Das Frühstück hatte gut getan. Ich hatte mir sogar einen Orangensaft gegönnt, für die tägliche Vitaminzufuhr. Und er schmeckte zwar etwas säuerlich, aber er war erfrischend. Ich hatte nur beim ersten Schluck das Gesicht verzogen.
Lilly war schon an der Rezeption, als ich den kleinen Speisesaal verließ. Ich nickte ihr zu und seufzte auf. Ich sollte es ihr sagen, was ich befürchtete. Ich hatte es schließlich gestern aus reiner Panik mehrmals versucht. Und dennoch keine Antwort erhalten. “Lilly? Kurz Zeit? 5 Minuten?” fragte ich also kurz.
Immerhin musste ich auch los, wenn ich im Polizeirevier pünktlich erscheinen wollen würde. Aber Lilly hatte verdient zu wissen, was ich befürchtete. Auch wenn es noch nicht bestätigt wurde. Damit konnte sie sich darauf vorbereiten falls dieser Fall eintreten sollte. “Natürlich.”, sie stand auf und folgte mir kurz um nach draußen, damit es Miss Walter die das Frühstück aufräumte, es nicht mit bekam.
“Die aufgetauchte Leiche.... Lilly, es könnte Jake sein. Ich hab ihm gestern nochmal mehrmals geschrieben.”, fing ich an und schüttelte den Kopf.
“Als ich es erfuhr, hab ich ihm auch geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Du meinst, es könnte er sein?”, fragte sie, mit etwas ängstlicher Stimme.
“Die einzigen die wissen, das er in der Miene war, sind du, ich und die anderen. Aber ich werde heute Alan, nach der Leiche fragen, was man über diese schon weiß. Ich will jetzt nicht unnötig Panik schieben, wie gestern.”, schluckte ich und brachte das gerade so raus.
Lilly schien sich auch Sorgen zu machen, das sah ich ihr an.
Immerhin hatte sie mein und sein Leben mit ihrem ersten Video, fast zerstört. Das hatte sich ja auch geklärt, aber über einige Umwege. Aber seitdem verstanden wir uns, auch wenn es ein Rätsel nach dem anderen war, das wir hatten gemeinsam lösen müssen. So war Ny-mos aufgetaucht. “Falls ich etwas erfahre, dann sag ich dir natürlich Bescheid.”, beruhigte ich sie. “Ich muss jetzt erst einmal los. Mein Termin mit Alan”, ich schluckte.
Aber Lilly verstand und nickte und kehrte an die Rezeption zurück. Ich stieg in meinen Toyota und atmete aus. Es würde wahrscheinlich nicht lange dauern, bis auch ich am ende meiner Kräfte war. Und dann stand heute Abend auch noch die Bar Aurora an. Phil hatte mich ja dahin eingeladen. Ich stellte also die Adresse ein, natürlich in mein Navi und fuhr vom Parkplatz. Wenn ich daran denke, das Jake auf ihn irgendwie Eifersüchtig gewesen war. Gut, das war auch teils meine Schuld, immerhin hatte ich ganz schön mit Phil geflirtet.
Die Straßen von Duskwood waren für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig zu fahren. Alles hier sah altertümlich aus. Vielleicht sollte ich mal in die örtliche Bibliothek und nachschlagen, seit wann es dieses Städtchen gab. Vielleicht gab es dann Ausschluss darüber, warum es so aussah wie es aussah. Vielleicht war auch das Legendenbuch wieder dort. Ich würde mir gerne, die Geschichte des Mannes ohne Gesicht gerne mal selbst zu Gemüte führen.
Es dauerte zwar etwas, aber ich kam unversehrt am Revier an. Das Gebäude schien auch alt zu sein. Ich saß noch in meinen Sitz und atmete ein und aus. Als mein Telefon klingelte. Ich erschrak etwas, weil ich nicht damit gerechnet hatte, das es klingeln würde. Es war ein Anruf. Ich sah auf das Display und bemerkte, das es er war, mein Agent, dem ich vertrauen konnte. Und genau da musste ich ran. “Kiesling?”, meldete ich mich.
“Wo zum Teufel stecken Sie?”, kam es vom anderen Ende.
Anscheinend war er an oder in meiner Wohnung. Ich spitzte meine Ohren, ob es irgendein verräterisches Geräusch gab, oder ob er alleine gekommen war. In den letzten Jahren hatte ich gelernt, auch auf jedes noch so kleine Detail zu achten, vor allem im letzten Monat.
Als ich etwas rumpeln hörte, legte ich auf. ES war mir zu heikel. Etwas stimmte nicht. Ich würde mich nachher mit meinen Kontakt in dieser Behörde zusammen setzen müssen. Laptop hatte ich schließlich auch dabei. Mich beschlich nur so ein ungutes Gefühl. Und dann schrieb ich doch noch einmal Jake.
Claire: Ich weiß, du hast vielleicht keine Zeit, aber ich wollte dir sagen, das ich in Duskwood bin. Ich habe noch so viele Fragen offen, dass ich mit Alan Persönlich reden möchte.
Claire: Da gibt es noch etwas..... Auch ich bin auf ... der Flucht. Seit nun mehr als sechs Jahren, ich kenne also das Gefühl, nirgends zuhause zu sein, wenn man untertauchen muss.
Claire: Falls du in den nächsten Wochen keine Zeit haben solltest, ich werde, wahrscheinlich, mich nicht mehr melden können. Neue Identität, neue Nummer, neuer Standort. Ny-mos nehme ich aber mit, keine Sorge. Falls dir das hilft mich vielleicht zu finden.
Claire: Heute Abend bin ich dann mit Lilly und den anderen in der Aurora. Wollte nur, das du das weißt.
Zwar erhielt ich auf alles noch keine Antwort, aber ich schaltete mein Smartphone auf stumm und auch das GPS schaltete ich aus, es war das einzige was mich jetzt schützen konnte. Zumindest bis ich mit einem Verantwortlichen gesprochen hatte und stieg aus. Schloss ab und streckte mich. Das Gespräch mit Alan stand schließlich vor der Tür.
Ob es wirklich so laufen würde, wie ich mir erhoffte, das wusste ich nicht, aber ich hatte nichts von dem allen was wir gefunden hatten gelöscht. Aus Sicherheitsgründen. Sicher war sicher. Zudem es ja auch Beweise waren. Was mich schmunzeln ließ.
Meine Mutter hatte mal gesagt, das ich dies von meinem Vater hatte, wobei sie Recht haben könnte. Leider waren sie geschieden, als sie mit mir Schwanger gewesen war. Mein Vater wusste also genau genommen nichts von mir. Aber ich auch so gut wie gar nichts von ihm. Nur das er bei der Polizei arbeitete. Und das ich seinen Nachnamen hatte.
Ich betrat also das Revier, es war klein, im Gegensatz zu dem was ich in meiner Stadt hatte. Da gab es für den Verkehr ein Revier, und eben das Revier der Kriminalpolizei. Eigentlich schon verwunderlich, das eben jenes hier für alles zuständig war. Ich sah mich nur kurz um, gemütlich sah es hier ja auch aus, das musste ich zugeben. Bisweilen war ich nur einmal in so einem Gebäude gewesen. Das war vor sechs Jahren.
Selbst wusste ich, das es heikel war, mit jemanden darüber zu sprechen, aber ich hatte Alan ein paar Antworten versprochen, nun nicht ganz, nur zugesichert, aber dennoch war mir unwohl, vor allem nach dem kleinen Telefonat mit meinem Agenten, was mich Schlucken ließ.
Es kam zwar nicht oft vor, aber manches mal verschwanden Zeugen, oder Personen auf unerklärliche Weise. Vor allem wenn sie brisante Informationen hatten und kurz vor einem Prozess standen, der einiges verändern könnte. So eine war ich. “Guten Tag, ich habe um 10 Uhr einen Termin bei Alan Bloomgate.”, sagte ich dem Polizisten vor mir, dessen Namensschild ich gerade las.
“Mister Bloomgate erwartet sie schon, einen Augenblick, Miss. Setzen Sie sich.”, antwortete dieser und griff nach dem Hörer, um seinen Chef bescheid zu sagen.
Mir war immer noch mulmig zumute, aber zumindest Alans Nachname ging mir runter wie Honig. In der Schule hatten mich viele einfach deswegen nur Blume genannt. Obwohl mir meine Mutter nicht viel über meinen Vater erzählt hatte, nur das sie sich schnell verliebt hatten, einige Monate darauf geheiratet hatten, nach Duskwood gezogen waren und einen Sohn, meinen Bruder bekamen, war die Sache nach drei Jahren fast wieder zu Ende.
Sie hatte sich einfach verliebt in jemanden der Geld besaß, also hatte sie sich Scheiden lassen, unwissend, das ich unterwegs war. Vor einigen Jahren hatte ich seinen Nachnamen herausgefunden und diesen angenommen. Mein Stiefvater, der sich oft als Vater aufspielte, traf nicht so gute Entscheidungen, wie meine Mutter gedacht hatte. Das ganze Geld hatte er nur erwirtschaften können, da er mit Drogen handelte, die in den Gethos der Stadt verkauft wurden. Ich hatte das heraus gefunden, auf unliebsame Weise.
Erst hatte ich gedacht, ich könnte damit Leben, aber mein Gewissen hatte das nach ein paar Monaten, nicht mehr mit ansehen können. Also hatte ich Beweise gesammelt. Als mein Stiefvater dahinter kam, wandte ich mich an eine Behörde und seitdem war mein Vater hinter mir her, oder eher seine Handlanger, denn er würde sich nicht die Finger schmutzig machen, da war ich mir sicher.
Ich hatte mich auf einen der Stühle gesetzt und wartete darauf, das Alan Bloomgate Zeit für mich fand, obwohl seit ein paar Minuten 10 Uhr vorbei war. Eine Tür öffnete sich und ein Mann mittleren Alters trat heraus. “Dann müssen Sie mein 10 Uhr Termin sein, richtig?”, fragte er.
Ich schätzte ihn auf Anfang bis Mitte vierzig, vielleicht noch ende vierzig, ich war nicht so gut im schätzen, aber das traf es. Ich stand auf und richtete meine Bluse, immerhin wollte ich auch einen guten Eindruck hinterlassen. “Dann kommen Sie rein und setzen sie sich. Erik bringst du uns einen Kaffee?”, sagte er noch, als er die Tür hinter mir schloss und ich mich gesetzt hatte.
“So, sie sind Also Claire und haben Informationen zu dem Fall Amy Bell Lewis und Hannah Donford.”, begann er. “Ich dachte Sie wollen das sofort erledigen.”, fügte er hinzu.
Seine Stimme zu hören, außerhalb eines Telefonates oder Aufzeichnung, war angenehm. Sie kratzte nicht im Ohr und sie erweckte vertrauen. Wir spielten aber nicht guter oder böser Cop, ich ordnete meine Gedanken. Es brachte nichts, wenn ich ihm einfach so antworten würde, so würde ich mich nur verhaspeln. “Ja, ich hebe bezüglich Amy Bell Lewis Informationen. Ich hatte in meiner Nachricht ja erwähnt, das ich ihre Aufzeichnung ihres Durchsuchens der Wohnung gehört habe, richtig? Und nein, Fragen sie bitte nicht.”, sagte ich.
“Ich frage mich was es für eine Information sein könnte, immerhin haben wir den Täter in Untersuchungshaft, so wie sie es gesagt hatten am Ende. Wobei da noch eine Frage offen ist.”, er blickte mich ruhig an, aber man merkte, das er in meinem Gesicht nach Informationen suchte, ob ich log oder die Wahrheit sprach.
Ich müsste von vorne anfangen. Und das tat ich. Ich erzählte ihm von Anfang an, wie ich zur Gruppe gekommen war, das auch das mich verwirrt hatte. Das Thomas fragte, ob ich Hannah kennen würde. Zudem Zeitpunkt war sie mir von den Erzählungen her auch nicht bekannt vorgekommen. Erst als ich ihre Bilder gesehen hatte, wusste ich, das sie die Freundin einer Freundin von mir war. Auch erzählte ich, das ich nicht wusste, das eben Hannah meine Nummer besessen haben könnte. Das es vielleicht ein Zahlendreher war, oder sie jemanden anderes hinter der Nummer vermutete. Was ich Alan auch gestand, da ich nicht wusste, ob es Hannah war, oder der Täter, was gut möglich gewesen sein könnte. Das ich vielleicht für dieses Verbrechen als Sündenbock herhalten sollte. Ich wusste es nicht.
So ging es eine Stunde hin und her. Ich erzählte ihm nach und nach von den Funden und schickte sie ihm auf das Handy und erklärte es weiter. Nach jedem Ergebnis. “Als wir Hannah im Stream sahen, hatten wir gewusst, das es diese Miene sein kann, mein Freund hatte mir das erzählt, er fand auch die Dokumente die sie gefunden haben. Ich schätze sie konnten sie nicht mitnehmen, liege ich damit richtig?”, fragte ich einfach offen und blickte mein gegenüber an.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch nicht ausgelassen, das eben jene wahrgewordene Legende angeschossen worden war. Auch wie das passiert war, und was für Gedanken ich hatte als ich Richy am Telefon sterben sah, wobei man ja keine Leiche entdeckt hatte. “Ja richtig, kurz darauf entdeckte ich die verschwundene Hannah Donford und brachte sie aus der Miene.”, gab er zu und knirschte leicht mit den Zähnen.
In der Zeit schickte ich ihm alle Bilder von denen, die ich durch Jessy besaß an ihn. Damit er auch diese benutzen konnte. Es waren die Bilder aus dem Haus von Michael Hanson. Die die verschwunden waren. “Mein Freund der auch dort war, hat einen Brief gefunden. Er bezeugte, das Amy Bell Lewis Tod kein Mord war, sondern das sie Selbstmord begangen hat. Ich schicke ihn diesen, das ist der Brief den sie nicht gefunden haben. Richy hat sie als Mann ohne Gesicht bedroht, daraufhin hat sie sich nach einiger, oder eher deswegen, keinen Ausweg mehr gesehen.”, sagte ich und schickte ihm den Brief.
Es war das letzte was wir heraus gefunden hatten. Fast der letzte Kontakt zu Jake, aber den Gedanken an ihn verschob ich schnell beiseite. Jake hatte jetzt nichts in meinen Gedanken zu suchen. Ich musste mich Konzentrieren, vor allem auf das was ich Preisgeben konnte und was nicht.
Alan war in das Schriftstück vertieft, was ich ihm gerade eben zugeschickt hatte. Seine Mine wurde dunkel. Was wohl hieß, das man das Richy nur teils ankreiden konnte. Es fühlte mich unwohl, vor allem weil ich Richys Scherze vermisste, da wir uns auch ganz gut verstanden hatten. Es tat mir leid, das ich ihn weiter hineinritt. “Das wirft tatsächlich ein anderes Licht auf beide Fälle.”, gab er zu. “Lassen Sie mich Raten, Claire, ihr Freund hat ihnen diesen Brief zugespielt, als er ihn fand?”.
Ich schluckte, nickte aber. “Und drei mal dürfen sie Raten, ich werde Ihnen nichts über ihn erzählen, wenn ich Ihnen meine Geschichte erzählt habe, verstehen sie warum. Wahrscheinlich.”, sagte ich und sah ihm fest an, so fest ich konnte. “Auch wenn es nicht ihr Aufgabengebiet ist, wie Sie mir sagten.”, fügte ich bekräftigend hinzu. “Nun, jetzt wissen Sie alles, von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe ich konnte Ihnen ein bisschen helfen.”
Für mich war die Sache nun eigentlich beendet. Eigentlich hatte ich nicht vor ihm etwas über mich zu erzählen, aber nun hatte ich schon die Überleitung angefangen. “Es begann vor sechs Jahren, Mister Bloomgate. Vor sechs Jahren fand ich etwas über meinen Stiefvater heraus, was lieber geheim geblieben wäre. Anfangs habe ich versucht damit zu Leben, was ich nicht konnte. Auch da sammelte ich Beweise. Die gut gesichert sind. Niemand außer mir oder eben mein Freund kommt da heran, wenn er es wüsste.”, begann ich.
Jake wusste davon nicht offiziell, da er ja seitdem Verschollen war, oder wie er das auch immer nennen wollen würde. “Mein Vater ist Drogenhändler. Er beherrscht das Gebiet im Süden, wohnt aber im Norden dieses Landes. Er macht einen Umsatz von mehreren Milliarden Dollar jährlich. Das fand ich heraus. Allerdings fand auch er heraus, das ich es wusste. Er kannte meine Einstellung zur Ehrlichkeit. Was zu meinem jetzigen Zeitpunkt nicht weiter zutrifft, da ich seit Sechs Jahren Lüge, beziehungsweise dazu gezwungen bin.”, ich verzog etwas das Gesicht.
“Ich wandte mich an die DEA, die mich ins Zeugenschutzprogramm aufnahm. Ich hatte noch Geld beiseite schaffen können, für mich ist ein Agent von ihnen zuständig, allerdings... dazu kommt noch etwas später.... also haben Sie etwas Geduld, ja?”, merkte ich an, weil ich Neugierde aufblitzen sah.
Neugierde auf das was ich erzählte. “Dieser Agent ist dafür zuständig, das mich die Männer meines Ziehvaters nicht erwischen, denn ich kann mir nur ausmalen, was sie mit mir anstellen würden, wenn sie mich in die Finger bekommen würden. Ich wechsle seit einiger Zeit meine Namen wie Männer ihre Frauen.”, gab ich zu. “Genau deswegen muss das, was ich jetzt erzählt habe unter uns bleiben. Erinnern Sie sich, als ich sie gefragt habe, dass Sie mir von sich erzählen, als sie auf den Weg zum Grimmrock waren?”, ich funkelte ihn an und machte eine Pause, um ihn nachdenken zu lassen.
Es half, da er nach kurzer Zeit nickte, und mir mitteilte, das er sich daran erinnerte. Ich atmete tief durch. “Dafür muss ich etwas weiter ausholen. Ich komme schnell zum punkt, okay.”, fing ich abermals an. “Ich nenne meinen Vater Stiefvater, weil er nicht mein Leiblicher Vater ist. Meine Mutter war schwanger, als sie sich von meinem Vater Scheiden ließ. Damals hatte sie in Duskwood gewohnt und jemanden kennen gelernt und sofort geheiratet und auch er zog hier her. Kurz darauf kam mein Bruder zur Welt. Drei Jahre später ließen die beiden sich Scheiden, da war ich gerade unterwegs. Können sie mir soweit folgen, oder kommt Ihnen das bekannt vor?”, fragte ich und schluckte.
Alans Gesicht spiegelte all das, was ich gerade erzählt hatte wieder. Es war seine Geschichte, die, die er mir über sich erzählt hatte. Ich hatte ihn das damals, vor einem Monat einfach so gefragt. Meine Mutter erzählte nur das er Polizist war. Und ja ich hatte mir sein Profil im Internet angesehen. Alter passte und auch, das er geschieden war. Er sollte dringend über die Einstellungen nachdenken, das hatte ich von Jake gelernt.
Einige Minuten war es still in diesem Raum, das sein Büro darstellte. Er musterte mich, ich ihn. Wir schwiegen, sahen uns an. “Hi Dad.”, unterbrach ich die Stille und schluckte.
Natürlich wusste ich nicht wie er darauf reagierte, aber auch ihm entgleiste leicht das Gesicht. Gut ich hatte es von Anfang an gewusst. Aber das tat nichts zur Sache. Ich saß im Büro meines Vaters. Trotzdem musste ich ihn darauf hinweisen, das das alles unter uns blieb und wir uns erst einmal nicht zu Gesicht bekamen. “Sie war schwanger, als sie mich verließ?”, er war keine Frage, mehr eine Feststellung, woraufhin ich einfach nur nicken konnte.
Er schloss die Akte und stempelte sie ab. Was mir nur recht war. Es war besser so. Denn, falls das vorbei war, wollte ich nicht zu meiner Mutter zurück. Sie hatte wenig erzählt, hatte sich weitgehend von ihm distanziert. Ich aber wollte ihn kennen lernen. Auch wenn das erst einmal hinten anstand. Ich schluckte. Erik hatte uns natürlich einen Kaffee gebracht vor ca. einer Stunde, aber ich hatte meinen gerade mal zur Hälfte ausgetrunken. “Dann wäre die Sache nun beendet.”, sagte ich und erhob mich und verließ das Büro und das Revier.
Damit war es soweit, ich musste meinen Vater erst einmal in Ruhe lassen und die Informationen sacken lassen, die er bekommen hatte. Auf dem Parkplatz ergriff mich ein wenig die Nervosität, daher schrieb ich Lilly.
Claire: Hast du Pause?
Lilly: Ja, können uns beim Chinesen treffen.