Es war so weit, Lis wurde siebzehn. In der zweiten Stunde behauptete Lis, sie hätte Kopf- und Bauchschmerzen. Knorr schickte sie nach Hause, nicht zuletzt deswegen, weil sie ihren Stand als jetzt Klassenbeste der Mädchen, eigentlich nie ausnutzte und eben auch gute Noten hatte.
Als sie ging, blinzelte sie mir zu. Sie war zwar seit vorgestern mit ihrer Periode dran, Schmerzen hat sie aber ganz sicher nicht. Irgendwas kochte sie aus. Mir blieb jedoch nichts anderes übrig als zu warten.
Mit Papa hatte ich besprochen, ihren Geburtstag etwas größer zu feiern. Er verstand zuerst gar nicht, dass ich auf einen großen Rahmen drängte. Als ich ihm nochmals sagte, dass ich da doch offiziell um ihre Hand anhalten wolle, erschrak er:
„Oh Paul. Entschuldige. Für uns ist das inzwischen einfach eine Tatsache, an die wir gar nicht mehr denken. Es ist zwar, dem Alter nach, noch ein wenig früh für euch beide, aber es ist kein saurer Apfel, in den ich da beiße, wir feiern natürlich im Bären. Wie es sich zu diesem Anlass gehört in voller Besetzung. Es ist meiner Frau und mir eine Ehre.“
***
Lis war verschwunden, als ich von der Schule zur Familie Bronner kam. Mama sagte, sie sei sicher ganz pünktlich im Bären. So war es auch. Sie rauschte in den Saal. In einem sehr eleganten Kleid und mit hohen Schuhen. Ich erkannte sie erst gar nicht, denn sie war auch beim Friseur und hatte die Haare jetzt kurz und frech. Sie verharrte ein paar Meter vor mir. Als ich die Arme ausbreitete, kam sie mir sofort entgegen geflogen.
„Gefällt dir meine neue Frisur? Deswegen bin ich doch abgehauen. Willst du mich noch? Ich liebe dich auf jeden Fall. Sie wachsen notfalls auch wieder nach“, plapper, plapper.
Ich küsste sie vor versammelter Mannschaft. Als Pop loslachte - und Papa Bronner dem folgte, mussten vier Gläser ausgetauscht werden.
Vor der Nachspeise stand ich auf und ging zu Papa. Der klopfte für mich ans Glas. Es war Zeit für meine Rede.
„Sehr geehrte Frau Bonner, sehr geehrter Herr Bronner, Mama und Papa. Liebe Gäste, euch interessiert es sicher auch: Elisabeth, meine Lis, ist heute siebzehn geworden. Schaut sie euch an, für mich ist sie die Schönheit in Person. Sie ist meine Venus von Milo. Ich werde den Teufel tun und auch nur das kleinste Risiko eingehen. Bitte gebt sie mir zur Frau. Wir wollen es durch unsere Verlobung besiegeln, dass jedermann wisse, sie ist nicht mehr auf dem freien Markt.“
Unsere Klassenkameraden und Freunde johlten und klatschten in die Hände als sei es abgesprochen. Lis kam hochrot angeflitzt.
Papa erhob sich. „Mein lieber Paul. Du hast dich als fleißiger, tüchtiger und vor allem ehrlicher junger Mann erwiesen. Meine Frau und ich können keinen triftigen Grund erkennen, dir unsere Elisabeth nicht bereits jetzt anzuvertrauen. Nimm sie und werde mit ihr glücklich. Sie sei nun dein“, dann riss er mir fast die Hand ab.
Mama weinte, auch Mom hatte verdächtig glitzernde Augen.
Ich steckte Lis den Ring, den mir Pop besorgte, auf den Finger, den mit dem Diamanten. Sie steckte mir meinen an. Sie erschien jetzt völlig ruhig. Keinerlei Zeichen von Aufgeregtheit, keine Emotionen. Es wäre für sie nur noch eine Formsache, hat sie mir vor ein paar Tagen gesagt.
Dann ging die Gratulationstour los. Rama und Leila, beide waren extra zu dieser Verlobung angereist, mussten aber in der Nacht noch zurück, drückten uns besonders herzlich. Leila überreichte uns, im Namen des Hauses Radama, zwei dicke goldene Armketten. In den Verschluss waren unsere Initialen und das heutige Datum eingraviert. Sie sahen ein wenig protzig aus. Lis verneint das.
„Mit den besten Wünschen des Hauses Radama an euch beide. Verbunden mit der Hoffnung, dass diese Fesseln auf ewig halten mögen“, sagte Leila beim Überreichen. Dann küsste sie erst Lis, danach mich. Lis schluckte jetzt doch. Es war aber schnell vorbei. Sie hatte sich vorgenommen, ab heute erwachsen zu sein.
***
Am nächsten Tag war wie üblich Schule. Lis schlief wie immer zu Hause. Am Mittwoch war aber wieder gemeinsames Lernen angesagt - natürlich erst nach einer stürmischen Begrüßung, mit Küssen und Knuddeln.
„Als ich gestern Abend fragte, ob ich heute bei dir übernachten kann, haben Papa und Mama zwar zugestimmt, mich aber sehr merkwürdig angeschaut. Es dauerte ein Weilchen, bis ich begriff: Meine Eltern erwarten wohl, dass ich die Gelegenheit mit der Verlobung beim Schopfe greife. Ich habe sie auf alle Fälle daran erinnert, dass ich versprochen habe, der Termin sei nicht vor achtzehn und ich würde es vorher anzukündigen. Sie sollen aber bitte zur Kenntnis nehmen, dass es außer Küssen und Schmusen, noch Anderes gäbe, das wir zwar noch nicht gemacht hätten, das aber erforscht werden müsse bevor wir uns dem Eigentlichen zuwenden. Lass uns heute Abend im Bett darüber sprechen“, bat Lis.
Sehr überrascht war ich von ihrer Rede nicht, also antwortete ich nur „gut, gut, sprechen wir heute Abend darüber.“
Dann machten wir uns ans Lernen. Da lag so einiges an und wir waren bis fünf Uhr gut damit beschäftigt. Dann gingen wir runter zu Mom.
„Hallo, da seid ihr ja. Habt ihr erfolgreich gelernt?“
„Ja, doch. Es stehen morgen und übermorgen Klassenarbeiten an. In meinen Lieblingsfächern, Mathe und Physik. Paul hat mich heute Mittag fast zum Wahnsinn getrieben; er hat mich arg gezwiebelt. Ich denke, jetzt hab ich aber beides gut drauf“, stöhnte Lis.
„Na, dann kann ich dir ja nur viel Erfolg wünschen“, lächelte Mom, dabei sah sie Lis gespannt an.
„Für die Klassenarbeiten gerne, im Übrigen - es ist noch nicht soweit. Heute Abend werde ich mit Paul eine Timetable für unsere Verlobungszeit aushecken, die werden wir dann am Wochenende bekannt geben. Jetzt, als Verlobte, muss ich da ja schon mal an die Hochzeit denken“, lachte Lis dann vergnügt los. „So brav wie bisher werden wir allerdings wohl nicht mehr sein, im Übrigen hat Paul ja noch Renate und leidet somit keine Not - und Renate auch nicht.“
„Ihr seid bisher sehr vernünftig miteinander umgegangen, ich habe keine Angst, dass es dabei nicht auch in Zukunft bleibt“, erklärte uns Mom lächelnd,
Dann kam Pop nach Hause, das übliche Geschwätz am Abend folgte. Nach dem Abendessen verzogen wir uns nach oben. Wir hockten nur kurz in meinem Wohnzimmer, etwas anderes lockte.
***
Lis zog sich aus bis auf ihr Höschen, dann zog sie mich ins Bett. „Du hast nicht viel zu meiner Ankündigung meinen Eltern gegenüber gesagt, mein Schatz, ich meine, dass wir von nun ab, etwas - nennen wir es freizügiger miteinander umgehen. Sag was Paul!“
„Was soll ich sagen? Ich freue mich, mit dir etwas heftiger Schmusen zu dürfen, wenn auch unsere Grenzen eindeutig gesteckt sind, du möchtest noch Jungfrau bleiben. Kann ich das allerdings so verstehen, dass sonst alles geht, was nicht auf eine - puh, das klingt blöd, auf eine Zerstörung deines Hymens raus läuft?“, fragte ich nun doch etwas überrascht.
„Nun dann höre! Ich habe viel mit Mama und Kristin gesprochen. Auch mit Renate. Ich wollte ja nicht unvorbereitet in dieses gewisse Abenteuer schliddern. Dann ist mir eingefallen, was du erzähltest, was Toni und du damals trieben. Du hast mir jetzt ein paar Mal, eher versehentlich an den Busen gegriffen. Ich fürchte du hast es bemerkt, dass mich das ganz schön antörnte. Du hast, als ich dir vorstellte, wie ich rasiert da unten aussehe, gemeint du würdest dich sehr gerne darum kümmern und dann - ja, dann würde ich mich gerne auch mal um deinen Strolch kümmern. Kristin und Renate sagten, da gäbe es viel zu entdecken und zu tun, was allen Beteiligten viel Freude macht.“
„Das stimmt wohl“, brummte ich immer noch überrascht.
„Nun, ich habe mir da, wie ich ja bereits Mom sagte, eine Timetable ausgedacht. Wir hätten uns ja nicht verlobt, wenn du nicht den Wunsch hättest, mich zu heiraten - also vergebe ich mir nichts, wenn ich mich dir ganz ausliefere. Den Siegespreis, meine Jungfräulichkeit, gibt es frühestens nach meinem achtzehnten Geburtstag, so haben wir es vereinbart. Ansonsten wirst du mich zärtlich in die Praxis des Vorspieles in allen seinen Variationen einführen. Theoretisch weiß ich etwas Bescheid, aber eben in der Praxis nicht. Ich bin schon sehr gespannt, was da auf mich zukommt - aber langsam bitte. Das zum Stand unseres gegenseitigen sexuellen Verhaltens.
Ansonsten, in Bezug auf unsere kommende Ehe, ist klar, dass wir zuerst die Schule fertigmachen müssen. Ich denke wir sind gut genug, das Abitur nicht wiederholen zu müssen. Danach wirst du mit Elan daran gehen, deinen Meister zu machen. Dann heißt es im zukünftigen Beruf etwas werden, dass genug Geld da ist und dann - oh Paul - kommt unsere Hochzeit! Auf die obligatorische Hochzeitsreise freue ich mich besonders und - auf unsere gemeinsamen Kinder.
„Soweit war ich mit meinen Überlegungen auch schon. Aber willst du denn wirklich erst nach der Hochzeit mit mir - ahm - schlafen, wie ich aus deiner Rede entnehme?“
„So soll es ja eigentlich üblich sein“, grinste sie. „Ich fürchte jedoch, solange halten wir es beide nicht aus, aber bei achtzehn wird es auf jeden Fall bleiben. Denke immer daran und - bitte - verführe mich nicht. Ich verlasse mich da völlig auf dich.
Nun, ich habe Mom gegenüber, ja schon Renate erwähnt. Sie macht nächstes Jahr ihr Abitur, dann geht es für sie ab in den Schwarzwald. Damit ist auch Schluss mit dem Bumsen zwischen ihr und dir. Sie ist meine beste Freundin und hat ja auch tapfer mitgespielt, in unserem kleinen Intrigenspiel. Du sollst in der Zwischenzeit recht gut sein im Bett. Dafür bin ich noch völlig unerfahren. Gut, dieses bestimmte Gefühl ist mir nicht so ganz fremd, selbst verursacht oder mit Kristin, aber sonst eigentlich alles, wenn ich mich auch aus Neugierde da mal frech eingeschlichen habe. Jetzt hör meinen Vorschlag: Ich überlasse dir nun Renate halt bis zu ihrem Abitur im nächsten Jahr. Wir beide werden bis dahin nicht zum Eigentlichen kommen - aber ganz gehörig unartig sein. Für uns bedeutet es, ich bin ziemlich sicher, mir bei unseren Spielen kein Kind einzuhandeln und …“
Jetzt wollte sie mich aber erst mal ablutschen. Dann rieb sie ihren Busen an meiner Brust. Ich wollte erst entsetzt abwehren, dann fiel mir ein, jetzt als Verlobte und ihren Thesen des freizügigeren Zusammenlebens zu Folge, war es von ihr aus erlaubt und, sie sprach ja sogar davon, jetzt nicht mehr brav sein zu wollen. Ich griff also zu, endlich. Ihre Brustwarzen richteten sich auf und Lis grinste schelmisch. Ich ging noch weiter, ich küsste sie - die Brustwarzen. Lis verdrehte die Augen, dann entzog sie sich mir und legte sich wieder brav neben mich.
„Es gibt da wirklich so viele Dinge, die ich noch lernen muss, aber es gibt keinen Grund etwas zu überstürzen. Also hör zu, unser Termin für das erste Mal ist frühestens meinen nächsten Geburtstag, wie schon immer geplant, wenn wir auch jetzt verlobt sind. Das gibt mir auch die Chance mich an Sex, ohne dem Eigentlichen, zu gewöhnen. Für die Schule kann es auch nur gut sein; ich meine für unsere Konzentration. Zur Abiturklasse habe ich dann, so hoffe ich, genug Erfahrung, dass wir uns beherrschen können, um das Abitur gut genug zu bestehen. Ich suche jetzt nur noch nach einem geeigneten Ort, wo mein erstes Mal dann in aller Pracht stattfinden soll.“
„Vielleicht im Inselhotel, von dem Kristin so arg geschwärmt hat?“, schlug ich vor.
Nein, nein. Da muss was wesentlich Romantischeres her. Aber das rauszufinden haben wir beide ja noch ein ganzes Jahr Zeit. Wenn du mit meinem Vorschlag einverstanden bist, können wir jetzt zur Praxis übergehen. Ich habe übrigens meine Kleine frisch rasiert“, mit diesen Worten zog sie ihr Höschen aus und präsentierte sich.
Keine Frage, ich kümmerte mich äußerst liebevoll um sie - um Lis und ihre Muschi. Bald stöhnte meine Braut vor Lust, als ich an ihr lutschte. Sehr vorsichtig, sie war ja noch eine Jungfrau und wollte es offenbar noch ein Weilchen bleiben.
So nach einer guten Viertelstunde, Lis hatte doch tatsächlich einen Orgasmus bekommen, ich denke nicht vorgetäuscht, fragte ich: „Kann man es eigentlich erkennen, ob jemand Jungfrau ist?“
„Willst du das nachprüfen, glaubst du mir nicht?“
„Natürlich glaube ich dir, ich bin nur neugierig“, gab ich zu.
„Kristin hat es mir erklärt. Da gibt es so ein Häutchen, das wie eine Art Rollkragenpullover aus dem Schleimrohr raus wächst. Du weißt doch, was das Schleimrohr ist?“
„Ja doch, das zumindest war im Van der Velde abgebildet. Dieses Jungfernhäutchen hat der Arsch aber vergessen.“
„Wohl in der Annahme, dass keine Jungfrauen das Buch lesen würden“, grinste mein kleiner Satansbraten. „Wie ich dich kenne, willst du jetzt bei mir nachschauen. Ich denke, du hast bei Renate auch schon mal tiefer gebohrt, solltest also den Unterschied erkennen können. Dann wollen wir halt mal, ich hoffe es ist erkennbar. Ich hab’s ja selbst noch nicht gesehen - wäre wohl auch schwierig. Ich versuche mal, meine Kleine ganz weit auseinanderzuziehen. Ich muss es selbst tun, denn bevor es reißt, schmerzt es. Das müsste Warnung genug sein, sagt Kristin. Sie hat es wohl schon mal bei einer ihrer Lesbenfreundinnen gesehen.“
„Warte schnell, ich hol die Kamera. Ich mache ein Bild davon, dann kannst du dir das Kunstwerk auch besehen.“
Ich holte die Kamera und Lis zeigte. Nicht genug damit, heute durfte ich auch anfassen. Sie genoss es in vollen Zügen. Dann durfte sie auch forschen und tat es mit Lust. Ich bekam so ganz langsam das Gefühl, dass aus Lis einmal eine wilde Maus wird, wenn sie derzeit auch noch sehr auf scheu und schüchtern machte.
Ach ja, Tücher hatte ich, im Gegensatz zu damals mit Toni, natürlich parat. Sie waren heute erstmals mit Lis notwendig, denn auch sie erlag dem Forscherdrang - bei Klein Paul. Der konnte sich zwar längst gut beherrschen, aber Lis zuliebe, wollte ich die Angelegenheit nicht zu lange ausdehnen.
Meine Zukünftige zeigte sich nicht nur wohl informiert, sondern auch sehr begeistert, mit meinem Lümmel heiße Spielchen zu treiben. Sie arbeitete fast professionell - mir Hand und Mund. Ich hatte fast den Eindruck, als sei bei Lis ebenfalls etwas passiert, als mein Lümmel abspritzte.
Wir gingen danach beide ins Bad, duschen, dann kuschelte sie sich ganz eng an mich, wir schliefen ein. Unsere ersten Experimente schienen ihr wirklich gefallen zu haben, denn am Morgen wurde ich heftig abgeschlabbert - dann gestand sie, die notwendigen Instruktionen von Kristin erhalten zu haben.
Pop und Mom wurden übrigens beim Frühstück von unserer jetzt gemeinsamen Timetable informiert; der Ehrlichkeit halber aber auch von der Tatsache, dass wir gestern Abend nicht so brav waren wie sonst. Das hatten meine Eltern aber nach der Vorankündigung von Lis, wohl auch nicht erwartet.
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Zwei Klausuren und viele Kopien von Bildern am Montag, bestimmten die nächste Woche. Das gab natürlich viel Arbeit. Renate hatte wenig Zeit, auch bei ihr war in der Schule reichlich was los. Sie konnte nicht einmal zum Reiten gehen.
Der Verlag kündigte zwei Männer an. Diese Aufnahmen würden benötigt, da ein Fotograf ausgefallen sei. Ob ich da aushelfen könne, ich würde schon damit fertig. Die Herren meldeten sich noch am gleichen Nachmittag. Termin Freitag.
Am späten Nachmittag rief auch noch Herr Wollweber an. Er wollte gleich alle Bilder von Mimiko und Oki. Die Bilder mit dem Dildo hatte ich gar nicht geschickt. Er gab mir die Nummern der gewünschten Bilder durch. Es waren 40 Bilder. Meine Augen müssen wie ein Spielautomat geklappert haben. Da flossen wieder mal ein paar schöne Märker in meine Kasse.
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Meine Frauen waren beleidigt, als ich ihnen sagte, am Freitag sei ihre Anwesenheit nicht notwendig, da zwei Männer zum Shooting kämen. Sie waren sogar richtig sauer.
„Wir wollen unsere Arbeit machen, für die du uns bezahlst. Die Männer sind sowieso nur schwul. Das müssen wir uns absolut nicht antun. Wir bleiben draußen und kommen, nur wenn du Hilfe rufst“, erklärte Lis kategorisch. Renate nickte, etwas gelassener.
„Tut mir leid ihr Lieben. Natürlich könnt ihr kommen. Ich dachte eigentlich mehr daran, es könnte euch peinlich sein. Weniger, dass ich euch den Anblick verwehren will. Ich weiß zwar nicht, was da auf uns zukommt, so schlimm wird es aber wohl nicht werden.“
Die Herren kamen zusammen, Heinz Manner und Ingo Lüttich. Meine Frauen waren so freundlich zu ihnen wie zu allen Kunden. Es stellte sich heraus, dass die Herren verheiratet waren, Freunde, und in der Modebranche als Models tätig. Sie hatten Kinder und wollten halt etwas dazu verdienen. Ich sagte ihnen, dass ich Mengen von Mädchen fotografiert hätte, aber noch keine Männer. Sie lachten und meinten den kleinen Unterschied würde ich ja wohl kennen.
Renate gab sich selbst einen Schubs. „Bei Mädchen sind wir immer als Assistentinnen und Bodyguards dabei. Habt ihr was dagegen, wenn wir bei euch auch da sind? Es ist halt unser Job und - ganz ehrlich - ein wenig neugierig sind wir natürlich auch.“
„Die Anwesenheit solch netter Bodyguards kann nur helfen, standhaft zu sein. Im Übrigen, wir sind unseren Frauen absolut treu“, lachte Ingo treuherzig.
„Zumindest seit wir verheiratet sind“, fügte Heinz grinsend hinzu. „Vorher waren wir eher Lümmel - oder wie immer man es bezeichnen will, was wir waren.“
Sie wussten auf jeden Fall besser als ich, was verlangt wurde. Sie posierten und ich fotografierte. Bademantel und Papiertücher wurden zwar offeriert aber nicht gebraucht. Es wurde dafür nach einem kalten Bier gefragt. Gott sei Dank war welches da. Renate mein Schatz hatte so etwas geahnt. Völlig gelassen unterhielten wir uns nach dem Shooting. Als sie auch noch Bilder ihrer Sprösslinge zeigten, waren Lis und Renate voll begeistert. Später erfuhr ich von meinen Weibern, dass es auch nur ganz normale Männer gewesen seien.
„Geld zu verdienen für die Familie, kann ja keine Schande sein“, hatte Lis erkannt.
„Wegen des Dingens? Ganz nett. Die Größe ist weniger wichtig als die Leistungsfähigkeit und die auch nur beim Partner“, erklärte Renate ihre Meinung dazu. Und, da waren sich meine beiden Frauen völlig einig: „Liebe muss ebenfalls dabei sein.“
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Es war schon Oktober. Noch ein Shooting und Kristin verlobt sich. Dann geht es ab nach Persien. Natürlich freuten wir uns alle schon sehr darauf. Dass Lis und ich dort in einer Suite schlafen werden, regte keinen mehr auf; Papa vertraute uns, Mom vertraute mir und Rama sah schon gleich gar kein Problem. In Persien werden die Mädchen früh verheiratet. Wenn wir unser Wort nicht hielten, dann wird eben geheiratet. Mir fiel es ja leicht, Lis hatte es da schon schwerer. Sie dazu zubekommen, wenn wir gerade heftig schmusen, wäre sicher ein Leichtes. Aber nicht mit mir, das war ich uns und unserem gegebenen Wort schuldig.
Kristin war an unserer Verlobung ja ein wenig sauer, weil die jüngere Schwester sich vor ihr verlobte. Papa wies sie jedoch schnell in ihre Schranken, denn an ihrem siebzehnten Geburtstag hätte sie doch ganz andere Interessen gehabt und ihren Axel nicht einmal gekannt. Das musste sie natürlich, wenn zuerst auch noch etwas schmollend, zugeben.
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Am Samstag hatten wir unsere Verrückten aus den Oberklassen da, zu Fotos für IGDuM. Sie waren alle alt genug und bereit nicht überall zu tratschen. Im Übrigen waren sie entweder sowieso geil oder scharf aufs Geld. Alle hatten eine Genehmigung der Eltern dabei. Lis hatte gesagt, ohne diese bräuchten sie gar nicht erst kommen. Alle unterschrieben den Vertrag.
Es wurde ein ungewöhnlich langer Nachmittag mit relativ wenigen Bildern. Die Mädchen hatten nicht nur Hemmungen, sondern auch keine Ahnung. Lis war mir eine besonders große Hilfe, sie brachte die Bande auf Vordermann und vor die Kamera. Am Schluss hatte ich fünf Filme voll und die Achtung meiner Schulfreundinnen gewonnen. Mindestens die Hälfte von ihnen schleckte mich ab, als ich verkündete, dass die getragenen Wäschestücke behalten werden können.
Reden wir nicht drüber, Schulstress noch und noch. Warum die immer vor den Ferien noch einmal so voll zuschlagen, verstehe, wer will. Lis und ich ließen uns dadurch aber nicht mehr verblüffen. Wenn auch so manches Mal das Schmusen zu kurz kam, für ein paar Küsschen hat es immer gereicht. Wir blieben die Klassenbesten. Glück? Ich denke, dass es auch viel Fleiß war. Unser Verhältnis hatte sich in der Klasse auch rum gesprochen, es wurde zu unserer Freude einfach akzeptiert.
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Es war soweit. Mein Freund Axel tat den entscheidenden Schritt: Die Verlobung mit Kristin war angesagt. Kurzfristig lud Papa Bronner auch noch Renate ein. Er hat es wohl begriffen, was sie für Lis und mich bedeutet, denn er wurde natürlich ebenfalls über unsere Timetable informiert. Dass wir jetzt etwas intimer miteinander umgehen störte ihn offensichtlich nicht; wir waren ja verlobt. Da darf man wohl auch in seinen Augen schon etwas voreilig sein. Auch Renate hatte kein Problem damit, ganz selbstverständlich saß sie auf meiner linken Seite.
Gegen acht Uhr klopfte Papa Bronner an sein Glas: „Es ist mir eine Ehre und Freude verkünden zu dürfen, dass meine älteste Tochter Kristin, sich ihrem Freund Axel König versprochen hat. Damit bin ich endlich eine letzte Sorge los.“
Axel stand auf. „Diese Sorge muss jetzt ich wohl übernehmen. Das hat mir vorher auch keiner gesagt. Das wirkliche Problem ist nur, dass ich meine Kristin liebe. Da muss die eine oder andere Sorge zurücktreten. Was red ich, ich kenne sowieso kein Fräulein Sorge. Aber Spaß beiseite. Jetzt bin ich wohl gefordert. Ich mache es kurz: Kristin ich liebe dich, willst du mich heiraten? Ich verspreche auch, dich zu lieben und zu ehren, wie es meiner Frau gebührt.“
Kristin wollte, wenn sie es auch kaum sagen konnte. Sie heulte nämlich vor Glück. Es hat, außer Lis und Renate, sicher keiner gesehen, dass sich so eine blöde Träne auch in meine Augenwinkel verirrt hatte. Es ging um meine zukünftige Schwägerin. Dann fiel mir ein, dass Axel dann ja auch mein Schwager war. Es hätte schlimmer kommen können. Er war älter als ich, aber mit dem uralten Arschloch kam ich bestens zurecht. Hauptsache ist aber wohl, er kommt mit seiner Kristin gut aus. Da konnten aber weder Lis noch ich ein mögliches Problem erkennen.
Nach der Verlobungsfeier nahm Papa Bronner mich zur Seite. „Ich habe mit Rama Radama gesprochen. Leila kommt schon am Samstag mit dem Zug. Sie schläft bei Elisabeth. Kristin übernachtet bei ihrem Axel. Für Sonntag habe ich einen Kleinbus gemietet. Das einzige Problem ist unsere Sicherheit. Axel und ich haben Geldkoffer dabei, mit je fünf Millionen Mark in großen Scheinen. Der Teppichhandel im Orient ist ein Bargeschäft, Hand um Hand sozusagen. Die Koffer haben wir an das Handgelenk gekettet, am Flughafen werden wir von zwei Wachleuten erwartet, die uns gleich in die Lounge von PanAm bringen. Das Geld wird dort entgegengenommen und uns erst in Teheran wieder ausgehändigt. Das ist keine große Prozedur, ich habe das schon oft gemacht, wenn auch nicht mit so viel Geld. Ich könnte es auch mit einem Geldtransport schicken lassen, aber das ist zu viel Umstand und zu teuer. Das zu deiner Information. Ich hole dich Sonntag pünktlich um acht ab.“
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Ich hatte für Freitag nur zwei Shootings vorgesehen. Sie liefen zu meiner Freude völlig reibungslos ab. In der Zwischenzeit hatte ich wohl auch die notwendige Übung und Routine in dieser neuen Fototechnik. Aber Spaß machte es immer noch. Die Bilder kopierte ich gleich nach der Sitzung. Renate erledigte den Rest, das Versenden.
Renate blieb auch über Nacht. Nun ist eine Woche ja keine Ewigkeit, aber so im Nachhinein gesehen, waren wir da gerade in einem Alter, oder besser gesagt in einem Gemütszustand, wo man doch ein wenig sehr - wie will ich sagen - aufeinander angewiesen ist. Das ging nicht nur mir so, ich fürchte auch Renate. Unsere Entdeckung, was körperliche Liebe bedeutet, war ja noch nicht so alt und sie wollte auch gepflegt sein. Auf jeden Fall waren wir in dieser Nacht hoch motiviert. Wir mussten ja zum Wohle von Lis üben, üben, üben...