Silvia überlegte keine Sekunde. Sie wählte seine Nummer. "Hallo Silvie!" begrüßte sie seine angenehme Stimme. "Wie du das sagst: "Silvie..." Stört es dich, wenn ich dich so nenne?" - "Oh nein, Michael, es gefällt mir sogar sehr! Aber nur wenn du es sagst...und wie du es sagst! Michael?" - "Ja?" - "Was ist, wenn Tommy und ich den selben Wunsch haben? Dann erfüllen wir ja gar nicht deinen sondern unseren eigenen Wunsch, wenn wir ein Wochenende mit dir verbringen." - "Du hast eben meinen eigentlichen Wunsch erfüllt. Denn eigentlich habe ich mir nur gewünscht, dass du das möchtest. Und Tommy natürlich. Ist er da?" - "Ja, soll ich ihn dir geben?" - "Bitte!" Silvia gab Tommy den Hörer ."Hallo Tom! Möchtest du mit deiner Mami am Wochenende zu mir kommen?" - "Jah! fahren wir wieder mit dem Porsche?" - "Wenn du möchtest..." - "Jah, Michael! Das wird lustig!" - "Ganz bestimmt! Gibst du mir nochmal deine Mama?" Tommy gab Silvia das Handy zurück. "Michael, darf ich dich später nochmal anrufen? Ich meine, ich bin gerade bei Mama und das Handy hängt am Lader und..." - "Ich würde auch gern mit dir allein noch ein wenig plaudern, mein Engel." - "Ich freu mich drauf. Es kann noch ein Wenig dauern... Ich ruf dich sofort an, wenn Tommy eingeschlafen ist, ok?" - "Schön! Bis dann, Silvie!" - "Bis dann!"
"Silvia, der ist ja nett! Der hat wirklich Format! Wie sieht er denn aus?" - "Richtig gut! Er ist viel größer als ich, vielleicht eins-fünfundachtzig, nicht ganz eins-neunzig. Er hat mittelblondes Haar und strahlend blaue Augen und er hat voll den Charme. Er ist total unaufdringlich und weiß aber ganz genau, was er will und das kriegt er auch! Aber er überlässt immer mir den nächsten Schritt und er ist voll lieb zu Tommy. Du hättest die beiden sehen sollen gestern, wie sie zusammen seine Yacht gesteuert haben." - "Ich hab gesteuert! Er hat nur Gas gegeben!" protestierte Tommy. "Und Mami hat ihn zweimal geküsst, obwohl sie ihn nicht zu Bett gebracht hat!" - "Tommy, ich hab ihm nur ein Bussi auf die Wange gegeben!" - "Zwei!" Und mehr krieg ich auch nicht, wenn ich zu Bett geh!" - "Bist du etwa eifersüchtig?" - "Nein, Mami! Ich mag ihn auch!"
Die beiden Frauen lachten. Die drei aßen gemeinsam zu Abend und unterhielten sich noch ein Weilchen. Schließlich fuhr Silvia mit ihrem Sohn nach Hause. Sie freute sich schon auf später, wenn Tommy schlief. Dann würde sie endlich einmal allein mit ihrem Traummann reden können. Seltsam wie sich innerhalb 24 Stunden alles ändern kann. Vorgestern noch, hatte sich Silvia nicht vorstellen können, wegen eines Mannes Herzklopfen zu verspüren. Heute hatte sie den ganzen Tag nur an einen Mann gedacht. Aber an ein ganz besonderes Exemplar...