„Du hattest deinen Spaß.“
Ein Fauchen zur Antwort. Na, da wollte wohl jemand noch nicht so recht klein bei geben und nach Hause gehen. Es war beinah genauso schlimm, wie ein Kind vm Spielplatz zu zerren. Nicht nur, dass es einen selbst schnell nervte, wenn das Gekreische losging, nein die blöden Blicke der anderen kamen noch obendrauf. Hier gab es zwar weniger Zuschauer, die einem ungefragt gute Ratschläge erwiesen, aber wenn sie gekonnt hätten, hätten sie dies zweifelsohne getan. Und sich dabei aufgeführt, wie studierte Theologen, ausgebildete Meisterglasbläser und natürlich promovierte Physikalisten. Auch wenn sie unterm Strich von Tuten und noch weniger von Blasen eine Ahnung hatten. Geschweige denn von der dunklen Materie, der Metallurgie und simpler Zauberkraft. Aber bitte, nur her mit eurer Besserwisserei und eurem Aberglauben.
„Komm schon, mach es uns beiden nicht so schwer.“
„NEIN.“
Es war zum Haareraufen. Wenn es nur nicht jedes Mal so schwer war, dieses Miststück wieder einzufangen. Innere Göttin am *PIEP*. Drauf ge*PIEP*t, dass man das alle paar Wochen wieder durchmachen musste. Als ob man nicht schon genug *PIEP*ing Alltagsstress zu erleiden hatte. Und dann kam der *PIEP*Krampf noch obendrauf. Verdammte *PIEP* noch mal, zum Kuckuck noch eins, hör doch mal auf alles zu piepen.
„Ich meine es wirklich ernst, zwing mich nicht dazu, mit harten Bandagen zu kämpfen.“
„KOMM DOCH, HOL MICH DOCH.“
Oh, dieses Biest wusste genau, dass das nicht ging. Solange sie sich da duckte, zwischen den sich gegenüberliegenden acht Spiegeln und sich die Hände vor die Augen hielt, ging gar nichts. Weder raus noch rein. Man konnte die Spiegel weder zerschlagen, noch zerkratzen oder umwerfen. Allein ihnen nahe zu kommen, hätte bedeutet, dass der Doppelgänger darin zulangen konnte. Und sobald es das Miststück erst einmal gepackt hatte, würde es so lange nicht loslassen, bis sie die Plätze getauscht haben würde.
„Oh, was ist denn das? Schau doch mal her, Süße“, Honigbrot und Peitsche, mit irgendetwas musste man es doch verlocken können.
Es schüttelte den Kopf und zischte bedrohlich. Doch dann drehte es sich langsam um und starrte in die verspiegelte Oberfläche. Das Ebenbild starrte zurück, genauso zwischen den Fingern hervor.
„Gut so.“
Schnell drehte sie sich weg, schaute in eine andere Richtung und in einen der anderen Spiegel. Und auch von dort starrte die Doppelgängerin zurück. Sie war überall. Links, rechts, hinten, wenn sie sich im Kreis drehte. Die miese Fratze war überall. Sie fing an zu schreien. Aber wenn das Böse nun einmal endlich in den Spiegel starrte und sich selbst erblickte. Dann erkannte es seine Schlechtigkeit, seine innere Hässlichkeit, sein verrottetes Wesen und es erschreckte sich so mächtig, dass es aus dem Körper heraussprang und versuchte zu fliehen. Doch es konnte nur nirgendwo anders hin, als in einen der Spiegel. Und sobald es sich ihm näherte, griff der Doppelgänger zu und lachte überlegen grässlich. Die Frau zwischen den Spiegeln brach zusammen.
„Hab ich dich endlich.“
Die Gestalt in der Mitte erhob sich, ordnete sich die Haare und steckte sie mit der Haarspange fest. Sie klopfte sich die Kleidung ab und rümpfte die Nase, als sie sich selbst im Spiegel ansah. Jedes Mal dasselbe *PIEP*Theater. Blöde Hormone.