Dieser vermuteten nichts. Er mied Pansy seither und es war ihm Recht, dass er aus den Kerkern auszog. Die Zauberstunde schritt mühselig dem Ende zu. Der Weißblonde saß wie auf heißen Kohlen. Ständig wippte er mit dem Fuß und ließ seine Fingerkuppen auf dem Tisch tänzeln. Er hatte ein Gedanken, mit Sina reden. Je näher der Abschluss der Stunde rückte, umso mehr stieg seine Nervosität.
„Wir sehen uns zur nächsten Stunde. Ich wünsche Ihnen eine Angenehmen Tag“, verkündete die Professorin das Ende an. Der Blonde sprang sofort auf, schnappte sich die Schultasche und rannte in seinen Gemeinschaftsraum. Vor ihrer stoppte er und atmete tief durch. Er hoffte, das sie den Zauber aufgelöst hatte.
Er klopfte und betrat den Raum ohne Probleme. Er wunderte sich, da er sonst abprallte und ein Eintreten verhinderte.
„Mann, Draco“, schrie sie und durch den Schreck schmiss sie ihre Lektüre in die Lüfte, wodurch es quer durch die Räumlichkeit flog und in den Händen von dem Blonden landete. Mit dem Buch schritt er auf ihr Bett zu und übergab es ihr mit einem schmunzeln.„Warum klopfst du nicht?“, fragte sie ihn, nachdem sie es ergriff und auf dem Nachttisch ablegte.
„Hab ich doch. Nur hab ich nicht auf eine Antwort gewartet, weil ich dringend mit dir reden muss. Das kann nicht warten“, er griff nach ihrer Hand, Sie zog diese weg.
„Genau das ist der Grund“ , frustriert sah er sie an, „Warum versuchst du mir aus dem Weg zu gehen? Was habe ich getan, Sina, ich möchte das verstehen? Seit dem Tag wo du mit Blaise in Hogsmeade warst, bist du so anders und dafür hätte ich gerne eine Erklärung“, löcherte er sie.
„Da gibt es nichts zu erklären!“, versuchte das Mädchen das Ganze mit ernster Miene herunter zuspielen, „Es ist alles in Ordnung.“
Sie hatte nicht Dracos Hartnäckigkeit gerechnet. Dieser war von ihren Worten nicht überzeugt. Sie entsprachen nicht der Wahrheit. Er sah es in ihren Augen. Sie strotzten vor Angst und Traurigkeit. In war die gleiche Leere, wie zu Anfang ihrer Begegnung.
„Das kannst du vielleicht, einem Troll weis machen aber nicht mir!“, stampfte er unkontrolliert mit den Füßen auf den Boden, „Ehrlich Sina, Blaise hat mir von eurer Unterhaltung erzählt, nachdem ich ihn dazu gedrängt habe. Ich wollte wissen, was mit dir los ist! Und wie kannst du so was nur denken?“
Sina verschränke ihre Arme vor der Brust und riss fassungslos die Augen auf. Was erlaubte sich Blaise? Er war ihr Freund. Diese Meinung hatte sie, bis sie von ihrem Bruch erfuhr.
Wie aus dem nichts, sprang sie auf und bezweckte aus dem Zimmer stürmen. Der Blonde war flotter und packte sie am Arm. Durch die ruckartige Handlung fiel sie wieder zurück ins Bett. Dieses federte den Aufprall ab. Weich wie Watte. Dabei zog sie Draco mit sich.
„Wo willst du hin?“ , fragte er sie verwundert, drückte sie gebeugt über ihr, sie auf die Lacken.
„Blaise fünf Köpfe kürzer machen!“, schrie sie giftig. Sie wehrte sich gegen seinen Griff und versuchte ihn, zur Seite zu schieben. Es gelang ihr und sie sprang aus dem Federbett. Draco sprintete hinterher und packte sie, ehe sie die Tür erreichte, und zog sie zurück ins Bett.
„Kannst du das mal lassen?“, schubste sie ihn weg und sah den Blonden vernichtend an.
Er ließ sich nicht beirren und schlang seine Arme um sie, sodass sie nicht wieder aufsprang.
„Mann, er kann nichts dafür. Ich habe ihn dazu gedrängt es mir zu sagen und jetzt will ich es von dir selber hören. Warum denkst du so was von mir?“, er übte mehr druck auf sie aus. Was ebenfalls gelang. Sie beruhigte sich langsam und ihre Anspannung ließ allmählich nach. Sina atmete tief durch.
„Nein, das denke ich nicht von dir. Aber du musst mich auch verstehen. Ich habe diese Erfahrung gemacht und das geht nicht an einem spurlos vorbei“, wehmütig schaute sie Draco an, „und wie ich schon zu Blaise sagte, ich kann zwar Erinnerungen einsehen, aber keine Gedanken lesen.“
Der Blonde stand vom Bett auf und zog sich den Schulumhang aus. Er setzte sich wieder hinter das Mädchen und schloss seine Arme um sie. Nachdem sie ein Stück zu ihm gerückt war, legte er den Kopf auf ihrer Schulter ab. Diese Nähe hatte er die letzten Tage vermisst und war erleichtert, dass sie ihn nicht wegstieß.
„Hör mir jetzt ganz genau zu“, fing er an und setzte erst fort, als sie ihm mit einem Nicken signalisierte, dass sie ihm zu hörte, „Ich bin an deinen Fähigkeiten nicht im geringsten interessiert. Im Gegenteil sie würden mir Angst machen. Das wäre eine enorme Verantwortung, die ich nicht tragen möchte“, er holte tief Luft und atmete aus, „aber eins kann ich dir sagen, du bist mir in den letzten Wochen sehr wichtig geworden und deine Zurückweisung tat mir ehrlich gesagt weh. Ich möchte nicht, dass das so weiter geht. Vertrau mir bitte einfach. Egal was passiert, ich werde immer für dich da sein.“
Aus ihren Augen flossen Tränen vor Rührung. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ihr Körper fing an, zu zittern, nicht vor Kälte, sondern ihr Gewissen nagte an ihr. Sie versteifte sich und umso mehr sie dies durchführte, desto heftiger bebte ihr Leib. Sina stellte sich vor, eine Katze zu sein, um es zu Kontrollieren. In den meisten Fällen half es ihr, ruhe zu bewahren. Leider schlug es fehl. Es passierte das Gegenteil. Langsam verwandelte sich ihr Erscheinungsbild. Auf ihrer Haut wuchs ein schwarz-weißes Fell. Ihre Nase zog sich zurück und ihr Mund stach hervor. Ihr Körper brach in sich zusammen und wandelte sich in einem Häufchen tierischen Haarkleid. Am Ende sah sie wie eine Katze aus. Vor Schreck sprang sie vom Bett herunter und schaute ihren Gast mit Katzenaugen an.
„Du überraschst mich immer wieder aufs Neue. Was kommt noch alles zum Vorschein? Erst erzeugst du einen Sturm, dann lässt du die Wände wackeln und legst fast die Schule in Schutt und Asche, heute morgen die riesige Welle“, schmunzelte er, „dann zeigst du mir Erinnerungen ohne ein Denkarium zu benutzen, zauberst ohne Stab und nun verhandelst du dich einfach so in eine Katze. So langsam werde ich irre im Kopf“, er lachte amüsiert. Draco beugte sich über die Bettkante und schob seine Hand unter ihren Bauch. Er hob den Wollknäuel empor und platzierte es zwischen seinen Beinen ab, um sie zu kraulen. Ihre Angst verstrich und sie verwandelte sich zurück in eine menschliche Gestalt. Ihr Haupt lag auf seinem Oberschenkel. Seine Greifhand streichelte weiterhin ihre Wangen.