Das Bier schwappte als die Krüge geschwenkt wurden und der Geruch nach gebratenem Fleisch erfüllte die Luft.
Die Kaserne lief beinahe über vor Besucher. So viele waren schon lange nicht mehr hier.
Takaro flatterte beim Spielertisch aufgeregt hin und her und beobachtete mit Adleraugen jeden Chip der über die Tischplatte wanderte.
Die meisten der anderen Feen hatten sich an einem der vielen Tische niedergelassen und horchten den Gesprächen.
Heute war ein Tag zum feiern! Der 1. Oktober. Nicht nur, dass heute ein neuer Monat begonnen hatte, nein. Es war heute irgendwie als ob der Herbst jetzt endlich richtig angefangen hätte. Draussen heulte der Wind und wirbelte die Blätter der Bäume über die ganze Insel.
Obwohl es nun schon eine ganze Weile her war, dass sie dem ersten Angriff der Winterdämonen Stand gehalten hatten, war die Stimmung nach wie vor euphorisch.
Sie ignorierten einfach alle, dass sich die Truppen bereits erneut sammelten, und feierten, als ob es kein Morgen gäbe.
Die Tür öffnete sich knarzend und im Schein der Lampen, der aus dem Gasthaus heraus in die dunkle Nacht fiel, konnte man zwei Gestalten in langen schwarzen Mänteln erahnen.
Die beiden Grafen aus dem Norden traten ein.
Für einen Moment war es totenstill. Das einzige Geräusch – das Heulen des Windes und eines sehr schmutzigen Wolfes, der sich ängstlich unter einem Tisch verkroch.
Die meisten wandten sich wider ihrem Essen zu, nur ein paar vereinzelte Blicke blieben an den beiden hängen. Ob aus Angst oder Neugier war schwer zu sagen.
Die Männer setzten sich an einen grossen, runden Tisch, an dem man sofort zusammenrückte, um den drei Neuankömmlingen Platz zu machen.
Drei? Ganz richtig gehört. Zwischen den beiden Vampiren lugte jetzt ein dritter hervor. Zweifelsfrei noch ein Kind, aber mit einem spitzbübischen Grinsen im Gesicht.
Während die anderen sich zu unterhalten begannen, schlüpfte er rasch davon.
Der Abend schritt weiter voran. Penny versuchte neben Takaro verzweifelt den Überblick über Belletristicas Vermögen zu behalten und Lizzy musste die Geschichte, wie sie zu ihren Metallteilen kam wieder und wieder erzählen, wobei sie mehrfach unterbrochen wurde, weil der Grill ausfiel und sie ihn reparieren musste.
Niemand bemerkte an diesem Abend das Schiff, das klammheimlich in einer Bucht, nicht weit von der Bücherstadt entfernt anlegte und auch niemand bemerkte die Gestalten, die sich von Bord schlichen und in den nahen gelegenen Wäldern versteckten.
Die ganze Stadt feierte, blind für die Bedrohung, die nur wenige Meilen entfernt griesgrämig unter einer Gruppe Bäumen sass und blind für die Eisblumen, die die Fenster bedeckten, als die Bedrohung heranwuchs.