Noch war ich wach und konnte zumindest alle auf den neusten Stand bringen, das ich in Sicherheit war. Und so sehr es mich auch rührte, das Dan mir seine Hilfe anbot. Immerhin hatte er ja auch die anderen beschützt, als er im Rolli saß, weil er einen Unfall gehabt hatte.
Ich erinnere mich noch gut daran. Aber eigentlich war immer noch nicht geklärt, ob es Absicht oder Selbstverschulden war. Da würde ich nachfragen müssen. Aber jetzt hatte ich noch etwas vor, ich musste Jake erreichen und ihm sagen, was ich geplant hatte. Also hatte ich den Chat geöffnet.
Claire: Ich weiß endlich, das du nichts böses getan hast. Jake, ich denke ich weiß wie ich das bei dir beenden kann. Damit du nicht mehr auf der Fluch sein musst. Du erinnerst dich an #IamJake?
Jake: Was? Ja, natürlich!
Claire: Ich muss gestehen, du bist nicht der erste Hackerboy den ich kenne oder mit jenen zu tun habe. Ich kenne einen Außenseiter von meiner Highschool-Zeit. Er hat sich schon immer für Technik begeistert und dahingehend alles getan um Programme zu entwickeln. Ist ne ziemlich lange Geschichte. Willst du die überhaupt hören?
Jake: Wenn es sein muss :(
Bei dem Smiley wusste ich, das seine Eifersucht wieder zugeschlagen hatte und seufzte auf.
Claire: Keine Angst, zwischen ihm und mir ist nichts gelaufen, auch wenn es ihm gegen den Strich geht, da er mich wohl etwas zu sehr mochte. Er war einfach nicht mein Typ.
Jake: Und du bist dir sicher, das ich dein Typ bin?
Claire: Was soll die frage, mein Hoodie tragender Freund? ;)
Jake: Na, du kennst mich doch kaum ;)
Claire: Mag sein, aber ich weiß, das du schwarze Haare hast, und nun weiß ich ja auch, dass du auf der guten Seite stehst und wegen einem Fehler von jemanden auf der Flucht bist. Welche Augenfarbe hast du? ;)
Jake: Du hast Ny-mos drauf?
Claire: Natürlich ;)
Jake: Braun
Damit wusste ich schon etwas mehr über ihn und das freute mich und irgendwie flirteten wir schon wieder. Sofort war die Müdigkeit wie verschwunden. Sicherlich war das ein kleiner Effekt von der Vorfreude darauf, wieder mit ihm schreiben zu können.
Claire: Und genau, das habe ich vermutet. Tobi ist Blond und hat Blaue Augen. Und die mag ich nicht so sehr, weil ich es selbst bin. Braune Augen sind gefährlich, aber in der Liebe ehrlich. Kennst du das Sprichwort?
Jake: Ja, natürlich, aber was ist damit?
Claire: Du warst so gut es geht, immer ehrlich zu mir und das ist es was ich an dir mag. Du bist ehrlicher als du denkst. Und das du vor einigen Wochen mit mir den Bildschirm geteilt hast, war schon fast so, als hätten wir ein Date. Und dann unser Chat dazu, einfach gut so wie es war. Gerade so viel, das man auch Informationen teilen konnte.
Jake: Du hast es also durchschaut, hm?
Claire: Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, Jake ;)
Jake: Na gut, was ist mit diesem Tobi?
Claire: Nun, ich hab ihn durch Biancas PC eine Mail zukommen lassen, was ich lieber von einem PC aus machte, der geschützt ist. Ich weiß zwar nicht ob er uns hilft, aber einen versuch ist es Wert. Er hat in der Highschool ein Programm entwickelt, der Dinge zurückverfolgen kann. So kann man sehen ´, wo die Daten am Ende gelandet sind und auf welchen PC sie gelagert wurden, bis sie dort waren, wo sie jetzt sind. Damit könnte man beweisen, das du damit ncihts zu tun hast, oder?
Jake: Klingt gut, aber zu dem Zeitpunkt war ich am PC, wie erklärst du das?
Claire musste kurz darüber nachdenken, es gab sicherlich Möglichkeiten einen PC ohne das Wissen des Anwenders zu benutzen, auch ohne das er es mitbekam. Sicher war sie sich zwar nicht, aber sie würde es ansprechen.
Claire: Ich bin mir sicher, das noch jemand Zugriff auf deinen PC hatte, während du dran gesessen warst um den Patch zu schreiben. Geht das eigentlich?
Jake brauchte eine kleine Zeit, aber er schrieb schon eine Kleinigkeit. Ich wartete also gespannt auf dessen Antwort.
Jake: Ja, das ginge, aber dazu müsste man ziemlich gut sein, um den Zugriff auf dem Gerät geheim zu halten. Meinst du das hab ich nicht überprüft?
Claire: Das unterstelle ich dir ja nicht, aber es gibt bestimmt auch Programme, die diese Analyse blockieren, oder?
Jake: Sicherlich. Meinst du, derjenige hat so eines benutzt?
Claire: Ganz sicher! Und genau da ist Tobi die beste Wahl.
Jake: Okay, ich warte dann auf eine Antwort. Derweil drehe ich Däumchen und passe auf mich auf.
Claire: Ich halte dich auf dem laufenden!
Damit war das Gespräch erst einmal beendet. Aber zumindest wusste ich jetzt, dass er Hilfe annehmen konnte. Ich legte das Handy weg, wieder auf den Nachttisch und kramte im Koffer nach etwas zum schlafen. Gefunden und umgezogen, krabbelte ich in das Bett und schlief auch fast sofort selig ein.
Und ich schlief wirklich, das mein Smartphone dabei hier und da einen Ton abgab, bemerkte ich gar nicht, so tief schlief ich. Ich war von dem letzten Tag, einfach erschöpft. Ich brauchte wohl die Ruhe. Am Morgen wachte ich auf, als ich etwas kaltes an meiner Wange spürte. Es war Steven. „Guten Morgen Schlafmütze. Wir haben noch etwas zu erledigen, oder?“, sagte er und reichte mir das Wasser, als ich mich aufsetzte.
Als erstes hatte ich nicht gewusst, was er meinte. Dafür war ich noch viel zu schlaftrunken. Aber als ich das Wasser hinunter gekippt hatte, schaltete sich mein Gehirn ein. Und nickte dann leicht. „Ich komme gleich rüber.“, sagte ich.
„Okay, dann bis gleich. Dann erklärst du die Situation, und was du vorhast.“, meinte der hochgewachsene Mann.
Ich kramte im Koffer nach etwas vorzeigbarem und zog es mir über und machte meine Haare schnell sauber, damit sie nicht zu wirr aussahen. Ich griff nach meiner Handtasche und kramte darin nach meinem alten Handy, das ausgeschalten war. Darum drehte sich ja auch der Plan.
Vorher griff ich nach meinem Neuen Smartphone und steckte es in die Tasche. Ich würde mich um die Nachrichten später kümmern. Sicherlich waren es nur meine Freunde, die sich fragten was los war. Irgendwann würde ich es ihnen erklären. Und so lief ich aus dem staubigen Schlafzimmer, um nach drüben in die Zentrale zu kommen.
Wo ich auch herzlich begrüßt wurde. Ich sah Steven an und kam zu ihm und überreichte ihm mein altes Handy. „Jetzt kommt also der Zeitpunkt. Also hört gut zu, denn ich werde es nicht wiederholen.“, seufzte ich.
Es war immerhin schwer genug, das alles noch einmal Revue passieren zu lassen. Ich erzählte ihnen von meinem Leben, bis ich heraus fand, was mein Stiefvater betrieb. Was passiert war und das ich mich an die DEA gewandt hatte. Auch, das sie dafür zuständig wären, wo ich mich aufhielt und das ich seit kurzem auf der Flucht war, wegen einer Vermutung. „Tja, und seit zwei tagen vermute ich, das mein Agent, der für mich zuständig ist, mich an meinen Stiefvater verkauft hat. Ich weiß nicht was jener mit mir vor hat, aber ich bin mir sicher, das es nichts gutes ist. Wer gibt schon gerne zu, das sein gesamtes Geld aus Drogenverkäufen stammt.“, seufzte ich.
Biancas Blick sagte schon einiges, sie würde wohl etwas dazu sagen. „Und jetzt hast du einen Plan, damit du das auch ganz sicher weißt. Und wir sollen dir dabei helfen.“, fragte sie und blickte zu Steven.
Ich nickte leicht. „Ja, ich habe vor, das Einer von euch, oder so, diesen Agenten unter unterdrückter Nummer anruft und sagt, er habe mich nd verlange Geld oder so was in der Art und das er mich in einem Industriegebiet oder so findet. Der Raum sollte wenn möglich Videoüberwacht sein, damit ich auch wirkliche Gewissheit habe, das es sich um Verrat handelt. Dazu mein altes Smartphone, das dort deponiert wird.“ Seufzte ich.
„Das ist ein gefährlicher Plan.“, murmelte Steven. „Aber Jake's Freundin lassen wir nicht im Stich, oder?“, fragte er in die Runde.
Ich schweig eine Weile, eigentlich wollte ich, das das alles endlich vorbei war. Jake der nicht mehr fliehen musste. Und ich, die wieder ein normales Leben führen konnte. Ich hoffte nur, dass sich mein Verdacht nicht bestätigte. „Ich hab auch eine Idee, wo wir das machen können. Hier in der Nähe gibt es eine kleine Hütte. Ich meine, das ist der perfekte Platz dafür. Leicht zu überwachen und ein wenig abgelegen, was meinst du Tom?“, fragte Steven.
Tom, der eher schweigsam war drehte sich zu mir und dachte nach. „Ja, das würde gehen, aber es braucht Vorbereitung und Zeit. Kameras installieren sich nicht von alleine. Es kommt auch auf den Winkel an. Und wo man sie einsetzt.“, gab er zu. „Aber das ist das kleinste Problem. Was hast du vor, wenn es wirklich so ist?“, fügte er fragend, dann an mich gewandt.
Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste es nicht, aber zumindest wäre ich dann sicher, das sich mein Gefühl nicht getäuscht hatte. Und es war sicherlich auch ein Beweis, das manche Agenten der DEA käuflich waren. Was immer mein Vater ihm gezahlt haben mag, es war verlockend, wenn sich all die Probleme die man hatte, ich Luft auflösten. „dann weiß ich zumindest, das ich in Gefahr war und es als Beweis zählt, wenn ich die DEA darüber informiere. Ich weiß, ich verlange unmögliches von euch.“, seufzte ich auf.
Bianca kam zu mir und legte einen Arm um mich. „Schon gut. Jake's Freunde sind auch unsere Freunde. Und du hast ja schon was für Jake getan, oder?“, sagte sie. „Jungs, wir sollten das tun, ich finde sie hat ein normales Leben verdient.“, fügte sie hinzu. „Ich bin dabei.“, meinte sie dann noch.
Tom Hob die Hand. „Dann kümmere ich mich um die Kameras und installiere sie. Der Rest liegt dann bei Steven. Du bist doch so Risikofreudig.“; meinte er und Steven nickte.
„Gut, bereiten wir alles vor. Wenn alles fertig ist, sind wir eine Weile nicht da. Bianca bleibt bei dir.“, verfügte er und nickte. „Dann an die Arbeit.“, fügte er hinzu.
Bianca nickte. „Willst du nachsehen, ob sich dein Kumpel gemeldet hat?“, fragte sie und ich befand das als eine gute Idee und lief mit ihr zu ihrem PC.
Ich loggte mich in mein Outlook-System ein und überprüfte die Eingänge. Aber da war noch nichts. Keine Mail war angekommen, außer Werbung. Aber dennoch klickte ich sie an. Tobi konnte sicherlich auch so etwas erstellen und so darauf antworten. Und ich wollte sicher sein, dass es sich um normale Werbung handelte. Als das klar war, löschte ich sie. „Leider nein. Vielleicht nutzt er das System auch nicht mehr, was ich mir schwer Vorstellen kann.“, meinte ich und seufzte.
„er wird sich schon melden, oder?“, seufzte Bianca. „Weißt du Jake war eigentlich derjenige, der diese Gruppe gegründet hat. Steven ist eher Risikobereiter....“, meinte sie, was mich hellhörig werden ließ.
Damit erhob ich mich und entschuldigte mich. Ich brauchte noch etwas Ruhe. Vielleicht konnte ich mit Lilly darüber reden. Ich wollte nicht gleich Jake darüber Informieren, dann brauchte ich erst einmal Sicherheit und wollte es erst einmal analysieren und wer war da besser als Lilly und ich.