Als Emma und Luan gemeinsam die Taverne betraten, waren der Hund ohne Grund und Skogsdotter in eine angeregte Diskussion vertieft.
„Was da wohl drin sein mag?“, wollte die junge Frau wissen.
„Chund nicht weiss, aber ist Geschenk von netter Dame. Ist es nicht ein schönes Holzpferd? Sie hat gesagt, Hund soll es ins Hauptquartier bringen.“
„Meinst du da sind Dämonen drin?“
Chund legte unschlüssig den Kopf schief.
„Meine Güte! Bring sofort das Ding raus, Hund. Da könne sonst was drin sein und wahrscheinlich fliegt es uns gleich um die Ohren.“ Emma war entsetzt.
„Aber seltsame Lady sagte, Chund soll es in die Taverne bringen.“, der Hund ohne Grund blieb standhaft. Egal wie Emma auch versuchte ihn umzustimmen, Chund weigerte sich, das Pferd wieder hinaus zu bringen.
„Wir könnten das Pferd doch einfach anzünden, oder?“, fragte Luan und betrachtete das Pferd kritisch.
In diesem Moment kamen auch Megan Core und Phil herein und gesellten sich zu dem Rest der Gruppe.
„Also ich bin auf fürs Anzünden.“ Duke grinste begeistert.
„Wartet, lasst uns zuerst schauen was darin ist. Danach können wir es ja immer noch anzünden.“ Vorsichtig näherte Lu sich dem Pferd und klopfte dagegen.
„Haltet ihr das wirklich für eine gute Idee?“ Emma klang nicht wirklich begeistert.
„Vernichten wir das Ding doch einfach.“ Meinte Meg.
„Macht was ihr wollt, ich öffne jetzt.“ Luan trat zu der gut getarnten Öffnung am Bauch des Pferdes.
Schnell brachten sich die anderen in Position und zückten ihre Waffen.
Das Duo von Anderson Kloster war mit Schwertern ausgestattet, währendem Skogsdotter sich mit Axt und Rundschild bewaffnete. Megan begann unheimlich klingende Formeln zu murmeln, um eine Armee aus Toten zu beschwören.
„Okay, ich öffne in drein, zwei eins…“ In dem Moment, in dem Luan die Klappe aufzog, stürmte Phil mit einem Geschrei wie eine ganze Armee in den Bauch des Pferdes hinein. Von drinnen waren dumpfe Schläge und Schreie zu hören.
„Dad?“ Emma hielt ihr Schwert kampfbereit vor sich und wollte gerade Duke hinterherlaufen, als dieser, drei Köpfe auf seinem Schwert aufgespiesst, wieder aus dem Pferd herausrannte – mit über einem Dutzend Dämonen im Schlepptau.
Sofort stürzten sich auch die anderen ins Getümmel.
Chund biss jeden, der im oder Megan zu nahekam und die restlichen drei schwangen ihre Waffen.
Sie schafften es, einige der Monster zu erledigen, aber der Rest rannte immer noch hinter Phil her.
„Hey, Kumpel. Führ die Dämonen doch nochmal zu uns rüber.“ Luan winkte hektisch.
„Sooooo?“ Duke klang längst nicht mehr so selbstsicher, wie zu Beginn der Schlacht, aber nach und nach wurden die Dämonen weniger.
Luan drehte sich zu den anderen um: „Alles gut bei eu…“ Weiter kam Lu nicht. Das Gebrüll eines Dämons vermischte sich mit einem Warnschrei von Emma, als sich eines der Monster aus der Gruppe löste und auf Luan zustürzte.
„Hierher!“, rief Skogs und Luan folgte ihrer Stimme durch das Getümmel des Kampfes.
„Duck dich!“ Der junge Mensch tat was die Frau sagte und liess sich instinktiv fallen, als Skogsdotter die Axt heruntersausen liess und gleichzeitig den Schild zur Verteidigung hob.
Mit der Klinge im Schädel sackte der Dämon in sich zusammen und der Boden zitterte von Megans Machtwellen, die sie durch den Raum sandte.
Jetzt war nur noch ein einziger Dämon übrig und der rannte geradewegs auf Emma zu, deren Schwert noch im letzten Dämon, den sie erledigt hatte, steckte.
Ein markerschütternder Schrei löste sich aus ihrer Kehle, als der Dämon seine stachelbesetzte Keule hob.
Chund rannte in ihre Richtung, aber Duke war schneller. Mit einem sauberen Schnitt trennte er den Kopf von Rumpf und fing anschliessend Emma auf, die einen taumelnden Schritt nach vorne tat.
Von draussen erklang plötzlich ein gewaltiges Grollen, lauter als ein Gewitter es je sein könnte.
Megan trat als erste aus der Taverne, der Rest folgte ihr.
Am Himmel waren die Umrisse einer riesigen, gehörnten Frau zu erkennen, die einen Dreizack in der Hand hielt. Die Winterqueen.
„Das ist verrückte Lady, mit dem Pferd.“ Der Hund ohne Grund kläffte.
„Dachte ich mir schon.“, brummte Phil, der noch immer schützend einen Arm um Emma gelegt hatte.
„Tja, deine Dämonen sind jetzt leider Matsch!“, lachte Luan, das Gesicht voll dunkler Schlamm- und Blutspritzer.
Die Königin fauchte erbost und Megan lachte schallend.
„Das wird euch noch leidtun! Der Kampf ist noch nicht vorbei und das werdet ihr bereuen! Dafür wird ganz Belletristica büssen!“ Mit einem grausamen Lachen, löste sie sich in Nichts auf und zurück blieb nur eine Gruppe verstörter Kämpfer, die nicht fassen konnte, was gerade passiert war.