Leise pfeifend stand Veronika im Bad und stylte sich. Sie wollte heute Abend ausgehen. Ihrem Göttergatten hatte sie weisgemacht, sie würde sich mit ihren Freundinnen zum Mädelsabend treffen und über Nacht bleiben. Friedhelm kannte dies schon und hatte nichts dagegen, dass sie bei ihrer Freundin übernachtete. Meist ging es an solchen Abenden hoch her, auch Alkohol war im Spiel.
„Du scheinst recht gut gelaunt zu sein“, hörte sie Friedhelm sagen, der zu ihr ins Bad gekommen war und sie bei ihrer Tätigkeit beobachtete.
„Das bin ich auch“, erwiderte Veronika grinsend. „Du weißt doch, so ein Abend mit meinen Freundinnen bereitet mir immer Freude. Wir werden mächtig Spaß miteinander haben.“
„Und dann seid ihr wieder besoffen und morgen habt ihr alle akute Haarwurzelentzündung“, meinte Friedhelm grinsend. „Der Spaß sei euch gegönnt.“
„Na, na! Sag nicht gleich besoffen. Wir sind nur angeschickert.“ Veronika drohte ihm mit dem Finger. Dabei lachte sie ihn an.
Friedhelm bewunderte seine Frau. Trotz ihrer fünfzig Jahre sah sie noch passabel aus. Gut, nicht mehr wie vor dreißig Jahren, aber immer noch sexy und begehrenswert.
„Oh, ich muss mich beeilen“, rief Veronika, als sie sich ihre goldene Armbanduhr anlegte.
„Ich wünsche dir viel Spaß“, erwiderte Friedhelm und gab seiner Holden einen Abschiedskuss. „Bis morgen.“
„Bis morgen, Liebling. Und bleib sauber.“ Veronika warf ihm noch eine Kusshand zu und verschwand. Sie freute sich schon auf das bevorstehende Date. „Wenn Friedhelm wüsste“, dachte sie und grinste hämisch. „Mein Liebhaber muss mein kleines Geheimnis bleiben.“ Die Freundinnen gaben ihr ein Alibi.
© Milly B. / 11.09.2018