieder nach vorne und strampelst, so schnell du kannst. Das Krachen hinter dir reißt nicht ab, im Gegenteil, es wird lauter. Kleine Bröckchen prasseln auf deine Waden wie winzige Dornen. Dann werden es größere Steine.
Obwohl du weißt, dass du dadurch langsamer wirst, drehst du den Kopf wieder nach hinten. Die Schuppen rauschen vorbei, sodass die großen Platten verschwimmen. Doch die Schlange an sich kommt näher. Sie dreht sich oder schwimmt hinauf, diese Windung ihres Leibs dringt dabei aber tiefer und tiefer in den Felsen.
Sie berührt fast deine Füße!
„Ajiii!“, hörst du Arthrax brüllen, als die rasende Schlange dich berührt. Fast sofort wirst du von den Wassermassen mitgerissen, die sie umgeben. Es ist ein Sog, dem du dich nicht mal dann widersetzen könntest, wenn du einen festen Griff an einer Eisenstange oder so hättest. Der glatte Tunnel hilft dir nicht.
Im nächsten Moment bist du eingequetscht zwischen den glatten Schuppen und dem Stein, der unter dir leider nicht wie unter der Seeschlange nachgibt. Die beiden gegensätzlichen Kräfte scheuern über deine Haut. Das Zerrissenwerden spürst du nur kurz, denn gnädigerweise folgt nur Sekunden später gnädige Schwärze. Vorher jedoch merkst du, wie das Leder deines Pikuns zerschabt wird, wie Wasser in dein Gesicht schlägt und du in eine Felswand gedrückt wirst. Dein letzter Gedanke kreist um Mücken, die du in deinem Leben erschlagen hast, an das Bild der zermatschten Insekten auf deiner Haut, die niemals wussten, welche Macht sie trifft …
Dies ist kein Canon-Ende, deswegen gibt es hier keine Fortsetzung.
Um das Canon-Ende für Ajis Teil der Geschichte zu erreichen, musst du nach oben fliehen.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!