Sehr wichtig ist es, dass man keine Wörter oder Formulierungen verwendet, die beim Leser ein Bild im Kopf entstehen lassen könnten. Bilder sind gefährlich. Das, was auf Neudeutsch mit "Kopfkino" bezeichnet wird, sollte um jeden Preis vermieden werden. Es könnte den Leser sonst von der Schönheit der Buchstaben und Zeichen ablenken.
Auch Vergleiche, Redewendungen, Sprichwörter und Metaphern sollte man komplett streichen.
Verben sind das Wichtigste an einer Sprache. Daher lassen sie sich leider nicht ganz vermeiden. Es ist jedoch besser, nicht zu viele verschiedene Verben zu benutzen. Am besten beschränkt man sich auf die nötigsten wie beispielsweise gehen, stehen, sitzen, liegen, sehen, finden, brauchen, suchen, legen, setzen, stellen, kaufen, töten, atmen, schlagen, machen, schlafen, lieben, küssen, essen, trinken.
Sehen beispielsweise kann andere Ausdrücke wie beobachten, linsen, gucken, schauen, betrachten, starren, glubschen, glotzen, schielen, lugen/luken, einen Blick auf etwas werfen, den Blick schweifen lassen oder blicken vollständig ersetzen. Das Problem bei den genannten Wörtern ist, dass sie die Art des Sehens näher beschreiben und dadurch die Gefahr besteht, dass der Leser eine konkrete Vorstellung entwickelt. Diese ist jedoch zu komplex und überfordert ihn. Wann immer möglich, sollte man einfach nur machen, haben, werden oder sein verwenden.
Statt des komplizierten Satzes Friedrich saß am Tisch und brütete angestrengt über seinen Hausaufgaben geht auch folgende, wesentlich prägnantere Formulierung:
Friedrich war am Tisch. Und dann machte er seine Hausaufgaben.
Der Leser weiß alles, was er wissen muss.
Ähnliches gilt auch für Adjektive und Substantive. Hier sollte jeweils das einfachste, neutralste Wort gewählt werden. Synonyme für gängige Wörter sollten aus dem Wortschatz gestrichen werden. Wer Synonymwörterbücher besitzt, sollte diese an einen finsteren Ort verbannen. Auch Internetseiten, die der Suche von Synonymen dienen, sind aus der Chronik zu löschen und für immer zu vergessen.