Nach gefühlt zehn Monaten Winter, ist heute der erste richtig schöne Tag. Irgendetwas macht es mit mir. Ich kann nicht still sitzen. Ständig zwänge ich mir Cyberpunk auf, eine Stadt, in der es zwar nicht so viel zu tun gibt, wenn man es mal mit GTA 5 vergleicht, es macht aber ungemein Spaß im Auto herumzufahren und dem Radio zu lauschen, besonders während des Sonnenuntergangs. Ständig sehe ich zum Fenster, durch eben diese scheint.
Irgendwann halte ich es einfach nicht mehr aus. Ich fahre den PC herunter, die PS 4 ebenso, ziehe mich um und schwinge mich auf mein Rad. Wo ich schon mal dabei bis, werfe ich Altglas in den Container, der ganz in der Nähe liegt. Da beginnt es auch schon. Ich spüre es im Wasser … Ich spüre es in der Erde … Ich rieche es in der Luft … Oh hoppla, na wer hat es erkannt?
Zurück zur Realität. Aber Stichwort: Luft. Ja, sie ist warm und in ihr ist der nahende Sommer schon zu schnuppern und dies ist es, ich bin einfach kein Mensch für den Sommer. Ich denke jetzt schon an den Herbst. Die Blätter werden Bunt, feuchte Luft, etwas Kälte. Ach wie schön. Die Kehrseite, während des Winters habe ich kaum etwas zu Papier gebracht, ich hoffe doch, dieses zarte Frühlingserwachen lässt meine kleinen Gismos irgendwie anspringen, leider habe ich die Leidenschaft zum Schreiben verloren.
Da wir in schwierigen Zeiten leben, sind kaum Menschen auf der Straße. Natürlich kommen sie aus ihren Löchern gekrochen, klingt so negativ, ich weiß, aber ihr wisst bestimmt was ich meine, und erfreuen sich am Wetter. Manche sind, wie ich, auf dem Fahrrad unterwegs, andere wiederum gehen einfach mit ihrem Hund Gassi. Spaziergänger sind auch dabei. Es ist schon fast normal. Ja und diese Motorradfahrer mit ihren lauten Knatterboxen, wieder vier hintereinander, ob die Auspuffanlagen noch der Norm entsprechen? Unten am Fluss sind die Enten dabei das Wasser unsicher zu machen. Einige Bienchen und Hummelchen sind schon sehr beschäftigt, ein Lächeln legt sich auf meine Lippen. Vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm!
Ach Frühlingserwachen.
Völlig fertig öffne ich die Tür und springe erst einmal unter die Dusche. Kondition war gestern. Nachdem abtrocknen sitze ich mit Bademantel und einem warmen Tee am geöffneten Fenster und fühle mich wie ein getoastetes Zimtbrötchen. Schöne Grüße an Homer Simpson. Ich lese mal wieder, was denn sonst. Wäre jetzt meine Freundin hier, würde sie mit den Augen rollen. Schreiben und lesen tut sie auch, ja, aber nicht so oft, wie ich es tu! Letzten Monat hat sie mir Buchkauf verboten, kann man sich das vorstellen?
Ich schweife ab. Es ist wirklich ein schöner Tag. Buch, Tee und Ruhe. Vielleicht wird es wirklich nicht so schlimm.