Der dumpfe Rhythmus der Trommeln hallte über das Deck und wurde vom dicken Neben, der das Schiff umwaberte verschluckt.
Der Nebel war so dicht, dass man nicht weiter als ein paar Meter sehen konnte. Die Segel hingen beinahe gänzlich schlaff herab, aber trotzdem kam die Flotte zügig voran.
Was anfangs wie ein Schiff ausgesehen hatte entpuppte sich mit der Zeit zu einer ausgewachsenen Armee scheusslicher Monster, die in grausamer Vorfreude ihre Keulen schwangen.
Das Flaggschiff hatte schwarze Segel und fuhr so schnell, dass die anderen kaum mithalten konnten. Von unter Deck hörte man gedämpfte Schreie und das Geräusch einer Peitsche, die auf gefrorene Erde, Eis und Haut traf.
An der Reling stand eine Gruppe furchteinflössender Winterdämonen und fletschte freudig die Zähne.
Sie waren mit Keule, Schwertern aus geschliffenem Eis, Morgensternen und vielen anderen seltsamen geformten Waffen ausgestatten und hielten grosse runde Herzschilde, die mit einer Schicht Eis bedeckt waren.
Manche von ihnen hatten Hörner oder waren in Felle gekleidet, währendem andere beinahe menschlich wirkten.
Sie waren gross und breitschultrig, hatten aber menschliche Gesichter und trugen Rüstungen. Ihre Gesichter waren mit Narben übersäht und ihre Haare fettig.
Plötzlich verstummten die Krieger allesamt und der Kapitän der „Icy-Queen“ trat aus seiner Kajüte.
Er war von Kopf bis Fuss in eine eisig-durchsichtige Rüstung gehüllt und dort wo normalerweise das linke Auge sein sollte, prangte eine schwarze Augenklappe.
Durch die Rüstung hindurch liessen sich muskulöse, beinahe schneeweisse Arme erahnen, über die sich ein Geflecht von schwarzen Adern wie ein Spinnennetz zog.
Als er lachte entblösste er eine Reihe spitz-geschliffener Zähne und es bildeten sich weisse Wolken vor seinem Mund.
„Letztes Mal mögen sie uns vielleicht geschlagen haben,“, röchelte er, „aber dieses Mal werden sie tot sein, ehe sie gemerkt haben, dass wir überhaupt da waren! Wir sind früher dran als letztes Jahr und stärker denn je!“
Siegessicher reckte er die Faust in die Höhe und seine Männer stimmten in den Schlachtruf mit ein.
Ein Trommelsignal wurde von Schiff zu Schiff weitergegeben und nach kurzer Zeit erfüllte das Gebrüll hunderter Dämonen die Luft.
Der Rhythmus wurde schneller angeschlagen und die Ruder klatschten noch schneller als zuvor ins Wasser.
Der Kapitän stand nun selbstsicher am Steuer und blickte in den undurchdringlichen Nebel.
In der letzten Schlacht hatte er nicht nur die Hälfte seiner Männer, sondern auch sein linkes Auge verloren.
Aber dieses Mal würde er die ganze Insel dem Erdboden gleichmachen. Er hatte nämlich noch ein paar unangenehme Überraschungen dabei und die Flotte mit der er unterwegs war, war erst die Vorhut.
Mit einem schaurigen Lachen riss er das Steuer herum und nahm Kurs auf Belletristica.