Ich hatte das Café verlassen, hatte Lilly aber auch meinen Vater zurück gelassen. Jedoch nur auf Zeit. Wie lange das alles dauern würde, das wusste ich nicht, aber es würde einige Zeit dauern bis alles sich aufgelöst wurde.
Mein Auto wartete auf mich immer noch an Ort und Stelle. Ich hatte mich gesetzt und war auch dann los gefahren. Würde ich dies nicht tun, würde ich bleiben und alle einer Gefahr aussetzen. Was ich nicht unbedingt tun würde. Ich war schon immer jemand gewesen, der auf seine Mitmenschen achtete. Schon immer, und genau deshalb fuhr ich einige Minuten erst einmal die Straße entlang. Fuhr rechts ran und atmetet durch.
Ja, ich wäre geblieben, wenn ich gekonnt hätte, wenn ich dort geblieben wäre. Doch das Risiko war viel zu groß. Und meine Familie damit hinein zu ziehen, war etwas, das ich nicht konnte, wobei es sich hier um Alan handelte. Ich wollte auch ihn irgendwie in Sicherheit wissen. Ich tastete nach meiner Tasche und schaltete die Landkarte auf, bzw. einen Straßenkarte. Denn in diesem Eck war ich nie gewesen. Ich suchte mir die Verbindung raus, machte Screenshots und sah sie durch, damit ich mir den Weg einprägen konnte. GPS würde ich nicht nutzen, denn wenn Mr. Stifter wirklich dahinter steckte, dann könnte er mich dadurch Orten und somit wären alle in Gefahr, mit denen ich hier zu tun gehabt hatte. Wobei Alan sich bestimmt wehren konnte.
Schnell schrieb ich noch eine Mail an Jake, das ich unterwegs war und alle Instruiert waren, zumindest der Teil, der oft mit mir zu tun hatte in den letzten Tagen. Alan, Lilly und eben Jake, aber der war eh für kaum jemanden unauffindbar, hoffte ich zumindest.
Ich fuhr als wieder los, hatte mir den Weg nach Coleville eingeprägt und schaltete zusätzlich etwas Musik an. Das Radio lief und ich suchte nach etwas entspannendes. Etwas das mir zwar nicht meine Konzentration nahm, aber mich innerlich entspannte. Als ich einen kleinen Sender gefunden hatte der langsame Musik spielte, auch wenn es in die Richtung von Klassik ging, war ich nicht mehr so nervös. Immerhin würde es noch etwas dauern, bis ich in der Stadt ankommen würde. Und so vertrieb man sich immerhin die Zeit.
Es war schon eine Weile her, seit ich einen stopp eingelegt hatte, aber die Stadt war nicht mehr weit ab. Und so überlegte ich kurz, ob ich mir noch schnell doch etwas zwischen die Kiemen drücken wollte. Ich hielt an einer Tankstelle an, die kurz vor Ort war, der daraufhin fast begann. Zumindest konnte man schon ein Paar Häuser sehen, oder Wolkenkratzer.
Schnell hatte ich meine Geldbörse gepackt, war um mein Auto herum gelaufen und betrat den Kiosk. Ich wollte nur eine Kleinigkeit holen, nur etwas zum knabbern, vielleicht auch etwas für meine Nerven, die doch recht strapaziert worden waren. Nicht das das immer der Fall war, aber gestern war er eingetreten und heute stand ich vor den Scherben.
Ich verzog das Gesicht, als ich mir einfach ein paar Salzstangen griff und zwei Schachteln Nüsse und eine Schokolade. Ich würde sie nur schnell bezahlen, mich in mein Auto verkrümeln und dann erst mal was futtern. Meine nerven brauchten das, also würde ich wohl mit der Schokolade anfangen, egal wie eklig die anderen Sachen dann schmecken würden.
Bezahlt und fertig wanderte ich zur Tür und zu meinem Auto zurück in das ich dann auch einstieg. Öffnete die Tafel Schokolade und biss einfach ab, ich machte mir nicht die Mühe, Rippe für Rippe zu essen. Nahm mein Smartphone in die andere Hand und sah nach neuen Nachrichten.
Ein paar unbeantwortete anrufe waren auch dabei, vor allem die von meinem Agenten.
Ich schüttelte den Kopf und dachte kurz darüber nach, doch verwarf ich den Gedanken auch schnell wieder, aber mir kam eine Idee. Also schrieb ich Jake an.
Claire: Bin bald da. Hast du kurz Zeit?
Es dauerte wohl eine Weile, aber ich sah, dass er es eben gelesen hatte und vielleicht überlegte, mir zu antworten. Zumindest wusste Lilly nun auch,d as Jake noch lebte. Ich wartete einfach weiterhin ab und aß in Ruhe den Schokoladigen Traum.
Jake: Was verstehst du unter kurz? ;)
Claire: Ja, schon verstanden. Es gibt da vielleicht eine Kleinigkeit um die ich dich bitten muss.
Jake: Und das wäre?
Ich haderte kurz und fing an zu schreiben. Dachte nochmal drüber nach und veränderte den Satz noch etwas.
Claire: Wie du weißt, bin ich ja gerade selbst auf der Fluch. Das, worum ich dich bitte ist mehr eine Grauzone.
Ich schluckte etwas. Ja es war eine grauzone, aber man würde sehen was er machte, da ich ihn auch bitten wollen würde, ihn zu tracken, damit ich wusste, wo er sich aufhielt.
Jake: Interessant. Erzähl weiter?
Anscheinend war er interessiert. Und das konnte ich ihm nicht verübeln.
Jake: Aber vorher sagst du mir warum du nun auch auf der Flucht bist? ;)
Claire: Wenn ich bei dir bin, bekommst du die komplette Geschichte, versprochen, du als erstes, ja?
Jake: Na gut, sollte eh nicht mehr lange dauern, das du da bist. Also lass hören? Wenn ich helfen kann, dann tu ich das.
Oh, wie gern ich dieses Gesicht gesehen hätte, als er das geschrieben hatte. Was wohl hieß, das ich ihn treffen würde. Hoffte ich doch irgendwie zumindest. Okay, dann begann ich zu tippen.
Claire: Kannst du die Nummer hier : xxx-xxx-xxx tracken, das ich wichtig, ich möchte wissen, wo der träger sich befindet und dann wäre da noch eine Kleinigkeit, und genau das ist die bitte.
Ich machte es etwas spannend, aber wartete kurz, tippte aber schon weiter, um mein Handeln zu erklären.
Claire: Kannst du da mit verstellter Stimme anrufen und sagen das ich entführt wurde und mich in irgendeiner Stadt aufhalte in irgendeinem Industriegebäude das Leer steht?
Die Antwort kam fast sofort.
Jake: könnte ich, warum?
Claire: Erkläre ich dir auch, wenn ich da bin. :*
Jake: Du wirst mir also nicht jetzt sagen, warum ich das machen soll? So wie früher, als du mir gesagt hast, alles zum rechten Zeitpunkt? :D
Claire: ganz genau. Ich esse jetzt auf und sollte dann demnächst da sein. Ich klopfe wie viele male nochmal?
Jake 1x 2x 2x und dann nochmal 1x
Claire: Verstanden.
Damit war das Gespräch beendet, aber ich setzte noch etwas hinterher.
Claire: Am besten machst du das sofort. Danke dir <3