Du bist Arthrax Sundergeer.
Schweren Herzens wendest du den Blick ab. Eure Mission ist einfach zu wichtig.
„Arthrax?“, fragt Aji leise.
Es missfällt dir ebenfalls. Du verziehst den Mund. „Es ist … der einzige Weg.“
„Aber …“
Du siehst ein letztes Mal zum Wasser. „Tut mir leid, Aji … Es steht mehr auf dem Spiel als die Leben der Mannschaft dort. Wenn wir auffliegen, wird ganz Kalynor untergehen.“
Der Junge senkt den Blick. Du kannst seine Augen im schwachen Licht leicht funkeln sehen. Er überlegt sichtlich, ob er einfach losrennen sollte.
„So schwer uns diese Entscheidung fallen mag“, sagt Allyster einfühlsam, „wir können unsere Mission nicht für einige Fremde gefährden. Vielleicht schafft es das Schiff ja auch. Kommt … lasst uns gehen.“
Ihr stimmt nur zu gerne zu. Wenn das Schiff schon kentern muss, wollt ihr es wenigstens nicht hören müssen.
So kehrt ihr zu den Tavernen zurück. Allyster erlaubt euch noch jeweils einen Becher Rum und sogar Aji darf etwas verwässertes Bier trinken. Dann geht ihr in eure Unterkunft.
°°°
Am nächsten Morgen gibt es allerdings keine Spuren eines Schiffsunglücks. Keine Trümmer auf den Wellen und auf den Straßen spricht auch niemand über ein solches Ereignis. Ihr tauscht nervöse Blicke, als ihr über die sandigen Gassen zu eurem Treffen mit Siwa geht.
„Oh, ihr habt ein Geisterschiff gesehen!“, ruft dieser lachend aus, nachdem ihr ihn in der Taverne unauffällig zu dem Vorfall befragt hat. Einige Gäste drehen bei diesen lauten Worten die Köpfe zu euch und prosten euch mitfühlend zu.
„Ein Geisterschiff?“, hakst du nach.
Siwa nickt. „Man sieht sie hier ab und zu, nach Einbruch der Nacht. Schiffe, die auf gefährliche Klippen zuhalten oder direkt in einen Sturm segeln, die Lampen stets hell erleuchtet. Doch wer geht, um sie mit einem Feuer zu warnen, der kehrt nie wieder. Nicht eine Spur bleibt von ihnen, als ein verkohltes Feuer und aufgewühlter Boden.“
„Das … ist schrecklich.“ Allyster klingt, als wäre er nicht bereit, Siwa den Aberglauben abzukaufen. Auch du bist skeptisch, denn er klingt nicht sonderlich beeindruckt von dem Schauermärchen. Da müsste er sich schon mehr Mühe geben.
„Ach, das ist ja nichts. Man zündet kein Feuer an und geht nicht hin, dann passiert einem nichts“, entgegnet Siwa schulterzuckend. „Da gibt es Schlimmeres.“
„Schlimmeres?“, wiederholt Aji mit bebender Stimme.
Siwa nickt und blickt euch ernst an. „Wenn man draußen ist, auf den Wellen, gibt es noch Größeres und Schlimmeres. Diese Wesen kommen nicht zu nah an Land heran. Und es gibt Dinge dort draußen, die wir nicht verstehen.“
Diesmal überzeugen dich sein Tonfall und sein Blick. Siwa glaubt jedenfalls eindeutig daran, was er sagt. Und nachdem, was du in den letzten Tagen gesehen hast, bist du ebenfalls bereit, daran zu glauben. Vielleicht gibt es in den Tiefen des Meeres doch Ungeheuer.
Und genau in diese Tiefen wollt ihr hinab …
Herzlichen Glückwunsch!
Dies ist das Canon-Ende von Arthrax‘ Part.
Lies weiter bei Kapitel 16.
