Die Wahl des Titels ist mit Sicherheit für viele Autoren eine der schwierigsten Entscheidungen überhaupt. Manchmal sogar schwieriger als das eigentliche Schreiben, da der Titel nicht allzu lang sein darf, weil er komplett auf die Vorderseite des Umschlags passen muss.
Im Allgemeinen gibt es hier auch bestimmte Genrekonventionen. Dennoch existiert es eine einfache Formel, die eigentlich für die meisten Bücher funktioniert. Das ist ganz ähnlich wie in der Mathematik. Wir erinnern uns an die Kurvendiskussion mit der wunderbaren Funktion f(x) oder gesprochen Eff von Icks, wobei Eff für Funktion steht und Icks für eine Zahl, die man irgendwie ausrechnen soll.
In der Titelogie, der Wissenschaft der Titel, können f und x jeweils für beliebige Substantive mit oder ohne Artikel stehen, zum Beispiel:
die Macht von Edelsteinen
die Gier von Atlantis
der Stuhl von Karlheinz
Eleganter als "von" ist aber häufig die Verwendung des Genitivs. Dies ist ein Unterschied zur Mathematik, die keinen Wert auf schöne Sprache legt:
die Macht des Edelsteins
die Gier des Atlantis
der Stuhl des Karlheinz
Andere Beispiele wären etwa:
der Lutscher der Blumenvase
der Pneumologe des Tellers
das Waschbecken der Bierflasche
Die Wörter selbst sind egal. Ein Nachteil ist, dass diese Methode auch bei guten Büchern weit verbreitet ist.
Ein anderes gutes Schema ist, einfach das Genre und ein Adjektiv, das das Buch beschreibt, zu wählen, z. B.:
Spannender Krimi
Romantische Liebesgeschichte
Gruseliger Horrorroman
Lustige Komödie
Voll geiles Buch, das in kein bestimmtes Genre passt
Man kann dies auch noch weiter konkretisieren:
Spannender 200-seitiger, 9,99-Euro-kostender Krimi
Romantische 543-seitige Liebesgeschichte
Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass der Leser sofort weiß, woran er ist. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit späterer Beschwerden.
Nachtrag, 01.04.21:
Man kann auch einfach folgende Seite nehmen: